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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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der heimlich erlangten Schrift des
Oberpräsidenten v. Schön "Woher
und Wohin?", die er mit einem Vor-
wort versah (1843). Durch Nah-
rungssorgen gezwungen, verließ S.
Straßburg 1846 u. ging nach Stutt-
gart, wo er bis 1855 als Privatlehrer
tätig war und auch seine öffentlichen
Vorträge begann, die er dann durch
fast drei Jahrzehnte auf seinen lite-
rarischen Wanderungen durch ganz
Deutschland gehalten hat. Jm Jahre
1864 nahm er seinen festen Wohnsitz
in Karlsruhe, wo er als Privatlehrer
für Literatur u. Geschichte tätig war
und gleichzeitig unter Mitwirkung
seiner rastlos tätigen Frau ein Pen-
sionat für Ausländer leitete, welche
die Kenntnis der deutschen Sprache
u. Literatur zu erlangen wünschten.
Er starb am 24. April 1900.

S:

Ge-
dichte eines Ostpreußen, 1843. - Die
Censoriade (5 Bücher Censorlieder),
1843. - Die Altersstufen (Ge. f. d.
Jugend), 1852. - Nur ein Menschen-
leben (Ge.), 1863. - Durch Nacht zum
Licht (Relig. Ge.), 1863. - Das Buch
der Balladen (Anthol.), 1865. - Lust
und Scherz (Anthol. Humor. Dn. f.
die Jugend), 1866. - Vor dem Be-
freiungskrieg (Vaterl. Ge.), 1871. -
Vom Konzil zu Nicäa bis zum West-
fälischen Frieden (Ge.), 1883. - Hie
Welf! Hie Zollern! (Histor. Ge.),
1885. - Kaiser Wilhelm der Erste u.
Fürst Bismarck, sein Reichskanzler,
1889. - Badenia als Tochter Germa-
nias (Gedenkblätter badischer Feste),
1890. - Das betrogene Deutschland,
oder: Von Wiens Kongreß zu Frank-
furts Bundestag 1814-16 (Gedenk-
blätter), 1891. - Die deutsche Bur-
schenschaft 1815-71 (Vaterl. Ge.),
1896. - Die Kreuz und Quer (Flug-
blätter); II, 1900.

Seibt, Georg Karl Wilhelm,


geboren am 16. Februar 1823 in
Frankfurt a. M., war nach beende-
tem Studium der Philologie, der Ge-
schichte und besonders der Kultur- u.
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Sei
Kunstgeschichte und nach erfolgter
Promotion erst aushilfsweise in sei-
ner Vaterstadt als Lehrer tätig, wurde
1857 an der ehemaligen Bürgerschule
und später an der Klingerschule an-
gestellt und trat 1882 als Oberlehrer
und Professor an die Adlerflycht-
schule über, an der er bis zu seiner
Pensionierung (Ostern 1888) tätig
war. Er starb in Frankfurt a. M.
am 25. Oktober 1891.

S:

Studien
zur Kunst- und Kulturgeschichte; IV,
1882-85. - Farbenskizzen (Poetische
En.), 1885.

*Seichter, Aloys,

wurde am 17.
Febr. 1835 zu Breslau geboren, be-
suchte seit dem Herbste 1848 das kgl.
Matthias-Gymnasium daselbst und
widmete sich nach Absolvierung des-
selben an der dortigen Universität
dem Studium der Philologie, Ge-
schichte und Literatur. Nach absol-
viertem Staatsexamen legte er sein
Probejahr an der Anstalt zurück, die
ihn gebildet, wirkte an dem kgl. Gym-
nasium zu Neiße, an dem er von 1864
bis 1868 tätig blieb, bis er am 1.
Novbr. letztgedachten Jahres an das
Gymnasium in Glatz berufen wurde,
an welchem er bis zu seinem Tode,
28. Januar 1884, tätig war.

S:

Ge-
dichte, 1871. - Bunte Blumen (Neue
Ge.), 1882.

Seidel, Emilie,

geborne Löwecke,
wurde am 20. April 1804 zu Berlin
geboren, war erst mit einem gewissen
Detroit verheiratet u. wurde 1840
die Gattin des Professors Karl Sei-
del, der fünf Jahre lang ihr Lehrer
gewesen war. Nach dem frühen Tode
desselben (1844) widmete sie sich der
Erziehung der weiblichen Jugend u.
beschäftigte sich literarisch in ihren
Mußestunden. Sie starb 1875. Von
ihr besitzen wir mehrere Operntexte,
aus dem Jtalienischen übertragen,
sowie auch einige pädagog. Schriften.

S:

Friede sei mit euch! (Ge.), 1869.

