Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>


[Spaltenumbruch]

Str
[a]ufnahm. Damit war auch der Über-
[t]ritt zu schriftstellerischer Tätigkeit
[g]egeben, und dieser widmet sich St.,
[d]er seinen Wohnsitz in Schwerin ge-
[n]ommen hat, noch heute. Seit 1. Juli
[1]906 gab er die Wochenschrift "Das
Forum" heraus.

S:

Träume und
Schäume (Ge. und Gedanken), 1904.
- Menschenrechte (Dr.), 1906. - Weit-
[l]äufige Verwandte (Ge.), 1910.

*Strauß, Rudolf,

geboren am
25. Juli 1874 in Bielitz (Österreich.
Schlesien), studierte nach Absolvie-
[r]ung des Gymnasiums erst in Berlin,
[s]päter in Wien die Rechte, gründete
hier 1896 die Zeitschrift "Liebelei",
die der kleinen pointierten Erzählung
eine Stätte bot, 1897 die Wiener
Rundschau, übernahm die Redaktion
der von Rud. Lothar herausgegebe-
nen Revue "Die Wage" u. trat 1899
in den Redaktionsverband der "Neuen
Freien Presse", dem er noch heute an-
gehört.

S:

Mädchen und Frauen
(Novelletten), 1898. - Die Waffe des
Don Juan (Komödie), 1901. - Sumpf
und Sonne (Nn. und Sk.), 1906.

*Strauß und Torney, Lulu
von,

eine Enkelin des bekannten
Dichters Viktor von St. (s. d. Fol-
genden!) u. eine Tochter des (1903 +)
Generalmajors z. D. von Str., wurde
am 20. September 1873 in Bückeburg
geboren. Jhr Leben ist bisher nicht
groß an Ereignissen von starker
äußerer Form gewesen, doch haben
mancherlei Reisen ihr zu ihrer kleinen
Welt im elterlichen Hause, in dem sie
noch heute schaffend tätig ist, auch die
große Welt draußen erschlossen.

S:


Gedichte, 1898. - Bauernstolz (Dorf-
geschn. a. d. Weserlande), 1901. N. A.
1905. - Balladen und Lieder, 1902. -
Aus Bauernstamm (R.), 1902. - Eines
Lebens Sühne (N.), 1904. - Jhres
Vaters Tochter (R.), 1905. - Das
Erbe (N.), 1905. - Hinter Schloß u.
Riegel u. andere Erzählungen, 1905.
- Der Hof am Brink. Die Meermin-
neke (2 Geschn.), 1906. - Lucifer (N.),
[Spaltenumbruch]

Str
1907. - Neue Balladen und Lieder,
1907. - Sieger und Besiegte (Nn.),
1909. - Judas (R.), 1911. - Die Le-
gende der Felsenstadt (N.), 1911.

Strauß und Torney, Viktor
Friedrich v.,

wurde am 18. Septbr.
1809 zu Bückeburg von bürgerlichen
Eltern geboren, die ihm frühzeitig
dahinstarben, aber ihm doch so viel
Vermögen hinterließen, daß er die
wissenschaftliche Laufbahn einschla-
gen konnte. Nachdem er die Gymna-
sien zu Bückeburg und Lemgo, später
das Pädagogium in Halle besucht,
entschied er sich für das Studium der
Rechte, dem er an den Universitäten
Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag.
Frühzeitig begann er, durch Tieck u.
den Dresdener Künstlerkreis ange-
regt, seine dichterische Produktivität
zu erproben, u. bereits im 19. Jahre
veröffentlichte er sein Trauerspiel
"Katharina". Jm Jahre 1832 trat
er in den schaumburg-lippeschen
Staatsdienst. Das bekannte "Leben
Jesu" seines Namensvetters David
Friedrich Strauß veranlaßte ihn,
seit 1836 noch ein vollständiges theo-
logisches Studium durchzumachen,
infolgedessen sich ihm die Überzeu-
gung von der Unhaltbarkeit u. Bo-
denlosigkeit des Rationalismus einer-
seits und von der Wahrheit der
christlichen Geschichte und Lehre an-
derseits aufdrängte und er nun der
kirchlich gesinnten Partei näher trat.
Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar-
chivrat in Bückeburg ernannt, welche
Stellung ihm Muße genug ließ, nicht
nur seiner Neigung zur Dichtkunst
ungehindert zu folgen, sondern auch
sein Jnteresse den Naturwissenschaf-
ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848
erfolgte seine Ernennung zum Kabi-
nettsrat. Während der Revolutions-
jahre 1848 und 1849 war er einer
der Führer der konservativen Partei,
wurde infolgedessen 1850 zum Bevoll-
mächtigten seines Fürsten beim Bun-
destag in Frankfurt und bei den

