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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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bis ihn Krankheit nötigte, 1893 in den
Ruhestand zu treten. Er siedelte nun
in seinen Geburtsort Glurns über,
wo er ein von seinen Eltern ererbtes
behagliches Heim besaß, und ist dort
nach längerem Leiden am 27. Oktbr.
1900 gestorben.

S:

Gedichte, 1893.
- Kridivana (Sozialpolitische D.),
1897.

Schwarz, Bernhard Wilhelm,


geb. am 12. August 1844 zu Reins-
dorf bei Greiz, studierte Theologie
und unternahm dann aus besonde-
rem Jnteresse für Länder- u. Völker-
kunde größere Reisen ins Ausland,
die ihn zu seinen Schriften "Die Li-
teratur des Auslandes" (1875) und
"Aus dem Osten. Reiseschilderungen"
(1876) anregten. Jm Jahre 1876
wurde er Pfarrer zu Freiberg in
Sachsen und hielt hier auch seit 1880
an der Bergakademie Vorlesungen
über Erdkunde. Auch von Freiberg
aus unternahm er noch große Reisen,
die ihn durch fast ganz Europa und
durch Nordafrika führten, deren Re-
sultate er dann in folgenden Schriften
niederlegte: "Algerien nach 50 Jah-
ren französischer Herrschaft" (1881;
2. A. 1888), "Montenegro" (1883),
"Frühlingsfahrten durch die Riviera"
(1883), "Über Fels und Firn" (1884).
Jm Auftrage des Auswärtigen Amts
trat er 1885 an die Spitze einer
Expedition zur Erforschung des Hin-
terlandes von Kamerun, der sich u. a.
der Leutnant Prittwitz-Gaffron und
der Schwede Knutson anschlossen;
doch wurde die Expedition durch die
Feindseligkeit der Eingebornen im
Bafaramilande zur Umkehr gezwun-
gen. Jm Jahre 1888 führte Sch. eine
Goldsucherexpedition von der Kap-
stadt nach dem Damaralande und
übernahm nach seiner Rückkehr 1890
ein Pfarramt in Gefrees in Ober-
franken, wo er eine "Touristen-Zei-
tung für das nördliche Bayern" her-
ausgab. Von hier aus unternahm
er 1895 eine große Tour durch Sibi-
[Spaltenumbruch]

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rien, über welche er erst im "Berliner
Tageblatt" u. dann in seinem Buche
"Quer durch Sibirien" (1898) be-
richtete. Später errichtete er in Ko-
burg das "Deutschkoloniale Reise-
bureau", das größere Reisen in die
deutschen Kolonien (1900 nach Kiau-
tschau, nach Samoa) arrangierte.
Eben von einer Reise nach Brasilien
zurückgekehrt, ereilte ihn in Wies-
baden ganz plötzlich am 8. Februar
1901 der Tod. -- Außer den schon
genannten Reiseberichten schrieb er
noch "Nordrußland" (1887), "Die
Dobrudscha" (1886), "Quer durch Bi-
thynien" (1889), "Kamerun" (1886),
"Jm deutschen Goldlande" (1889)
und "Aus allerlei Land und Volk"
(1895).

S:

Mimbo u. Mimba (Mis-
sionsroman aus Kamerun), 1888. -
Nachtigals Grab (R. a. d. Negerleben
Afrikas), 1890.

Schwarz, H. von,

Pseud. für Jo-
hanna Boy;
s. d.!

Schwarz, Heinrich Joseph,

wurde
am 24. April 1819 zu Saalfelden im
salzburgischen Gebirgslande als der
Sohn des Landrichters Kornelius
Sch. geboren. Dieser starb schon nach
drei Jahren und hinterließ seine
Witwe mit ihren zwölf Kindern in
sehr beschränkten Verhältnissen. Der
Sohn trat am 30. Septbr. 1840 in
das Benediktinerstift Michaelbeuren,
in dem er den Ordensnamen Hein-
rich
führte, legte am 24. Septbr.
1843 das Ordensgelübde ab u. wurde
am 6. Aug. 1845 Präfekt der Kon-
ventschule. Jm Jahre 1850 trat er
als Jugendschriftsteller auf, und hat
er seitdem eine Reihe von Erzählun-
gen für die Jugend im Geiste des be-
kannten Christoph von Schmid ver-
öffentlicht. Sch. starb zu Michael-
beuren an 20. Febr. 1894.

S:

Stefan
Türr (Hist.-romant. Zeitgemälde);
II, 1868.

Schwarz, Jgnaz Christian,

der
einzige Sohn eines pensionierten
Hauptmanns, wurde am 24. Juni

*


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bis ihn Krankheit nötigte, 1893 in den
Ruheſtand zu treten. Er ſiedelte nun
in ſeinen Geburtsort Glurns über,
wo er ein von ſeinen Eltern ererbtes
behagliches Heim beſaß, und iſt dort
nach längerem Leiden am 27. Oktbr.
1900 geſtorben.

