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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wil
nisse erwerben konnte. Sie verhei-
ratete sich an einen kleinen Beamten
in Wien, und die Führung des Haus-
halts ließ ihr keine Zeit zu geistigem
und geselligem Verkehr. Jm Jahre
1904 wurde sie Witwe u. nun wandte
sie sich etwas mehr den geistigen
Jnteressen zu. Sie lebt noch jetzt in
Wien.

S:

Sidera cordis (Lr. u. Ge.),
1905. - Mortualia (Ge.), 1905.

*Willatzen, Peter Johann,

wurde
am 12. September 1824 in Silber-
stedt, einem zur St. Michaelskirche der
Stadt Schleswig eingepfarrten Dorfe
als der Sohn des dortigen Lehrers
geboren, kam in seinem dritten Jahre
nach Hadersleben, wo sein Vater
an der Wilhelminenschule angestellt
ward, und besuchte hier die Schule u.
eine Zeitlang auch das Gymnasium.
Da jedoch den Eltern die Mittel fehl-
ten, den Sohn studieren zu lassen, so
widmete sich dieser dem Berufe eines
Lehrers u. brachte zu dem Zwecke drei
Jahre, von 1842-45, auf dem Semi-
nar zu Tondern zu. Zunächst erhielt
er eine Hilfslehrerstelle in Altona,
kam 1849 als Substitut seines Vaters
nach Hadersleben, wurde aber im
Mai 1850 von der dänischen Stadt-
verwaltung seines Amtes enthoben.
Er unterrichtete nun privatim da-
selbst, bis er vor den einrückenden
Dänen flüchtete und nach Rendsburg
eilte, wo er in die schleswig-hol-
steinsche Armee eintrat, in der er bis
zu ihrer Auflösung das Amt eines
Feldküsters versah. Jm April 1851
kam er als Lehrer an einer höheren
Töchterschule nach Bremen, widmete
sich mit Vorliebe dem Studium der
Geschichte u. unterrichtete eine Reihe
von Jahren an verschiedenen Jnsti-
tuten in dieser Dißiplin. Jm Jahre
1865 wurde er vom Senat zum Leh-
rer an der Hauptschule erwählt, und
in dieser Stellung verblieb er. Er
starb am 14. Dezbr. 1898.

S:

Lieder-
buch für Schleswig-Holsteins Krie-
ger, 1850. - Uferblumen (Ge.), 1853.
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Wil
- Tagfalter (Ge.), 1855. - Hannibals
Tod (Ep. G.), 1857. 2. Aufl. 1870. -
Nordlandsharfe (Neuere Lyrik des
Nordens), 1858. 2. A. 1889. - Ge-
dichte, 1860. Zweite Sammlung, 1862.
- Altisländische Volksballaden und
Heldenlieder der Färinger, übersetzt,
1865. 2. A. 1897. - Buch der Lieder,
1866. - Bilderbuch ohne Bilder von
Andersen, übersetzt, 1869. - Nordische
Novellen, deutsch, 1870. N. A. 1891. -
Der politische Kannengießer (Kom. v.
Holberg, deutsch), 1871. - König Renes
Tochter (Dr. v. Herz, deutsch), 1871. -
Gedichte (Auswahl), 1872. - Blüten-
zweige deutscher Lyrik nach Goethe,
1875. - Esaias Tegners poetische
Werke; deutsch; II, 1885. - Er u. Sie.
Marit Skjölte (2 norweg. Dorfgeschn.,
übers.), 1886. - Johannes Hus (Hist.
Dr. von Henrik Scharling, übersetzt),
2. A. 1886. - Sverre der Priester (E.
v. dems., übersetzt), 1889. - Hauran.
Reisebilder aus Palästina (von dems.,
übers.), 1890. - Meine Frau und ich
(von dems., übers.), 4. A. 1896. - Zur
Neujahrszeit im Pastorat zu Nöddebo
(von dems., übers.), 6. Aufl. 1890. -
Junge Helden (von dems., übersetzt),
1890.

*Willborn, Johanna,

pseudon.
Julius Willborn, wurde am 23.
Februar 1838 in Schwerin geboren,
wo ihr Vater Kaufmann war, und
kam in ihrem 16. Jahre auf das Land,
um die Wirtschaft zu lernen. Diesem
"Geschäft" vermochte sie aber durch-
aus keinen Geschmack abzugewinnen,
und so "entlief" sie demselben 1855
und nahm eine Stelle als Lehrerin an
einer kleinen Schule an. Die wan-
kende Gesundheit ihres Vaters rief
sie dann 1858 in das Haus desselben
zurück, wo sie mit der größten Um-
sicht die Geschäfte eines Buchhalters
versah. Nach dem Tode ihres Vaters
(1861) auf sich selbst angewiesen, be-
schäftigte sie sich viel mit Literatur u.
Geschichte und ließ sich dann 1864 als
Lehrerin in ihrer Vaterstadt nieder.