* 8*


[Spaltenumbruch]

Str
[a]ufnahm. Damit war auch der Über-
[t]ritt zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit
[g]egeben, und dieſer widmet ſich St.,
[d]er ſeinen Wohnſitz in Schwerin ge-
[n]ommen hat, noch heute. Seit 1. Juli
[1]906 gab er die Wochenſchrift „Das
Forum“ heraus.

S:

Träume und
Schäume (Ge. und Gedanken), 1904.
– Menſchenrechte (Dr.), 1906. – Weit-
[l]äufige Verwandte (Ge.), 1910.

*Strauß, Rudolf,

geboren am
25. Juli 1874 in Bielitz (Öſterreich.
Schleſien), ſtudierte nach Abſolvie-
[r]ung des Gymnaſiums erſt in Berlin,
[ſ]päter in Wien die Rechte, gründete
hier 1896 die Zeitſchrift „Liebelei“,
die der kleinen pointierten Erzählung
eine Stätte bot, 1897 die Wiener
Rundſchau, übernahm die Redaktion
der von Rud. Lothar herausgegebe-
nen Revue „Die Wage“ u. trat 1899
in den Redaktionsverband der „Neuen
Freien Preſſe“, dem er noch heute an-
gehört.

S:

Mädchen und Frauen
(Novelletten), 1898. – Die Waffe des
Don Juan (Komödie), 1901. – Sumpf
und Sonne (Nn. und Sk.), 1906.

*Strauß und Torney, Lulu
von,

eine Enkelin des bekannten
Dichters Viktor von St. (ſ. d. Fol-
genden!) u. eine Tochter des (1903 †)
Generalmajors z. D. von Str., wurde
am 20. September 1873 in Bückeburg
geboren. Jhr Leben iſt bisher nicht
groß an Ereigniſſen von ſtarker
äußerer Form geweſen, doch haben
mancherlei Reiſen ihr zu ihrer kleinen
Welt im elterlichen Hauſe, in dem ſie
noch heute ſchaffend tätig iſt, auch die
große Welt draußen erſchloſſen.

S:


Gedichte, 1898. – Bauernſtolz (Dorf-
geſchn. a. d. Weſerlande), 1901. N. A.
1905. – Balladen und Lieder, 1902. –
Aus Bauernſtamm (R.), 1902. – Eines
Lebens Sühne (N.), 1904. – Jhres
Vaters Tochter (R.), 1905. – Das
Erbe (N.), 1905. – Hinter Schloß u.
Riegel u. andere Erzählungen, 1905.
– Der Hof am Brink. Die Meermin-
neke (2 Geſchn.), 1906. – Lucifer (N.),
[Spaltenumbruch]

Str
1907. – Neue Balladen und Lieder,
1907. – Sieger und Beſiegte (Nn.),
1909. – Judas (R.), 1911. – Die Le-
gende der Felſenſtadt (N.), 1911.

Strauß und Torney, Viktor
Friedrich v.,

wurde am 18. Septbr.
1809 zu Bückeburg von bürgerlichen
Eltern geboren, die ihm frühzeitig
dahinſtarben, aber ihm doch ſo viel
Vermögen hinterließen, daß er die
wiſſenſchaftliche Laufbahn einſchla-
gen konnte. Nachdem er die Gymna-
ſien zu Bückeburg und Lemgo, ſpäter
das Pädagogium in Halle beſucht,
entſchied er ſich für das Studium der
Rechte, dem er an den Univerſitäten
Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag.
Frühzeitig begann er, durch Tieck u.
den Dresdener Künſtlerkreis ange-
regt, ſeine dichteriſche Produktivität
zu erproben, u. bereits im 19. Jahre
veröffentlichte er ſein Trauerſpiel
„Katharina“. Jm Jahre 1832 trat
er in den ſchaumburg-lippeſchen
Staatsdienſt. Das bekannte „Leben
Jeſu“ ſeines Namensvetters David
Friedrich Strauß veranlaßte ihn,
ſeit 1836 noch ein vollſtändiges theo-
logiſches Studium durchzumachen,
infolgedeſſen ſich ihm die Überzeu-
gung von der Unhaltbarkeit u. Bo-
denloſigkeit des Rationalismus einer-
ſeits und von der Wahrheit der
chriſtlichen Geſchichte und Lehre an-
derſeits aufdrängte und er nun der
kirchlich geſinnten Partei näher trat.
Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar-
chivrat in Bückeburg ernannt, welche
Stellung ihm Muße genug ließ, nicht
nur ſeiner Neigung zur Dichtkunſt
ungehindert zu folgen, ſondern auch
ſein Jntereſſe den Naturwiſſenſchaf-
ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848
erfolgte ſeine Ernennung zum Kabi-
nettsrat. Während der Revolutions-
jahre 1848 und 1849 war er einer
der Führer der konſervativen Partei,
wurde infolgedeſſen 1850 zum Bevoll-
mächtigten ſeines Fürſten beim Bun-
destag in Frankfurt und bei den

