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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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31. Januar 1832 als die Tochter des
damaligen Diakonus Wilh. Zarnack
zu Beeskow in der Mark Branden-
burg geboren, der nach wenigen Jah-
ren als Superintendent nach Blan-
kenburg in der Ukermark und später
nach Gramzow in U. versetzt ward.
Schon sehr frühe begann der geist-
volle Vater, der sich seiner Kinder mit
größter Sorgfalt annahm, auch auf
die Tochter nach jeder Richtung hin
den weitgehendsten Einfluß zu üben.
Fast ihren gesamten Unterricht er-
hielt sie von ihm und seiner jüngeren
Schwester, die im Pfarrhause lebte,
bis sie im Jahre 1851 nach Berlin
kam, um noch durch anderthalb Jahre
einen Kursus auf einer Berliner
Schule durchzumachen, der dann mit
dem wohlbestandenen Lehrerinnen-
examen abschloß. Jns Vaterhaus
zurückgekehrt, unterrichtete Luise
dort ihre jüngeren Geschwister, bis
sie sich im Jahre 1856 mit dem Predi-
ger Bernhard Thiele zu Zerrenthin
in der Ukermark zu einer überaus
glücklichen Ehe vereinigte, die erst
der Tod des Gatten am 23. Dezbr.
1889 löste. Jm Herbst d. Jrs. 1890
verlegte die Witwe ihren Wohnsitz
nach Berlin, wo ihr Sohn als Pre-
diger wirkt, und einige Jahre später
nach Potsdam, wo sie am 26. Mai
1903 starb. Jhre vielfachen Pflichten
als Hausfrau, Mutter und Lehrerin
ihrer eigenen Kinder ließen sie erst
zur schriftstellerischen Tätigkeit kom-
men, nachdem ihre Söhne zum Be-
such auswärtiger Schulen das Haus
verlassen hatten. Mit Vorliebe pflegte
sie das Gebiet der christl. Erzählung.

S:

Verschwunden -- gefunden (N.),
1883. - Auf Umwegen (R.), 1886. -
Bilderbuch zu den heiligen zehn Ge-
boten (10 En., mit R. Zarnack), 1894.
- König Saul (G.), 1895. - Wo ist
dein Bruder Abel? (Gesamm. En.),
1902.

Thielscher, Hermann,

psd. Her-
mann Oderwald,
geb. am 5. Okt.
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Thi
1859 in Brieg (Schlesien), lebt (1902)
in Dresden-Blasewitz, (1907) in Brieg
(Schlesien).

S:

Anne schläsche Paper-
stunde (Geschn. u. Ge. in schlesischer
Mdt.), 1899. - Schläsche Pauerbissen
(desgl.), 1900. - Achilles. Zigeuner-
liesel (2 Dorfgeschn. in Mundart),
1902. - Der neue Schmied (Komö-
die), 1904.

Thiem, Paul Adolf Martin,

geb.
am 2. November 1858 in Berlin als
Sohn des Rentiers Adolf Th., der als
großer Kunstsammler bekannt war u.
diese Liebe zur Kunst wohl auch auf
den Sohn vererbte. Dieser besuchte
die Gymnasien in Berlin und Pots-
dam, hörte an den Universitäten Leip-
zig, Heidelberg und Berlin besonders
Kunstgeschichte und bildete sich dann
auf der Akademie der bildenden Künste
in München zum Maler aus. Als
solcher machte er sich dann in Mün-
chen selbständig und verlegte 1866
seinen Wohnsitz nach Starnberg. Er
pflegt besonders die Landschafts- und
Porträtmalerei, u. zeichnen sich seine
Bilder durch treffende Charakteristik,
Wahrheit, Lebendigkeit und gute ge-
sunde Technik aus.

S:

Lustiges und
Übermütiges (Nn. und Sk.), 1899. -
Schneider Muck und andere Geschich-
ten, 1899. - Aufschwung (Dr. in zwei
Tln.: 1. Der Dichter. - 2. Der Pro-
phet), 1902. - Der Prinz und sein
Onkel (Eine Reise mit Abenteuern),
1908.

Thieme, C.,

Psd. für Karoline
Miethe;
s. d.!

Thieme, Amadeus Emil,

geb. am
2. Februar 1839 zu Weißenborn bei
Freiberg in Sachsen, wo sein Vater
Pfarrer war, besuchte die Volks-
schule seines Heimatortes und erhielt
nebenbei Privatunterricht durch sei-
nen Vater. Jm Jahre 1853 kam er
auf das Lehrerseminar zu Freiberg
und siedelte 1856 mit dieser Anstalt
nach Nossen über. 1858 wurde er
Lehrer in Struppen, 1860 in Ober-
kunnersdorf und 1864 in Nieder-

