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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Handelsartikel zu erzeugen und in
[v]erschiedene Städte Steiermarks zu
[s]enden. Nachdem er sich auf diese Art
[e]inige hundert Gulden erspart u. von
dem guten Fortgange seines Unter-
[n]ehmens überzeugt hatte, siedelte er
[1]825 nach Graz über und wußte hier
[s]einem Geschäfte einen solchen Auf-
[s]chwung zu geben, daß er in wenigen
Jahren zu ansehnlichem Wohlstande
gelangte. Jm Jahre 1844 gab er sein
Geschäft auf und lebte er seitdem in
angenehmen Verhältnissen, frei und
unabhängig dem Vergnügen, der
Freundschaft und der Muse. Er starb
in Graz am 12. Juni 1874.

S:

Ge-
dichte, 1842. - Neue Gedichte, 1853.
- Jm Walde (Naturbilder), 1863. -
Gedichte. Gesamtausg., 1871.

Zwangssohn, Jakob,

Pseudon.
für Leopold Langenschwarz;
s. d.!

*Zweig, Stefan,

geb. am 28. Nov.
1881 in Wien, absolvierte daselbst die
Gymnasialstudien u. an der Universi-
tät die philosophischen Studien und
wandte sich dann als Kritiker schrift-
stellerischer Tätigkeit zu. Letztere er-
warb ihm 1906 einen Preis aus der
Bauernfeld-Stiftung in Wien. Außer
verschiedenen Übersetzungen der Ge-
dichte v. Charles Baudelaire (1902),
von Paul Verlaine (1902), von Emile
Verhaeren (1904) schrieb er

S:

Sil-
berne Saiten (Ge.), 1901. - Die Liebe
der Erika Ewald (Nn.), 1904. - Die
frühen Kränze (Ge.), 1906. - Ter-
sites (Tr.), 1907. - Erstes Erlebnis
(4 Geschn. aus Kinderland), 1911.
- Das Haus am Meer (Schsp.), 1912.

*Zwerenz, Karl Georg,

wurde am
7. Juli 1874 in Wien als der Sohn
eines Schiffsoffiziers geb., besuchte
nach Beendigung seiner Gymnasial-
studien eine hervorragende Wiener
Schauspielschule, um sich der Bühne
zu widmen, entsagte jedoch später, dem
Wunsche seiner Eltern nachgebend,
der Bühnenlaufbahn und trat 1895
beim Wiener Magistrat als Beamter
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ein. Er bekleidet dort jetzt die Stelle
eines Hauptkassen-Beamten.

S:


Der Weiberfeind (Komische Operette.
Musik von Phil. Silber), 1899. - Der
Tugendheld (P. mit Ges.), 1901. -
Pro fide (Dr. G.), 1902. - Die Dogen-
braut (Rom. O.), 1902. - Der Gift-
mischer (P. m. Ges.), 1902. - Mehrere
Operetten.

*Zwerger, Karl Dankwart,

ent-
stammt dem altadeligen Geschlecht
der Zwerger von Walchensee, deren
Adel 1632 für Österreich erneuert
ward. Er wurde am 11. Dezbr. 1889
in Taufkirchen an der Trattnach in
Oberösterr. als Sohn eines Oberleh-
rers geboren, kam mit den Eltern
bald nach Waizenkirchen und erhielt
hier den ersten Unterricht von seinen
Eltern, die auch früh sein Jnteresse
für Musik zu wecken wußten. 1898
kam er als Sängerknabe in das Stift
Wilhering bei Linz und später nach
Melk, wo er 1907 das Gymnasium
absolvierte. Er bezog nun im Oktbr.
1907 die Universität Wien, um die
Rechte zu studieren, mußte aber aus
Mangel an den nötigen Mitteln das
Studium aufgeben und trat nun zu
Anfang d. J. 1909 als Praktikant in
den Postdienst. Jugendwarme Be-
geisterung für das Deutschtum ver-
anlaßten ihn, schon im August 1909
auf den Postdienst zu verzichten und
Lehrer des deutschen Schulvereins zu
werden. Er wirkte als solcher erst in
Kunzendorf (Lipnik) bei Biala in
Galizien, von wo aus er die Ergän-
zungsprüfung für Lehrer in Czerno-
witz ablegte, und kam im Herbst 1910
an die zweiklassige deutsche Schule in
Wöllan (Untersteiermark). Seit dem
Herbst 1911 wirkt er als Lehrer in
Hohenegg bei Cilli.

S:

Deutsch-
Österreich, wach auf! (Völkische Ge.
u. Kampflieder), 1909. - Heidehalme
(Ge.), 1911. - Sonne und Segen
(Lyrik, Kinderlieder, Balladen), 1911.

