Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rust Philologie an das Lyceum zu Passau,wo er mit außerordentlichem Erfolge lehrte. Jm J. 1844 wurde er zum Vorstand der Pfarrei Schwarzbach in der Diözese Passau ernannt und 1858 zum Pfarrvorstand zu Stadt Landau an der Jsar befördert. Dort starb er als Dekan u. geistlicher Rat am 23. Oktbr. 1868. S: Lieder eines *Rust, Friedrich, geb. am 14. Juli S: Aus neuer Zeit Rust den Kranz (Festsp. zur Feier Bis-marcks), 1895. - Poet. Zwischenspiel zu Beethovens Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus", 1895. - Die Muse von Helgoland (Schsp. mit Musik u. Deklamation), 1896. Rüst, Edela, Pseud. für Emma Rusticus, Pseudon. für Max *Rustige, Heinrich Franz Gau- dens von, wurde am 11. (nicht 12.) *
Ruſt Philologie an das Lyceum zu Paſſau,wo er mit außerordentlichem Erfolge lehrte. Jm J. 1844 wurde er zum Vorſtand der Pfarrei Schwarzbach in der Diözeſe Paſſau ernannt und 1858 zum Pfarrvorſtand zu Stadt Landau an der Jſar befördert. Dort ſtarb er als Dekan u. geiſtlicher Rat am 23. Oktbr. 1868. S: Lieder eines *Ruſt, Friedrich, geb. am 14. Juli S: Aus neuer Zeit Ruſt den Kranz (Feſtſp. zur Feier Bis-marcks), 1895. – Poet. Zwiſchenſpiel zu Beethovens Ballett „Die Geſchöpfe des Prometheus“, 1895. – Die Muſe von Helgoland (Schſp. mit Muſik u. Deklamation), 1896. Rüſt, Edela, Pſeud. für Emma Ruſticus, Pſeudon. für Max *Ruſtige, Heinrich Franz Gau- dens von, wurde am 11. (nicht 12.) *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="89"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ruſt</hi></fw><lb/> Philologie an das Lyceum zu Paſſau,<lb/> wo er mit außerordentlichem Erfolge<lb/> lehrte. Jm J. 1844 wurde er zum<lb/> Vorſtand der Pfarrei Schwarzbach<lb/> in der Diözeſe Paſſau ernannt und<lb/> 1858 zum Pfarrvorſtand zu Stadt<lb/> Landau an der Jſar befördert. Dort<lb/> ſtarb er als Dekan u. geiſtlicher Rat<lb/> am 23. Oktbr. 1868. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Lieder eines<lb/> Kranken, 1863. – Neue Lieder eines<lb/> Kranken, 1866. – Neueſte Lieder eines<lb/> Kranken, 1867. – Paſſionsblüten,<lb/> 1867.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Ruſt,</hi> Friedrich,</persName> </head> <p> geb. am 14. Juli<lb/> 1846 in Berlin, wo ſein Vater diri-<lb/> gierender Arzt an der Charité war,<lb/> erhielt ſeinen erſten Unterricht auf<lb/> Schloß Kleutſch bei Gnadenfrei in<lb/> Schleſien, einem ſeinem Vater ge-<lb/> hörigen Majorate, abſolvierte das<lb/> Gymnaſium in Schweidnitz und ſtu-<lb/> dierte darauf in Breslau Philoſophie<lb/> und Kunſtgeſchichte. Jm Jahre 1866<lb/> machte er als Einjährig-Freiwilliger<lb/> im 50. Regiment den Krieg gegen<lb/> Öſterreich und 1870–71 als Vizefeld-<lb/> webel im 11. Regiment den Krieg<lb/> gegen Frankreich mit. Eine öffent-<lb/> liche Stellung hat R. nie erſtrebt.<lb/> Er lebt vielmehr als Privatmann<lb/> ganz ſeinen Studien und hat ſeinen<lb/> Wohnſitz abwechſelnd in Breslau u.<lb/> in Schloß Kleutſch. Beſondere Auf-<lb/> merkſamkeit hat er bei ſeinen Stu-<lb/> dien der Muſik und der Biographie<lb/> Beethovens gewidmet, u. es iſt ihm<lb/> dabei gelungen, aus wenig beachte-<lb/> ten Daten das für verloren gehaltene<lb/> Originalſzenarium zu Beethovens<lb/> Ballett „Die Geſchöpfe des Prome-<lb/> theus“ wiederherzuſtellen. Der Dich-<lb/> ter jenes Szenariums war der als<lb/> Reformator der Tanzkunſt berühmte<lb/> Choreograph Salvatore Vigano, u.