* 8*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0119" n="115"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Str</hi></fw><lb/><supplied>a</supplied>ufnahm. Damit war auch der Über-<lb/><supplied>t</supplied>ritt zu &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit<lb/><supplied>g</supplied>egeben, und die&#x017F;er widmet &#x017F;ich St.,<lb/><supplied>d</supplied>er &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Schwerin ge-<lb/><supplied>n</supplied>ommen hat, noch heute. Seit 1. Juli<lb/><supplied>1</supplied>906 gab er die Wochen&#x017F;chrift &#x201E;Das<lb/>
Forum&#x201C; heraus. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Träume und<lb/>
Schäume (Ge. und Gedanken), 1904.<lb/>
&#x2013; Men&#x017F;chenrechte (Dr.), 1906. &#x2013; Weit-<lb/><supplied>l</supplied>äufige Verwandte (Ge.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Strauß,</hi> Rudolf,</persName>
        </head>
        <p> geboren am<lb/>
25. Juli 1874 in Bielitz (Ö&#x017F;terreich.<lb/>
Schle&#x017F;ien), &#x017F;tudierte nach Ab&#x017F;olvie-<lb/><supplied>r</supplied>ung des Gymna&#x017F;iums er&#x017F;t in Berlin,<lb/><supplied>&#x017F;</supplied>päter in Wien die Rechte, gründete<lb/>
hier 1896 die Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Liebelei&#x201C;,<lb/>
die der kleinen pointierten Erzählung<lb/>
eine Stätte bot, 1897 die Wiener<lb/>
Rund&#x017F;chau, übernahm die Redaktion<lb/>
der von Rud. Lothar herausgegebe-<lb/>
nen Revue &#x201E;Die Wage&#x201C; u. trat 1899<lb/>
in den Redaktionsverband der &#x201E;Neuen<lb/>
Freien Pre&#x017F;&#x017F;e&#x201C;, dem er noch heute an-<lb/>
gehört. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Mädchen und Frauen<lb/>
(Novelletten), 1898. &#x2013; Die Waffe des<lb/>
Don Juan (Komödie), 1901. &#x2013; Sumpf<lb/>
und Sonne (Nn. und Sk.), 1906.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Strauß und Torney,</hi> <hi rendition="#g">Lulu</hi><lb/>
von,</persName>
        </head>
        <p> eine Enkelin des bekannten<lb/>
Dichters Viktor von St. (&#x017F;. d. Fol-<lb/>
genden!) u. eine Tochter des (1903 &#x2020;)<lb/>
Generalmajors z. D. von Str., wurde<lb/>
am 20. September 1873 in Bückeburg<lb/>
geboren. Jhr Leben i&#x017F;t bisher nicht<lb/>
groß an Ereigni&#x017F;&#x017F;en von &#x017F;tarker<lb/>
äußerer Form gewe&#x017F;en, doch haben<lb/>
mancherlei Rei&#x017F;en ihr zu ihrer kleinen<lb/>
Welt im elterlichen Hau&#x017F;e, in dem &#x017F;ie<lb/>
noch heute &#x017F;chaffend tätig i&#x017F;t, auch die<lb/>
große Welt draußen er&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Gedichte, 1898. &#x2013; Bauern&#x017F;tolz (Dorf-<lb/>
ge&#x017F;chn. a. d. We&#x017F;erlande), 1901. N. A.<lb/>
1905. &#x2013; Balladen und Lieder, 1902. &#x2013;<lb/>
Aus Bauern&#x017F;tamm (R.), 1902. &#x2013; Eines<lb/>
Lebens Sühne (N.), 1904. &#x2013; Jhres<lb/>
Vaters Tochter (R.), 1905. &#x2013; Das<lb/>
Erbe (N.), 1905. &#x2013; Hinter Schloß u.<lb/>
Riegel u. andere Erzählungen, 1905.<lb/>
&#x2013; Der Hof am Brink. Die Meermin-<lb/>
neke (2 Ge&#x017F;chn.), 1906. &#x2013; Lucifer (N.),<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Str</hi></fw><lb/>
1907. &#x2013; Neue Balladen und Lieder,<lb/>
