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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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hegte den Wunsch, "zur See" gehen
zu dürfen. Jndes bei dem steten Nie-
dergang der Segelschiffahrt kam er
bald davon zurück, und so widmete er
sich nach Absolvierung des Gymna-
siums auf den Rat seines Lehrers seit
Ostern 1888 in Königsberg dem Stu-
dium der Medizin, das ihm durch
reichliche Stipendien seitens der Uni-
versität und der Stadt Memel sehr
erleichtert ward. Nachdem er 1895
sein Staatsexamen abgelegt, ließ er
sich in Königsberg als Arzt nieder u.
gründete hier seinen Hausstand. Jm
Oktober 1901 verlegte er seine ärzt-
liche Praxis nach seiner Vaterstadt
Memel.

S:

Eklampsie, oder: Der
Sommernachtsball in Villa Novatra-
besken aus der östlichen Universitäts-
stadt (Sat.), 1893. 2. A. u. d. T.:
Die Eklampsie (Sat. Kulturskizze a. d.
deutschen Osten von [pseud.] Eckart
Warner
), o. J. - Die Wanzen-
schlacht, oder: Gestohlener Humor
ex actis Kypekeaneis, 1900. - Han-
nibal, der Karthager (Dramat. Zeit-
bild), 1912.

*Simons, Ernst Moriz,

pseudon.
Drems, wurde am 30. März 1869
in Neuß a. Rhein geboren, absolvierte
das königl. Gymnasium daselbst und
studierte darauf in Freiburg, Mün-
chen, Kiel und Straßburg Medizin.
An der letztgenannten Universität be-
stand er 1892-93 die Abschlußprü-
fungen. Seit 1897 ist er in Groß-
berlin (Charlottenburg) als Spezial-
arzt für Frauenkrankheiten tätig,
beschäftigt sich aber außerdem pro-
duktiv literarisch, besonders als Reise-
schriftsteller und Feuilletonist.

S:


Eine Südamerikafahrt (Reiseskizzen),
1901. - Von Draußen und Daheim
(Ge.), 1910.

Simrock, Karl Joseph,

wurde
am 28. (nicht 18.) August 1802 in
Bonn am Rhein geboren, wo sein
Vater eine namhafte Musikalien-
handlung besaß, besuchte das Lyzeum
seiner Vaterstadt und bezog 1818 die
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Sim
dortige Universität, um die Rechte zu
studieren. Doch versäumte er nicht,
A. W. Schlegels Vorlesungen über
deutsche Sprache und Literatur zu
hören, auch versuchte er sich als Stu-
dent in Gedichten verschiedenster
Gattung. Seit 1822 setzte er seine
Studien in Berlin fort; auch hier
fand seine Neigung zu altdeutscher
Sprache und Literatur durch Lach-
manns Vorlesungen neue Nahrung.
Jm Jahre 1823 wurde er Auskul-
tator und 1826 Referendar beim Kam-
mergerichte in Berlin, aber 1830 we-
gen seines Gedichts "Drei Tage und
drei Farben", in dem er die fran-
zösische Juli-Revolution mit Be-
geisterung begrüßt hatte, aus dem
Staatsdienste entlassen. S. blieb
noch zwei Jahre in Berlin und ließ
sich dann auf seinem Weingut Men-
zenberg bei Bonn nieder, wo er sich,
seit 1834 in glücklicher Ehe lebend,
ausschließlich dem Studium der alt-
deutschen Sprachen und Literaturen
ungeteilt hingab und im Laufe der
folgenden Jahre eine Reihe wert-
voller Arbeiten, teils Übersetzungen,
teils freie Bearbeitungen altdeutscher
Denkmäler veröffentlichte. Seine Ver-
dienste um die deutsche Literatur
konnten denn auf die Länge der Zeit
nicht unbeachtet bleiben, und so er-
folgte im Jahre 1850 auf ehrenvolle
Weise seine Berufung zum Professor
der deutschen Sprache und Literatur
an der Universität Bonn, an der er
1853 Ordinarius ward und bis an
seinen Tod, 18. Juli 1876, erfolgreich
wirkte. Nur während des Jahres
1860-61, das er in einer Heilanstalt
für Nervenkranke zubringen mußte,
hat er seine Vorlesungen unterbro-
chen.

