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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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eine Verurteilung zu einjähriger
Festungshaft und eine Anklage auf
Hochverratzuzog, denen er durch Über-
siedelung nach der Schweiz auswich.
Der Wunsch, sich einen ausgedehn-
teren Wirkungskreis zu schaffen,
führte Sch. 1869 nach Berlin, wo der
bekannte Berlagsbuchhändler Otto
Janke seine literarische Tätigkeit
freundlich förderte. Während er dann
im Plauenschen Grunde bei Dresden
an dem Schauplatz des furchtbaren
Unglücksfalles im Kohlenbergwerk
Segen-Gottes für seinen Roman
"Helden der Arbeit" Studien machte,
brach der Krieg von 1870 aus. Über
dessen Episoden Berichte zu schreiben,
wollte Sch. sich auf den Kriegsschau-
platz begeben, aber er erreichte das
Hauptquartier des Kronprinzen von
Preußen nicht, da er nebst seinem
Freunde O. von Marschall den Fran-
zosen in die Hände fiel, nach der klei-
nen Felsenfeste Bitsch geschleppt und
dort bis kurz vor dem Waffenstill-
stande gefangen gehalten wurde. Nach
dem Frieden widmete sich Sch. ganz
seiner rührigen und erfolgreichen
Tätigkeit als belletristischer Schrift-
steller. Bald in Feldkirch, bald am
Genfersee, bald in Ungarn, bald an
den oberitalienischen Seen, zuletzt in
Dobberan (Mecklenburg) lebend, hat
er seitdem als Romanschriftsteller eine
ausgiebige Tätigkeit entwickelt. Er
starb in Dobberan im September
1891.

S:

Vier Jahre Soldat, 1868.
- Die Bacchantin (E.), 1869. - Die
Putzmacherinnen (E.), 1870. - Feuer-
seelen. Absonderliche Menschen und
Schicksale, 1870. - Aus drei Kriegen
(En. in V.), 1866. - Tolle Liebe (12
Nn.), 1870. - Von Sünde zu Sünde
(R.); III, 1870. - Wildes Blut (4 En.),
1871. - Stereoskopen (Sk. und En.),
1872. - Die Helden der Arbeit (R.),
1872. - Gefangen und belagert (Er-
lebnisse), 1871. - Pariser Totentanz
(R. in 2 Abteilungen: Nach uns die
Sündflut. - Der rote Fasching); VI,
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1872. - Die Wilden der Gesellschaft
(E.), 1873. - Vom Fels zum Meer
(En.); IV, 1873. - Novellen, 1872. -
Die Gletscheramazone (E.), 1874. -
Siege der Tat (En.); II, 1874. - Der
Kometenprinz (E.), 1874. - Die Rit-
ter der Gegenwart (R.); 1875. - Die
Volksbeglücker (E.), 1875. - Die
Gründer (R.), 1875. - Graf Ketlan,
der Rebell (R.); II, 1876. - Prinzeß
Rothaar (E.), 1877. - Gemsentoni
(E.) und: Dach und Keller (N.), 1877.
- Deutsch und welsch (En., mit seiner
Gattin Marie von Schlägel); IV,
1877. - Am Genfersee (2 En.: Die
Dame vom See. - Das Schloß in
Savoyen), 1878. - Santino, oder:
Das Glück der Welt (R.); II, 1879. -
Für Thron und Altar (R.), 1878. -
Der baumwollene Husar und andere
Novellen, 1883. - Die Alpensängerin
(E.), 1885. - Hartes Holz (Nn.: Böser
Leumund [sep. 1906]. - Alpe Fee. -
Der Turm des Jochemus), 1886. -
Neue Novellen (Gregor. - Die Kom-
munarden. - Die Weltumsegler), 1886.

Schlägel, Maria von,

Gattin des
Vorigen, eine Tochter des als Ober-
medizinalrat in Dobberan verstor-
benen Dr. Kortüm, wurde am 22.
Juli 1848 zu Waren in Mecklenburg
geboren und lebt seit 1891 verwitwet
in Dobberan.

S:

Deutsch und welsch
(En., mit ihrem Gatten); IV, 1877. -
Zweierlei Tuch (Nn.), 1887. - Jm
Schat[t]en der Schuld. Jm Wenden-
wald. Glück (3 Nn.), 1903. - Er-
standen und zwei andere Novellen,
1904. - Jrrwege. Jm Reiche Nep-
tuns. Zu spät (3 Nn.), 1904.

