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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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die ihn fast ein Vierteljahrhundert
überlebte, suchte in erhöhter Tätig-
keit Trost für den herben Verlust; sie
fand 1904 Aufnahme in ein Stift u.
+ am 19. Dez. 1907.

S:

Der Schlagring
(E.), 1874. - Treue Herzen (En.),
1876. - Die falschen Tiroler (E.),
1878. - Nur keinen Preußen! (Gesch.
aus alter und neuer Zeit), 1878. -
Beim Alten auf dem Sulzberg (E.),
1878. - Der Schützenkönig (E.), 1878.
- Die Schneidemühle an der Klamm
(E.), 1878. - Die Waisen (E.), 1882.
- Die beiden Vettern (E.), 1883. -
An einem Alpensee (E.), 1885. -
Alpenrosen (2 En.), 1886. - Des Ach-
müllers Recht (Eine Hochlandgesch.),
1886. - Jn Treue fest (desgl.), 1885.
- Krieg und Frieden (3 En.), 1884. -
Humorist. Bilder aus Alt-Bayern,
1886. - Der Kampf um den Leut-
nant (Heiteres Bild a. ernster Zeit),
1887. - Der Wachter-Davidl (E.),
1888. - Edelweißsterne (Hochland-
gesch.), 1890. - Bergluft und Tan-
nengrün (Hochlandsgesch. für Jugd.
und Volk). Neue Ausg. 1903. - Der
Wurzengraber (E.), 1912. - Zahlreiche
Kinderschriften.

*Winteler, Jost,

geb. am 21. No-
vember 1846 auf dem Kerenzerberg
(kurz Kerenzen genannt) am Südufer
des Walensees (Schweiz), war der
Sohn eines Landschullehrers, der
1850 ins obere Toggenburg übersie-
delte. Hier besuchte Jost nach erhal-
tenem Privatunterricht vom 9. Jahre
ab die öffentliche Schule; später kam
er auf das Progymnasium in Schiers
(im Prättigau) und zuletzt machte er
die oberen Klassen der Thurgauischen
Kantonsschule durch. Hier begannen
schon seine tiefgreifenden religiösen
Kämpfe, so daß er vom Studium der
Theologie, zu dem er bestimmt war,
abzugehen sich entschloß. Da ihm in-
des die Mittel zum Studieren von
Geistlichen u. kirchlich gesinnten Gön-
nern weltlichen Standes nur unter
der Bedingung dargereicht wurden,
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daß er Geistlicher werde, so fügte er
sich und studierte in Zürich u. Basel
fünf Semester Theologie. Dann aber
gab er diese, obschon er sich dadurch
aller Mittel entblößte, endgültig auf
u. widmete sich vorwiegend geschicht-
lichen, in Jena germanistischen Stu-
dien. Fünf Jahre weilte er in Mit-
teldeutschland, teils als Student, teils
als Hauslehrer oder Hilfslehrer an
einer öffentlichen Schule und kehrte,
nachdem er sich mit einer Jenenserin
verheiratet hatte, 1875 in die Schweiz
zurück. Er wurde Lehrer am Gym-
nasium in Burgdorf (im Emmental),
1880 Direktor der Stadtschulen in
Murten u. 1884 Professor am Ober-
gymnasium der Kantonsschule in
Aarau, an dem er jetzt noch wirkt. Jm
Jahre 1876 hatte er sich mit seiner
Schrift "Die Kerenzer Mundart" in
Leipzig den philosophischen Doktor-
grad erworben. Ein furchtbares Ge-
schick traf ihn im Novbr. 1906: sein
jüngster, geisteskranker Sohn Jost W.
erschoß in einem Wahnsinnsanfall die
Mutter, den Schwager und dann sich
selbst.

S:

Tycho Pantander (Eine
Geistesentwicklung in Liedern darge-
stellt), 1890.

Winter, Amalie,

Pseudon. für
Amalie von Groß; s. d.!

Winter, Betty,

Pseud. für Betty-
Rosl von Scheibenhof; s. d.!

Winter, C.,

Pseud. für Marie
Rickmeyer;
s. d.!

*Winter, Ernst,

geb. am 10. Jan.
1861 zu Brünn in Mähren, erhielt
daselbst in der Volksschule und 1872
bis 1880 auf dem deutschen Gymna-
sium seine Bildung, beschäftigte sich
nebenher privatim mit dem Studium
der neueren Sprachen u. bezog 1880
die Universität Wien, an der er das
Studium der Rechte begann. Schon
früher vielfach literarisch tätig, kehrte
er 1881 nach Brünn zurück und be-
gründete hier die Zeitschrift "Satura.
Neue Beiträge zur deutschen Litera-
tur", die er aber wegen geringer Teil-

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Win
die ihn faſt ein Vierteljahrhundert
überlebte, ſuchte in erhöhter Tätig-
keit Troſt für den herben Verluſt; ſie
fand 1904 Aufnahme in ein Stift u.
† am 19. Dez. 1907.

