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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lehramt an der königl. israelitischen
Primärhauptschule versah, u. mußte
dem letzteren schon vom 12. Jahre an
als Gehilfe beistehen, ja zwei Jahre
später, als der Vater erblindete, des-
sen Amt ganz übernehmen. Als der
Vater 1832 starb, legte der Sohn das
Lehramt nieder und ging nach Wien,
wo er 1833 eine Stelle als Korrek-
tor in einer Druckerei annahm. Von
1835-37 verwaltete er eine Oberleh-
rerstelle an der hebräisch-deutschen
Hauptschule in Eisenstadt, lebte dann
ein halbes Jahr zu Triesch in Mäh-
ren und kehrte 1838 in sein früheres
Verhältnis als Korrektor bei dem
Buchdrucker Anton Edlen v. Schmidt
nach Wien zurück. Später lebte er
von dem geringen Ertrage seiner
Schriften u. Gelegenheitsdichtungen
und starb in ziemlich dürftigen Ver-
hältnissen zu Wien am 9. Febr. 1873.

S:

Dichtungen, 1827. - Perlenblu-
men (Metrisch gereimte Übersetzun-
gen der "Sprüche Salomos"), 1832.
- König Sauls Glück u. Ende (Bibl.-
dr. G.), 1833. - Klänge aus der Vor-
zeit (Sagendichtungen), 1841. - Dich-
tungsblüten, 1843. - Die Weisheits-
sprüche Josuas, des Sohnes Sirachs,
in metrisch gereimter Übersetzung,
1844. - Die Rabbinerwahl in Bum-
meßl (Jüdisches Zeitbild), 1856. -
Einer Lüge Folgen (Dr. G.), 1861.

Stern, Oskar,

Pseud. für Franz
Bittong;
s. d.!

*Stern, Viktor,

pseudonym. E.
Stella, geboren am 5. März 1837
zu Wien, besuchte nach zurückgelegter
Volksschule das Untergymnasium da-
selbst u. wandte sich dann den Real-
fächern zu. Umstände mannigfalti-
ger Art veranlaßten ihn dann, in
das Geschäftsleben einzutreten, und
so verbrachte er in kaufmännischer
Tätigkeit nahezu zehn Jahre. Die
kurze, aber wirksame Bekanntschaft
mit dem Dichter Hebbel (1862) und
der spätere Umgang mit dem Dichter
Ed. Kulke bestimmten ihn endlich,
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1868 seiner Laufbahn zu entsagen u.
sich in freierem Maße seiner Neigung
für Poesie hinzugeben, vor allem
aber, die fühlbaren Lücken in seiner
wissenschaftlichen Bildung durch an-
gestrengtesten Fleiß auszufüllen.
Freilich war dies nur mit schweren
materiellen Opfern möglich, doch hob
sich S. durch Erteilung von Privat-
stunden über manche Schwierigkeiten
hinweg u. hatte schließlich die Genug-
tuung, seine dramatischen Dichtun-
gen aufgeführt und günstig beurteilt
zu sehen. Er lebt noch jetzt in Wien
und bekleidet daselbst gegenwärtig die
Stelle eines Sekretärs des Journa-
listen- und Schriftsteller-Vereins
"Concordia".

S:

Valentin (Bürgerl.
Tr.), 1868. - Das Kronenhaus (Tr.),
1872. - Calas (T.), 1889. 2. A. 1905.
- Schloß Arnheim (Tr.), 1893. 2. A.
1900. - Lukas und Creszenz (Die
wahre Ehebruchs-Tragödie), 1903.

Sternau, Alexander,

Pseud. für
Sophie Sömmerring; s. d.!

Sternau, Edmund,

Pseudon. für
Otto Risch; s. d.!

Sternau, Luise,

Psd. für Luise
Jenisch;
s. d.!

Sternau, Marie,

Pseudon. für
Marie Stadelmann; s. d.!

Sternaux, Johannes,

geboren
am 13. Mai 1879 in Breslau als der
Sohn des königl. Seminardirektors
Karl St., besuchte das Gymnasium
daselbst und begann schon als Schü-
ler von 17 Jahren seinen ersten lite-
rischen Versuch, den er auch von Er-
folg gekrönt sah. Nach Absolvierung
der Schule ging er nach Rom, um sich
zunächst philosophischen und später
theologischen Studien zu widmen.
Hier bot sich ihm in jenem Nationen-
knäuel vielfach Gelegenheit, auch psy-
chologische Beobachtungen zu machen
und damit reichlichen Stoff für spä-
tere Arbeiten zu sammeln. Die lan-
gen akademischen Ferien benutzte er
zu größeren Reisen und lernte so die
größten Städte Jtaliens, Österreichs,

