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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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Sala della biga des Vatican 1) eine Kopie nach Naukydes sei,
ist eine Vermuthung, deren Wahrheit sich durch nichts er-
weisen lässt.

Das Bild der lesbischen Dichterin Erinna aus Erz: Tatian
c. Graec. 51, p. 113 Worth.

Von Statuen athletischer Sieger nennt Pausanias:

die beiden des argivischen Dolichosläufers Cheimon;
eine nemlich in Olympia, die andere aus Argos in den Frie-
denstempel nach Rom versetzt; nach Pausanias gehörten sie
zu den vorzüglichsten Werken des Naukydes: VI, 9, 1;

die Statue des Ringers Baukis aus Troezen: VI, 8, 3;

die des Faustkämpfers Eukles aus dem berühmten rho-
dischen Geschlechte des Diagoras: VI, 6, 1.

Alypos

aus Sikyon, Schüler des Naukydes nach Pausanias VI, 1, 2.
Ausser den Statuen, mit welchen er bei dem grossen delphi-
schen Weihgeschenke betheiligt war, kennen wir von ihm
nur Bilder olympischer Sieger: 1) des Ringers Symmachos,
Sohnes des Aeschylos, aus Elis: Paus. VI, 1, 2; 2) des Faust-
kämpferknaben Neolaidas, Sohnes des Proxenos, aus Phe-
neos in Arkadien, ib.; 3) des Ringerknaben Archedamos,
Sohnes des Xenios aus Elis, ib.; und 4) des Ringerknaben
Euthymenes aus Maenalos: VI, 8, 3.

Polyklet der jüngere.

Von dem älteren Polyklet scheidet ihn Pausanias mit fol-
genden Worten: "Polyklet aus Argos, nicht der, welcher
das Bild der Hera gemacht hat, sondern der Schüler des Nau-
kydes, arbeitete das Bild des Ringerknaben Agenor aus The-
ben": VI, 6, 1. Dass er schon um Ol. 93, 4 thätig war, lehrt
der in Amyklae wegen der Schlacht von Aegospotamoi gewei-
hete Dreifuss von seiner Hand. Vielleicht noch früher fällt
das Bild des Zeus Meilichios in Argos: Paus. II, 20, 1. Ueber
die Weihung desselben wird nemlich Folgendes berichtet:
Die Argiver hatten während des peloponnesischen Krieges
eine stehende Heeresmacht von tausend Mann zum Schutze
der Stadt aufgestellt 2). Dieselbe gerieth jedoch, theils wegen
der Ungebührlichkeiten ihres Befehlshabers, theils weil sie die
bestehende Verfassung zu unterdrücken suchte, mit der übri-

1) Mus. PCl. III, t. 26.
2) Thuc. V, 67; Diodor VII, 75; Paus. l. l.

Sala della biga des Vatican 1) eine Kopie nach Naukydes sei,
ist eine Vermuthung, deren Wahrheit sich durch nichts er-
weisen lässt.

Das Bild der lesbischen Dichterin Erinna aus Erz: Tatian
c. Graec. 51, p. 113 Worth.

Von Statuen athletischer Sieger nennt Pausanias:

die beiden des argivischen Dolichosläufers Cheimon;
eine nemlich in Olympia, die andere aus Argos in den Frie-
denstempel nach Rom versetzt; nach Pausanias gehörten sie
zu den vorzüglichsten Werken des Naukydes: VI, 9, 1;

die Statue des Ringers Baukis aus Troezen: VI, 8, 3;

die des Faustkämpfers Eukles aus dem berühmten rho-
dischen Geschlechte des Diagoras: VI, 6, 1.

Alypos

aus Sikyon, Schüler des Naukydes nach Pausanias VI, 1, 2.
Ausser den Statuen, mit welchen er bei dem grossen delphi-
schen Weihgeschenke betheiligt war, kennen wir von ihm
nur Bilder olympischer Sieger: 1) des Ringers Symmachos,
Sohnes des Aeschylos, aus Elis: Paus. VI, 1, 2; 2) des Faust-
kämpferknaben Neolaïdas, Sohnes des Proxenos, aus Phe-
neos in Arkadien, ib.; 3) des Ringerknaben Archedamos,
Sohnes des Xenios aus Elis, ib.; und 4) des Ringerknaben
Euthymenes aus Maenalos: VI, 8, 3.

