Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Spo Dresden als Sohn eines feinsinnigen,als Kunstsammler bekannten Arztes, Dr. Karl Sp., geboren und wuchs in dem zum Besitze seiner Familie ge- hörenden, altberühmten Körner- Schiller-Hause (dem Geburtshause Theodor Körners) auf. Er besuchte das königl. Gymnasium in Dresden- Neustadt und studierte nach Erfüllung seiner Militärpflicht in Leipzig, Hei- delberg u. Berlin Rechts- u. Staats- wissenschaften, beschäftigte sich da- neben auch mit Philosophie, Ge- schichte, Kunstgeschichte u. Musik und erwarb sich den juristischen Doktor- grad. Er trat dann in den königlich sächsischen Staatsdienst u. ist gegen- wärtig (1911) Rat am Landgericht in Dresden. Sein Beruf hat ihn zu größeren literarischen Arbeiten keine Zeit gelassen, und hat er sich in sei- nen knappen Mußestunden auf ernste und heitere, vielfach satirische Lyrik, Märchen, Legenden, Parabeln u. dgl. beschränkt. S: Gottes Teppich (M. Sporgel, Psd. f. Ernst Daube; Spork, Eugen, geb. am 22. Aug. Spo Preßburg nach Graz in Steiermark.Hier gründete er 1866 das Wochen- blatt "Der Humorist", übernahm 1867 die Redaktion des "Steirersep- pel", trat 1871 in die Redaktion der "Grazer Zeitung" und später in die der "Tagespost" ein, der er fünf Jahre lang angehörte. Er starb daselbst am 22. Oktbr. 1895. Von seinen drama- tischen Arbeiten sind nur wenige im Buchhandel erschienen. S: Saulus *Sporck, Ferdinand Graf von,
*
Spo Dresden als Sohn eines feinſinnigen,als Kunſtſammler bekannten Arztes, Dr. Karl Sp., geboren und wuchs in dem zum Beſitze ſeiner Familie ge- hörenden, altberühmten Körner- Schiller-Hauſe (dem Geburtshauſe Theodor Körners) auf. Er beſuchte das königl. Gymnaſium in Dresden- Neuſtadt und ſtudierte nach Erfüllung ſeiner Militärpflicht in Leipzig, Hei- delberg u. Berlin Rechts- u. Staats- wiſſenſchaften, beſchäftigte ſich da- neben auch mit Philoſophie, Ge- ſchichte, Kunſtgeſchichte u. Muſik und erwarb ſich den juriſtiſchen Doktor- grad. Er trat dann in den königlich ſächſiſchen Staatsdienſt u. iſt gegen- wärtig (1911) Rat am Landgericht in Dresden. Sein Beruf hat ihn zu größeren literariſchen Arbeiten keine Zeit gelaſſen, und hat er ſich in ſei- nen knappen Mußeſtunden auf ernſte und heitere, vielfach ſatiriſche Lyrik, Märchen, Legenden, Parabeln u. dgl. beſchränkt. S: Gottes Teppich (M. Sporgel, Pſd. f. Ernſt Daube; Spork, Eugen, geb. am 22. Aug. Spo Preßburg nach Graz in Steiermark.Hier gründete er 1866 das Wochen- blatt „Der Humoriſt“, übernahm 1867 die Redaktion des „Steirerſep- pel“, trat 1871 in die Redaktion der „Grazer Zeitung“ und ſpäter in die der „Tagespoſt“ ein, der er fünf Jahre lang angehörte. Er ſtarb daſelbſt am 22. Oktbr. 1895. Von ſeinen drama- tiſchen Arbeiten ſind nur wenige im Buchhandel erſchienen. S: Saulus *Sporck, Ferdinand Graf von,
*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="8"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Spo</hi></fw><lb/> Dresden als Sohn eines feinſinnigen,<lb/> als Kunſtſammler bekannten Arztes,<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Karl Sp., geboren und wuchs in<lb/> dem zum Beſitze ſeiner Familie ge-<lb/> hörenden, altberühmten Körner-<lb/> Schiller-Hauſe (dem Geburtshauſe<lb/> Theodor Körners) auf. Er beſuchte<lb/> das königl. Gymnaſium in Dresden-<lb/> Neuſtadt und ſtudierte nach Erfüllung<lb/> ſeiner Militärpflicht in Leipzig, Hei-<lb/> delberg u. Berlin Rechts- u. Staats-<lb/> wiſſenſchaften, beſchäftigte ſich da-<lb/> neben auch mit Philoſophie, Ge-<lb/> ſchichte, Kunſtgeſchichte u. Muſik und<lb/> erwarb ſich den juriſtiſchen Doktor-<lb/> grad. Er trat dann in den königlich<lb/> ſächſiſchen Staatsdienſt u. iſt gegen-<lb/> wärtig (1911) Rat am Landgericht<lb/> in Dresden. Sein Beruf hat ihn zu<lb/> größeren literariſchen Arbeiten keine<lb/> Zeit gelaſſen, und hat er ſich in ſei-<lb/> nen knappen Mußeſtunden auf ernſte<lb/> und heitere, vielfach ſatiriſche Lyrik,<lb/> Märchen, Legenden, Parabeln u. dgl.<lb/> beſchränkt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gottes Teppich (M.