S:

Gedichte, 1893.
– Kridivana (Sozialpolitiſche D.),
1897.

Schwarz, Bernhard Wilhelm,


geb. am 12. Auguſt 1844 zu Reins-
dorf bei Greiz, ſtudierte Theologie
und unternahm dann aus beſonde-
rem Jntereſſe für Länder- u. Völker-
kunde größere Reiſen ins Ausland,
die ihn zu ſeinen Schriften „Die Li-
teratur des Auslandes“ (1875) und
„Aus dem Oſten. Reiſeſchilderungen“
(1876) anregten. Jm Jahre 1876
wurde er Pfarrer zu Freiberg in
Sachſen und hielt hier auch ſeit 1880
an der Bergakademie Vorleſungen
über Erdkunde. Auch von Freiberg
aus unternahm er noch große Reiſen,
die ihn durch faſt ganz Europa und
durch Nordafrika führten, deren Re-
ſultate er dann in folgenden Schriften
niederlegte: „Algerien nach 50 Jah-
ren franzöſiſcher Herrſchaft“ (1881;
2. A. 1888), „Montenegro“ (1883),
„Frühlingsfahrten durch die Riviera“
(1883), „Über Fels und Firn“ (1884).
Jm Auftrage des Auswärtigen Amts
trat er 1885 an die Spitze einer
Expedition zur Erforſchung des Hin-
terlandes von Kamerun, der ſich u. a.
der Leutnant Prittwitz-Gaffron und
der Schwede Knutſon anſchloſſen;
doch wurde die Expedition durch die
Feindſeligkeit der Eingebornen im
Bafaramilande zur Umkehr gezwun-
gen. Jm Jahre 1888 führte Sch. eine
Goldſucherexpedition von der Kap-
ſtadt nach dem Damaralande und
übernahm nach ſeiner Rückkehr 1890
ein Pfarramt in Gefrees in Ober-
franken, wo er eine „Touriſten-Zei-
tung für das nördliche Bayern“ her-
ausgab. Von hier aus unternahm
er 1895 eine große Tour durch Sibi-
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Schw
rien, über welche er erſt im „Berliner
Tageblatt“ u. dann in ſeinem Buche
„Quer durch Sibirien“ (1898) be-
richtete. Später errichtete er in Ko-
burg das „Deutſchkoloniale Reiſe-
bureau“, das größere Reiſen in die
deutſchen Kolonien (1900 nach Kiau-
tſchau, nach Samoa) arrangierte.
Eben von einer Reiſe nach Braſilien
zurückgekehrt, ereilte ihn in Wies-
baden ganz plötzlich am 8. Februar
1901 der Tod. — Außer den ſchon
genannten Reiſeberichten ſchrieb er
noch „Nordrußland“ (1887), „Die
Dobrudſcha“ (1886), „Quer durch Bi-
thynien“ (1889), „Kamerun“ (1886),
„Jm deutſchen Goldlande“ (1889)
und „Aus allerlei Land und Volk“
(1895).

S:

Mimbo u. Mimba (Miſ-
ſionsroman aus Kamerun), 1888. –
Nachtigals Grab (R. a. d. Negerleben
Afrikas), 1890.

Schwarz, H. von,

Pſeud. für Jo-
hanna Boy;
ſ. d.!

Schwarz, Heinrich Joſeph,

wurde
am 24. April 1819 zu Saalfelden im
ſalzburgiſchen Gebirgslande als der
Sohn des Landrichters Kornelius
Sch. geboren. Dieſer ſtarb ſchon nach
drei Jahren und hinterließ ſeine
Witwe mit ihren zwölf Kindern in
ſehr beſchränkten Verhältniſſen. Der
Sohn trat am 30. Septbr. 1840 in
das Benediktinerſtift Michaelbeuren,
in dem er den Ordensnamen Hein-
rich
führte, legte am 24. Septbr.
1843 das Ordensgelübde ab u. wurde
am 6. Aug. 1845 Präfekt der Kon-
ventſchule. Jm Jahre 1850 trat er
als Jugendſchriftſteller auf, und hat
er ſeitdem eine Reihe von Erzählun-
gen für die Jugend im Geiſte des be-
kannten Chriſtoph von Schmid ver-
öffentlicht. Sch. ſtarb zu Michael-
beuren an 20. Febr. 1894.

S:

Stefan
Türr (Hiſt.-romant. Zeitgemälde);
II, 1868.

