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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wal
kam er nach Pest, wo er einen Kur-
sus in der Telegraphie durchmachte
und dann in den Telegraphendienst
übertrat. Jn diesem Dienst machte
er auch den bosnischen Feldzug mit.
Zuletzt war er Leiter des Telegraphen-
amtes in Theresiopol. Nach seinem
Übertritt in den Ruhestand ließ er
sich in Budapest nieder, wo er sich jetzt
als reformierter Laienprediger betä-
tigt. Außer verschiedenen Predigt-
sammlungen veröffentlichte er

S:


Zwingli, oder: Die Schlacht bei Cap-
pel (Tr.), 1878. - Karl und Julie
(Tr.), 1878. - Giariko, die unglück-
liche Königstochter (Tr.), 1879. -
Gedichte, 1879. - Die Besetzung Hers-
felds durch die Franzosen (Schsp.),
1881. - Glücklich, den die Hoffnung
nicht täuscht (Schsp.), 1883. - Vetter
Ferdinand im Glück (Lsp.), 1883. -
Schuld und Sühne (Schsp.), 1883. -
Gedichte, 1905.

Walter, August Hermann,

wurde
am 7. März 1817 zu Leipzig als der
Sohn unbemittelter Eltern geboren.
Von Geburt an schwächlich u. kränk-
lich, besonders an den Augen leidend,
konnte er erst im achten Jahre die
Schule besuchen. Nachdem er bis zu
seiner Konfirmation die Ratsfreischule
und von 1831 ab die Thomasschule
durchgemacht, studierte er von 1837
bis 1840 an der Universität seiner
Vaterstadt Theologie. Nach beendig-
ten Studien mußte er sich als Kor-
rektor ein mühevolles Brot suchen,
bis er 1843 als Katechet und Nach-
mittagsprediger zu St. Petri in Leip-
zig eine Anstellung fand. Doch konnte
er sein Amt nicht lange verwalten.
Ein Gehörleiden, das sich seit seinem
13. Jahre in immer größerem Maße
bei ihm ausgebildet hatte und sich
schließlich bis zur Taubheit steigerte,
nötigte ihn, 1859 in den Ruhestand
zu treten.

S:

Opfer und Gelübde
(Gebetslieder), 1849. - Die Gleich-
nisse des Herrn in Reim und Bild
1851.

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Wal
Walter, B.,

Pseud. für Walter
Bloem;
s. d.!

Walter, Ernst,

Pseud. für Moritz
Adolf Spitzer; s. d.!

Walter, Franz,

geb. am 15. Nov.
1822 zu Olmütz in Mähren als der
Sohn eines Tischlers, verlor seine
Mutter sehr frühe und lernte in der
Folge den ganzen Jammer eines
Stiefkindes kennen. Er besuchte das
Gymnasium seiner Vaterstadt durch
sechs Klassen und widmete sich dann,
da die Mittel zum Studieren fehlten,
der Landwirtschaft. Er studierte erst
an der Ökonomieschule in Olmütz,
war dann Praktikant auf dem Gute
des Baron Eichhoff in Czekin und er-
hielt später eine Stelle als Wirt-
schaftsbeamter u. gleichzeitig als Ak-
tuar bei dem Patrimonialgerichte in
Blauda, dem Besitze des Grafen
Zdenko Zierotin. Jn diesen Stel-
lungen fühlte sich W. sehr wohl und
verblieb in ihnen bis zur Aufhebung
der Patrimonialgerichte, worauf er
sich 1856 in Troppau ansässig machte.
Hier wirkte er zuerst als Beamter bei
der Staatsbuchhaltung, lebte nach
seiner Pensionierung (1866) daselbst
als Privatmann u. übernahm 1873,
als er den größten Teil seines Ver-
mögens verloren hatte, die Stelle
eines Buchhalters im Troppauer
Bräuhause, die er bis zu seinem Tode,
1. März 1892, innehatte.

S:

Gedichte
(hrsg. von seiner Gattin Karoline
Walter), 1892.

Walter, Gerhard,

Psd. für Paul
Gerhard Heims; s. d.!

Walter, Gotthold Ephraim,

Psd.
für Ernst Hermann; s. d.!