<lb/> im Sinne desſelben erſtrebt nun R.<lb/> eine erneute Reform des Balletts u.<lb/> verſucht den Tanz mit dem Drama<lb/> zu vereinigen. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Aus neuer Zeit<lb/> (Poeſien), 1887. – Atalante (Dr. D.<lb/> mit Tanz), 1893. – Der Streit um<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ruſt</hi></fw><lb/> den Kranz (Feſtſp. zur Feier Bis-<lb/> marcks), 1895. – Poet. Zwiſchenſpiel<lb/> zu Beethovens Ballett „Die Geſchöpfe<lb/> des Prometheus“, 1895. – Die Muſe<lb/> von Helgoland (Schſp. mit Muſik u.<lb/> Deklamation), 1896.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Rüſt,</hi> Edela,</persName> </head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Emma<lb/> Reichel;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName> <hi rendition="#b">Ruſticus,</hi> </persName> </head> <p> Pſeudon. für <hi rendition="#g">Max<lb/> Bauer;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Ruſtige,</hi> <hi rendition="#g">Heinrich</hi> Franz Gau-<lb/> dens von,</persName> </head> <p> wurde am 11. (nicht 12.)<lb/> April 1810 zu Werl in Weſtfalen als<lb/> der Sohn eines Juriſten geboren u.<lb/> von dieſem gleichfalls für das juri-<lb/> ſtiſche Studium beſtimmt. Da er aber<lb/> ſchon im Knabenalter Talent u. Luſt<lb/> am Zeichnen kundgab, ſo ruhte er<lb/> nicht, bis ſeine Eltern ihm nach ſei-<lb/> nen in Arnsberg abſolvierten Gym-<lb/> naſialſtudien geſtatteten, die Kunſt-<lb/> akademie in Düſſeldorf zu beſuchen,<lb/> wo er im Herbſt 1828 als Schüler<lb/> eintrat. Seinem raſtloſen Fleiße ge-<lb/> lang es, ſich raſch einen geachteten<lb/> Namen als Genremaler zu gewinnen,<lb/> ſo wie denn auch ſeine erſten ein-<lb/> ſchlägigen Gemälde von der Kunſt-<lb/> akademie in Berlin prämiiert wur-<lb/> den. Nach achtjährigem Aufenthalt<lb/> in Düſſeldorf und nach Vollendung<lb/> einer großen Anzahl von Gemälden<lb/> ſiedelte er mit Rethel, A. Achenbach,<lb/> Funk u. anderen Kunſtgenoſſen nach<lb/> Frankfurt a. M. in das Städelſche<lb/> Jnſtitut über, wo ihm bald der Un-<lb/> terricht im Malen übertragen wurde,<lb/> den er bis 1842 beibehielt. Er zeigte<lb/> entſchiedene Lehrbegabung u. bildete<lb/> eine Anzahl hervorragender Maler<lb/> aus, die mit Dankbarkeit an ihm<lb/> hingen. Während u. nach der Frank-<lb/> furter Zeit machte R. Studienreiſen<lb/> nach München, Tirol, Wien, Ungarn,<lb/> Berlin, Belgien, und nahm dann<lb/> einen längeren Aufenthalt in Paris.<lb/> Die Früchte dieſer Reiſen waren eine<lb/> Anzahl Gemälde, unter welchen ſich<lb/> beſonders die Bilder aus dem Volks-<lb/> leben in Ungarn auszeichnen. Jm<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0093]
Ruſt
Ruſt
Philologie an das Lyceum zu Paſſau,
wo er mit außerordentlichem Erfolge
lehrte. Jm J. 1844 wurde er zum
Vorſtand der Pfarrei Schwarzbach
in der Diözeſe Paſſau ernannt und
1858 zum Pfarrvorſtand zu Stadt
Landau an der Jſar befördert. Dort
ſtarb er als Dekan u. geiſtlicher Rat
am 23. Oktbr. 1868.
S: Lieder eines
Kranken, 1863. – Neue Lieder eines
Kranken, 1866. – Neueſte Lieder eines
Kranken, 1867. – Paſſionsblüten,
1867.