Schwarz, Jgnaz Chriſtian,

der
einzige Sohn eines penſionierten
Hauptmanns, wurde am 24. Juni

*
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[372/0376] Schw Schw bis ihn Krankheit nötigte, 1893 in den Ruheſtand zu treten. Er ſiedelte nun in ſeinen Geburtsort Glurns über, wo er ein von ſeinen Eltern ererbtes behagliches Heim beſaß, und iſt dort nach längerem Leiden am 27. Oktbr. 1900 geſtorben. S: Gedichte, 1893. – Kridivana (Sozialpolitiſche D.), 1897. Schwarz, Bernhard Wilhelm, geb. am 12. Auguſt 1844 zu Reins- dorf bei Greiz, ſtudierte Theologie und unternahm dann aus beſonde- rem Jntereſſe für Länder- u. Völker- kunde größere Reiſen ins Ausland, die ihn zu ſeinen Schriften „Die Li- teratur des Auslandes“ (1875) und „Aus dem Oſten. Reiſeſchilderungen“ (1876) anregten. Jm Jahre 1876 wurde er Pfarrer zu Freiberg in Sachſen und hielt hier auch ſeit 1880 an der Bergakademie Vorleſungen über Erdkunde. Auch von Freiberg aus unternahm er noch große Reiſen, die ihn durch faſt ganz Europa und durch Nordafrika führten, deren Re- ſultate er dann in folgenden Schriften niederlegte: „Algerien nach 50 Jah- ren franzöſiſcher Herrſchaft“ (1881; 2. A. 1888), „Montenegro“ (1883), „Frühlingsfahrten durch die Riviera“ (1883), „Über Fels und Firn“ (1884). Jm Auftrage des Auswärtigen Amts trat er 1885 an die Spitze einer Expedition zur Erforſchung des Hin- terlandes von Kamerun, der ſich u. a. der Leutnant Prittwitz-Gaffron und der Schwede Knutſon anſchloſſen; doch wurde die Expedition durch die Feindſeligkeit der Eingebornen im Bafaramilande zur Umkehr gezwun- gen. Jm Jahre 1888 führte Sch. eine Goldſucherexpedition von der Kap- ſtadt nach dem Damaralande und übernahm nach ſeiner Rückkehr 1890 ein Pfarramt in Gefrees in Ober- franken, wo er eine „Touriſten-Zei- tung für das nördliche Bayern“ her- ausgab. Von hier aus unternahm er 1895 eine große Tour durch Sibi- rien, über welche er erſt im „Berliner Tageblatt“ u. dann in ſeinem Buche „Quer durch Sibirien“ (1898) be- richtete. Später errichtete er in Ko- burg das „Deutſchkoloniale Reiſe- bureau“, das größere Reiſen in die deutſchen Kolonien (1900 nach Kiau- tſchau, nach Samoa) arrangierte. Eben von einer Reiſe nach Braſilien zurückgekehrt, ereilte ihn in Wies- baden ganz plötzlich am 8. Februar 1901 der Tod. — Außer den ſchon genannten Reiſeberichten ſchrieb er noch „Nordrußland“ (1887), „Die Dobrudſcha“ (1886), „Quer durch Bi- thynien“ (1889), „Kamerun“ (1886), „Jm deutſchen Goldlande“ (1889) und „Aus allerlei Land und Volk“ (1895). S: Mimbo u. Mimba (Miſ- ſionsroman aus Kamerun), 1888. – Nachtigals Grab (R. a. d. Negerleben Afrikas), 1890. Schwarz, H. von, Pſeud. für Jo- hanna Boy; ſ. d.! Schwarz, Heinrich Joſeph, wurde am 24. April 1819 zu Saalfelden im ſalzburgiſchen Gebirgslande als der Sohn des Landrichters Kornelius Sch. geboren. Dieſer ſtarb ſchon nach drei Jahren und hinterließ ſeine Witwe mit ihren zwölf Kindern in ſehr beſchränkten Verhältniſſen. Der Sohn trat am 30. Septbr. 1840 in das Benediktinerſtift Michaelbeuren, in dem er den Ordensnamen Hein- rich führte, legte am 24. Septbr. 1843 das Ordensgelübde ab u. wurde am 6. Aug. 1845 Präfekt der Kon- ventſchule. Jm Jahre 1850 trat er als Jugendſchriftſteller auf, und hat er ſeitdem eine Reihe von Erzählun- gen für die Jugend im Geiſte des be- kannten Chriſtoph von Schmid ver- öffentlicht. Sch. ſtarb zu Michael- beuren an 20. Febr. 1894. S: Stefan Türr (Hiſt.-romant. Zeitgemälde); II, 1868. Schwarz, Jgnaz Chriſtian, der einzige Sohn eines penſionierten Hauptmanns, wurde am 24. Juni *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/376>, abgerufen am 25.11.2024.