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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schw
*Schwilling, Hanns,

pseudon.
Hanns Hannsen, wurde am 2.
Juli 1879 in Mainz geboren u. offen-
barte schon als Kind eine große Vor-
liebe für Musik u. für andere Künste.
Nach Absolvierung des Gymnasiums
bezog er die Universität, an der er
zuerst technische Wissenschaften, dann
aber Philosophie und Kunstwissen-
schaft studierte. Nach Erlangung der
philosoph. Doktorwürde nahm ihn
das Theater in seine Arme und ließ
ihn trotz mancher bösen Erfahrung
nicht wieder los. Er fand Engage-
ments in Mannheim, Baden-Baden,
München-Gladbach, Trier, Küstrin,
Stuttgart, Amerika und lebt jetzt
(1908) als Regisseur und Dramaturg
in Halle a. d. Saale.

S:

Beiträge zur
Technik der Bühnenregiekunst, 1908.
- Festschrift zur Einweihung des
Goethe-Theaters in Lauchstädt, 1908.
- Aus heimlichen Lebensbronnen
(Ge.), 1909.

*Schwingel, Christian,

geb. am
6. Oktober 1873 in Hirzweiler (Bez.
Trier), besuchte dort die Volksschule
und bildete sich in den Jahren 1888
bis 1894 auf der Präparandenanstalt
und dem Seminar in Ottweiler zum
Lehrer aus. Seinen ersten Wirkungs-
kreis fand er in Hofterhof, zur Ge-
meinde Wustweiler (Kreis Ottweiler)
gehörig, wurde am 1. Oktober 1900
Lehrer in Dillingen a. der Saar und
ist seit 1. Jan. 1909 Hauptlehrer der
dreiklassigen Volksschule in Saar-
louis.

S:

Ernst und Scherz (Ge. in
heimischer Mdt.), 1906 (Sv.).

Schwuchow, Peter,

geb. am 4.
Mai 1855 in Berlin, lebt (1885) als
Redakteur der "Badischen Landes-
zeitung" in Karlsruhe, (1890) als
Redakteur des "Hamburger Korre-
spondent" in Hamburg, (1892) als
Chefredakteur der "Düsseldorfer Zei-
tung" in Düsseldorf, (1893) als Chef-
redakteur der "Nordostsee-Zeitung"
in Kiel, (1896) als Red. der "Saar-
brücker Zeitung" in Saarbrücken,
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Sci
(1897) in Berlin, (1899) in Chemnitz,
(1901) als Chefredakteur der "Allge-
meinen Zeitung" in Berlin.

S:

Plau-
derstündchen (Kurze Geschn.), 1887.

*Scipio, Rudolf,

wurde am 24.
Dezbr. 1837 zu Mengeringhausen im
Fürstentum Waldeck geboren. Sein
Vater, ein Prediger daselbst, wurde
bald danach auf eine Landpfarre
versetzt und unterrichtete den Sohn
in Gemeinschaft mit einigen Beam-
tensöhnen selber. Frühe schon be-
kundete der Sohn eine ausgeprägte
Neigung u. auch Talent für bildende
Kunst, u. sein einziger Wunsch war,
sich der Künstlerlaufbahn widmen zu
können. Da diese indessen dem Vater
nicht die nötige Gewähr für eine ge-
sicherte Zukunft zu bieten schien, so
wurde der Sohn für den Buchhan-
del bestimmt u. brachte zu seiner Aus-
bildung mehrere Jahre in Arolsen
zu. Später bot sich ihm Gelegenheit,
in das Atelier seines großen Lands-
mannes, des Bildhauers Chr. Rauch
in Berlin eintreten zu können; aber
auch jetzt war des Vaters Einwilli-
gung zur Änderung einer Laufbahn
nicht zu erreichen, und so mußte der
Sohn auch diese Hoffnung begra-
ben. Er blieb nun seinem erwählten
Berufe für mehrere Jahre treu, ging
dann aber ins Lager der Schrift-
steller und arbeitete viele Jahre für
belletristische und politische Blätter.
Jm Jahre 1880 kehrte S. zum Buch-
handel zurück u. lebte nun seinem Be-
rufe in Gelsenkirchen, nebenbei seine
Muße mit schriftstellerischen Arbeiten
ausfüllend. Eine Herzlähmung riß ihn
unerwartet in der Nacht zum 3. Sept.
1901 aus dem Leben. Er hat beson-
ders viele Schriften für die Jugend
verfaßt.

