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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mädchenschule daselbst, welche Stel-
[l]ung sie 1897, nach ihrer Verlobung
mit dem Oberlehrer Dr. H. M. Schultz
[i]n Braunschweig, aufgab. Nicht lange
[d]arauf verheiratete sie sich.

S:

Für
Kinderherzen (M., Lr. u. Ge.), 1894.
- Gedichte, 1895. - Viktoria Erika
(E. f. junge Mädchen), 1899. - Das
[b]londe Schneiderchen (desgl.), 1. u.
2. A. 1904. - Wenn der Flieder blüht
(desgl.), 1905. - Mein Lebenslauf.
Gedenkbuch (Dn.), 1906. - Schwester
Jdaly (E. f. junge Mdchen.), 1908. -
Lustige Siebensachen, 1909. - Gol-
[d]ene Flügel (M. u. Sk.), 1909. - Aus
[d]er Uhlentwete (Heiteres u. Ernstes),
1909. - Der Flug ins Leben (Ein
Buch f. junge Mdchn.), 1910. - Tanz-
[s]tubengeschichten und anderes (Bunte
Bilder a. d. Mädchenleben), 1911.

Schultz, Georg,

geb. am 13. Dez.
1809 zu Dannenberg im Hannöver-
[s]chen, widmete sich dem Kaufmanns-
stande u. erwarb sich 1833 zu Linden
ein Weingeschäft, das ihm zu blühen-
dem Wohlstande verhalf. Seine un-
abhängige Lebensstellung ließ ihn un-
gehindert seiner Neigung nachgehen,
[d]ie sich besonders den Naturwissen-
schaften u. der Astronomie zugewen-
det hatte. Jm Jahre 1855 siedelte er
nach Hannover über u. gründete hier
eine Weinhandlung. Auf seinem
Grundstück erbaute er sich eine Stern-
warte, beteiligte sich auch 1863 leb-
haft an der Gründung des zoologi-
schen Gartens. Auf des berühmten
Mädler Veranlassung nahm er 1860
an der Beobachtung der Sonnen-
finsternis in Viktoria teil.

S:

Ge-
dichte, 1861. - Deutschlands Kampf
und Klage (Patriot. Lr.), 1863.

*Schultz, (auch: Schoultz de Tor-
ma),
Georg Julius v.,

als Schrift-
steller unter dem Psd. Dr. Bertram
bekannt, wurde am 22. Septbr. 1808
zu Reval geboren und entstammt
einer Predigerfamilie, deren Ahnherr
vor bald 300 Jahren aus Mecklen-
burg nach Estland berufen wurde.
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Schu
Seinen Vater, Oberpastor an der
Domkirche in Reval, verlor er bereits
in seinem ersten Lebensjahre, worauf
er im Hause seines Großvaters, des
Propstes Asverus zu Torma in Liv-
land, erzogen und von Privatlehrern
unterrichtet wurde. Später besuchte
er die Domschule in Reval und ging
1826 zur Universität Dorpat über,
wo er -- wenngleich nicht aus be-
sonderer Neigung -- bis 1833 Me-
dizin studierte. Nachdem er mehrere
Jahre im Jnnern Rußlands die
ärztliche Praxis geübt, gab er die-
selbe, da er keine innere Befriedi-
gung fand, endlich auf u. führte nun
ein wechselvolles Leben, reifte viel,
besuchte die meisten Hauptstädte Eu-
ropas u. betrat die schriftstellerische
Laufbahn, die ihm die ersten Lor-
beeren brachte, als er seine "Balti-
schen Skizzen" veröffentlicht hatte.
Mit besonderer Vorliebe pflegte er
den estnischen Sagenschatz. Jm Jahre
1846 wurde Sch. Prosektor an der
medico-chirurgischen Akademie in
Petersburg, auch Arzt am Militär-
hospital und an der Mineralwasser-
Anstalt daselbst, trat 1867 in das
Ministerium des Jnnern ein, wurde
Mitglied des Zensur-Komitees u. er-
hielt den Rang eines kaiserl. Staats-
rats. Auf einer Reise starb er in Wien
am 16. Mai 1875.