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Lehramt an der königl. iſraelitiſchen
Primärhauptſchule verſah, u. mußte
dem letzteren ſchon vom 12. Jahre an
als Gehilfe beiſtehen, ja zwei Jahre
ſpäter, als der Vater erblindete, deſ-
ſen Amt ganz übernehmen. Als der
Vater 1832 ſtarb, legte der Sohn das
Lehramt nieder und ging nach Wien,
wo er 1833 eine Stelle als Korrek-
tor in einer Druckerei annahm. Von
1835–37 verwaltete er eine Oberleh-
rerſtelle an der hebräiſch-deutſchen
Hauptſchule in Eiſenſtadt, lebte dann
ein halbes Jahr zu Trieſch in Mäh-
ren und kehrte 1838 in ſein früheres
Verhältnis als Korrektor bei dem
Buchdrucker Anton Edlen v. Schmidt
nach Wien zurück. Später lebte er
von dem geringen Ertrage ſeiner
Schriften u. Gelegenheitsdichtungen
und ſtarb in ziemlich dürftigen Ver-
hältniſſen zu Wien am 9. Febr. 1873.

S:

Dichtungen, 1827. – Perlenblu-
men (Metriſch gereimte Überſetzun-
gen der „Sprüche Salomos“), 1832.
– König Sauls Glück u. Ende (Bibl.-
dr. G.), 1833. – Klänge aus der Vor-
zeit (Sagendichtungen), 1841. – Dich-
tungsblüten, 1843. – Die Weisheits-
ſprüche Joſuas, des Sohnes Sirachs,
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1844. – Die Rabbinerwahl in Bum-
meßl (Jüdiſches Zeitbild), 1856. –
Einer Lüge Folgen (Dr. G.), 1861.

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Pſeud. für Franz
Bittong;
ſ. d.!

*Stern, Viktor,

pſeudonym. E.
Stella, geboren am 5. März 1837
zu Wien, beſuchte nach zurückgelegter
Volksſchule das Untergymnaſium da-
ſelbſt u. wandte ſich dann den Real-
fächern zu. Umſtände mannigfalti-
ger Art veranlaßten ihn dann, in
das Geſchäftsleben einzutreten, und
ſo verbrachte er in kaufmänniſcher
Tätigkeit nahezu zehn Jahre. Die
kurze, aber wirkſame Bekanntſchaft
mit dem Dichter Hebbel (1862) und
der ſpätere Umgang mit dem Dichter
Ed. Kulke beſtimmten ihn endlich,
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1868 ſeiner Laufbahn zu entſagen u.
ſich in freierem Maße ſeiner Neigung
für Poeſie hinzugeben, vor allem
aber, die fühlbaren Lücken in ſeiner
wiſſenſchaftlichen Bildung durch an-
geſtrengteſten Fleiß auszufüllen.
Freilich war dies nur mit ſchweren
materiellen Opfern möglich, doch hob
ſich S. durch Erteilung von Privat-
ſtunden über manche Schwierigkeiten
hinweg u. hatte ſchließlich die Genug-
tuung, ſeine dramatiſchen Dichtun-
gen aufgeführt und günſtig beurteilt
zu ſehen. Er lebt noch jetzt in Wien
und bekleidet daſelbſt gegenwärtig die
Stelle eines Sekretärs des Journa-
liſten- und Schriftſteller-Vereins
„Concordia“.

S:

Valentin (Bürgerl.
Tr.), 1868. – Das Kronenhaus (Tr.),
1872. – Calas (T.), 1889. 2. A. 1905.
– Schloß Arnheim (Tr.), 1893. 2. A.
1900. – Lukas und Creszenz (Die
wahre Ehebruchs-Tragödie), 1903.

Sternau, Alexander,

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Sophie Sömmerring; ſ. d.!

Sternau, Edmund,

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Otto Riſch; ſ. d.!

Sternau, Luiſe,

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Jeniſch;
ſ. d.!

Sternau, Marie,

Pſeudon. für
Marie Stadelmann; ſ. d.!

