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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wegener, Nhingulf Eduard,


geb. am 28. Juni 1821 zu Berlin,
widmete sich nach erlangter Schul-
bildung dem Buchhandel und stand
viele Jahre dem Jankeschen Verlage
als Prokurist vor. Jm Jahre 1864
gründete er in Berlin ein eigenes Ge-
schäft, gab dasselbe aber nach einiger
Zeit wieder auf u. betätigte sich hin-
fort als Schriftsteller. Später er-
langte er eine Stellung als Beamter.

S:

Hinaus! (D.), 2. A., 1861. - Die
Sprache des Herzens (Anthologie),
1857.

*Wegener, Wilhelm,

wurde am
21. April 1838 zu Brandenburg an
der Havel als der Sohn eines Bür-
gers und Brauereibesitzers geboren,
besuchte das Gymnasium daselbst und
trat 1853 als Lehrling in ein kauf-
männisches Geschäft ein. Aber schon
nach einem Jahre kehrte er auf das
Gymnasium zurück, um sich auf das
Studium der Theologie vorzuberei-
ten, dem er 1857-60 in Halle und
Berlin oblag. Jm Jahre 1861 wurde
er Religionslehrer am Gymnasium
in seiner Vaterstadt, 1865 Pastor in
Gollwitz bei Brandenburg und 1871
Prediger in Brandenburg, wo ihm
später auch die Superintendentur
übertragen wurde. Jm J. 1885 folgte
er einem Rufe als zweiter Prediger
an die Georgenkirche in Berlin und
rückte er an derselben 1892 zum ersten
Prediger auf.

S:

Siegfried u. Kriem-
hilde (Umdichtung des Nibelungen-
liedes), 1867. - Drei schnakische Mär-
lein für seine und der Freunde Kin-
der (in V.; pseudon. hrsg.), 1883. -
Heiligtumsklänge (Ge.), 1887.

*Wegener, Wilhelm Anton,


geb. am 11. Mai 1844 zu Seelow bei
Frankfurt a. O. als der Sohn des
dortigen Predigers, besuchte daselbst
die Volksschule u. kam Michaelis 1854
in das Alumnat des Gymnasiums zu
Frankfurt a. O. Da aber schon nach
wenigen Wochen sein Vater starb,
fand er im Sommer 1855 als Frei-
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schüler Aufnahme in das Pädagogium
zu Züllichau, das er 1861 mit dem
Gymnasium in Neu-Ruppin ver-
tauschte, wo seine Mutter seit 1855
wohnte. Hier entstand eine ganze
Reihe von Gedichten, die in den ver-
schiedensten Blättern zum Abdruck
kamen. Nachdem W. zu Ostern 1866
das Gymnasium absolviert, ging er
auf ein halbes Jahr nach Heidelberg,
um Philologie und Geschichte zu stu-
dieren u. setzte dann dieses Studium
in Berlin fort. Hier wurde er von
einem geistigen Leiden befallen, das
schließlich seine Überführung in die
Landesirrenanstalt zu Eberswalde
(im Herbst 1868) zur Folge hatte. Jn
derselben befindet er sich noch jetzt;
doch war sein Leiden ein derartiges,
daß es eine eingehende Beschäftigung
mit wissenschaftlichen Dingen (beson-
ders mit Theologie u. Geschichte) und
mit der Poesie wohl zuließ. Neuer-
dings hat er sich dem vaterländischen
Drama zugewandt u. mehrere Stücke
geschrieben, die indessen noch nicht
veröffentlicht sind.

S:

Königin Luise
(Dn.), 1879. - Märkische Sagen und
Gedichte, 1879. - Dichtungen, 1880.

*Wegerer, Agnes von,

pseudon.
Ernst Norden, ist die Tochter des
Generalleutnants von Francois,
und die Schwester des bei Spichern
1870 gefallenen Generals gleichen
Namens und am 28. Oktbr. 1820 in
Magdeburg geboren. Sie verlebte
ihre Jugendzeit in Trier und ver-
mählte sich hier mit dem Leutnant
von Wegerer, der 1887 als Gene-
ralleutnant starb. Familienpflichten
sowie später die durch die Stellung
ihres Gatten bedingte Repräsentation
erlaubten ihr nicht, ihrem Hange zur
Schriftstellerei nachzugeben. Erst in
späteren Jahren, als die Kinder her-
angewachsen waren u. der Gatte sich
hatte pensionieren lassen (nach 1870),
betätigte sie sich als Schriftstellerin.
Sie lebte in den letzten Jahrzehnten
in Berlin und starb dort am 1. De-

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Weg
Wegener, Nhingulf Eduard,


geb. am 28. Juni 1821 zu Berlin,
widmete ſich nach erlangter Schul-
bildung dem Buchhandel und ſtand
viele Jahre dem Jankeſchen Verlage
als Prokuriſt vor. Jm Jahre 1864
gründete er in Berlin ein eigenes Ge-
ſchäft, gab dasſelbe aber nach einiger
Zeit wieder auf u. betätigte ſich hin-
fort als Schriftſteller. Später er-
langte er eine Stellung als Beamter.

S:

Hinaus! (D.), 2. A., 1861. – Die
Sprache des Herzens (Anthologie),
1857.

*Wegener, Wilhelm,

wurde am
21. April 1838 zu Brandenburg an
der Havel als der Sohn eines Bür-
gers und Brauereibeſitzers geboren,
beſuchte das Gymnaſium daſelbſt und
trat 1853 als Lehrling in ein kauf-
männiſches Geſchäft ein. Aber ſchon
nach einem Jahre kehrte er auf das
Gymnaſium zurück, um ſich auf das
Studium der Theologie vorzuberei-
ten, dem er 1857–60 in Halle und
Berlin oblag. Jm Jahre 1861 wurde
er Religionslehrer am Gymnaſium
in ſeiner Vaterſtadt, 1865 Paſtor in
Gollwitz bei Brandenburg und 1871
Prediger in Brandenburg, wo ihm
ſpäter auch die Superintendentur
übertragen wurde. Jm J. 1885 folgte
er einem Rufe als zweiter Prediger
an die Georgenkirche in Berlin und
rückte er an derſelben 1892 zum erſten
Prediger auf.

S:

Siegfried u. Kriem-
hilde (Umdichtung des Nibelungen-
liedes), 1867. – Drei ſchnakiſche Mär-
lein für ſeine und der Freunde Kin-
der (in V.; pſeudon. hrsg.), 1883. –
Heiligtumsklänge (Ge.), 1887.

*Wegener, Wilhelm Anton,


geb. am 11. Mai 1844 zu Seelow bei
Frankfurt a. O. als der Sohn des
dortigen Predigers, beſuchte daſelbſt
die Volksſchule u. kam Michaelis 1854
in das Alumnat des Gymnaſiums zu
Frankfurt a. O. Da aber ſchon nach
wenigen Wochen ſein Vater ſtarb,
fand er im Sommer 1855 als Frei-
[Spaltenumbruch]

Weg
ſchüler Aufnahme in das Pädagogium
zu Züllichau, das er 1861 mit dem
Gymnaſium in Neu-Ruppin ver-
tauſchte, wo ſeine Mutter ſeit 1855
wohnte. Hier entſtand eine ganze
Reihe von Gedichten, die in den ver-
ſchiedenſten Blättern zum Abdruck
kamen. Nachdem W. zu Oſtern 1866
das Gymnaſium abſolviert, ging er
auf ein halbes Jahr nach Heidelberg,
um Philologie und Geſchichte zu ſtu-
dieren u. ſetzte dann dieſes Studium
in Berlin fort. Hier wurde er von
einem geiſtigen Leiden befallen, das
ſchließlich ſeine Überführung in die
Landesirrenanſtalt zu Eberswalde
(im Herbſt 1868) zur Folge hatte. Jn
derſelben befindet er ſich noch jetzt;
doch war ſein Leiden ein derartiges,
daß es eine eingehende Beſchäftigung
mit wiſſenſchaftlichen Dingen (beſon-
ders mit Theologie u. Geſchichte) und
mit der Poeſie wohl zuließ. Neuer-
dings hat er ſich dem vaterländiſchen
Drama zugewandt u. mehrere Stücke
geſchrieben, die indeſſen noch nicht
veröffentlicht ſind.

S:

Königin Luiſe
(Dn.), 1879. – Märkiſche Sagen und
Gedichte, 1879. – Dichtungen, 1880.

*Wegerer, Agnes von,

pſeudon.
Ernſt Norden, iſt die Tochter des
Generalleutnants von François,
und die Schweſter des bei Spichern
1870 gefallenen Generals gleichen
Namens und am 28. Oktbr. 1820 in
Magdeburg geboren. Sie verlebte
ihre Jugendzeit in Trier und ver-
mählte ſich hier mit dem Leutnant
von Wegerer, der 1887 als Gene-
ralleutnant ſtarb. Familienpflichten
ſowie ſpäter die durch die Stellung
ihres Gatten bedingte Repräſentation
erlaubten ihr nicht, ihrem Hange zur
Schriftſtellerei nachzugeben. Erſt in
ſpäteren Jahren, als die Kinder her-
angewachſen waren u. der Gatte ſich
hatte penſionieren laſſen (nach 1870),
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in Berlin und ſtarb dort am 1. De-