1907. &#x2013; Sieger und Be&#x017F;iegte (Nn.),<lb/>
1909. &#x2013; Judas (R.), 1911. &#x2013; Die Le-<lb/>
gende der Fel&#x017F;en&#x017F;tadt (N.), 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Strauß und Torney,</hi><hi rendition="#g">Viktor</hi><lb/>
Friedrich v.,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 18. Septbr.<lb/>
1809 zu Bückeburg von bürgerlichen<lb/>
Eltern geboren, die ihm frühzeitig<lb/>
dahin&#x017F;tarben, aber ihm doch &#x017F;o viel<lb/>
Vermögen hinterließen, daß er die<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche Laufbahn ein&#x017F;chla-<lb/>
gen konnte. Nachdem er die Gymna-<lb/>
&#x017F;ien zu Bückeburg und Lemgo, &#x017F;päter<lb/>
das Pädagogium in Halle be&#x017F;ucht,<lb/>
ent&#x017F;chied er &#x017F;ich für das Studium der<lb/>
Rechte, dem er an den Univer&#x017F;itäten<lb/>
Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag.<lb/>
Frühzeitig begann er, durch Tieck u.<lb/>
den Dresdener Kün&#x017F;tlerkreis ange-<lb/>
regt, &#x017F;eine dichteri&#x017F;che Produktivität<lb/>
zu erproben, u. bereits im 19. Jahre<lb/>
veröffentlichte er &#x017F;ein Trauer&#x017F;piel<lb/>
&#x201E;Katharina&#x201C;. Jm Jahre 1832 trat<lb/>
er in den &#x017F;chaumburg-lippe&#x017F;chen<lb/>
Staatsdien&#x017F;t. Das bekannte &#x201E;Leben<lb/>
Je&#x017F;u&#x201C; &#x017F;eines Namensvetters David<lb/>
Friedrich Strauß veranlaßte ihn,<lb/>
&#x017F;eit 1836 noch ein voll&#x017F;tändiges theo-<lb/>
logi&#x017F;ches Studium durchzumachen,<lb/>
infolgede&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich ihm die Überzeu-<lb/>
gung von der Unhaltbarkeit u. Bo-<lb/>
denlo&#x017F;igkeit des Rationalismus einer-<lb/>
&#x017F;eits und von der Wahrheit der<lb/>
chri&#x017F;tlichen Ge&#x017F;chichte und Lehre an-<lb/>
der&#x017F;eits aufdrängte und er nun der<lb/>
kirchlich ge&#x017F;innten Partei näher trat.<lb/>
Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar-<lb/>
chivrat in Bückeburg ernannt, welche<lb/>
Stellung ihm Muße genug ließ, nicht<lb/>
nur &#x017F;einer Neigung zur Dichtkun&#x017F;t<lb/>
ungehindert zu folgen, &#x017F;ondern auch<lb/>
&#x017F;ein Jntere&#x017F;&#x017F;e den Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaf-<lb/>
ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848<lb/>
erfolgte &#x017F;eine Ernennung zum Kabi-<lb/>
nettsrat. Während der Revolutions-<lb/>
jahre 1848 und 1849 war er einer<lb/>
der Führer der kon&#x017F;ervativen Partei,<lb/>
wurde infolgede&#x017F;&#x017F;en 1850 zum Bevoll-<lb/>
mächtigten &#x017F;eines Für&#x017F;ten beim Bun-<lb/>
destag in Frankfurt und bei den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">* 8*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0119] Str Str aufnahm. Damit war auch der Über- tritt zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit gegeben, und dieſer widmet ſich St., der ſeinen Wohnſitz in Schwerin ge- nommen hat, noch heute. Seit 1. Juli 1906 gab er die Wochenſchrift „Das Forum“ heraus. S: Träume und Schäume (Ge. und Gedanken), 1904. – Menſchenrechte (Dr.), 1906. – Weit- läufige Verwandte (Ge.), 1910. *Strauß, Rudolf, geboren am 25. Juli 1874 in Bielitz (Öſterreich. Schleſien), ſtudierte nach Abſolvie- rung des Gymnaſiums erſt in