Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sche zeitung "Viktoria" als Mitarbeiterin Beziehungen; doch löste er diesel- ben 1864 und verlegte, einem Rufe des Buchhändlers Westermann fol- gend, seinen Wohnsitz nach Braun- schweig, wo er 1865-70 das "Braun- schweig. Tageblatt" redigierte. Seit- dem lebte er in Elberfeld, wo er bis zum Frühling 1883 die Chefredak- tion der "Elberfeld. Zeitung" führte u. daneben das Sekretariat der Elber- felder Handelskammer versah. Letz- teres Amt verwaltete er dann seit 1883 ausschließlich, wurde später auch zum Syndikus der Handelskammer er- nannt. Weiterhin war er noch Ge- schäftsführer und Sekretär verschie- dener gewerblicher Vereine. Bei der Generalversammlung des Vereins deutscher Eisengießereien, die in Eise- nach tagte, ereilte ihn am 18. Septbr. 1905 der Tod. S: Aus tiefstem Her- Scherenberg, Gustav Otto,
Sche more, 1880-82 in Posen u. 1882-89als Direktor des Viktoriatheaters in Berlin, wo er die großartigsten und kostspieligsten Ballette aufzuführen wagte. Bald danach siedelte er nach Elberfeld über, kehrte aber nach eini- gen Jahren nach Berlin zurück und ist hier am 9. Mai 1906 gestorben. S: Ferraro (Schsp.), 1855. - Die *Scherer, Franz, pseud. Hans *
Sche zeitung „Viktoria“ als Mitarbeiterin Beziehungen; doch löſte er dieſel- ben 1864 und verlegte, einem Rufe des Buchhändlers Weſtermann fol- gend, ſeinen Wohnſitz nach Braun- ſchweig, wo er 1865–70 das „Braun- ſchweig. Tageblatt“ redigierte. Seit- dem lebte er in Elberfeld, wo er bis zum Frühling 1883 die Chefredak- tion der „Elberfeld. Zeitung“ führte u. daneben das Sekretariat der Elber- felder Handelskammer verſah. Letz- teres Amt verwaltete er dann ſeit 1883 ausſchließlich, wurde ſpäter auch zum Syndikus der Handelskammer er- nannt. Weiterhin war er noch Ge- ſchäftsführer und Sekretär verſchie- dener gewerblicher Vereine. Bei der Generalverſammlung des Vereins deutſcher Eiſengießereien, die in Eiſe- nach tagte, ereilte ihn am 18. Septbr. 1905 der Tod. S: Aus tiefſtem Her- Scherenberg, Guſtav Otto,
Sche more, 1880–82 in Poſen u. 1882–89als Direktor des Viktoriatheaters in Berlin, wo er die großartigſten und koſtſpieligſten Ballette aufzuführen wagte. Bald danach ſiedelte er nach Elberfeld über, kehrte aber nach eini- gen Jahren nach Berlin zurück und iſt hier am 9. Mai 1906 geſtorben. S: Ferraro (Schſp.), 1855. – Die *Scherer, Franz, pſeud. Hans *
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Sche
Sche
zeitung „Viktoria“ als Mitarbeiter
in Beziehungen; doch löſte er dieſel-
ben 1864 und verlegte, einem Rufe
des Buchhändlers Weſtermann fol-
gend, ſeinen Wohnſitz nach Braun-
ſchweig, wo er 1865–70 das „Braun-
ſchweig. Tageblatt“ redigierte. Seit-
dem lebte er in Elberfeld, wo er bis
zum Frühling 1883 die Chefredak-
tion der „Elberfeld. Zeitung“ führte
u. daneben das Sekretariat der Elber-
felder Handelskammer verſah. Letz-
teres Amt verwaltete er dann ſeit 1883
ausſchließlich, wurde ſpäter auch zum
Syndikus der Handelskammer er-
nannt. Weiterhin war er noch Ge-
ſchäftsführer und Sekretär verſchie-
dener gewerblicher Vereine. Bei der
Generalverſammlung des Vereins
deutſcher Eiſengießereien, die in Eiſe-
nach tagte, ereilte ihn am 18. Septbr.