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Thi
31. Januar 1832 als die Tochter des
damaligen Diakonus Wilh. Zarnack
zu Beeskow in der Mark Branden-
burg geboren, der nach wenigen Jah-
ren als Superintendent nach Blan-
kenburg in der Ukermark und ſpäter
nach Gramzow in U. verſetzt ward.
Schon ſehr frühe begann der geiſt-
volle Vater, der ſich ſeiner Kinder mit
größter Sorgfalt annahm, auch auf
die Tochter nach jeder Richtung hin
den weitgehendſten Einfluß zu üben.
Faſt ihren geſamten Unterricht er-
hielt ſie von ihm und ſeiner jüngeren
Schweſter, die im Pfarrhauſe lebte,
bis ſie im Jahre 1851 nach Berlin
kam, um noch durch anderthalb Jahre
einen Kurſus auf einer Berliner
Schule durchzumachen, der dann mit
dem wohlbeſtandenen Lehrerinnen-
examen abſchloß. Jns Vaterhaus
zurückgekehrt, unterrichtete Luiſe
dort ihre jüngeren Geſchwiſter, bis
ſie ſich im Jahre 1856 mit dem Predi-
ger Bernhard Thiele zu Zerrenthin
in der Ukermark zu einer überaus
glücklichen Ehe vereinigte, die erſt
der Tod des Gatten am 23. Dezbr.
1889 löſte. Jm Herbſt d. Jrs. 1890
verlegte die Witwe ihren Wohnſitz
nach Berlin, wo ihr Sohn als Pre-
diger wirkt, und einige Jahre ſpäter
nach Potsdam, wo ſie am 26. Mai
1903 ſtarb. Jhre vielfachen Pflichten
als Hausfrau, Mutter und Lehrerin
ihrer eigenen Kinder ließen ſie erſt
zur ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit kom-
men, nachdem ihre Söhne zum Be-
ſuch auswärtiger Schulen das Haus
verlaſſen hatten. Mit Vorliebe pflegte
ſie das Gebiet der chriſtl. Erzählung.

S:

Verſchwunden — gefunden (N.),
1883. – Auf Umwegen (R.), 1886. –
Bilderbuch zu den heiligen zehn Ge-
boten (10 En., mit R. Zarnack), 1894.
– König Saul (G.), 1895. – Wo iſt
dein Bruder Abel? (Geſamm. En.),
1902.

Thielſcher, Hermann,

pſd. Her-
mann Oderwald,
geb. am 5. Okt.
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Thi
1859 in Brieg (Schleſien), lebt (1902)
in Dresden-Blaſewitz, (1907) in Brieg
(Schleſien).

S:

Anne ſchläſche Paper-
ſtunde (Geſchn. u. Ge. in ſchleſiſcher
Mdt.), 1899. – Schläſche Pauerbiſſen
(desgl.), 1900. – Achilles. Zigeuner-
lieſel (2 Dorfgeſchn. in Mundart),
1902. – Der neue Schmied (Komö-
die), 1904.

Thiem, Paul Adolf Martin,

geb.
am 2. November 1858 in Berlin als
Sohn des Rentiers Adolf Th., der als
großer Kunſtſammler bekannt war u.
dieſe Liebe zur Kunſt wohl auch auf
den Sohn vererbte. Dieſer beſuchte
die Gymnaſien in Berlin und Pots-
dam, hörte an den Univerſitäten Leip-
zig, Heidelberg und Berlin beſonders
Kunſtgeſchichte und bildete ſich dann
auf der Akademie der bildenden Künſte
in München zum Maler aus. Als
ſolcher machte er ſich dann in Mün-
chen ſelbſtändig und verlegte 1866
ſeinen Wohnſitz nach Starnberg. Er
pflegt beſonders die Landſchafts- und
Porträtmalerei, u. zeichnen ſich ſeine
Bilder durch treffende Charakteriſtik,
Wahrheit, Lebendigkeit und gute ge-
ſunde Technik aus.

S:

Luſtiges und
Übermütiges (Nn. und Sk.), 1899. –
Schneider Muck und andere Geſchich-
ten, 1899. – Aufſchwung (Dr. in zwei
Tln.: 1. Der Dichter. – 2. Der Pro-
phet), 1902. – Der Prinz und ſein
Onkel (Eine Reiſe mit Abenteuern),
1908.

Thieme, C.,

Pſd. für Karoline
Miethe;
ſ. d.!

Thieme, Amadeus Emil,

geb. am
2. Februar 1839 zu Weißenborn bei
Freiberg in Sachſen, wo ſein Vater
Pfarrer war, beſuchte die Volks-
ſchule ſeines Heimatortes und erhielt
nebenbei Privatunterricht durch ſei-
nen Vater. Jm Jahre 1853 kam er
auf das Lehrerſeminar zu Freiberg
und ſiedelte 1856 mit dieſer Anſtalt
nach Noſſen über. 1858 wurde er
Lehrer in Struppen, 1860 in Ober-
kunnersdorf und 1864 in Nieder-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/185>, abgerufen am 24.11.2024.