Berlin, ſpäter in Wien die Rechte, gründete hier 1896 die Zeitſchrift „Liebelei“, die der kleinen pointierten Erzählung eine Stätte bot, 1897 die Wiener Rundſchau, übernahm die Redaktion der von Rud. Lothar herausgegebe- nen Revue „Die Wage“ u. trat 1899 in den Redaktionsverband der „Neuen Freien Preſſe“, dem er noch heute an- gehört. S: Mädchen und Frauen (Novelletten), 1898. – Die Waffe des Don Juan (Komödie), 1901. – Sumpf und Sonne (Nn. und Sk.), 1906. *Strauß und Torney, Lulu von, eine Enkelin des bekannten Dichters Viktor von St. (ſ. d. Fol- genden!) u. eine Tochter des (1903 †) Generalmajors z. D. von Str., wurde am 20. September 1873 in Bückeburg geboren. Jhr Leben iſt bisher nicht groß an Ereigniſſen von ſtarker äußerer Form geweſen, doch haben mancherlei Reiſen ihr zu ihrer kleinen Welt im elterlichen Hauſe, in dem ſie noch heute ſchaffend tätig iſt, auch die große Welt draußen erſchloſſen. S: Gedichte, 1898. – Bauernſtolz (Dorf- geſchn. a. d. Weſerlande), 1901. N. A. 1905. – Balladen und Lieder, 1902. – Aus Bauernſtamm (R.), 1902. – Eines Lebens Sühne (N.), 1904. – Jhres Vaters Tochter (R.), 1905. – Das Erbe (N.), 1905. – Hinter Schloß u. Riegel u. andere Erzählungen, 1905. – Der Hof am Brink. Die Meermin- neke (2 Geſchn.), 1906. – Lucifer (N.), 1907. – Neue Balladen und Lieder, 1907. – Sieger und Beſiegte (Nn.), 1909. – Judas (R.), 1911. – Die Le- gende der Felſenſtadt (N.), 1911. Strauß und Torney, Viktor Friedrich v., wurde am 18. Septbr. 1809 zu Bückeburg von bürgerlichen Eltern geboren, die ihm frühzeitig dahinſtarben, aber ihm doch ſo viel Vermögen hinterließen, daß er die wiſſenſchaftliche Laufbahn einſchla- gen konnte. Nachdem er die Gymna- ſien zu Bückeburg und Lemgo, ſpäter das Pädagogium in Halle beſucht, entſchied er ſich für das Studium der Rechte, dem er an den Univerſitäten Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag. Frühzeitig begann er, durch Tieck u. den Dresdener Künſtlerkreis ange- regt, ſeine dichteriſche Produktivität zu erproben, u. bereits im 19. Jahre veröffentlichte er ſein Trauerſpiel „Katharina“. Jm Jahre 1832 trat er in den ſchaumburg-lippeſchen Staatsdienſt. Das bekannte „Leben Jeſu“ ſeines Namensvetters David Friedrich Strauß veranlaßte ihn, ſeit 1836 noch ein vollſtändiges theo- logiſches Studium durchzumachen, infolgedeſſen ſich ihm die Überzeu- gung von der Unhaltbarkeit u. Bo- denloſigkeit des Rationalismus einer- ſeits und von der Wahrheit der chriſtlichen Geſchichte und Lehre an- derſeits aufdrängte und er nun der kirchlich geſinnten Partei näher trat. Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar- chivrat in Bückeburg ernannt, welche Stellung ihm Muße genug ließ, nicht nur ſeiner Neigung zur Dichtkunſt ungehindert zu folgen, ſondern auch ſein Jntereſſe den Naturwiſſenſchaf- ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848 erfolgte ſeine Ernennung zum Kabi- nettsrat. Während der Revolutions- jahre 1848 und 1849 war er einer der Führer der konſervativen Partei, wurde infolgedeſſen 1850 zum Bevoll- mächtigten ſeines Fürſten beim Bun- destag in Frankfurt und bei den * 8*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/119
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/119>, abgerufen am 30.11.2024.