*Ruſt, Friedrich, geb. am 14. Juli
1846 in Berlin, wo ſein Vater diri-
gierender Arzt an der Charité war,
erhielt ſeinen erſten Unterricht auf
Schloß Kleutſch bei Gnadenfrei in
Schleſien, einem ſeinem Vater ge-
hörigen Majorate, abſolvierte das
Gymnaſium in Schweidnitz und ſtu-
dierte darauf in Breslau Philoſophie
und Kunſtgeſchichte. Jm Jahre 1866
machte er als Einjährig-Freiwilliger
im 50. Regiment den Krieg gegen
Öſterreich und 1870–71 als Vizefeld-
webel im 11. Regiment den Krieg
gegen Frankreich mit. Eine öffent-
liche Stellung hat R. nie erſtrebt.
Er lebt vielmehr als Privatmann
ganz ſeinen Studien und hat ſeinen
Wohnſitz abwechſelnd in Breslau u.
in Schloß Kleutſch. Beſondere Auf-
merkſamkeit hat er bei ſeinen Stu-
dien der Muſik und der Biographie
Beethovens gewidmet, u. es iſt ihm
dabei gelungen, aus wenig beachte-
ten Daten das für verloren gehaltene
Originalſzenarium zu Beethovens
Ballett „Die Geſchöpfe des Prome-
theus“ wiederherzuſtellen. Der Dich-
ter jenes Szenariums war der als
Reformator der Tanzkunſt berühmte
Choreograph Salvatore Vigano, u.
im Sinne desſelben erſtrebt nun R.
eine erneute Reform des Balletts u.
verſucht den Tanz mit dem Drama
zu vereinigen.
S: Aus neuer Zeit
(Poeſien), 1887. – Atalante (Dr. D.
mit Tanz), 1893. – Der Streit um
den Kranz (Feſtſp. zur Feier Bis-
marcks), 1895. – Poet. Zwiſchenſpiel
zu Beethovens Ballett „Die Geſchöpfe
des Prometheus“, 1895. – Die Muſe
von Helgoland (Schſp. mit Muſik u.
Deklamation), 1896.
Rüſt, Edela, Pſeud. für Emma
Reichel; ſ. d.!
Ruſticus, Pſeudon. für Max
Bauer; ſ. d.!
*Ruſtige, Heinrich Franz Gau-
dens von, wurde am 11. (nicht 12.)
April 1810 zu Werl in Weſtfalen als
der Sohn eines Juriſten geboren u.
von dieſem gleichfalls für das juri-
ſtiſche Studium beſtimmt. Da er aber
ſchon im Knabenalter Talent u. Luſt
am Zeichnen kundgab, ſo ruhte er
nicht, bis ſeine Eltern ihm nach ſei-
nen in Arnsberg abſolvierten Gym-
naſialſtudien geſtatteten, die Kunſt-
akademie in Düſſeldorf zu beſuchen,
wo er im Herbſt 1828 als Schüler
eintrat. Seinem raſtloſen Fleiße ge-
lang es, ſich raſch einen geachteten
Namen als Genremaler zu gewinnen,
ſo wie denn auch ſeine erſten ein-
ſchlägigen Gemälde von der Kunſt-
akademie in Berlin prämiiert wur-
den. Nach achtjährigem Aufenthalt
in Düſſeldorf und nach Vollendung
einer großen Anzahl von Gemälden
ſiedelte er mit Rethel, A. Achenbach,
Funk u. anderen Kunſtgenoſſen nach
Frankfurt a. M. in das Städelſche
Jnſtitut über, wo ihm bald der Un-
terricht im Malen übertragen wurde,
den er bis 1842 beibehielt. Er zeigte
entſchiedene Lehrbegabung u. bildete
eine Anzahl hervorragender Maler
aus, die mit Dankbarkeit an ihm
hingen. Während u. nach der Frank-
furter Zeit machte R. Studienreiſen
nach München, Tirol, Wien, Ungarn,
Berlin, Belgien, und nahm dann
einen längeren Aufenthalt in Paris.
Die Früchte dieſer Reiſen waren eine
Anzahl Gemälde, unter welchen ſich
beſonders die Bilder aus dem Volks-
leben in Ungarn auszeichnen. Jm
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |