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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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gung derselben 1874 infolge des To-
des seines Vaters dessen kaufmänni-
sches Geschäft und führte es bis 1890
weiter. Dann ließ er sich als Photo-
graph in Dresden nieder.

S:

Jn
Freud' und Leid (Ge.), 1885.

*Stadelmann, Heinrich,

wurde
am 22. März 1830 zu Barthelmes-
aurach im bayerischen Mittelfranken
als der Sohn des dortigen Pfarrers
geboren, der bald darauf nach Ober-
michelbach, einem freundlichen Dörf-
chen bei Dinkelsbühl, versetzt wurde.
Hier verlebte Heinrich S. seine Kna-
benjahre, u. hier erhielt er von seinem
Vater den ersten Unterricht, wobei
ihn vor allem das Lateinische anzog.
Seine weitere Ausbildung erhielt er
auf dem Gymnasium zu Ansbach,
dessen Direktor Bomhard, ein Meister
des lateinischen Stils, das sich ent-
faltende Sprachtalent seines Schülers
zu fördern bestrebt war. Jhm hat
St. stets die dankbarste Anhänglich-
keit bewahrt und auch später dessen
"Ähren vom Felde der Betrachtung"
aus seinem Nachlaß (1869) heraus-
gegeben. Jm Jahre 1848 bezog S.
die Universität Erlangen, um Philo-
logie zu studieren. Hier machte be-
sonders Ludwig Döderlein einen
mächtigen und bleibenden Eindruck
auf ihn. Nachdem er in München
seine Studien beendigt hatte und
vorübergehend in Ansbach, Erlangen
und Dinkelsbühl an den dortigen
Lateinschulen als Verweser tätig ge-
wesen war, erhielt er 1855 die Stelle
eines Studienlehrers an der lateini-
schen Schule in Memmingen u. wirkte
seit Ostern 1872 in gleicher Eigen-
schaft am Gymnasium in Speier am
Rhein. Ein früher Tod endigte am
1. Oktober 1875 in seiner Heimat
Schopfloch in Franken sein Leben.

S:

Varia variorum carmina. Alt-
christliche Hymnen und Lieder (Aus
dem Lateinischen), 1855. - Aus-
wahl von Gedichten deutscher und
griechischer Dichter, 1856. - Weiße
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Rosen auf das Grab eines Kindes,
1857. - Goethes römische Elegien,
1860. - Leierklänge aus Albion (Über-
setzungen englischer Ge.), 1864. -
Sionsgrüße (Altchristl. Lr. a. d. La-
tein.), 1864. - Byrons hebräische
Gesänge (Aus d. Engl.), 1866. - Aus
Tibur u. Teos (Auswahl griech. Ge.
in Nachbildung), 1868. - Das Hohe-
lied (Dram. G.), 1870. - Zeitklänge,
1872. - Lord Byrons lyrische Ge-
dichte, ausgew. u. übersetzt, 1872. -
Gedichte, 1874. - Harfenklänge (Aus-
wahl evang. Kirchenlieder in latein.
Reimversen), 1876.

*Stadelmann, Marie,

als Ju-
gendschriftstellerin unter dem Pseudo-
nym Marie von Sternau be-
kannt, wurde am 2. Februar 1830
als die Tochter des bekannten Pro-
fessors Joh. Baptist Friedreich zu
Würzburg geboren und war seit 1859
mit dem Vorigen verheiratet. Jhre
Schriften zeichnen sich durch kindlich
einfache und doch edle Sprache aus
und haben wegen ihres ästhetischen,
religiösen und moralischen Gehalts
die beste Anerkennung gefunden. Seit
1875 Witwe, lebte sie erst, um ihren
sechs Kindern eine gute Erziehung
und Ausbildung geben zu können, in
ihrer Vaterstadt Würzburg. Später
siedelte sie nach Kannstatt bei Stutt-
gart über, wo ihre Tochter Elsa als
Klavierlehrerin tätig war, und zog
im Sommer 1905 nach Stuttgart,
wo ihre jüngste Tochter, die auch als
Dichterin bekannte Jrene Wahlström
(s. d.) lebt.

S:

Kindergarten, 1866.
- Kinderlieder, 1866. - Zwölf Kin-
dergeschichten, 1866.

*Stader, Johann,

geboren am
5. März 1861 in Mülheim a. Rh. als
der Sohn eines schlichten Handwer-
kers, besuchte die dortige Volksschule
und kam danach bei einem Mützen-
macher in die Lehre. Da aber dieses
Handwerk wenig Gewinn abwarf u.
er als der älteste von zwölf Geschwi-
stern darauf bedacht sein mußte, Geld

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gung derſelben 1874 infolge des To-
des ſeines Vaters deſſen kaufmänni-
ſches Geſchäft und führte es bis 1890
weiter. Dann ließ er ſich als Photo-
graph in Dresden nieder.