S:

Aus Nord und Süd,
1873. - Zu Wasser und zu Lande,
1874. - Durch Wald u. Prärie, 1877.
- Am Rande der Wildnis, 1879. -
Durch Kampf zum Sieg, 1881. - Jen-
seit des Ozeans, 1881. - Der Geäch-
tete, 1882. - Der Advokat von Rea-

* 25*

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Schw
*Schwilling, Hanns,

pſeudon.
Hanns Hannſen, wurde am 2.
Juli 1879 in Mainz geboren u. offen-
barte ſchon als Kind eine große Vor-
liebe für Muſik u. für andere Künſte.
Nach Abſolvierung des Gymnaſiums
bezog er die Univerſität, an der er
zuerſt techniſche Wiſſenſchaften, dann
aber Philoſophie und Kunſtwiſſen-
ſchaft ſtudierte. Nach Erlangung der
philoſoph. Doktorwürde nahm ihn
das Theater in ſeine Arme und ließ
ihn trotz mancher böſen Erfahrung
nicht wieder los. Er fand Engage-
ments in Mannheim, Baden-Baden,
München-Gladbach, Trier, Küſtrin,
Stuttgart, Amerika und lebt jetzt
(1908) als Regiſſeur und Dramaturg
in Halle a. d. Saale.

S:

Beiträge zur
Technik der Bühnenregiekunſt, 1908.
– Feſtſchrift zur Einweihung des
Goethe-Theaters in Lauchſtädt, 1908.
– Aus heimlichen Lebensbronnen
(Ge.), 1909.

*Schwingel, Chriſtian,

geb. am
6. Oktober 1873 in Hirzweiler (Bez.
Trier), beſuchte dort die Volksſchule
und bildete ſich in den Jahren 1888
bis 1894 auf der Präparandenanſtalt
und dem Seminar in Ottweiler zum
Lehrer aus. Seinen erſten Wirkungs-
kreis fand er in Hofterhof, zur Ge-
meinde Wuſtweiler (Kreis Ottweiler)
gehörig, wurde am 1. Oktober 1900
Lehrer in Dillingen a. der Saar und
iſt ſeit 1. Jan. 1909 Hauptlehrer der
dreiklaſſigen Volksſchule in Saar-
louis.

S:

Ernſt und Scherz (Ge. in
heimiſcher Mdt.), 1906 (Sv.).

Schwuchow, Peter,

geb. am 4.
Mai 1855 in Berlin, lebt (1885) als
Redakteur der „Badiſchen Landes-
zeitung“ in Karlsruhe, (1890) als
Redakteur des „Hamburger Korre-
ſpondent“ in Hamburg, (1892) als
Chefredakteur der „Düſſeldorfer Zei-
tung“ in Düſſeldorf, (1893) als Chef-
redakteur der „Nordoſtſee-Zeitung“
in Kiel, (1896) als Red. der „Saar-
brücker Zeitung“ in Saarbrücken,
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Sci
(1897) in Berlin, (1899) in Chemnitz,
(1901) als Chefredakteur der „Allge-
meinen Zeitung“ in Berlin.

S:

Plau-
derſtündchen (Kurze Geſchn.), 1887.

*Scipio, Rudolf,

wurde am 24.
Dezbr. 1837 zu Mengeringhauſen im
Fürſtentum Waldeck geboren. Sein
Vater, ein Prediger daſelbſt, wurde
bald danach auf eine Landpfarre
verſetzt und unterrichtete den Sohn
in Gemeinſchaft mit einigen Beam-
tenſöhnen ſelber. Frühe ſchon be-
kundete der Sohn eine ausgeprägte
Neigung u. auch Talent für bildende
Kunſt, u. ſein einziger Wunſch war,
ſich der Künſtlerlaufbahn widmen zu
können. Da dieſe indeſſen dem Vater
nicht die nötige Gewähr für eine ge-
ſicherte Zukunft zu bieten ſchien, ſo
wurde der Sohn für den Buchhan-
del beſtimmt u. brachte zu ſeiner Aus-
bildung mehrere Jahre in Arolſen
zu. Später bot ſich ihm Gelegenheit,
in das Atelier ſeines großen Lands-
mannes, des Bildhauers Chr. Rauch
in Berlin eintreten zu können; aber
auch jetzt war des Vaters Einwilli-
gung zur Änderung einer Laufbahn
nicht zu erreichen, und ſo mußte der
Sohn auch dieſe Hoffnung begra-
ben. Er blieb nun ſeinem erwählten
Berufe für mehrere Jahre treu, ging
dann aber ins Lager der Schrift-
ſteller und arbeitete viele Jahre für
belletriſtiſche und politiſche Blätter.
Jm Jahre 1880 kehrte S. zum Buch-
handel zurück u. lebte nun ſeinem Be-
rufe in Gelſenkirchen, nebenbei ſeine
Muße mit ſchriftſtelleriſchen Arbeiten
ausfüllend. Eine Herzlähmung riß ihn
unerwartet in der Nacht zum 3. Sept.
1901 aus dem Leben. Er hat beſon-
ders viele Schriften für die Jugend
verfaßt.