*Zwicker, Albert,

geb. am 7. April
1868 in Justingen auf der schwäbi-

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Handelsartikel zu erzeugen und in
[v]erſchiedene Städte Steiermarks zu
[ſ]enden. Nachdem er ſich auf dieſe Art
[e]inige hundert Gulden erſpart u. von
dem guten Fortgange ſeines Unter-
[n]ehmens überzeugt hatte, ſiedelte er
[1]825 nach Graz über und wußte hier
[ſ]einem Geſchäfte einen ſolchen Auf-
[ſ]chwung zu geben, daß er in wenigen
Jahren zu anſehnlichem Wohlſtande
gelangte. Jm Jahre 1844 gab er ſein
Geſchäft auf und lebte er ſeitdem in
angenehmen Verhältniſſen, frei und
unabhängig dem Vergnügen, der
Freundſchaft und der Muſe. Er ſtarb
in Graz am 12. Juni 1874.

S:

Ge-
dichte, 1842. – Neue Gedichte, 1853.
– Jm Walde (Naturbilder), 1863. –
Gedichte. Geſamtausg., 1871.

Zwangsſohn, Jakob,

Pſeudon.
für Leopold Langenſchwarz;
ſ. d.!

*Zweig, Stefan,

geb. am 28. Nov.
1881 in Wien, abſolvierte daſelbſt die
Gymnaſialſtudien u. an der Univerſi-
tät die philoſophiſchen Studien und
wandte ſich dann als Kritiker ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit zu. Letztere er-
warb ihm 1906 einen Preis aus der
Bauernfeld-Stiftung in Wien. Außer
verſchiedenen Überſetzungen der Ge-
dichte v. Charles Baudelaire (1902),
von Paul Verlaine (1902), von Emile
Verhaeren (1904) ſchrieb er

S:

Sil-
berne Saiten (Ge.), 1901. – Die Liebe
der Erika Ewald (Nn.), 1904. – Die
frühen Kränze (Ge.), 1906. – Ter-
ſites (Tr.), 1907. – Erſtes Erlebnis
(4 Geſchn. aus Kinderland), 1911.
– Das Haus am Meer (Schſp.), 1912.

*Zwerenz, Karl Georg,

wurde am
7. Juli 1874 in Wien als der Sohn
eines Schiffsoffiziers geb., beſuchte
nach Beendigung ſeiner Gymnaſial-
ſtudien eine hervorragende Wiener
Schauſpielſchule, um ſich der Bühne
zu widmen, entſagte jedoch ſpäter, dem
Wunſche ſeiner Eltern nachgebend,
der Bühnenlaufbahn und trat 1895
beim Wiener Magiſtrat als Beamter
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ein. Er bekleidet dort jetzt die Stelle
eines Hauptkaſſen-Beamten.

S:


Der Weiberfeind (Komiſche Operette.
Muſik von Phil. Silber), 1899. – Der
Tugendheld (P. mit Geſ.), 1901. –
Pro fide (Dr. G.), 1902. – Die Dogen-
braut (Rom. O.), 1902. – Der Gift-
miſcher (P. m. Geſ.), 1902. – Mehrere
Operetten.

*Zwerger, Karl Dankwart,

ent-
ſtammt dem altadeligen Geſchlecht
der Zwerger von Walchenſee, deren
Adel 1632 für Öſterreich erneuert
ward. Er wurde am 11. Dezbr. 1889
in Taufkirchen an der Trattnach in
Oberöſterr. als Sohn eines Oberleh-
rers geboren, kam mit den Eltern
bald nach Waizenkirchen und erhielt
hier den erſten Unterricht von ſeinen
Eltern, die auch früh ſein Jntereſſe
für Muſik zu wecken wußten. 1898
kam er als Sängerknabe in das Stift
Wilhering bei Linz und ſpäter nach
Melk, wo er 1907 das Gymnaſium
abſolvierte. Er bezog nun im Oktbr.
1907 die Univerſität Wien, um die
Rechte zu ſtudieren, mußte aber aus
Mangel an den nötigen Mitteln das
Studium aufgeben und trat nun zu
Anfang d. J. 1909 als Praktikant in
den Poſtdienſt. Jugendwarme Be-
geiſterung für das Deutſchtum ver-
anlaßten ihn, ſchon im Auguſt 1909
auf den Poſtdienſt zu verzichten und
Lehrer des deutſchen Schulvereins zu
werden. Er wirkte als ſolcher erſt in
Kunzendorf (Lipnik) bei Biala in
Galizien, von wo aus er die Ergän-
zungsprüfung für Lehrer in Czerno-
witz ablegte, und kam im Herbſt 1910
an die zweiklaſſige deutſche Schule in
Wöllan (Unterſteiermark). Seit dem
Herbſt 1911 wirkt er als Lehrer in
Hohenegg bei Cilli.

S:

Deutſch-
Öſterreich, wach auf! (Völkiſche Ge.
u. Kampflieder), 1909. – Heidehalme
(Ge.), 1911. – Sonne und Segen
(Lyrik, Kinderlieder, Balladen), 1911.