S:

Der Strabis-
mus, oder: Die Reise im Eilwagen,
1851. - Baltische Skizzen, oder:
Fünfzig Jahre zurück, 1852; III,
1857; IV, 1873. 4. A. 1904. - Ver-
stand schafft Leiden (Schsp. aus dem
Russischen metrisch übertr.), 1853. -
Die drei Halsbänder (Schsp.), 1853.
- Jenseit der Schären (Finnische
M. u. Sprichwörter), 1854. - Peters-
Lieder (Charakteristik Peters des
Großen in Lr.), 1857. - Martha
Marzibill (E.), 1857. - Medizinische
Dorfgeschichten, 1860. - Dorpats
Größen und Typen vor 40 Jahren,
1868. - Hallerlei nurrige Sichten
(En.), 1869; II, 1872. - Wagien

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Schu
Mädchenſchule daſelbſt, welche Stel-
[l]ung ſie 1897, nach ihrer Verlobung
mit dem Oberlehrer Dr. H. M. Schultz
[i]n Braunſchweig, aufgab. Nicht lange
[d]arauf verheiratete ſie ſich.

S:

Für
Kinderherzen (M., Lr. u. Ge.), 1894.
– Gedichte, 1895. – Viktoria Erika
(E. f. junge Mädchen), 1899. – Das
[b]londe Schneiderchen (desgl.), 1. u.
2. A. 1904. – Wenn der Flieder blüht
(desgl.), 1905. – Mein Lebenslauf.
Gedenkbuch (Dn.), 1906. – Schweſter
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[d]er Uhlentwete (Heiteres u. Ernſtes),
1909. – Der Flug ins Leben (Ein
Buch f. junge Mdchn.), 1910. – Tanz-
[ſ]tubengeſchichten und anderes (Bunte
Bilder a. d. Mädchenleben), 1911.

Schultz, Georg,

geb. am 13. Dez.
1809 zu Dannenberg im Hannöver-
[ſ]chen, widmete ſich dem Kaufmanns-
ſtande u. erwarb ſich 1833 zu Linden
ein Weingeſchäft, das ihm zu blühen-
dem Wohlſtande verhalf. Seine un-
abhängige Lebensſtellung ließ ihn un-
gehindert ſeiner Neigung nachgehen,
[d]ie ſich beſonders den Naturwiſſen-
ſchaften u. der Aſtronomie zugewen-
det hatte. Jm Jahre 1855 ſiedelte er
nach Hannover über u. gründete hier
eine Weinhandlung. Auf ſeinem
Grundſtück erbaute er ſich eine Stern-
warte, beteiligte ſich auch 1863 leb-
haft an der Gründung des zoologi-
ſchen Gartens. Auf des berühmten
Mädler Veranlaſſung nahm er 1860
an der Beobachtung der Sonnen-
finſternis in Viktoria teil.

S:

Ge-
dichte, 1861. – Deutſchlands Kampf
und Klage (Patriot. Lr.), 1863.