Walter, Karl Georg Heinr. Wilh.
Ernst,

geb. am 23. Januar 1839 zu
Waren in Mecklenburg als der Sohn
des dortigen Präpositus, besuchte seit
Ostern 1853 die Güstrower Dom-
schule und studierte 1859-62 in Er-
langen und Rostock, anfangs Theo-
logie, später Philologie u. Geschichte.
Michaelis 1862 ging er als Lehrer

*


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Wal
kam er nach Peſt, wo er einen Kur-
ſus in der Telegraphie durchmachte
und dann in den Telegraphendienſt
übertrat. Jn dieſem Dienſt machte
er auch den bosniſchen Feldzug mit.
Zuletzt war er Leiter des Telegraphen-
amtes in Thereſiopol. Nach ſeinem
Übertritt in den Ruheſtand ließ er
ſich in Budapeſt nieder, wo er ſich jetzt
als reformierter Laienprediger betä-
tigt. Außer verſchiedenen Predigt-
ſammlungen veröffentlichte er

S:


Zwingli, oder: Die Schlacht bei Cap-
pel (Tr.), 1878. – Karl und Julie
(Tr.), 1878. – Giariko, die unglück-
liche Königstochter (Tr.), 1879. –
Gedichte, 1879. – Die Beſetzung Hers-
felds durch die Franzoſen (Schſp.),
1881. – Glücklich, den die Hoffnung
nicht täuſcht (Schſp.), 1883. – Vetter
Ferdinand im Glück (Lſp.), 1883. –
Schuld und Sühne (Schſp.), 1883. –
Gedichte, 1905.

Walter, Auguſt Hermann,

wurde
am 7. März 1817 zu Leipzig als der
Sohn unbemittelter Eltern geboren.
Von Geburt an ſchwächlich u. kränk-
lich, beſonders an den Augen leidend,
konnte er erſt im achten Jahre die
Schule beſuchen. Nachdem er bis zu
ſeiner Konfirmation die Ratsfreiſchule
und von 1831 ab die Thomasſchule
durchgemacht, ſtudierte er von 1837
bis 1840 an der Univerſität ſeiner
Vaterſtadt Theologie. Nach beendig-
ten Studien mußte er ſich als Kor-
rektor ein mühevolles Brot ſuchen,
bis er 1843 als Katechet und Nach-
mittagsprediger zu St. Petri in Leip-
zig eine Anſtellung fand. Doch konnte
er ſein Amt nicht lange verwalten.
Ein Gehörleiden, das ſich ſeit ſeinem
13. Jahre in immer größerem Maße
bei ihm ausgebildet hatte und ſich
ſchließlich bis zur Taubheit ſteigerte,
nötigte ihn, 1859 in den Ruheſtand
zu treten.

S:

Opfer und Gelübde
(Gebetslieder), 1849. – Die Gleich-
niſſe des Herrn in Reim und Bild
1851.

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Wal
Walter, B.,

Pſeud. für Walter
Bloem;
ſ. d.!

Walter, Ernſt,

Pſeud. für Moritz
Adolf Spitzer; ſ. d.!

Walter, Franz,

geb. am 15. Nov.
1822 zu Olmütz in Mähren als der
Sohn eines Tiſchlers, verlor ſeine
Mutter ſehr frühe und lernte in der
Folge den ganzen Jammer eines
Stiefkindes kennen. Er beſuchte das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt durch
ſechs Klaſſen und widmete ſich dann,
da die Mittel zum Studieren fehlten,
der Landwirtſchaft. Er ſtudierte erſt
an der Ökonomieſchule in Olmütz,
war dann Praktikant auf dem Gute
des Baron Eichhoff in Czekin und er-
hielt ſpäter eine Stelle als Wirt-
ſchaftsbeamter u. gleichzeitig als Ak-
tuar bei dem Patrimonialgerichte in
Blauda, dem Beſitze des Grafen
Zdenko Zierotin. Jn dieſen Stel-
lungen fühlte ſich W. ſehr wohl und
verblieb in ihnen bis zur Aufhebung
der Patrimonialgerichte, worauf er
ſich 1856 in Troppau anſäſſig machte.
Hier wirkte er zuerſt als Beamter bei
der Staatsbuchhaltung, lebte nach
ſeiner Penſionierung (1866) daſelbſt
als Privatmann u. übernahm 1873,
als er den größten Teil ſeines Ver-
mögens verloren hatte, die Stelle
eines Buchhalters im Troppauer
Bräuhauſe, die er bis zu ſeinem Tode,
1. März 1892, innehatte.

S:

Gedichte
(hrsg. von ſeiner Gattin Karoline
Walter), 1892.

Walter, Gerhard,

Pſd. für Paul
Gerhard Heims; ſ. d.!

Walter, Gotthold Ephraim,

Pſd.
für Ernſt Hermann; ſ. d.!