<lb/> u. doch nicht M.), 1908. – Cis-Moll<lb/> (Lr.), 1909. – Der Jgel (Ein fröh-<lb/> liches Buch), 1909. – Prinzeſſin Ha-<lb/> ſchanaſcha und anderes (Schwe. und<lb/> Lr.), 1910. – Wunderliche Welt (Al-<lb/> lerhand f. nachdenkliche Leute), 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName> <hi rendition="#b">Sporgel,</hi> </persName> </head> <p> Pſd. f. <hi rendition="#g">Ernſt Daube;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Spork,</hi> Eugen,</persName> </head> <p> geb. am 22. Aug.<lb/> 1823 in Wien, beſuchte dort das Pia-<lb/> riſten- und Schottengymnaſium und<lb/> lieferte ſchon als Gymnaſiaſt viele<lb/> Gedichte für Ebersbergs Zeitung<lb/> „Der Zuſchauer“, wodurch er nament-<lb/> lich das Jntereſſe des Balladendich-<lb/> ters Joh. Nep. Vogl gewann. Er<lb/> wurde Maler, und die Bekanntſchaft<lb/> mit den Dekorationsmalern Jachi-<lb/> movicz und Thaller führte ihn zum<lb/> Theater, auf dem er ſich auch als<lb/> Schauſpieler betätigte. Dann kam er<lb/> in die journaliſtiſche Laufbahn hin-<lb/> ein und wirkte als Schriftſteller in<lb/> verſchiedenen Städten Öſterreich-Un-<lb/> garns. Jm Jahre 1858 kam er von<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Spo</hi></fw><lb/> Preßburg nach Graz in Steiermark.<lb/> Hier gründete er 1866 das Wochen-<lb/> blatt „Der Humoriſt“, übernahm<lb/> 1867 die Redaktion des „Steirerſep-<lb/> pel“, trat 1871 in die Redaktion der<lb/> „Grazer Zeitung“ und ſpäter in die<lb/> der „Tagespoſt“ ein, der er fünf Jahre<lb/> lang angehörte. Er ſtarb daſelbſt am<lb/> 22. Oktbr. 1895. Von ſeinen drama-<lb/> tiſchen Arbeiten ſind nur wenige im<lb/> Buchhandel erſchienen. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Saulus<lb/> und die erſten Chriſten (Bibl. Schſp.),<lb/> 1899. – Die Geburt des Herrn (Weih-<lb/> nachtsſpiel), 1901. – Als Manuſkript<lb/> gedruckt: Der Meiſter und ſeine Ge-<lb/> ſellen (Scherzſpiel). – Liedertafel-<lb/> Komödien. – Dramatiſche Märchen:<lb/> Die Zauberin von Cardoval. – Die<lb/> Wunderlampe. – Die Eſelshaut. –<lb/> Prinzeſſin Hirſchkuh. – Das Dia-<lb/> mantenrad. – Der daumlange Hanſel.<lb/> – Rübezahl uſw.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Sporck,</hi> Ferdinand Graf von,</persName> </head> <p><lb/> pſeudon. <hi rendition="#g">Ferdinand Morolf,</hi><lb/> wurde am 21. Febr. 1848 zu Krnsko<lb/> in Böhmen als der Sohn des bereits<lb/> 1850 verſtorbenen Oberleutnants a.<lb/> D. Johann Graf von Sp. geboren.<lb/> Seine humaniſtiſchen Studien voll-<lb/> endete er in Prag, ſiedelte 1867 nach<lb/> München über, um an der dortigen<lb/> Hochſchule Jurisprudenz zu ſtudieren,<lb/> wendete ſich indes bald von dem<lb/> Rechtsſtudium ab, um ſich ausſchließ-<lb/> lich den philoſophiſchen Fächern zu<lb/> widmen, zu welchem Behufe er die<lb/> Wiener Univerſität beſuchte (1869).<lb/> Aus Vorliebe für die dramatiſche<lb/> Kunſt bereiſte er darauf mehrere Jahre<lb/> hindurch die hervorragendſten Städte<lb/> Deutſchlands, um die Theaterverhält-<lb/> niſſe gründlich kennen zu lernen, und<lb/> ließ ſich dann in München nieder, wo<lb/> er jetzt noch lebt. Hier knüpfte er<lb/> 1872 perſönliche Beziehungen zu Ri-<lb/> chard Wagner an, die ihn bald auf<lb/> ſeinen eigentlichen Beruf, die Opern-<lb/> dichtung, führten. Der Beſuch der<lb/> Baireuther Feſtſpiele beſtärkte ihn in<lb/> ſeinen reformatoriſchen Jdeen. Jm<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0012]
Spo
Spo
Dresden als Sohn eines feinſinnigen,
als Kunſtſammler bekannten Arztes,
Dr. Karl Sp., geboren und wuchs in
dem zum Beſitze ſeiner Familie ge-
hörenden, altberühmten Körner-
Schiller-Hauſe (dem Geburtshauſe
Theodor Körners) auf. Er beſuchte
das königl. Gymnaſium in Dresden-
Neuſtadt und ſtudierte nach Erfüllung
ſeiner Militärpflicht in Leipzig, Hei-
delberg u. Berlin Rechts- u. Staats-
wiſſenſchaften, beſchäftigte ſich da-
neben auch mit Philoſophie, Ge-
ſchichte, Kunſtgeſchichte u. Muſik und
erwarb ſich den juriſtiſchen Doktor-
grad. Er trat dann in den königlich
ſächſiſchen Staatsdienſt u. iſt gegen-
wärtig (1911) Rat am Landgericht
in Dresden. Sein Beruf hat ihn zu
größeren literariſchen Arbeiten keine
Zeit gelaſſen, und hat er ſich in ſei-
nen knappen Mußeſtunden auf ernſte
und heitere, vielfach ſatiriſche Lyrik,
Märchen, Legenden, Parabeln u. dgl.