S:

Jn
Freud’ und Leid (Ge.), 1885.

*Stadelmann, Heinrich,

wurde
am 22. März 1830 zu Barthelmes-
aurach im bayeriſchen Mittelfranken
als der Sohn des dortigen Pfarrers
geboren, der bald darauf nach Ober-
michelbach, einem freundlichen Dörf-
chen bei Dinkelsbühl, verſetzt wurde.
Hier verlebte Heinrich S. ſeine Kna-
benjahre, u. hier erhielt er von ſeinem
Vater den erſten Unterricht, wobei
ihn vor allem das Lateiniſche anzog.
Seine weitere Ausbildung erhielt er
auf dem Gymnaſium zu Ansbach,
deſſen Direktor Bomhard, ein Meiſter
des lateiniſchen Stils, das ſich ent-
faltende Sprachtalent ſeines Schülers
zu fördern beſtrebt war. Jhm hat
St. ſtets die dankbarſte Anhänglich-
keit bewahrt und auch ſpäter deſſen
„Ähren vom Felde der Betrachtung“
aus ſeinem Nachlaß (1869) heraus-
gegeben. Jm Jahre 1848 bezog S.
die Univerſität Erlangen, um Philo-
logie zu ſtudieren. Hier machte be-
ſonders Ludwig Döderlein einen
mächtigen und bleibenden Eindruck
auf ihn. Nachdem er in München
ſeine Studien beendigt hatte und
vorübergehend in Ansbach, Erlangen
und Dinkelsbühl an den dortigen
Lateinſchulen als Verweſer tätig ge-
weſen war, erhielt er 1855 die Stelle
eines Studienlehrers an der lateini-
ſchen Schule in Memmingen u. wirkte
ſeit Oſtern 1872 in gleicher Eigen-
ſchaft am Gymnaſium in Speier am
Rhein. Ein früher Tod endigte am
1. Oktober 1875 in ſeiner Heimat
Schopfloch in Franken ſein Leben.

S:

Varia variorum carmina. Alt-
chriſtliche Hymnen und Lieder (Aus
dem Lateiniſchen), 1855. – Aus-
wahl von Gedichten deutſcher und
griechiſcher Dichter, 1856. – Weiße
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Roſen auf das Grab eines Kindes,
1857. – Goethes römiſche Elegien,
1860. – Leierklänge aus Albion (Über-
ſetzungen engliſcher Ge.), 1864. –
Sionsgrüße (Altchriſtl. Lr. a. d. La-
tein.), 1864. – Byrons hebräiſche
Geſänge (Aus d. Engl.), 1866. – Aus
Tibur u. Teos (Auswahl griech. Ge.
in Nachbildung), 1868. – Das Hohe-
lied (Dram. G.), 1870. – Zeitklänge,
1872. – Lord Byrons lyriſche Ge-
dichte, ausgew. u. überſetzt, 1872. –
Gedichte, 1874. – Harfenklänge (Aus-
wahl evang. Kirchenlieder in latein.
Reimverſen), 1876.

*Stadelmann, Marie,

als Ju-
gendſchriftſtellerin unter dem Pſeudo-
nym Marie von Sternau be-
kannt, wurde am 2. Februar 1830
als die Tochter des bekannten Pro-
feſſors Joh. Baptiſt Friedreich zu
Würzburg geboren und war ſeit 1859
mit dem Vorigen verheiratet. Jhre
Schriften zeichnen ſich durch kindlich
einfache und doch edle Sprache aus
und haben wegen ihres äſthetiſchen,
religiöſen und moraliſchen Gehalts
die beſte Anerkennung gefunden. Seit
1875 Witwe, lebte ſie erſt, um ihren
ſechs Kindern eine gute Erziehung
und Ausbildung geben zu können, in
ihrer Vaterſtadt Würzburg. Später
ſiedelte ſie nach Kannſtatt bei Stutt-
gart über, wo ihre Tochter Elſa als
Klavierlehrerin tätig war, und zog
im Sommer 1905 nach Stuttgart,
wo ihre jüngſte Tochter, die auch als
Dichterin bekannte Jrene Wahlſtröm
(ſ. d.) lebt.

S:

Kindergarten, 1866.
– Kinderlieder, 1866. – Zwölf Kin-
dergeſchichten, 1866.