S:

Aus Nord und Süd,
1873. – Zu Waſſer und zu Lande,
1874. – Durch Wald u. Prärie, 1877.
– Am Rande der Wildnis, 1879. –
Durch Kampf zum Sieg, 1881. – Jen-
ſeit des Ozeans, 1881. – Der Geäch-
tete, 1882. – Der Advokat von Rea-

* 25*
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[387/0391] Schw Sci *Schwilling, Hanns, pſeudon. Hanns Hannſen, wurde am 2. Juli 1879 in Mainz geboren u. offen- barte ſchon als Kind eine große Vor- liebe für Muſik u. für andere Künſte. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums bezog er die Univerſität, an der er zuerſt techniſche Wiſſenſchaften, dann aber Philoſophie und Kunſtwiſſen- ſchaft ſtudierte. Nach Erlangung der philoſoph. Doktorwürde nahm ihn das Theater in ſeine Arme und ließ ihn trotz mancher böſen Erfahrung nicht wieder los. Er fand Engage- ments in Mannheim, Baden-Baden, München-Gladbach, Trier, Küſtrin, Stuttgart, Amerika und lebt jetzt (1908) als Regiſſeur und Dramaturg in Halle a. d. Saale. S: Beiträge zur Technik der Bühnenregiekunſt, 1908. – Feſtſchrift zur Einweihung des Goethe-Theaters in Lauchſtädt, 1908. – Aus heimlichen Lebensbronnen (Ge.), 1909. *Schwingel, Chriſtian, geb. am 6. Oktober 1873 in Hirzweiler (Bez. Trier), beſuchte dort die Volksſchule und bildete ſich in den Jahren 1888 bis 1894 auf der Präparandenanſtalt und dem Seminar in Ottweiler zum Lehrer aus. Seinen erſten Wirkungs- kreis fand er in Hofterhof, zur Ge- meinde Wuſtweiler (Kreis Ottweiler) gehörig, wurde am 1. Oktober 1900 Lehrer in Dillingen a. der Saar und iſt ſeit 1. Jan. 1909 Hauptlehrer der dreiklaſſigen Volksſchule in Saar- louis. S: Ernſt und Scherz (Ge. in heimiſcher Mdt.), 1906 (Sv.). Schwuchow, Peter, geb. am 4. Mai 1855 in Berlin, lebt (1885) als Redakteur der „Badiſchen Landes- zeitung“ in Karlsruhe, (1890) als Redakteur des „Hamburger Korre- ſpondent“ in Hamburg, (1892) als Chefredakteur der „Düſſeldorfer Zei- tung“ in Düſſeldorf, (1893) als Chef- redakteur der „Nordoſtſee-Zeitung“ in Kiel, (1896) als Red. der „Saar- brücker Zeitung“ in Saarbrücken, (1897) in Berlin, (1899) in Chemnitz, (1901) als Chefredakteur der „Allge- meinen Zeitung“ in Berlin. S: Plau- derſtündchen (Kurze Geſchn.), 1887. *Scipio, Rudolf, wurde am 24. Dezbr. 1837 zu Mengeringhauſen im Fürſtentum Waldeck geboren. Sein Vater, ein Prediger daſelbſt, wurde bald danach auf eine Landpfarre verſetzt und unterrichtete den Sohn in Gemeinſchaft mit einigen Beam- tenſöhnen ſelber. Frühe ſchon be- kundete der Sohn eine ausgeprägte Neigung u. auch Talent für bildende Kunſt, u. ſein einziger Wunſch war, ſich der Künſtlerlaufbahn widmen zu können. Da dieſe indeſſen dem Vater nicht die nötige Gewähr für eine ge- ſicherte Zukunft zu bieten ſchien, ſo wurde der Sohn für den Buchhan- del beſtimmt u. brachte zu ſeiner Aus- bildung mehrere Jahre in Arolſen zu. Später bot ſich ihm Gelegenheit, in das Atelier ſeines großen Lands- mannes, des Bildhauers Chr. Rauch in Berlin eintreten zu können; aber auch jetzt war des Vaters Einwilli- gung zur Änderung einer Laufbahn nicht zu erreichen, und ſo mußte der Sohn auch dieſe Hoffnung begra- ben. Er blieb nun ſeinem erwählten Berufe für mehrere Jahre treu, ging dann aber ins Lager der Schrift- ſteller und arbeitete viele Jahre für belletriſtiſche und politiſche Blätter. Jm Jahre 1880 kehrte S. zum Buch- handel zurück u. lebte nun ſeinem Be- rufe in Gelſenkirchen, nebenbei ſeine Muße mit ſchriftſtelleriſchen Arbeiten ausfüllend. Eine Herzlähmung riß ihn unerwartet in der Nacht zum 3. Sept. 1901 aus dem Leben. Er hat beſon- ders viele Schriften für die Jugend verfaßt. S: Aus Nord und Süd, 1873. – Zu Waſſer und zu Lande, 1874. – Durch Wald u. Prärie, 1877. – Am Rande der Wildnis, 1879. – Durch Kampf zum Sieg, 1881. – Jen- ſeit des Ozeans, 1881. – Der Geäch- tete, 1882. – Der Advokat von Rea- * 25*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/391>, abgerufen am 25.11.2024.