beſchränkt.
S: Gottes Teppich (M.
u. doch nicht M.), 1908. – Cis-Moll
(Lr.), 1909. – Der Jgel (Ein fröh-
liches Buch), 1909. – Prinzeſſin Ha-
ſchanaſcha und anderes (Schwe. und
Lr.), 1910. – Wunderliche Welt (Al-
lerhand f. nachdenkliche Leute), 1911.
Sporgel, Pſd. f. Ernſt Daube;
ſ. d.!
Spork, Eugen, geb. am 22. Aug.
1823 in Wien, beſuchte dort das Pia-
riſten- und Schottengymnaſium und
lieferte ſchon als Gymnaſiaſt viele
Gedichte für Ebersbergs Zeitung
„Der Zuſchauer“, wodurch er nament-
lich das Jntereſſe des Balladendich-
ters Joh. Nep. Vogl gewann. Er
wurde Maler, und die Bekanntſchaft
mit den Dekorationsmalern Jachi-
movicz und Thaller führte ihn zum
Theater, auf dem er ſich auch als
Schauſpieler betätigte. Dann kam er
in die journaliſtiſche Laufbahn hin-
ein und wirkte als Schriftſteller in
verſchiedenen Städten Öſterreich-Un-
garns. Jm Jahre 1858 kam er von
Preßburg nach Graz in Steiermark.
Hier gründete er 1866 das Wochen-
blatt „Der Humoriſt“, übernahm
1867 die Redaktion des „Steirerſep-
pel“, trat 1871 in die Redaktion der
„Grazer Zeitung“ und ſpäter in die
der „Tagespoſt“ ein, der er fünf Jahre
lang angehörte. Er ſtarb daſelbſt am
22. Oktbr. 1895. Von ſeinen drama-
tiſchen Arbeiten ſind nur wenige im
Buchhandel erſchienen.
S: Saulus
und die erſten Chriſten (Bibl. Schſp.),
1899. – Die Geburt des Herrn (Weih-
nachtsſpiel), 1901. – Als Manuſkript
gedruckt: Der Meiſter und ſeine Ge-
ſellen (Scherzſpiel). – Liedertafel-
Komödien. – Dramatiſche Märchen:
Die Zauberin von Cardoval. – Die
Wunderlampe. – Die Eſelshaut. –
Prinzeſſin Hirſchkuh. – Das Dia-
mantenrad. – Der daumlange Hanſel.
– Rübezahl uſw.
*Sporck, Ferdinand Graf von,
pſeudon. Ferdinand Morolf,
wurde am 21. Febr. 1848 zu Krnsko
in Böhmen als der Sohn des bereits
1850 verſtorbenen Oberleutnants a.
D. Johann Graf von Sp. geboren.
Seine humaniſtiſchen Studien voll-
endete er in Prag, ſiedelte 1867 nach
München über, um an der dortigen
Hochſchule Jurisprudenz zu ſtudieren,
wendete ſich indes bald von dem
Rechtsſtudium ab, um ſich ausſchließ-
lich den philoſophiſchen Fächern zu
widmen, zu welchem Behufe er die
Wiener Univerſität beſuchte (1869).
Aus Vorliebe für die dramatiſche
Kunſt bereiſte er darauf mehrere Jahre
hindurch die hervorragendſten Städte
Deutſchlands, um die Theaterverhält-
niſſe gründlich kennen zu lernen, und
ließ ſich dann in München nieder, wo
er jetzt noch lebt. Hier knüpfte er
1872 perſönliche Beziehungen zu Ri-
chard Wagner an, die ihn bald auf
ſeinen eigentlichen Beruf, die Opern-
dichtung, führten. Der Beſuch der
Baireuther Feſtſpiele beſtärkte ihn in
ſeinen reformatoriſchen Jdeen. Jm
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |