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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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schen Alb (unweit Ulm a. d. D.) als
Sohn des Försters Friedrich Z., der
bereits 1878 starb, besuchte seit 1877
die Lateinschule in Spaichingen, seit
1878 das Gymnasium in Ehingen an
d. D. und wollte sich nach Erlangung
der Berechtigung zum einjährigen
Militärdienst (1884) dem Jngenieur-
fach widmen, diente auch ein Jahr
lang bei einem Schlossermeister in
Ehingen, gab dann aber aus Gesund-
heits- und anderen Rücksichten diesen
Beruf auf und wurde Buchhändler.
Während seiner Lehrzeit in Pforzheim
(1886-89) vollzog sich ein völliger
Umschwung in seiner inneren Lebens-
auffassung: er wurde ein ernster, be-
sonders für die Jdeale seines kathol.
Glaubens begeisterter Jüngling, be-
trieb mit Vorliebe apologetische Stu-
dien, zog sich mehr und mehr in die
Einsamkeit zurück und machte sich be-
reits mit dem Gedanken an den Ein-
tritt in ein Kloster vertraut. Ostern
1889 trat er in die Kupferschmidsche
Buchhandlung in Spaichingen ein,
kehrte auch nach Ableistung seiner
Militärzeit (1889-90) dahin zurück
und erwarb im Oktober 1901 den
Verlag und die Redaktion der in der
Buchhandlung erscheinenden Zeitung
"Heuberger Bote". Letztere führte er
bis zum Oktober 1909. Seine ihm
1902 angetraute Frau trat im Herbst
1909 in ein Kloster, während Z. sich
neben seinem Buchhandel jetzt eif-
riger der Schriftstellerei widmet.

S:


Jm Raubstaat der Jakobiner und
daneben (Französisches und Spani-
sches), 1909.

*Zwickert, Max Witold,

geb. am
9. Febr. 1862 zu Guben in der Nie-
derlausitz, besuchte das Gymnasium
seiner Vaterstadt u. studierte an den
Universitäten Halle a. S., Leipzig u.
Berlin anfänglich Geschichte u. Phi-
lologie, später aber Nationalökono-
mie. Nachdem er in Halle zum Dr.
phil.
promoviert worden, machte er
größere Reisen in Frankreich, Ober-
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italien, Skandinavien und Rußland
und widmete sich nach seiner Heim-
kehr der Journalistik. Er war an ver-
schiedenen Blättern als Redakteur
tätig, zuletzt an der "Frankfurter
Oder-Zeitung" und leitet jetzt (1896)
die "Nachrichten für Stadt u. Land"
zu Oldenburg i. Gr.

S:

Graf Anton
Günther (Hist. Volksst., mit Alois
Weyrauther), 1895. - Maria von
Jever (Hist. R.), 1896.

*Zwicky, Leberecht,

psd. Fried-
rich Bergmann,
wurde am 6. Jan.
1820 zu Mollis, Kt. Glarus, geboren,
besuchte die dortigen Schulen, seit
1834 das Gymnasium zu Schaffhausen
u. bezog 1837 die Universität Zürich,
um Theologie zu studieren. Er setzte
dieses Studium bis 1841 in Berlin
u. Bonn fort u. wurde 1842 Pfarrer
zu Betschwanden im Kant. Glarus.
Nach vier Jahren gab er dieses Amt
auf und zog sich in das Privatleben
zurück, teils in Mollis, teils in Zü-
rich, teils in St. Gallen wohnend.
Nachdem er von 1851-53 größere
Reisen durch Jtalien und Sizilien
unternommen, trat er 1854 in Ob-
stalden am Wallensee zum zweiten-
mal ein Pfarramt an, das er bis zum
Jahre 1880 verwaltete. Dann zog
er mit seiner Familie nach Zürich,
wo er zwar kein öffentliches Amt be-
kleidete, aber doch als Abgeordneter
der Konkordatsbehörde zu den Exa-
minatoren der Kandidaten der Theo-
logie gehörte. Nach zwei Jahren
übernahm Z. wieder ein Pfarramt,
und zwar in Bilten (Kt. Glarus), wo
er 1892 sein 50jähriges Dienstjubi-
läum feiern konnte. Darauf trat er
in den Ruhestand und siedelte nach
seinem Geburtsorte Mollis über, wo
er am 29. Nov. 1906 starb. Friedlich
wie sein Leben, das genau der Fein-
heit und bescheidenen Zurückhaltung
seines Wesens entsprochen hatte, war
auch sein Tod.

S:

Sang und Sage.
Aus der Ostschweiz, 1865. - Zwölf
Rütlilieder, 1870. - Jugenderinne-

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ſchen Alb (unweit Ulm a. d. D.) als
Sohn des Förſters Friedrich Z., der
bereits 1878 ſtarb, beſuchte ſeit 1877
die Lateinſchule in Spaichingen, ſeit
1878 das Gymnaſium in Ehingen an
d. D. und wollte ſich nach Erlangung
der Berechtigung zum einjährigen
Militärdienſt (1884) dem Jngenieur-
fach widmen, diente auch ein Jahr
lang bei einem Schloſſermeiſter in
Ehingen, gab dann aber aus Geſund-
heits- und anderen Rückſichten dieſen
Beruf auf und wurde Buchhändler.
Während ſeiner Lehrzeit in Pforzheim
(1886–89) vollzog ſich ein völliger
Umſchwung in ſeiner inneren Lebens-
auffaſſung: er wurde ein ernſter, be-
ſonders für die Jdeale ſeines kathol.
Glaubens begeiſterter Jüngling, be-
trieb mit Vorliebe apologetiſche Stu-
dien, zog ſich mehr und mehr in die
Einſamkeit zurück und machte ſich be-
reits mit dem Gedanken an den Ein-
tritt in ein Kloſter vertraut. Oſtern
1889 trat er in die Kupferſchmidſche
Buchhandlung in Spaichingen ein,
kehrte auch nach Ableiſtung ſeiner
Militärzeit (1889–90) dahin zurück
und erwarb im Oktober 1901 den
Verlag und die Redaktion der in der
Buchhandlung erſcheinenden Zeitung
„Heuberger Bote“. Letztere führte er
bis zum Oktober 1909. Seine ihm
1902 angetraute Frau trat im Herbſt
1909 in ein Kloſter, während Z. ſich
neben ſeinem Buchhandel jetzt eif-
riger der Schriftſtellerei widmet.

S:


Jm Raubſtaat der Jakobiner und
daneben (Franzöſiſches und Spani-
ſches), 1909.

*Zwickert, Max Witold,

geb. am
9. Febr. 1862 zu Guben in der Nie-
derlauſitz, beſuchte das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt u. ſtudierte an den
Univerſitäten Halle a. S., Leipzig u.
Berlin anfänglich Geſchichte u. Phi-
lologie, ſpäter aber Nationalökono-
mie. Nachdem er in Halle zum Dr.
phil.
promoviert worden, machte er
größere Reiſen in Frankreich, Ober-
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Zwi
italien, Skandinavien und Rußland
und widmete ſich nach ſeiner Heim-
kehr der Journaliſtik. Er war an ver-
ſchiedenen Blättern als Redakteur
tätig, zuletzt an der „Frankfurter
Oder-Zeitung“ und leitet jetzt (1896)
die „Nachrichten für Stadt u. Land“
zu Oldenburg i. Gr.

S:

Graf Anton
Günther (Hiſt. Volksſt., mit Alois
Weyrauther), 1895. – Maria von
Jever (Hiſt. R.), 1896.

*Zwicky, Leberecht,

pſd. Fried-
rich Bergmann,
wurde am 6. Jan.
1820 zu Mollis, Kt. Glarus, geboren,
beſuchte die dortigen Schulen, ſeit
1834 das Gymnaſium zu Schaffhauſen
u. bezog 1837 die Univerſität Zürich,
um Theologie zu ſtudieren. Er ſetzte
dieſes Studium bis 1841 in Berlin
u. Bonn fort u. wurde 1842 Pfarrer
zu Betſchwanden im Kant. Glarus.
Nach vier Jahren gab er dieſes Amt
auf und zog ſich in das Privatleben
zurück, teils in Mollis, teils in Zü-
rich, teils in St. Gallen wohnend.
Nachdem er von 1851–53 größere
Reiſen durch Jtalien und Sizilien
unternommen, trat er 1854 in Ob-
ſtalden am Wallenſee zum zweiten-
mal ein Pfarramt an, das er bis zum
Jahre 1880 verwaltete. Dann zog
er mit ſeiner Familie nach Zürich,
wo er zwar kein öffentliches Amt be-
kleidete, aber doch als Abgeordneter
der Konkordatsbehörde zu den Exa-
minatoren der Kandidaten der Theo-
logie gehörte. Nach zwei Jahren
übernahm Z. wieder ein Pfarramt,
und zwar in Bilten (Kt. Glarus), wo
er 1892 ſein 50jähriges Dienſtjubi-
läum feiern konnte. Darauf trat er
in den Ruheſtand und ſiedelte nach
ſeinem Geburtsorte Mollis über, wo
er am 29. Nov. 1906 ſtarb. Friedlich
wie ſein Leben, das genau der Fein-
heit und beſcheidenen Zurückhaltung
ſeines Weſens entſprochen hatte, war
auch ſein Tod.

S:

Sang und Sage.
Aus der Oſtſchweiz, 1865. – Zwölf
Rütlilieder, 1870. – Jugenderinne-

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[120/0124] Zwi Zwi ſchen Alb (unweit Ulm a. d. D.) als Sohn des Förſters Friedrich Z., der bereits 1878 ſtarb, beſuchte ſeit 1877 die Lateinſchule in Spaichingen, ſeit 1878 das Gymnaſium in Ehingen an d. D. und wollte ſich nach Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Militärdienſt (1884) dem Jngenieur- fach widmen, diente auch ein Jahr lang bei einem Schloſſermeiſter in Ehingen, gab dann aber aus Geſund- heits- und anderen Rückſichten dieſen Beruf auf und wurde Buchhändler. Während ſeiner Lehrzeit in Pforzheim (1886–89) vollzog ſich ein völliger Umſchwung in ſeiner inneren Lebens- auffaſſung: er wurde ein ernſter, be- ſonders für die Jdeale ſeines kathol. Glaubens begeiſterter Jüngling, be- trieb mit Vorliebe apologetiſche Stu- dien, zog ſich mehr und mehr in die Einſamkeit zurück und machte ſich be- reits mit dem Gedanken an den Ein- tritt in ein Kloſter vertraut. Oſtern 1889 trat er in die Kupferſchmidſche Buchhandlung in Spaichingen ein, kehrte auch nach Ableiſtung ſeiner Militärzeit (1889–90) dahin zurück und erwarb im Oktober 1901 den Verlag und die Redaktion der in der Buchhandlung erſcheinenden Zeitung „Heuberger Bote“. Letztere führte er bis zum Oktober 1909. Seine ihm 1902 angetraute Frau trat im Herbſt 1909 in ein Kloſter, während Z. ſich neben ſeinem Buchhandel jetzt eif- riger der Schriftſtellerei widmet. S: Jm Raubſtaat der Jakobiner und daneben (Franzöſiſches und Spani- ſches), 1909. *Zwickert, Max Witold, geb. am 9. Febr. 1862 zu Guben in der Nie- derlauſitz, beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. ſtudierte an den Univerſitäten Halle a. S., Leipzig u. Berlin anfänglich Geſchichte u. Phi- lologie, ſpäter aber Nationalökono- mie. Nachdem er in Halle zum Dr. phil. promoviert worden, machte er größere Reiſen in Frankreich, Ober- italien, Skandinavien und Rußland und widmete ſich nach ſeiner Heim- kehr der Journaliſtik. Er war an ver- ſchiedenen Blättern als Redakteur tätig, zuletzt an der „Frankfurter Oder-Zeitung“ und leitet jetzt (1896) die „Nachrichten für Stadt u. Land“ zu Oldenburg i. Gr. S: Graf Anton Günther (Hiſt. Volksſt., mit Alois Weyrauther), 1895. – Maria von Jever (Hiſt. R.), 1896. *Zwicky, Leberecht, pſd. Fried- rich Bergmann, wurde am 6. Jan. 1820 zu Mollis, Kt. Glarus, geboren, beſuchte die dortigen Schulen, ſeit 1834 das Gymnaſium zu Schaffhauſen u. bezog 1837 die Univerſität Zürich, um Theologie zu ſtudieren. Er ſetzte dieſes Studium bis 1841 in Berlin u. Bonn fort u. wurde 1842 Pfarrer zu Betſchwanden im Kant. Glarus. Nach vier Jahren gab er dieſes Amt auf und zog ſich in das Privatleben zurück, teils in Mollis, teils in Zü- rich, teils in St. Gallen wohnend. Nachdem er von 1851–53 größere Reiſen durch Jtalien und Sizilien unternommen, trat er 1854 in Ob- ſtalden am Wallenſee zum zweiten- mal ein Pfarramt an, das er bis zum Jahre 1880 verwaltete. Dann zog er mit ſeiner Familie nach Zürich, wo er zwar kein öffentliches Amt be- kleidete, aber doch als Abgeordneter der Konkordatsbehörde zu den Exa- minatoren der Kandidaten der Theo- logie gehörte. Nach zwei Jahren übernahm Z. wieder ein Pfarramt, und zwar in Bilten (Kt. Glarus), wo er 1892 ſein 50jähriges Dienſtjubi- läum feiern konnte. Darauf trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach ſeinem Geburtsorte Mollis über, wo er am 29. Nov. 1906 ſtarb. Friedlich wie ſein Leben, das genau der Fein- heit und beſcheidenen Zurückhaltung ſeines Weſens entſprochen hatte, war auch ſein Tod. S: Sang und Sage. Aus der Oſtſchweiz, 1865. – Zwölf Rütlilieder, 1870. – Jugenderinne- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/124>, abgerufen am 24.11.2024.