*Seidel, Heinrich Alexander,

wur-
de am 4. Febr. 1811 zu Goldberg in

*


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Sei
der heimlich erlangten Schrift des
Oberpräſidenten v. Schön „Woher
und Wohin?“, die er mit einem Vor-
wort verſah (1843). Durch Nah-
rungsſorgen gezwungen, verließ S.
Straßburg 1846 u. ging nach Stutt-
gart, wo er bis 1855 als Privatlehrer
tätig war und auch ſeine öffentlichen
Vorträge begann, die er dann durch
faſt drei Jahrzehnte auf ſeinen lite-
rariſchen Wanderungen durch ganz
Deutſchland gehalten hat. Jm Jahre
1864 nahm er ſeinen feſten Wohnſitz
in Karlsruhe, wo er als Privatlehrer
für Literatur u. Geſchichte tätig war
und gleichzeitig unter Mitwirkung
ſeiner raſtlos tätigen Frau ein Pen-
ſionat für Ausländer leitete, welche
die Kenntnis der deutſchen Sprache
u. Literatur zu erlangen wünſchten.
Er ſtarb am 24. April 1900.

S:

Ge-
dichte eines Oſtpreußen, 1843. – Die
Cenſoriade (5 Bücher Cenſorlieder),
1843. – Die Altersſtufen (Ge. f. d.
Jugend), 1852. – Nur ein Menſchen-
leben (Ge.), 1863. – Durch Nacht zum
Licht (Relig. Ge.), 1863. – Das Buch
der Balladen (Anthol.), 1865. – Luſt
und Scherz (Anthol. Humor. Dn. f.
die Jugend), 1866. – Vor dem Be-
freiungskrieg (Vaterl. Ge.), 1871. –
Vom Konzil zu Nicäa bis zum Weſt-
fäliſchen Frieden (Ge.), 1883. – Hie
Welf! Hie Zollern! (Hiſtor. Ge.),
1885. – Kaiſer Wilhelm der Erſte u.
Fürſt Bismarck, ſein Reichskanzler,
1889. – Badenia als Tochter Germa-
nias (Gedenkblätter badiſcher Feſte),
1890. – Das betrogene Deutſchland,
oder: Von Wiens Kongreß zu Frank-
furts Bundestag 1814–16 (Gedenk-
blätter), 1891. – Die deutſche Bur-
ſchenſchaft 1815–71 (Vaterl. Ge.),
1896. – Die Kreuz und Quer (Flug-
blätter); II, 1900.

Seibt, Georg Karl Wilhelm,


geboren am 16. Februar 1823 in
Frankfurt a. M., war nach beende-
tem Studium der Philologie, der Ge-
ſchichte und beſonders der Kultur- u.
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Sei
Kunſtgeſchichte und nach erfolgter
Promotion erſt aushilfsweiſe in ſei-
ner Vaterſtadt als Lehrer tätig, wurde
1857 an der ehemaligen Bürgerſchule
und ſpäter an der Klingerſchule an-
geſtellt und trat 1882 als Oberlehrer
und Profeſſor an die Adlerflycht-
ſchule über, an der er bis zu ſeiner
Penſionierung (Oſtern 1888) tätig
war. Er ſtarb in Frankfurt a. M.
am 25. Oktober 1891.

S:

Studien
zur Kunſt- und Kulturgeſchichte; IV,
1882–85. – Farbenſkizzen (Poetiſche
En.), 1885.

*Seichter, Aloys,

wurde am 17.
Febr. 1835 zu Breslau geboren, be-
ſuchte ſeit dem Herbſte 1848 das kgl.
Matthias-Gymnaſium daſelbſt und
widmete ſich nach Abſolvierung des-
ſelben an der dortigen Univerſität
dem Studium der Philologie, Ge-
ſchichte und Literatur. Nach abſol-
viertem Staatsexamen legte er ſein
Probejahr an der Anſtalt zurück, die
ihn gebildet, wirkte an dem kgl. Gym-
naſium zu Neiße, an dem er von 1864
bis 1868 tätig blieb, bis er am 1.
Novbr. letztgedachten Jahres an das
Gymnaſium in Glatz berufen wurde,
an welchem er bis zu ſeinem Tode,
28. Januar 1884, tätig war.

S:

Ge-
dichte, 1871. – Bunte Blumen (Neue
Ge.), 1882.

Seidel, Emilie,

geborne Löwecke,
wurde am 20. April 1804 zu Berlin
geboren, war erſt mit einem gewiſſen
Detroit verheiratet u. wurde 1840
die Gattin des Profeſſors Karl Sei-
del, der fünf Jahre lang ihr Lehrer
geweſen war. Nach dem frühen Tode
desſelben (1844) widmete ſie ſich der
Erziehung der weiblichen Jugend u.
beſchäftigte ſich literariſch in ihren
Mußeſtunden. Sie ſtarb 1875. Von
ihr beſitzen wir mehrere Operntexte,
aus dem Jtalieniſchen übertragen,
ſowie auch einige pädagog. Schriften.

S:

Friede ſei mit euch! (Ge.), 1869.