S:

Wieland der Schmied (Hel-
densage, nebst Bn. und Rz.), 1835. -
Rheinsagen aus d. Munde des Volks
u. deutscher Dichter, 1836. - Zwanzig
Lieder von den Nibelungen, 1840. -
Gedichte, 1844. - Martinslieder (mit
H. Düntzer), 1847. - Gedichte Wal-

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Sim
hegte den Wunſch, „zur See“ gehen
zu dürfen. Jndes bei dem ſteten Nie-
dergang der Segelſchiffahrt kam er
bald davon zurück, und ſo widmete er
ſich nach Abſolvierung des Gymna-
ſiums auf den Rat ſeines Lehrers ſeit
Oſtern 1888 in Königsberg dem Stu-
dium der Medizin, das ihm durch
reichliche Stipendien ſeitens der Uni-
verſität und der Stadt Memel ſehr
erleichtert ward. Nachdem er 1895
ſein Staatsexamen abgelegt, ließ er
ſich in Königsberg als Arzt nieder u.
gründete hier ſeinen Hausſtand. Jm
Oktober 1901 verlegte er ſeine ärzt-
liche Praxis nach ſeiner Vaterſtadt
Memel.

S:

Eklampſie, oder: Der
Sommernachtsball in Villa Novatra-
besken aus der öſtlichen Univerſitäts-
ſtadt (Sat.), 1893. 2. A. u. d. T.:
Die Eklampſie (Sat. Kulturſkizze a. d.
deutſchen Oſten von [pſeud.] Eckart
Warner
), o. J. – Die Wanzen-
ſchlacht, oder: Geſtohlener Humor
ex actis Kypekeaneis, 1900. – Han-
nibal, der Karthager (Dramat. Zeit-
bild), 1912.

*Simons, Ernſt Moriz,

pſeudon.
Drems, wurde am 30. März 1869
in Neuß a. Rhein geboren, abſolvierte
das königl. Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte darauf in Freiburg, Mün-
chen, Kiel und Straßburg Medizin.
An der letztgenannten Univerſität be-
ſtand er 1892–93 die Abſchlußprü-
fungen. Seit 1897 iſt er in Groß-
berlin (Charlottenburg) als Spezial-
arzt für Frauenkrankheiten tätig,
beſchäftigt ſich aber außerdem pro-
duktiv literariſch, beſonders als Reiſe-
ſchriftſteller und Feuilletoniſt.

S:


Eine Südamerikafahrt (Reiſeſkizzen),
1901. – Von Draußen und Daheim
(Ge.), 1910.

Simrock, Karl Joſeph,

wurde
am 28. (nicht 18.) Auguſt 1802 in
Bonn am Rhein geboren, wo ſein
Vater eine namhafte Muſikalien-
handlung beſaß, beſuchte das Lyzeum
ſeiner Vaterſtadt und bezog 1818 die
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Sim
dortige Univerſität, um die Rechte zu
ſtudieren. Doch verſäumte er nicht,
A. W. Schlegels Vorleſungen über
deutſche Sprache und Literatur zu
hören, auch verſuchte er ſich als Stu-
dent in Gedichten verſchiedenſter
Gattung. Seit 1822 ſetzte er ſeine
Studien in Berlin fort; auch hier
fand ſeine Neigung zu altdeutſcher
Sprache und Literatur durch Lach-
manns Vorleſungen neue Nahrung.
Jm Jahre 1823 wurde er Auskul-
tator und 1826 Referendar beim Kam-
mergerichte in Berlin, aber 1830 we-
gen ſeines Gedichts „Drei Tage und
drei Farben“, in dem er die fran-
zöſiſche Juli-Revolution mit Be-
geiſterung begrüßt hatte, aus dem
Staatsdienſte entlaſſen. S. blieb
noch zwei Jahre in Berlin und ließ
ſich dann auf ſeinem Weingut Men-
zenberg bei Bonn nieder, wo er ſich,
ſeit 1834 in glücklicher Ehe lebend,
ausſchließlich dem Studium der alt-
deutſchen Sprachen und Literaturen
ungeteilt hingab und im Laufe der
folgenden Jahre eine Reihe wert-
voller Arbeiten, teils Überſetzungen,
teils freie Bearbeitungen altdeutſcher
Denkmäler veröffentlichte. Seine Ver-
dienſte um die deutſche Literatur
konnten denn auf die Länge der Zeit
nicht unbeachtet bleiben, und ſo er-
folgte im Jahre 1850 auf ehrenvolle
Weiſe ſeine Berufung zum Profeſſor
der deutſchen Sprache und Literatur
an der Univerſität Bonn, an der er
1853 Ordinarius ward und bis an
ſeinen Tod, 18. Juli 1876, erfolgreich
wirkte. Nur während des Jahres
1860–61, das er in einer Heilanſtalt
für Nervenkranke zubringen mußte,
hat er ſeine Vorleſungen unterbro-
chen.