1905 der Tod.
S: Aus tiefſtem Her-
zen (Ge.), 1860. – Verbannt (D.),
1861. – Stürme des Frühlings (Neue
Ge.), 1865. – 1866 (Dn.), 1867. –
Gegen Rom. Zeitſtimmen deutſcher
Dichter (Anthologie), 1874. – Gedich-
te, 1875. 6. Aufl. 1899. – Neue Ge-
dichte, 1882. – Germania (Dram. D.),
1885. – Niemals! Dem Fürſten Bis-
marck (G.), 1893. – Dem Meere zu
(Nachgelaſſene Ge.), 1905.
Scherenberg, Guſtav Otto,
Bruder des Vorigen, wurde am 12.
Mai 1832 in Swinemünde geboren,
widmete ſich der Bühne und erhielt
ſeine Ausbildung vorwiegend durch
den berühmten Herm. Hendrichs. Am
18. Oktbr. 1852 debütierte er in ſei-
ner Vaterſtadt, fand dann Engage-
ments in Riga (dreimal), Danzig,
Breslau (Stadttheater, dreimal),
Berlin (Wallnertheater), Peſt, Prag,
Graz, Brünn, Hamburg (Stadtthea-
ter), Köln, Berlin (Reſidenztheater),
Stettin, Augsburg, machte 1867–68
mit Fanny Janauſchek ein Tournee
durch den Weſten Amerikas u. wirkte
als Direktor 1872 in Verona u. Ve-
nedig, 1874–75 in Neuyork u. Balti-
more, 1880–82 in Poſen u. 1882–89
als Direktor des Viktoriatheaters in
Berlin, wo er die großartigſten und
koſtſpieligſten Ballette aufzuführen
wagte. Bald danach ſiedelte er nach
Elberfeld über, kehrte aber nach eini-
gen Jahren nach Berlin zurück und
iſt hier am 9. Mai 1906 geſtorben.
S: Ferraro (Schſp.), 1855. – Die
Ehre des Mannes (Schſp.), 1861. –
Devereux (Tr.), 1861. – Eine Nacht
in Solferino (Schſp.), 1862. – Die
Görlitzer Jäger (Schſp.), 1870. –
Geld (Schſp.), 1872. – Zwei Waiſen
(Schſp.), 1875.
*Scherer, Franz, pſeud. Hans
Scheerenberg, wurde am 16. De-
zember 1846 zu Lemberg in Galizien
als der Sohn eines Jngenieurs ge-
boren, der bei den hervorragendſten
Eiſenbahnbauten tätig war. Schon
von früheſter Jugend an kam Sch.
viel in der Welt herum, beſuchte die
Realſchulen in Wels, Budweis und
Wien und wandte ſich dann verſchie-
denen techniſchen Berufszweigen zu.
Seit 1866 bereiſte er auf eigene Fauſt,
ohne irgendwelche Unterſtützung zu
genießen, Ungarn, Siebenbürgen, die
ganze Balkanhalbinſel, Südrußland,
nahm auch Dienſt auf mehreren Schif-
fen, um den ferneren Orient zu er-
reichen und dort ſeine Reiſe fortzu-
ſetzen. Mit reichen Sprachkenntniſſen
kehrte Sch. 1874 endlich heim u. ließ
ſich in Wien als Schriftſteller nieder.
1882 übernahm er die Redaktion der
„Kleinen Jlluſtrierten Zeitung“, die
im folgenden Jahre vergrößert wurde
und nun unter dem Titel „Oſt und
Weſt“ erſchien; auch gründete er 1884
das humoriſtiſche Blatt „Till Eulen-
ſpiegel“, redigierte 1888–90 die „Jn-
ternationale Kunſtausſtellungs-Zei-
tung“, ſeit 1890 die „Allgemeine
Künſtler- und Schriftſteller-Zeitung“,
welche acht Jahrgänge erlebte und
faſt ausſchließlich ſchriftſtelleriſchen
Agitationszwecken diente, und darauf
die „Jlluſtrierte Sonntagszeitung“,
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