*Seidel, Heinrich Alexander,

wur-
de am 4. Febr. 1811 zu Goldberg in

*
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[396/0400] Sei Sei der heimlich erlangten Schrift des Oberpräſidenten v. Schön „Woher und Wohin?“, die er mit einem Vor- wort verſah (1843). Durch Nah- rungsſorgen gezwungen, verließ S. Straßburg 1846 u. ging nach Stutt- gart, wo er bis 1855 als Privatlehrer tätig war und auch ſeine öffentlichen Vorträge begann, die er dann durch faſt drei Jahrzehnte auf ſeinen lite- rariſchen Wanderungen durch ganz Deutſchland gehalten hat. Jm Jahre 1864 nahm er ſeinen feſten Wohnſitz in Karlsruhe, wo er als Privatlehrer für Literatur u. Geſchichte tätig war und gleichzeitig unter Mitwirkung ſeiner raſtlos tätigen Frau ein Pen- ſionat für Ausländer leitete, welche die Kenntnis der deutſchen Sprache u. Literatur zu erlangen wünſchten. Er ſtarb am 24. April 1900. S: Ge- dichte eines Oſtpreußen, 1843. – Die Cenſoriade (5 Bücher Cenſorlieder), 1843. – Die Altersſtufen (Ge. f. d. Jugend), 1852. – Nur ein Menſchen- leben (Ge.), 1863. – Durch Nacht zum Licht (Relig. Ge.), 1863. – Das Buch der Balladen (Anthol.), 1865. – Luſt und Scherz (Anthol. Humor. Dn. f. die Jugend), 1866. – Vor dem Be- freiungskrieg (Vaterl. Ge.), 1871. – Vom Konzil zu Nicäa bis zum Weſt- fäliſchen Frieden (Ge.), 1883. – Hie Welf! Hie Zollern! (Hiſtor. Ge.), 1885. – Kaiſer Wilhelm der Erſte u. Fürſt Bismarck, ſein Reichskanzler, 1889. – Badenia als Tochter Germa- nias (Gedenkblätter badiſcher Feſte), 1890. – Das betrogene Deutſchland, oder: Von Wiens Kongreß zu Frank- furts Bundestag 1814–16 (Gedenk- blätter), 1891. – Die deutſche Bur- ſchenſchaft 1815–71 (Vaterl. Ge.), 1896. – Die Kreuz und Quer (Flug- blätter); II, 1900. Seibt, Georg Karl Wilhelm, geboren am 16. Februar 1823 in Frankfurt a. M., war nach beende- tem Studium der Philologie, der Ge- ſchichte und beſonders der Kultur- u. Kunſtgeſchichte und nach erfolgter Promotion erſt aushilfsweiſe in ſei- ner Vaterſtadt als Lehrer tätig, wurde 1857 an der ehemaligen Bürgerſchule und ſpäter an der Klingerſchule an- geſtellt und trat 1882 als Oberlehrer und Profeſſor an die Adlerflycht- ſchule über, an der er bis zu ſeiner Penſionierung (Oſtern 1888) tätig war. Er ſtarb in Frankfurt a. M. am 25. Oktober 1891. S: Studien zur Kunſt- und Kulturgeſchichte; IV, 1882–85. – Farbenſkizzen (Poetiſche En.), 1885. *Seichter, Aloys, wurde am 17. Febr. 1835 zu Breslau geboren, be- ſuchte ſeit dem Herbſte 1848 das kgl. Matthias-Gymnaſium daſelbſt und widmete ſich nach Abſolvierung des- ſelben an der dortigen Univerſität dem Studium der Philologie, Ge- ſchichte und Literatur. Nach abſol- viertem Staatsexamen legte er ſein Probejahr an der Anſtalt zurück, die ihn gebildet, wirkte an dem kgl. Gym- naſium zu Neiße, an dem er von 1864 bis 1868 tätig blieb, bis er am 1. Novbr. letztgedachten Jahres an das Gymnaſium in Glatz berufen wurde, an welchem er bis zu ſeinem Tode, 28. Januar 1884, tätig war. S: Ge- dichte, 1871. – Bunte Blumen (Neue Ge.), 1882. Seidel, Emilie, geborne Löwecke, wurde am 20. April 1804 zu Berlin geboren, war erſt mit einem gewiſſen Detroit verheiratet u. wurde 1840 die Gattin des Profeſſors Karl Sei- del, der fünf Jahre lang ihr Lehrer geweſen war. Nach dem frühen Tode desſelben (1844) widmete ſie ſich der Erziehung der weiblichen Jugend u. beſchäftigte ſich literariſch in ihren Mußeſtunden. Sie ſtarb 1875. Von ihr beſitzen wir mehrere Operntexte, aus dem Jtalieniſchen übertragen, ſowie auch einige pädagog. Schriften. S: Friede ſei mit euch! (Ge.), 1869. *Seidel, Heinrich Alexander, wur- de am 4. Febr. 1811 zu Goldberg in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/400>, abgerufen am 25.11.2024.