Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wal an das Hellwigsche Jnstitut nachDresden, promovierte 1864 in Leip- zig zum Dr. phil. u. kehrte im Herbst d. J. nach Mecklenburg zurück, wo er über drei Jahre lang eine Hausleh- rerstelle in Borkow bei Sternberg bekleidete. Ostern 1868 ging er noch- mals zur Universität Göttingen, be- stand hier im Oktober sein Oberleh- rerexamen, wurde Ostern 1869 Leh- rer am Realgymnasium in Rends- burg und nach einem halben Jahre am Gymnasium in Schwerin. Hier starb er am 4. September 1870. S:
Walter, Karl, Psd. für Albert *Walter, Marie, geb. am 3. Okt. S: Lady Dia- Wal Walter, Paul, geb. am 29. Sept. S: Pilger- *Walter, Paul, pseudon. Guido S: Die Bettelgräfin (R.), *
Wal an das Hellwigſche Jnſtitut nachDresden, promovierte 1864 in Leip- zig zum Dr. phil. u. kehrte im Herbſt d. J. nach Mecklenburg zurück, wo er über drei Jahre lang eine Hausleh- rerſtelle in Borkow bei Sternberg bekleidete. Oſtern 1868 ging er noch- mals zur Univerſität Göttingen, be- ſtand hier im Oktober ſein Oberleh- rerexamen, wurde Oſtern 1869 Leh- rer am Realgymnaſium in Rends- burg und nach einem halben Jahre am Gymnaſium in Schwerin. Hier ſtarb er am 4. September 1870. S:
Walter, Karl, Pſd. für Albert *Walter, Marie, geb. am 3. Okt. S: Lady Dia- Wal Walter, Paul, geb. am 29. Sept. S: Pilger- *Walter, Paul, pſeudon. Guido S: Die Bettelgräfin (R.), *
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Wal
Wal
an das Hellwigſche Jnſtitut nach
Dresden, promovierte 1864 in Leip-
zig zum Dr. phil. u. kehrte im Herbſt
d. J. nach Mecklenburg zurück, wo er
über drei Jahre lang eine Hausleh-
rerſtelle in Borkow bei Sternberg
bekleidete. Oſtern 1868 ging er noch-
mals zur Univerſität Göttingen, be-
ſtand hier im Oktober ſein Oberleh-
rerexamen, wurde Oſtern 1869 Leh-
rer am Realgymnaſium in Rends-
burg und nach einem halben Jahre
am Gymnaſium in Schwerin. Hier
ſtarb er am 4. September 1870.
S:
Echo vom Soracte (Horaziſche Ge. in
modernen Versmaßen). 1868.
Walter, Karl, Pſd. für Albert
Clar; ſ. d.!
*Walter, Marie, geb. am 3. Okt.
1860 in Hannover, verlebte ihre erſte
Jugend an den Geſtaden der Nord-
ſee, u. der Anblick des Meeres weckte
frühzeitig ihre Phantaſie. Mit 15
Jahren kam ſie mit den Eltern nach
Dresden, das ihr viel geiſtige An-
regung bot. Dann hat ſie viele und
längere Reiſen gemacht, vorwiegend
nach Frankreich und England, und
hat ſie ſich die Sprache dieſer Länder
in vollkommenſtem Maße angeeignet.
Sie hat ſeit 1892 ihren Wohnſitz in
Frankfurt a. M., wo ſie ſeitdem ſchrift-
ſtelleriſch tätig iſt. Guſtav Freytag
und Ludwig Fulda haben ihr die
Wege geebnet. Sie iſt vorwiegend
als Überſetzerin tätig.
S: Lady Dia-
nas Geheimnis (R. aus dem Engl.),
1894. – Neues Märchenbuch (Orig.-
M.), 1896. – Der Beſenjunker, 1897.
– Korruption von Percy White (Aus
d. Engl. überſ.), 1898. – Der Mord
auf dem Expreßzug, 1898. – Der rote
Dolman (E.), 1902. – Ein Dämon
(Krim.-R.), 1904. – Jm Netz gefangen
(Detektiv-R.), 1903. – Spurlos ver-
ſchwunden (desgl.), 1904. – Der
Brandſtifter (Krim.-R.), 1905. – Ein
Rätſel (Krim.-R.), 1907. – Wenn
Frauen lieben (Krim.-E.), 1908. –
Gelöſte Feſſeln (Krim.-R.), 1908.
Walter, Paul, geb. am 29. Sept.
1869 zu Gaſſen, einem kleinen Städt-
chen der Niederlauſitz, beſuchte die
dortige Volksſchule, ſpäter die höhere
Knabenſchule in Sommerfeld u. das
Gymnaſium in Sagan, worauf er
als Lehrling in eine Buchdruckerei
eintrat. Ein Fußleiden zwang ihn,
einen anderen Beruf zu ergreifen.
Er erlernte den Buchhandel u. grün-
dete 1892 in Norden (Oſtfriesland)
die Chriſtliche Buchhandlung, deren
Jnhaber er noch heute iſt. Er ver-
legte dieſelbe ſpäter nach Plantage
Foßheide bei Rötgesbüttel, ließ aber
eine Filiale in Norden beſtehen. Jn
den Jahren 1893–94 gab er die erbau-
liche Zeitſchrift „Der Bußprediger“
heraus, ſpäter „Die Mitternachts-
Poſaune“, Organ der oſtfrieſiſchen
Mitternachts-Miſſion.
S: Pilger-
pfade (Ge.), 1896.
*Walter, Paul, pſeudon. Guido
von Fels, wurde am 9. Sept. 1859
zu Glatz in Schleſien geboren, kam
nach dem frühen Tode ſeiner Mutter
zu ſeinen Großeltern, ehrſamen Tuch-
händlern in Annaberg im ſächſiſchen
Erzgebirge, in Pflege und beſuchte
hier bis zum 14. Jahre die Bürger-
u. die Realſchule, um dann für einige
Jahre nach Freiberg in Sachſen über-
zuſiedeln. Später ging er nach Berlin
und von hier, ſeinem Triebe zu frem-
den Ländern und Völkern folgend,
zur See; doch kehrte er nach kurzer
Zeit wieder zurück und wurde nun,
wenn auch gegen ſeine Neigung,
Kaufmann. Nebenher beſchäftigte er
ſich fortgeſetzt mit ſeinem Lieblings-
ſtudium, der Völkerkunde, u. begann
1888 in der Öffentlichkeit Vorträge,
beſonders über Afrika, zu halten.
Später redigierte er auch durch drei
Jahre die monatlich erſcheinenden
„Mitteilungen der Nachtigall-Geſell-
ſchaft für Afrikaforſchung“. Seit Ende
des Jahres 1895 pflegt W. das Ge-
biet des Volksromans. Er lebt in
Berlin.
S: Die Bettelgräfin (R.),
*
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