S:

Der Schlagring
(E.), 1874. – Treue Herzen (En.),
1876. – Die falſchen Tiroler (E.),
1878. – Nur keinen Preußen! (Geſch.
aus alter und neuer Zeit), 1878. –
Beim Alten auf dem Sulzberg (E.),
1878. – Der Schützenkönig (E.), 1878.
– Die Schneidemühle an der Klamm
(E.), 1878. – Die Waiſen (E.), 1882.
– Die beiden Vettern (E.), 1883. –
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Alpenroſen (2 En.), 1886. – Des Ach-
müllers Recht (Eine Hochlandgeſch.),
1886. – Jn Treue feſt (desgl.), 1885.
– Krieg und Frieden (3 En.), 1884. –
Humoriſt. Bilder aus Alt-Bayern,
1886. – Der Kampf um den Leut-
nant (Heiteres Bild a. ernſter Zeit),
1887. – Der Wachter-Davidl (E.),
1888. – Edelweißſterne (Hochland-
geſch.), 1890. – Bergluft und Tan-
nengrün (Hochlandsgeſch. für Jugd.
und Volk). Neue Ausg. 1903. – Der
Wurzengraber (E.), 1912. – Zahlreiche
Kinderſchriften.

*Winteler, Joſt,

geb. am 21. No-
vember 1846 auf dem Kérenzerberg
(kurz Kérenzen genannt) am Südufer
des Walenſees (Schweiz), war der
Sohn eines Landſchullehrers, der
1850 ins obere Toggenburg überſie-
delte. Hier beſuchte Joſt nach erhal-
tenem Privatunterricht vom 9. Jahre
ab die öffentliche Schule; ſpäter kam
er auf das Progymnaſium in Schiers
(im Prättigau) und zuletzt machte er
die oberen Klaſſen der Thurgauiſchen
Kantonsſchule durch. Hier begannen
ſchon ſeine tiefgreifenden religiöſen
Kämpfe, ſo daß er vom Studium der
Theologie, zu dem er beſtimmt war,
abzugehen ſich entſchloß. Da ihm in-
des die Mittel zum Studieren von
Geiſtlichen u. kirchlich geſinnten Gön-
nern weltlichen Standes nur unter
der Bedingung dargereicht wurden,
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Win
daß er Geiſtlicher werde, ſo fügte er
ſich und ſtudierte in Zürich u. Baſel
fünf Semeſter Theologie. Dann aber
gab er dieſe, obſchon er ſich dadurch
aller Mittel entblößte, endgültig auf
u. widmete ſich vorwiegend geſchicht-
lichen, in Jena germaniſtiſchen Stu-
dien. Fünf Jahre weilte er in Mit-
teldeutſchland, teils als Student, teils
als Hauslehrer oder Hilfslehrer an
einer öffentlichen Schule und kehrte,
nachdem er ſich mit einer Jenenſerin
verheiratet hatte, 1875 in die Schweiz
zurück. Er wurde Lehrer am Gym-
naſium in Burgdorf (im Emmental),
1880 Direktor der Stadtſchulen in
Murten u. 1884 Profeſſor am Ober-
gymnaſium der Kantonsſchule in
Aarau, an dem er jetzt noch wirkt. Jm
Jahre 1876 hatte er ſich mit ſeiner
Schrift „Die Kerenzer Mundart“ in
Leipzig den philoſophiſchen Doktor-
grad erworben. Ein furchtbares Ge-
ſchick traf ihn im Novbr. 1906: ſein
jüngſter, geiſteskranker Sohn Joſt W.
erſchoß in einem Wahnſinnsanfall die
Mutter, den Schwager und dann ſich
ſelbſt.

S:

Tycho Pantander (Eine
Geiſtesentwicklung in Liedern darge-
ſtellt), 1890.

Winter, Amalie,

Pſeudon. für
Amalie von Groß; ſ. d.!

Winter, Betty,

Pſeud. für Betty-
Roſl von Scheibenhof; ſ. d.!

Winter, C.,

Pſeud. für Marie
Rickmeyer;
ſ. d.!

*Winter, Ernſt,

geb. am 10. Jan.
1861 zu Brünn in Mähren, erhielt
daſelbſt in der Volksſchule und 1872
bis 1880 auf dem deutſchen Gymna-
ſium ſeine Bildung, beſchäftigte ſich
nebenher privatim mit dem Studium
der neueren Sprachen u. bezog 1880
die Univerſität Wien, an der er das
Studium der Rechte begann. Schon
früher vielfach literariſch tätig, kehrte
er 1881 nach Brünn zurück und be-
gründete hier die Zeitſchrift „Satura.
Neue Beiträge zur deutſchen Litera-
tur“, die er aber wegen geringer Teil-

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[470/0474] Win Win die ihn faſt ein Vierteljahrhundert überlebte, ſuchte in erhöhter Tätig- keit Troſt für den herben Verluſt; ſie fand 1904 Aufnahme in ein Stift u. † am 19. Dez. 1907. S: Der Schlagring (E.), 1874. – Treue Herzen (En.), 1876. – Die falſchen Tiroler (E.), 1878. – Nur keinen Preußen! (Geſch. aus alter und neuer Zeit), 1878. – Beim Alten auf dem Sulzberg (E.), 1878. – Der Schützenkönig (E.), 1878. – Die Schneidemühle an der Klamm (E.), 1878. – Die Waiſen (E.), 1882. – Die beiden Vettern (E.), 1883. – An einem Alpenſee (E.), 1885. – Alpenroſen (2 En.), 1886. – Des Ach- müllers Recht (Eine Hochlandgeſch.), 1886. – Jn Treue feſt (desgl.), 1885. – Krieg und Frieden (3 En.), 1884. – Humoriſt. Bilder aus Alt-Bayern, 1886. – Der Kampf um den Leut- nant (Heiteres Bild a. ernſter Zeit), 1887. – Der Wachter-Davidl (E.), 1888. – Edelweißſterne (Hochland- geſch.), 1890. – Bergluft und Tan- nengrün (Hochlandsgeſch. für Jugd. und Volk). Neue Ausg. 1903. – Der Wurzengraber (E.), 1912. – Zahlreiche Kinderſchriften. *Winteler, Joſt, geb. am 21. No- vember 1846 auf dem Kérenzerberg (kurz Kérenzen genannt) am Südufer des Walenſees (Schweiz), war der Sohn eines Landſchullehrers, der 1850 ins obere Toggenburg überſie- delte. Hier beſuchte Joſt nach erhal- tenem Privatunterricht vom 9. Jahre ab die öffentliche Schule; ſpäter kam er auf das Progymnaſium in Schiers (im Prättigau) und zuletzt machte er die oberen Klaſſen der Thurgauiſchen Kantonsſchule durch. Hier begannen ſchon ſeine tiefgreifenden religiöſen Kämpfe, ſo daß er vom Studium der Theologie, zu dem er beſtimmt war, abzugehen ſich entſchloß. Da ihm in- des die Mittel zum Studieren von Geiſtlichen u. kirchlich geſinnten Gön- nern weltlichen Standes nur unter der Bedingung dargereicht wurden, daß er Geiſtlicher werde, ſo fügte er ſich und ſtudierte in Zürich u. Baſel fünf Semeſter Theologie. Dann aber gab er dieſe, obſchon er ſich dadurch aller Mittel entblößte, endgültig auf u. widmete ſich vorwiegend geſchicht- lichen, in Jena germaniſtiſchen Stu- dien. Fünf Jahre weilte er in Mit- teldeutſchland, teils als Student, teils als Hauslehrer oder Hilfslehrer an einer öffentlichen Schule und kehrte, nachdem er ſich mit einer Jenenſerin verheiratet hatte, 1875 in die Schweiz zurück. Er wurde Lehrer am Gym- naſium in Burgdorf (im Emmental), 1880 Direktor der Stadtſchulen in Murten u. 1884 Profeſſor am Ober- gymnaſium der Kantonsſchule in Aarau, an dem er jetzt noch wirkt. Jm Jahre 1876 hatte er ſich mit ſeiner Schrift „Die Kerenzer Mundart“ in Leipzig den philoſophiſchen Doktor- grad erworben. Ein furchtbares Ge- ſchick traf ihn im Novbr. 1906: ſein jüngſter, geiſteskranker Sohn Joſt W. erſchoß in einem Wahnſinnsanfall die Mutter, den Schwager und dann ſich ſelbſt. S: Tycho Pantander (Eine Geiſtesentwicklung in Liedern darge- ſtellt), 1890. Winter, Amalie, Pſeudon. für Amalie von Groß; ſ. d.! Winter, Betty, Pſeud. für Betty- Roſl von Scheibenhof; ſ. d.! Winter, C., Pſeud. für Marie Rickmeyer; ſ. d.! *Winter, Ernſt, geb. am 10. Jan. 1861 zu Brünn in Mähren, erhielt daſelbſt in der Volksſchule und 1872 bis 1880 auf dem deutſchen Gymna- ſium ſeine Bildung, beſchäftigte ſich nebenher privatim mit dem Studium der neueren Sprachen u. bezog 1880 die Univerſität Wien, an der er das Studium der Rechte begann. Schon früher vielfach literariſch tätig, kehrte er 1881 nach Brünn zurück und be- gründete hier die Zeitſchrift „Satura. Neue Beiträge zur deutſchen Litera- tur“, die er aber wegen geringer Teil- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/474>, abgerufen am 23.11.2024.