Sternaux, Johannes,

geboren
am 13. Mai 1879 in Breslau als der
Sohn des königl. Seminardirektors
Karl St., beſuchte das Gymnaſium
daſelbſt und begann ſchon als Schü-
ler von 17 Jahren ſeinen erſten lite-
riſchen Verſuch, den er auch von Er-
folg gekrönt ſah. Nach Abſolvierung
der Schule ging er nach Rom, um ſich
zunächſt philoſophiſchen und ſpäter
theologiſchen Studien zu widmen.
Hier bot ſich ihm in jenem Nationen-
knäuel vielfach Gelegenheit, auch pſy-
chologiſche Beobachtungen zu machen
und damit reichlichen Stoff für ſpä-
tere Arbeiten zu ſammeln. Die lan-
gen akademiſchen Ferien benutzte er
zu größeren Reiſen und lernte ſo die
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[67/0071] Ste Ste Lehramt an der königl. iſraelitiſchen Primärhauptſchule verſah, u. mußte dem letzteren ſchon vom 12. Jahre an als Gehilfe beiſtehen, ja zwei Jahre ſpäter, als der Vater erblindete, deſ- ſen Amt ganz übernehmen. Als der Vater 1832 ſtarb, legte der Sohn das Lehramt nieder und ging nach Wien, wo er 1833 eine Stelle als Korrek- tor in einer Druckerei annahm. Von 1835–37 verwaltete er eine Oberleh- rerſtelle an der hebräiſch-deutſchen Hauptſchule in Eiſenſtadt, lebte dann ein halbes Jahr zu Trieſch in Mäh- ren und kehrte 1838 in ſein früheres Verhältnis als Korrektor bei dem Buchdrucker Anton Edlen v. Schmidt nach Wien zurück. Später lebte er von dem geringen Ertrage ſeiner Schriften u. Gelegenheitsdichtungen und ſtarb in ziemlich dürftigen Ver- hältniſſen zu Wien am 9. Febr. 1873. S: Dichtungen, 1827. – Perlenblu- men (Metriſch gereimte Überſetzun- gen der „Sprüche Salomos“), 1832. – König Sauls Glück u. Ende (Bibl.- dr. G.), 1833. – Klänge aus der Vor- zeit (Sagendichtungen), 1841. – Dich- tungsblüten, 1843. – Die Weisheits- ſprüche Joſuas, des Sohnes Sirachs, in metriſch gereimter Überſetzung, 1844. – Die Rabbinerwahl in Bum- meßl (Jüdiſches Zeitbild), 1856. – Einer Lüge Folgen (Dr. G.), 1861. Stern, Oskar, Pſeud. für Franz Bittong; ſ. d.! *Stern, Viktor, pſeudonym. E. Stella, geboren am 5. März 1837 zu Wien, beſuchte nach zurückgelegter Volksſchule das Untergymnaſium da- ſelbſt u. wandte ſich dann den Real- fächern zu. Umſtände mannigfalti- ger Art veranlaßten ihn dann, in das Geſchäftsleben einzutreten, und ſo verbrachte er in kaufmänniſcher Tätigkeit nahezu zehn Jahre. Die kurze, aber wirkſame Bekanntſchaft mit dem Dichter Hebbel (1862) und der ſpätere Umgang mit dem Dichter Ed. Kulke beſtimmten ihn endlich, 1868 ſeiner Laufbahn zu entſagen u. ſich in freierem Maße ſeiner Neigung für Poeſie hinzugeben, vor allem aber, die fühlbaren Lücken in ſeiner wiſſenſchaftlichen Bildung durch an- geſtrengteſten Fleiß auszufüllen. Freilich war dies nur mit ſchweren materiellen Opfern möglich, doch hob ſich S. durch Erteilung von Privat- ſtunden über manche Schwierigkeiten hinweg u. hatte ſchließlich die Genug- tuung, ſeine dramatiſchen Dichtun- gen aufgeführt und günſtig beurteilt zu ſehen. Er lebt noch jetzt in Wien und bekleidet daſelbſt gegenwärtig die Stelle eines Sekretärs des Journa- liſten- und Schriftſteller-Vereins „Concordia“. S: Valentin (Bürgerl. Tr.), 1868. – Das Kronenhaus (Tr.), 1872. – Calas (T.), 1889. 2. A. 1905. – Schloß Arnheim (Tr.), 1893. 2. A. 1900. – Lukas und Creszenz (Die wahre Ehebruchs-Tragödie), 1903. Sternau, Alexander, Pſeud. für Sophie Sömmerring; ſ. d.! Sternau, Edmund, Pſeudon. für Otto Riſch; ſ. d.! Sternau, Luiſe, Pſd. für Luiſe Jeniſch; ſ. d.! Sternau, Marie, Pſeudon. für Marie Stadelmann; ſ. d.! Sternaux, Johannes, geboren am 13. Mai 1879 in Breslau als der Sohn des königl. Seminardirektors Karl St., beſuchte das Gymnaſium daſelbſt und begann ſchon als Schü- ler von 17 Jahren ſeinen erſten lite- riſchen Verſuch, den er auch von Er- folg gekrönt ſah. Nach Abſolvierung der Schule ging er nach Rom, um ſich zunächſt philoſophiſchen und ſpäter theologiſchen Studien zu widmen. Hier bot ſich ihm in jenem Nationen- knäuel vielfach Gelegenheit, auch pſy- chologiſche Beobachtungen zu machen und damit reichlichen Stoff für ſpä- tere Arbeiten zu ſammeln. Die lan- gen akademiſchen Ferien benutzte er zu größeren Reiſen und lernte ſo die größten Städte Jtaliens, Öſterreichs, * 5*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/71>, abgerufen am 22.11.2024.