Polyklet der jüngere.

Von dem älteren Polyklet scheidet ihn Pausanias mit fol-
genden Worten: „Polyklet aus Argos, nicht der, welcher
das Bild der Hera gemacht hat, sondern der Schüler des Nau-
kydes, arbeitete das Bild des Ringerknaben Agenor aus The-
ben”: VI, 6, 1. Dass er schon um Ol. 93, 4 thätig war, lehrt
der in Amyklae wegen der Schlacht von Aegospotamoi gewei-
hete Dreifuss von seiner Hand. Vielleicht noch früher fällt
das Bild des Zeus Meilichios in Argos: Paus. II, 20, 1. Ueber
die Weihung desselben wird nemlich Folgendes berichtet:
Die Argiver hatten während des peloponnesischen Krieges
eine stehende Heeresmacht von tausend Mann zum Schutze
der Stadt aufgestellt 2). Dieselbe gerieth jedoch, theils wegen
der Ungebührlichkeiten ihres Befehlshabers, theils weil sie die
bestehende Verfassung zu unterdrücken suchte, mit der übri-

1) Mus. PCl. III, t. 26.
2) Thuc. V, 67; Diodor VII, 75; Paus. l. l.
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[280/0293] Sala della biga des Vatican 1) eine Kopie nach Naukydes sei, ist eine Vermuthung, deren Wahrheit sich durch nichts er- weisen lässt. Das Bild der lesbischen Dichterin Erinna aus Erz: Tatian c. Graec. 51, p. 113 Worth. Von Statuen athletischer Sieger nennt Pausanias: die beiden des argivischen Dolichosläufers Cheimon; eine nemlich in Olympia, die andere aus Argos in den Frie- denstempel nach Rom versetzt; nach Pausanias gehörten sie zu den vorzüglichsten Werken des Naukydes: VI, 9, 1; die Statue des Ringers Baukis aus Troezen: VI, 8, 3; die des Faustkämpfers Eukles aus dem berühmten rho- dischen Geschlechte des Diagoras: VI, 6, 1. Alypos aus Sikyon, Schüler des Naukydes nach Pausanias VI, 1, 2. Ausser den Statuen, mit welchen er bei dem grossen delphi- schen Weihgeschenke betheiligt war, kennen wir von ihm nur Bilder olympischer Sieger: 1) des Ringers Symmachos, Sohnes des Aeschylos, aus Elis: Paus. VI, 1, 2; 2) des Faust- kämpferknaben Neolaïdas, Sohnes des Proxenos, aus Phe- neos in Arkadien, ib.; 3) des Ringerknaben Archedamos, Sohnes des Xenios aus Elis, ib.; und 4) des Ringerknaben Euthymenes aus Maenalos: VI, 8, 3. Polyklet der jüngere. Von dem älteren Polyklet scheidet ihn Pausanias mit fol- genden Worten: „Polyklet aus Argos, nicht der, welcher das Bild der Hera gemacht hat, sondern der Schüler des Nau- kydes, arbeitete das Bild des Ringerknaben Agenor aus The- ben”: VI, 6, 1. Dass er schon um Ol. 93, 4 thätig war, lehrt der in Amyklae wegen der Schlacht von Aegospotamoi gewei- hete Dreifuss von seiner Hand. Vielleicht noch früher fällt das Bild des Zeus Meilichios in Argos: Paus. II, 20, 1. Ueber die Weihung desselben wird nemlich Folgendes berichtet: Die Argiver hatten während des peloponnesischen Krieges eine stehende Heeresmacht von tausend Mann zum Schutze der Stadt aufgestellt 2). Dieselbe gerieth jedoch, theils wegen der Ungebührlichkeiten ihres Befehlshabers, theils weil sie die bestehende Verfassung zu unterdrücken suchte, mit der übri- 1) Mus. PCl. III, t. 26. 2) Thuc. V, 67; Diodor VII, 75; Paus. l. l.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/293>, abgerufen am 23.11.2024.