*Schlaikjer, Erich,

geb. am 20.
November 1867 in Apenrade (Nord-
Schleswig) als der Sohn eines Bahn-
spediteurs, besuchte die Knabenmittel-
schule daselbst, welche auch den Unter-
richt im Englischen, Französischen u.
Lateinischen in ihren Lehrplan auf-
genommen hatte, und kam dann zu
einem Kaufmann in die Lehre. Aber
schon nach wenigen Monaten ergriff

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Schl
eine Verurteilung zu einjähriger
Feſtungshaft und eine Anklage auf
Hochverratzuzog, denen er durch Über-
ſiedelung nach der Schweiz auswich.
Der Wunſch, ſich einen ausgedehn-
teren Wirkungskreis zu ſchaffen,
führte Sch. 1869 nach Berlin, wo der
bekannte Berlagsbuchhändler Otto
Janke ſeine literariſche Tätigkeit
freundlich förderte. Während er dann
im Plauenſchen Grunde bei Dresden
an dem Schauplatz des furchtbaren
Unglücksfalles im Kohlenbergwerk
Segen-Gottes für ſeinen Roman
„Helden der Arbeit“ Studien machte,
brach der Krieg von 1870 aus. Über
deſſen Epiſoden Berichte zu ſchreiben,
wollte Sch. ſich auf den Kriegsſchau-
platz begeben, aber er erreichte das
Hauptquartier des Kronprinzen von
Preußen nicht, da er nebſt ſeinem
Freunde O. von Marſchall den Fran-
zoſen in die Hände fiel, nach der klei-
nen Felſenfeſte Bitſch geſchleppt und
dort bis kurz vor dem Waffenſtill-
ſtande gefangen gehalten wurde. Nach
dem Frieden widmete ſich Sch. ganz
ſeiner rührigen und erfolgreichen
Tätigkeit als belletriſtiſcher Schrift-
ſteller. Bald in Feldkirch, bald am
Genferſee, bald in Ungarn, bald an
den oberitalieniſchen Seen, zuletzt in
Dobberan (Mecklenburg) lebend, hat
er ſeitdem als Romanſchriftſteller eine
ausgiebige Tätigkeit entwickelt. Er
ſtarb in Dobberan im September
1891.

S:

Vier Jahre Soldat, 1868.
– Die Bacchantin (E.), 1869. – Die
Putzmacherinnen (E.), 1870. – Feuer-
ſeelen. Abſonderliche Menſchen und
Schickſale, 1870. – Aus drei Kriegen
(En. in V.), 1866. – Tolle Liebe (12
Nn.), 1870. – Von Sünde zu Sünde
(R.); III, 1870. – Wildes Blut (4 En.),
1871. – Stereoſkopen (Sk. und En.),
1872. – Die Helden der Arbeit (R.),
1872. – Gefangen und belagert (Er-
lebniſſe), 1871. – Pariſer Totentanz
(R. in 2 Abteilungen: Nach uns die
Sündflut. – Der rote Faſching); VI,
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1872. – Die Wilden der Geſellſchaft
(E.), 1873. – Vom Fels zum Meer
(En.); IV, 1873. – Novellen, 1872. –
Die Gletſcheramazone (E.), 1874. –
Siege der Tat (En.); II, 1874. – Der
Kometenprinz (E.), 1874. – Die Rit-
ter der Gegenwart (R.); 1875. – Die
Volksbeglücker (E.), 1875. – Die
Gründer (R.), 1875. – Graf Ketlan,
der Rebell (R.); II, 1876. – Prinzeß
Rothaar (E.), 1877. – Gemſentoni
(E.) und: Dach und Keller (N.), 1877.
– Deutſch und welſch (En., mit ſeiner
Gattin Marie von Schlägel); IV,
1877. – Am Genferſee (2 En.: Die
Dame vom See. – Das Schloß in
Savoyen), 1878. – Santino, oder:
Das Glück der Welt (R.); II, 1879. –
Für Thron und Altar (R.), 1878. –
Der baumwollene Huſar und andere
Novellen, 1883. – Die Alpenſängerin
(E.), 1885. – Hartes Holz (Nn.: Böſer
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Der Turm des Jochemus), 1886. –
Neue Novellen (Gregor. – Die Kom-
munarden. – Die Weltumſegler), 1886.

Schlägel, Maria von,

Gattin des
Vorigen, eine Tochter des als Ober-
medizinalrat in Dobberan verſtor-
benen Dr. Kortüm, wurde am 22.
Juli 1848 zu Waren in Mecklenburg
geboren und lebt ſeit 1891 verwitwet
in Dobberan.

S:

Deutſch und welſch
(En., mit ihrem Gatten); IV, 1877. –
Zweierlei Tuch (Nn.), 1887. – Jm
Schat[t]en der Schuld. Jm Wenden-
wald. Glück (3 Nn.), 1903. – Er-
ſtanden und zwei andere Novellen,
1904. – Jrrwege. Jm Reiche Nep-
tuns. Zu ſpät (3 Nn.), 1904.

*Schlaikjer, Erich,

geb. am 20.
November 1867 in Apenrade (Nord-
Schleswig) als der Sohn eines Bahn-
ſpediteurs, beſuchte die Knabenmittel-
ſchule daſelbſt, welche auch den Unter-
richt im Engliſchen, Franzöſiſchen u.
Lateiniſchen in ihren Lehrplan auf-
genommen hatte, und kam dann zu
einem Kaufmann in die Lehre. Aber
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/194>, abgerufen am 25.11.2024.