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[351/0355] Weg Weg Wegener, Nhingulf Eduard, geb. am 28. Juni 1821 zu Berlin, widmete ſich nach erlangter Schul- bildung dem Buchhandel und ſtand viele Jahre dem Jankeſchen Verlage als Prokuriſt vor. Jm Jahre 1864 gründete er in Berlin ein eigenes Ge- ſchäft, gab dasſelbe aber nach einiger Zeit wieder auf u. betätigte ſich hin- fort als Schriftſteller. Später er- langte er eine Stellung als Beamter. S: Hinaus! (D.), 2. A., 1861. – Die Sprache des Herzens (Anthologie), 1857. *Wegener, Wilhelm, wurde am 21. April 1838 zu Brandenburg an der Havel als der Sohn eines Bür- gers und Brauereibeſitzers geboren, beſuchte das Gymnaſium daſelbſt und trat 1853 als Lehrling in ein kauf- männiſches Geſchäft ein. Aber ſchon nach einem Jahre kehrte er auf das Gymnaſium zurück, um ſich auf das Studium der Theologie vorzuberei- ten, dem er 1857–60 in Halle und Berlin oblag. Jm Jahre 1861 wurde er Religionslehrer am Gymnaſium in ſeiner Vaterſtadt, 1865 Paſtor in Gollwitz bei Brandenburg und 1871 Prediger in Brandenburg, wo ihm ſpäter auch die Superintendentur übertragen wurde. Jm J. 1885 folgte er einem Rufe als zweiter Prediger an die Georgenkirche in Berlin und rückte er an derſelben 1892 zum erſten Prediger auf. S: Siegfried u. Kriem- hilde (Umdichtung des Nibelungen- liedes), 1867. – Drei ſchnakiſche Mär- lein für ſeine und der Freunde Kin- der (in V.; pſeudon. hrsg.), 1883. – Heiligtumsklänge (Ge.), 1887. *Wegener, Wilhelm Anton, geb. am 11. Mai 1844 zu Seelow bei Frankfurt a. O. als der Sohn des dortigen Predigers, beſuchte daſelbſt die Volksſchule u. kam Michaelis 1854 in das Alumnat des Gymnaſiums zu Frankfurt a. O. Da aber ſchon nach wenigen Wochen ſein Vater ſtarb, fand er im Sommer 1855 als Frei- ſchüler Aufnahme in das Pädagogium zu Züllichau, das er 1861 mit dem Gymnaſium in Neu-Ruppin ver- tauſchte, wo ſeine Mutter ſeit 1855 wohnte. Hier entſtand eine ganze Reihe von Gedichten, die in den ver- ſchiedenſten Blättern zum Abdruck kamen. Nachdem W. zu Oſtern 1866 das Gymnaſium abſolviert, ging er auf ein halbes Jahr nach Heidelberg, um Philologie und Geſchichte zu ſtu- dieren u. ſetzte dann dieſes Studium in Berlin fort. Hier wurde er von einem geiſtigen Leiden befallen, das ſchließlich ſeine Überführung in die Landesirrenanſtalt zu Eberswalde (im Herbſt 1868) zur Folge hatte. Jn derſelben befindet er ſich noch jetzt; doch war ſein Leiden ein derartiges, daß es eine eingehende Beſchäftigung mit wiſſenſchaftlichen Dingen (beſon- ders mit Theologie u. Geſchichte) und mit der Poeſie wohl zuließ. Neuer- dings hat er ſich dem vaterländiſchen Drama zugewandt u. mehrere Stücke geſchrieben, die indeſſen noch nicht veröffentlicht ſind. S: Königin Luiſe (Dn.), 1879. – Märkiſche Sagen und Gedichte, 1879. – Dichtungen, 1880. *Wegerer, Agnes von, pſeudon. Ernſt Norden, iſt die Tochter des Generalleutnants von François, und die Schweſter des bei Spichern 1870 gefallenen Generals gleichen Namens und am 28. Oktbr. 1820 in Magdeburg geboren. Sie verlebte ihre Jugendzeit in Trier und ver- mählte ſich hier mit dem Leutnant von Wegerer, der 1887 als Gene- ralleutnant ſtarb. Familienpflichten ſowie ſpäter die durch die Stellung ihres Gatten bedingte Repräſentation erlaubten ihr nicht, ihrem Hange zur Schriftſtellerei nachzugeben. Erſt in ſpäteren Jahren, als die Kinder her- angewachſen waren u. der Gatte ſich hatte penſionieren laſſen (nach 1870), betätigte ſie ſich als Schriftſtellerin. Sie lebte in den letzten Jahrzehnten in Berlin und ſtarb dort am 1. De- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/355>, abgerufen am 22.11.2024.