*


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Wil
niſſe erwerben konnte. Sie verhei-
ratete ſich an einen kleinen Beamten
in Wien, und die Führung des Haus-
halts ließ ihr keine Zeit zu geiſtigem
und geſelligem Verkehr. Jm Jahre
1904 wurde ſie Witwe u. nun wandte
ſie ſich etwas mehr den geiſtigen
Jntereſſen zu. Sie lebt noch jetzt in
Wien.

S:

Sidera cordis (Lr. u. Ge.),
1905. – Mortualia (Ge.), 1905.

*Willatzen, Peter Johann,

wurde
am 12. September 1824 in Silber-
ſtedt, einem zur St. Michaelskirche der
Stadt Schleswig eingepfarrten Dorfe
als der Sohn des dortigen Lehrers
geboren, kam in ſeinem dritten Jahre
nach Hadersleben, wo ſein Vater
an der Wilhelminenſchule angeſtellt
ward, und beſuchte hier die Schule u.
eine Zeitlang auch das Gymnaſium.
Da jedoch den Eltern die Mittel fehl-
ten, den Sohn ſtudieren zu laſſen, ſo
widmete ſich dieſer dem Berufe eines
Lehrers u. brachte zu dem Zwecke drei
Jahre, von 1842–45, auf dem Semi-
nar zu Tondern zu. Zunächſt erhielt
er eine Hilfslehrerſtelle in Altona,
kam 1849 als Subſtitut ſeines Vaters
nach Hadersleben, wurde aber im
Mai 1850 von der däniſchen Stadt-
verwaltung ſeines Amtes enthoben.
Er unterrichtete nun privatim da-
ſelbſt, bis er vor den einrückenden
Dänen flüchtete und nach Rendsburg
eilte, wo er in die ſchleswig-hol-
ſteinſche Armee eintrat, in der er bis
zu ihrer Auflöſung das Amt eines
Feldküſters verſah. Jm April 1851
kam er als Lehrer an einer höheren
Töchterſchule nach Bremen, widmete
ſich mit Vorliebe dem Studium der
Geſchichte u. unterrichtete eine Reihe
von Jahren an verſchiedenen Jnſti-
tuten in dieſer Diſziplin. Jm Jahre
1865 wurde er vom Senat zum Leh-
rer an der Hauptſchule erwählt, und
in dieſer Stellung verblieb er. Er
ſtarb am 14. Dezbr. 1898.

S:

Lieder-
buch für Schleswig-Holſteins Krie-
ger, 1850. – Uferblumen (Ge.), 1853.
[Spaltenumbruch]

Wil
– Tagfalter (Ge.), 1855. – Hannibals
Tod (Ep. G.), 1857. 2. Aufl. 1870. –
Nordlandsharfe (Neuere Lyrik des
Nordens), 1858. 2. A. 1889. – Ge-
dichte, 1860. Zweite Sammlung, 1862.
– Altisländiſche Volksballaden und
Heldenlieder der Färinger, überſetzt,
1865. 2. A. 1897. – Buch der Lieder,
1866. – Bilderbuch ohne Bilder von
Anderſen, überſetzt, 1869. – Nordiſche
Novellen, deutſch, 1870. N. A. 1891. –
Der politiſche Kannengießer (Kom. v.
Holberg, deutſch), 1871. – König Renés
Tochter (Dr. v. Herz, deutſch), 1871. –
Gedichte (Auswahl), 1872. – Blüten-
zweige deutſcher Lyrik nach Goethe,
1875. – Eſaias Tegnérs poetiſche
Werke; deutſch; II, 1885. – Er u. Sie.
Marit Skjölte (2 norweg. Dorfgeſchn.,
überſ.), 1886. – Johannes Hus (Hiſt.
Dr. von Henrik Scharling, überſetzt),
2. A. 1886. – Sverre der Prieſter (E.
v. demſ., überſetzt), 1889. – Hauran.
Reiſebilder aus Paläſtina (von demſ.,
überſ.), 1890. – Meine Frau und ich
(von demſ., überſ.), 4. A. 1896. – Zur
Neujahrszeit im Paſtorat zu Nöddebo
(von demſ., überſ.), 6. Aufl. 1890. –
Junge Helden (von demſ., überſetzt),
1890.

*Willborn, Johanna,

pſeudon.
Julius Willborn, wurde am 23.
Februar 1838 in Schwerin geboren,
wo ihr Vater Kaufmann war, und
kam in ihrem 16. Jahre auf das Land,
um die Wirtſchaft zu lernen. Dieſem
„Geſchäft“ vermochte ſie aber durch-
aus keinen Geſchmack abzugewinnen,
und ſo „entlief“ ſie demſelben 1855
und nahm eine Stelle als Lehrerin an
einer kleinen Schule an. Die wan-
kende Geſundheit ihres Vaters rief
ſie dann 1858 in das Haus desſelben
zurück, wo ſie mit der größten Um-
ſicht die Geſchäfte eines Buchhalters
verſah. Nach dem Tode ihres Vaters
(1861) auf ſich ſelbſt angewieſen, be-
ſchäftigte ſie ſich viel mit Literatur u.
Geſchichte und ließ ſich dann 1864 als
Lehrerin in ihrer Vaterſtadt nieder.

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[453/0457] Wil Wil niſſe erwerben konnte. Sie verhei- ratete ſich an einen kleinen Beamten in Wien, und die Führung des Haus- halts ließ ihr keine Zeit zu geiſtigem und geſelligem Verkehr. Jm Jahre 1904 wurde ſie Witwe u. nun wandte ſie ſich etwas mehr den geiſtigen Jntereſſen zu. Sie lebt noch jetzt in Wien. S: Sidera cordis (Lr. u. Ge.), 1905. – Mortualia (Ge.), 1905. *Willatzen, Peter Johann, wurde am 12. September 1824 in Silber- ſtedt, einem zur St. Michaelskirche der Stadt Schleswig eingepfarrten Dorfe als der Sohn des dortigen Lehrers geboren, kam in ſeinem dritten Jahre nach Hadersleben, wo ſein Vater an der Wilhelminenſchule angeſtellt ward, und beſuchte hier die Schule u. eine Zeitlang auch das Gymnaſium. Da jedoch den Eltern die Mittel fehl- ten, den Sohn ſtudieren zu laſſen, ſo widmete ſich dieſer dem Berufe eines Lehrers u. brachte zu dem Zwecke drei Jahre, von 1842–45, auf dem Semi- nar zu Tondern zu. Zunächſt erhielt er eine Hilfslehrerſtelle in Altona, kam 1849 als Subſtitut ſeines Vaters nach Hadersleben, wurde aber im Mai 1850 von der däniſchen Stadt- verwaltung ſeines Amtes enthoben. Er unterrichtete nun privatim da- ſelbſt, bis er vor den einrückenden Dänen flüchtete und nach Rendsburg eilte, wo er in die ſchleswig-hol- ſteinſche Armee eintrat, in der er bis zu ihrer Auflöſung das Amt eines Feldküſters verſah. Jm April 1851 kam er als Lehrer an einer höheren Töchterſchule nach Bremen, widmete ſich mit Vorliebe dem Studium der Geſchichte u. unterrichtete eine Reihe von Jahren an verſchiedenen Jnſti- tuten in dieſer Diſziplin. Jm Jahre 1865 wurde er vom Senat zum Leh- rer an der Hauptſchule erwählt, und in dieſer Stellung verblieb er. Er ſtarb am 14. Dezbr. 1898. S: Lieder- buch für Schleswig-Holſteins Krie- ger, 1850. – Uferblumen (Ge.), 1853. – Tagfalter (Ge.), 1855. – Hannibals Tod (Ep. G.), 1857. 2. Aufl. 1870. – Nordlandsharfe (Neuere Lyrik des Nordens), 1858. 2. A. 1889. – Ge- dichte, 1860. Zweite Sammlung, 1862. – Altisländiſche Volksballaden und Heldenlieder der Färinger, überſetzt, 1865. 2. A. 1897. – Buch der Lieder, 1866. – Bilderbuch ohne Bilder von Anderſen, überſetzt, 1869. – Nordiſche Novellen, deutſch, 1870. N. A. 1891. – Der politiſche Kannengießer (Kom. v. Holberg, deutſch), 1871. – König Renés Tochter (Dr. v. Herz, deutſch), 1871. – Gedichte (Auswahl), 1872. – Blüten- zweige deutſcher Lyrik nach Goethe, 1875. – Eſaias Tegnérs poetiſche Werke; deutſch; II, 1885. – Er u. Sie. Marit Skjölte (2 norweg. Dorfgeſchn., überſ.), 1886. – Johannes Hus (Hiſt. Dr. von Henrik Scharling, überſetzt), 2. A. 1886. – Sverre der Prieſter (E. v. demſ., überſetzt), 1889. – Hauran. Reiſebilder aus Paläſtina (von demſ., überſ.), 1890. – Meine Frau und ich (von demſ., überſ.), 4. A. 1896. – Zur Neujahrszeit im Paſtorat zu Nöddebo (von demſ., überſ.), 6. Aufl. 1890. – Junge Helden (von demſ., überſetzt), 1890. *Willborn, Johanna, pſeudon. Julius Willborn, wurde am 23. Februar 1838 in Schwerin geboren, wo ihr Vater Kaufmann war, und kam in ihrem 16. Jahre auf das Land, um die Wirtſchaft zu lernen. Dieſem „Geſchäft“ vermochte ſie aber durch- aus keinen Geſchmack abzugewinnen, und ſo „entlief“ ſie demſelben 1855 und nahm eine Stelle als Lehrerin an einer kleinen Schule an. Die wan- kende Geſundheit ihres Vaters rief ſie dann 1858 in das Haus desſelben zurück, wo ſie mit der größten Um- ſicht die Geſchäfte eines Buchhalters verſah. Nach dem Tode ihres Vaters (1861) auf ſich ſelbſt angewieſen, be- ſchäftigte ſie ſich viel mit Literatur u. Geſchichte und ließ ſich dann 1864 als Lehrerin in ihrer Vaterſtadt nieder. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/457>, abgerufen am 28.11.2024.