*Stader, Johann,

geboren am
5. März 1861 in Mülheim a. Rh. als
der Sohn eines ſchlichten Handwer-
kers, beſuchte die dortige Volksſchule
und kam danach bei einem Mützen-
macher in die Lehre. Da aber dieſes
Handwerk wenig Gewinn abwarf u.
er als der älteſte von zwölf Geſchwi-
ſtern darauf bedacht ſein mußte, Geld

*
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[16/0020] Sta Sta gung derſelben 1874 infolge des To- des ſeines Vaters deſſen kaufmänni- ſches Geſchäft und führte es bis 1890 weiter. Dann ließ er ſich als Photo- graph in Dresden nieder. S: Jn Freud’ und Leid (Ge.), 1885. *Stadelmann, Heinrich, wurde am 22. März 1830 zu Barthelmes- aurach im bayeriſchen Mittelfranken als der Sohn des dortigen Pfarrers geboren, der bald darauf nach Ober- michelbach, einem freundlichen Dörf- chen bei Dinkelsbühl, verſetzt wurde. Hier verlebte Heinrich S. ſeine Kna- benjahre, u. hier erhielt er von ſeinem Vater den erſten Unterricht, wobei ihn vor allem das Lateiniſche anzog. Seine weitere Ausbildung erhielt er auf dem Gymnaſium zu Ansbach, deſſen Direktor Bomhard, ein Meiſter des lateiniſchen Stils, das ſich ent- faltende Sprachtalent ſeines Schülers zu fördern beſtrebt war. Jhm hat St. ſtets die dankbarſte Anhänglich- keit bewahrt und auch ſpäter deſſen „Ähren vom Felde der Betrachtung“ aus ſeinem Nachlaß (1869) heraus- gegeben. Jm Jahre 1848 bezog S. die Univerſität Erlangen, um Philo- logie zu ſtudieren. Hier machte be- ſonders Ludwig Döderlein einen mächtigen und bleibenden Eindruck auf ihn. Nachdem er in München ſeine Studien beendigt hatte und vorübergehend in Ansbach, Erlangen und Dinkelsbühl an den dortigen Lateinſchulen als Verweſer tätig ge- weſen war, erhielt er 1855 die Stelle eines Studienlehrers an der lateini- ſchen Schule in Memmingen u. wirkte ſeit Oſtern 1872 in gleicher Eigen- ſchaft am Gymnaſium in Speier am Rhein. Ein früher Tod endigte am 1. Oktober 1875 in ſeiner Heimat Schopfloch in Franken ſein Leben. S: Varia variorum carmina. Alt- chriſtliche Hymnen und Lieder (Aus dem Lateiniſchen), 1855. – Aus- wahl von Gedichten deutſcher und griechiſcher Dichter, 1856. – Weiße Roſen auf das Grab eines Kindes, 1857. – Goethes römiſche Elegien, 1860. – Leierklänge aus Albion (Über- ſetzungen engliſcher Ge.), 1864. – Sionsgrüße (Altchriſtl. Lr. a. d. La- tein.), 1864. – Byrons hebräiſche Geſänge (Aus d. Engl.), 1866. – Aus Tibur u. Teos (Auswahl griech. Ge. in Nachbildung), 1868. – Das Hohe- lied (Dram. G.), 1870. – Zeitklänge, 1872. – Lord Byrons lyriſche Ge- dichte, ausgew. u. überſetzt, 1872. – Gedichte, 1874. – Harfenklänge (Aus- wahl evang. Kirchenlieder in latein. Reimverſen), 1876. *Stadelmann, Marie, als Ju- gendſchriftſtellerin unter dem Pſeudo- nym Marie von Sternau be- kannt, wurde am 2. Februar 1830 als die Tochter des bekannten Pro- feſſors Joh. Baptiſt Friedreich zu Würzburg geboren und war ſeit 1859 mit dem Vorigen verheiratet. Jhre Schriften zeichnen ſich durch kindlich einfache und doch edle Sprache aus und haben wegen ihres äſthetiſchen, religiöſen und moraliſchen Gehalts die beſte Anerkennung gefunden. Seit 1875 Witwe, lebte ſie erſt, um ihren ſechs Kindern eine gute Erziehung und Ausbildung geben zu können, in ihrer Vaterſtadt Würzburg. Später ſiedelte ſie nach Kannſtatt bei Stutt- gart über, wo ihre Tochter Elſa als Klavierlehrerin tätig war, und zog im Sommer 1905 nach Stuttgart, wo ihre jüngſte Tochter, die auch als Dichterin bekannte Jrene Wahlſtröm (ſ. d.) lebt. S: Kindergarten, 1866. – Kinderlieder, 1866. – Zwölf Kin- dergeſchichten, 1866. *Stader, Johann, geboren am 5. März 1861 in Mülheim a. Rh. als der Sohn eines ſchlichten Handwer- kers, beſuchte die dortige Volksſchule und kam danach bei einem Mützen- macher in die Lehre. Da aber dieſes Handwerk wenig Gewinn abwarf u. er als der älteſte von zwölf Geſchwi- ſtern darauf bedacht ſein mußte, Geld *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/20>, abgerufen am 22.11.2024.