Walter, Karl Georg Heinr. Wilh.
Ernſt,

geb. am 23. Januar 1839 zu
Waren in Mecklenburg als der Sohn
des dortigen Präpoſitus, beſuchte ſeit
Oſtern 1853 die Güſtrower Dom-
ſchule und ſtudierte 1859–62 in Er-
langen und Roſtock, anfangs Theo-
logie, ſpäter Philologie u. Geſchichte.
Michaelis 1862 ging er als Lehrer

*
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[318/0322] Wal Wal kam er nach Peſt, wo er einen Kur- ſus in der Telegraphie durchmachte und dann in den Telegraphendienſt übertrat. Jn dieſem Dienſt machte er auch den bosniſchen Feldzug mit. Zuletzt war er Leiter des Telegraphen- amtes in Thereſiopol. Nach ſeinem Übertritt in den Ruheſtand ließ er ſich in Budapeſt nieder, wo er ſich jetzt als reformierter Laienprediger betä- tigt. Außer verſchiedenen Predigt- ſammlungen veröffentlichte er S: Zwingli, oder: Die Schlacht bei Cap- pel (Tr.), 1878. – Karl und Julie (Tr.), 1878. – Giariko, die unglück- liche Königstochter (Tr.), 1879. – Gedichte, 1879. – Die Beſetzung Hers- felds durch die Franzoſen (Schſp.), 1881. – Glücklich, den die Hoffnung nicht täuſcht (Schſp.), 1883. – Vetter Ferdinand im Glück (Lſp.), 1883. – Schuld und Sühne (Schſp.), 1883. – Gedichte, 1905. Walter, Auguſt Hermann, wurde am 7. März 1817 zu Leipzig als der Sohn unbemittelter Eltern geboren. Von Geburt an ſchwächlich u. kränk- lich, beſonders an den Augen leidend, konnte er erſt im achten Jahre die Schule beſuchen. Nachdem er bis zu ſeiner Konfirmation die Ratsfreiſchule und von 1831 ab die Thomasſchule durchgemacht, ſtudierte er von 1837 bis 1840 an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt Theologie. Nach beendig- ten Studien mußte er ſich als Kor- rektor ein mühevolles Brot ſuchen, bis er 1843 als Katechet und Nach- mittagsprediger zu St. Petri in Leip- zig eine Anſtellung fand. Doch konnte er ſein Amt nicht lange verwalten. Ein Gehörleiden, das ſich ſeit ſeinem 13. Jahre in immer größerem Maße bei ihm ausgebildet hatte und ſich ſchließlich bis zur Taubheit ſteigerte, nötigte ihn, 1859 in den Ruheſtand zu treten. S: Opfer und Gelübde (Gebetslieder), 1849. – Die Gleich- niſſe des Herrn in Reim und Bild 1851. Walter, B., Pſeud. für Walter Bloem; ſ. d.! Walter, Ernſt, Pſeud. für Moritz Adolf Spitzer; ſ. d.! Walter, Franz, geb. am 15. Nov. 1822 zu Olmütz in Mähren als der Sohn eines Tiſchlers, verlor ſeine Mutter ſehr frühe und lernte in der Folge den ganzen Jammer eines Stiefkindes kennen. Er beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt durch ſechs Klaſſen und widmete ſich dann, da die Mittel zum Studieren fehlten, der Landwirtſchaft. Er ſtudierte erſt an der Ökonomieſchule in Olmütz, war dann Praktikant auf dem Gute des Baron Eichhoff in Czekin und er- hielt ſpäter eine Stelle als Wirt- ſchaftsbeamter u. gleichzeitig als Ak- tuar bei dem Patrimonialgerichte in Blauda, dem Beſitze des Grafen Zdenko Zierotin. Jn dieſen Stel- lungen fühlte ſich W. ſehr wohl und verblieb in ihnen bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte, worauf er ſich 1856 in Troppau anſäſſig machte. Hier wirkte er zuerſt als Beamter bei der Staatsbuchhaltung, lebte nach ſeiner Penſionierung (1866) daſelbſt als Privatmann u. übernahm 1873, als er den größten Teil ſeines Ver- mögens verloren hatte, die Stelle eines Buchhalters im Troppauer Bräuhauſe, die er bis zu ſeinem Tode, 1. März 1892, innehatte. S: Gedichte (hrsg. von ſeiner Gattin Karoline Walter), 1892. Walter, Gerhard, Pſd. für Paul Gerhard Heims; ſ. d.! Walter, Gotthold Ephraim, Pſd. für Ernſt Hermann; ſ. d.! Walter, Karl Georg Heinr. Wilh. Ernſt, geb. am 23. Januar 1839 zu Waren in Mecklenburg als der Sohn des dortigen Präpoſitus, beſuchte ſeit Oſtern 1853 die Güſtrower Dom- ſchule und ſtudierte 1859–62 in Er- langen und Roſtock, anfangs Theo- logie, ſpäter Philologie u. Geſchichte. Michaelis 1862 ging er als Lehrer *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/322>, abgerufen am 27.11.2024.