S:

Wieland der Schmied (Hel-
denſage, nebſt Bn. und Rz.), 1835. –
Rheinſagen aus d. Munde des Volks
u. deutſcher Dichter, 1836. – Zwanzig
Lieder von den Nibelungen, 1840. –
Gedichte, 1844. – Martinslieder (mit
H. Düntzer), 1847. – Gedichte Wal-

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[440/0444] Sim Sim hegte den Wunſch, „zur See“ gehen zu dürfen. Jndes bei dem ſteten Nie- dergang der Segelſchiffahrt kam er bald davon zurück, und ſo widmete er ſich nach Abſolvierung des Gymna- ſiums auf den Rat ſeines Lehrers ſeit Oſtern 1888 in Königsberg dem Stu- dium der Medizin, das ihm durch reichliche Stipendien ſeitens der Uni- verſität und der Stadt Memel ſehr erleichtert ward. Nachdem er 1895 ſein Staatsexamen abgelegt, ließ er ſich in Königsberg als Arzt nieder u. gründete hier ſeinen Hausſtand. Jm Oktober 1901 verlegte er ſeine ärzt- liche Praxis nach ſeiner Vaterſtadt Memel. S: Eklampſie, oder: Der Sommernachtsball in Villa Novatra- besken aus der öſtlichen Univerſitäts- ſtadt (Sat.), 1893. 2. A. u. d. T.: Die Eklampſie (Sat. Kulturſkizze a. d. deutſchen Oſten von [pſeud.] Eckart Warner), o. J. – Die Wanzen- ſchlacht, oder: Geſtohlener Humor ex actis Kypekeaneis, 1900. – Han- nibal, der Karthager (Dramat. Zeit- bild), 1912. *Simons, Ernſt Moriz, pſeudon. Drems, wurde am 30. März 1869 in Neuß a. Rhein geboren, abſolvierte das königl. Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte darauf in Freiburg, Mün- chen, Kiel und Straßburg Medizin. An der letztgenannten Univerſität be- ſtand er 1892–93 die Abſchlußprü- fungen. Seit 1897 iſt er in Groß- berlin (Charlottenburg) als Spezial- arzt für Frauenkrankheiten tätig, beſchäftigt ſich aber außerdem pro- duktiv literariſch, beſonders als Reiſe- ſchriftſteller und Feuilletoniſt. S: Eine Südamerikafahrt (Reiſeſkizzen), 1901. – Von Draußen und Daheim (Ge.), 1910. Simrock, Karl Joſeph, wurde am 28. (nicht 18.) Auguſt 1802 in Bonn am Rhein geboren, wo ſein Vater eine namhafte Muſikalien- handlung beſaß, beſuchte das Lyzeum ſeiner Vaterſtadt und bezog 1818 die dortige Univerſität, um die Rechte zu ſtudieren. Doch verſäumte er nicht, A. W. Schlegels Vorleſungen über deutſche Sprache und Literatur zu hören, auch verſuchte er ſich als Stu- dent in Gedichten verſchiedenſter Gattung. Seit 1822 ſetzte er ſeine Studien in Berlin fort; auch hier fand ſeine Neigung zu altdeutſcher Sprache und Literatur durch Lach- manns Vorleſungen neue Nahrung. Jm Jahre 1823 wurde er Auskul- tator und 1826 Referendar beim Kam- mergerichte in Berlin, aber 1830 we- gen ſeines Gedichts „Drei Tage und drei Farben“, in dem er die fran- zöſiſche Juli-Revolution mit Be- geiſterung begrüßt hatte, aus dem Staatsdienſte entlaſſen. S. blieb noch zwei Jahre in Berlin und ließ ſich dann auf ſeinem Weingut Men- zenberg bei Bonn nieder, wo er ſich, ſeit 1834 in glücklicher Ehe lebend, ausſchließlich dem Studium der alt- deutſchen Sprachen und Literaturen ungeteilt hingab und im Laufe der folgenden Jahre eine Reihe wert- voller Arbeiten, teils Überſetzungen, teils freie Bearbeitungen altdeutſcher Denkmäler veröffentlichte. Seine Ver- dienſte um die deutſche Literatur konnten denn auf die Länge der Zeit nicht unbeachtet bleiben, und ſo er- folgte im Jahre 1850 auf ehrenvolle Weiſe ſeine Berufung zum Profeſſor der deutſchen Sprache und Literatur an der Univerſität Bonn, an der er 1853 Ordinarius ward und bis an ſeinen Tod, 18. Juli 1876, erfolgreich wirkte. Nur während des Jahres 1860–61, das er in einer Heilanſtalt für Nervenkranke zubringen mußte, hat er ſeine Vorleſungen unterbro- chen. S: Wieland der Schmied (Hel- denſage, nebſt Bn. und Rz.), 1835. – Rheinſagen aus d. Munde des Volks u. deutſcher Dichter, 1836. – Zwanzig Lieder von den Nibelungen, 1840. – Gedichte, 1844. – Martinslieder (mit H. Düntzer), 1847. – Gedichte Wal- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/444>, abgerufen am 22.11.2024.