*Zwicker, Albert,

geb. am 7. April
1868 in Juſtingen auf der ſchwäbi-

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[119/0123] Zwa Zwi Handelsartikel zu erzeugen und in verſchiedene Städte Steiermarks zu ſenden. Nachdem er ſich auf dieſe Art einige hundert Gulden erſpart u. von dem guten Fortgange ſeines Unter- nehmens überzeugt hatte, ſiedelte er 1825 nach Graz über und wußte hier ſeinem Geſchäfte einen ſolchen Auf- ſchwung zu geben, daß er in wenigen Jahren zu anſehnlichem Wohlſtande gelangte. Jm Jahre 1844 gab er ſein Geſchäft auf und lebte er ſeitdem in angenehmen Verhältniſſen, frei und unabhängig dem Vergnügen, der Freundſchaft und der Muſe. Er ſtarb in Graz am 12. Juni 1874. S: Ge- dichte, 1842. – Neue Gedichte, 1853. – Jm Walde (Naturbilder), 1863. – Gedichte. Geſamtausg., 1871. Zwangsſohn, Jakob, Pſeudon. für Leopold Langenſchwarz; ſ. d.! *Zweig, Stefan, geb. am 28. Nov. 1881 in Wien, abſolvierte daſelbſt die Gymnaſialſtudien u. an der Univerſi- tät die philoſophiſchen Studien und wandte ſich dann als Kritiker ſchrift- ſtelleriſcher Tätigkeit zu. Letztere er- warb ihm 1906 einen Preis aus der Bauernfeld-Stiftung in Wien. Außer verſchiedenen Überſetzungen der Ge- dichte v. Charles Baudelaire (1902), von Paul Verlaine (1902), von Emile Verhaeren (1904) ſchrieb er S: Sil- berne Saiten (Ge.), 1901. – Die Liebe der Erika Ewald (Nn.), 1904. – Die frühen Kränze (Ge.), 1906. – Ter- ſites (Tr.), 1907. – Erſtes Erlebnis (4 Geſchn. aus Kinderland), 1911. – Das Haus am Meer (Schſp.), 1912. *Zwerenz, Karl Georg, wurde am 7. Juli 1874 in Wien als der Sohn eines Schiffsoffiziers geb., beſuchte nach Beendigung ſeiner Gymnaſial- ſtudien eine hervorragende Wiener Schauſpielſchule, um ſich der Bühne zu widmen, entſagte jedoch ſpäter, dem Wunſche ſeiner Eltern nachgebend, der Bühnenlaufbahn und trat 1895 beim Wiener Magiſtrat als Beamter ein. Er bekleidet dort jetzt die Stelle eines Hauptkaſſen-Beamten. S: Der Weiberfeind (Komiſche Operette. Muſik von Phil. Silber), 1899. – Der Tugendheld (P. mit Geſ.), 1901. – Pro fide (Dr. G.), 1902. – Die Dogen- braut (Rom. O.), 1902. – Der Gift- miſcher (P. m. Geſ.), 1902. – Mehrere Operetten. *Zwerger, Karl Dankwart, ent- ſtammt dem altadeligen Geſchlecht der Zwerger von Walchenſee, deren Adel 1632 für Öſterreich erneuert ward. Er wurde am 11. Dezbr. 1889 in Taufkirchen an der Trattnach in Oberöſterr. als Sohn eines Oberleh- rers geboren, kam mit den Eltern bald nach Waizenkirchen und erhielt hier den erſten Unterricht von ſeinen Eltern, die auch früh ſein Jntereſſe für Muſik zu wecken wußten. 1898 kam er als Sängerknabe in das Stift Wilhering bei Linz und ſpäter nach Melk, wo er 1907 das Gymnaſium abſolvierte. Er bezog nun im Oktbr. 1907 die Univerſität Wien, um die Rechte zu ſtudieren, mußte aber aus Mangel an den nötigen Mitteln das Studium aufgeben und trat nun zu Anfang d. J. 1909 als Praktikant in den Poſtdienſt. Jugendwarme Be- geiſterung für das Deutſchtum ver- anlaßten ihn, ſchon im Auguſt 1909 auf den Poſtdienſt zu verzichten und Lehrer des deutſchen Schulvereins zu werden. Er wirkte als ſolcher erſt in Kunzendorf (Lipnik) bei Biala in Galizien, von wo aus er die Ergän- zungsprüfung für Lehrer in Czerno- witz ablegte, und kam im Herbſt 1910 an die zweiklaſſige deutſche Schule in Wöllan (Unterſteiermark). Seit dem Herbſt 1911 wirkt er als Lehrer in Hohenegg bei Cilli. S: Deutſch- Öſterreich, wach auf! (Völkiſche Ge. u. Kampflieder), 1909. – Heidehalme (Ge.), 1911. – Sonne und Segen (Lyrik, Kinderlieder, Balladen), 1911. *Zwicker, Albert, geb. am 7. April 1868 in Juſtingen auf der ſchwäbi- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/123>, abgerufen am 24.11.2024.