*Schultz, (auch: Schoultz de Tor-
ma),
Georg Julius v.,

als Schrift-
ſteller unter dem Pſd. Dr. Bertram
bekannt, wurde am 22. Septbr. 1808
zu Reval geboren und entſtammt
einer Predigerfamilie, deren Ahnherr
vor bald 300 Jahren aus Mecklen-
burg nach Eſtland berufen wurde.
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Schu
Seinen Vater, Oberpaſtor an der
Domkirche in Reval, verlor er bereits
in ſeinem erſten Lebensjahre, worauf
er im Hauſe ſeines Großvaters, des
Propſtes Asverus zu Torma in Liv-
land, erzogen und von Privatlehrern
unterrichtet wurde. Später beſuchte
er die Domſchule in Reval und ging
1826 zur Univerſität Dorpat über,
wo er — wenngleich nicht aus be-
ſonderer Neigung — bis 1833 Me-
dizin ſtudierte. Nachdem er mehrere
Jahre im Jnnern Rußlands die
ärztliche Praxis geübt, gab er die-
ſelbe, da er keine innere Befriedi-
gung fand, endlich auf u. führte nun
ein wechſelvolles Leben, reifte viel,
beſuchte die meiſten Hauptſtädte Eu-
ropas u. betrat die ſchriftſtelleriſche
Laufbahn, die ihm die erſten Lor-
beeren brachte, als er ſeine „Balti-
ſchen Skizzen“ veröffentlicht hatte.
Mit beſonderer Vorliebe pflegte er
den eſtniſchen Sagenſchatz. Jm Jahre
1846 wurde Sch. Proſektor an der
medico-chirurgiſchen Akademie in
Petersburg, auch Arzt am Militär-
hoſpital und an der Mineralwaſſer-
Anſtalt daſelbſt, trat 1867 in das
Miniſterium des Jnnern ein, wurde
Mitglied des Zenſur-Komitees u. er-
hielt den Rang eines kaiſerl. Staats-
rats. Auf einer Reiſe ſtarb er in Wien
am 16. Mai 1875.

S:

Der Strabis-
mus, oder: Die Reiſe im Eilwagen,
1851. – Baltiſche Skizzen, oder:
Fünfzig Jahre zurück, 1852; III,
1857; IV, 1873. 4. A. 1904. – Ver-
ſtand ſchafft Leiden (Schſp. aus dem
Ruſſiſchen metriſch übertr.), 1853. –
Die drei Halsbänder (Schſp.), 1853.
– Jenſeit der Schären (Finniſche
M. u. Sprichwörter), 1854. – Peters-
Lieder (Charakteriſtik Peters des
Großen in Lr.), 1857. – Martha
Marzibill (E.), 1857. – Mediziniſche
Dorfgeſchichten, 1860. – Dorpats
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1868. – Hallerlei nurrige Sichten
(En.), 1869; II, 1872. – Wagien

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[339/0343] Schu Schu Mädchenſchule daſelbſt, welche Stel- lung ſie 1897, nach ihrer Verlobung mit dem Oberlehrer Dr. H. M. Schultz in Braunſchweig, aufgab. Nicht lange darauf verheiratete ſie ſich. S: Für Kinderherzen (M., Lr. u. Ge.), 1894. – Gedichte, 1895. – Viktoria Erika (E. f. junge Mädchen), 1899. – Das blonde Schneiderchen (desgl.), 1. u. 2. A. 1904. – Wenn der Flieder blüht (desgl.), 1905. – Mein Lebenslauf. Gedenkbuch (Dn.), 1906. – Schweſter Jdaly (E. f. junge Mdchen.), 1908. – Luſtige Siebenſachen, 1909. – Gol- dene Flügel (M. u. Sk.), 1909. – Aus der Uhlentwete (Heiteres u. Ernſtes), 1909. – Der Flug ins Leben (Ein Buch f. junge Mdchn.), 1910. – Tanz- ſtubengeſchichten und anderes (Bunte Bilder a. d. Mädchenleben), 1911. Schultz, Georg, geb. am 13. Dez. 1809 zu Dannenberg im Hannöver- ſchen, widmete ſich dem Kaufmanns- ſtande u. erwarb ſich 1833 zu Linden ein Weingeſchäft, das ihm zu blühen- dem Wohlſtande verhalf. Seine un- abhängige Lebensſtellung ließ ihn un- gehindert ſeiner Neigung nachgehen, die ſich beſonders den Naturwiſſen- ſchaften u. der Aſtronomie zugewen- det hatte. Jm Jahre 1855 ſiedelte er nach Hannover über u. gründete hier eine Weinhandlung. Auf ſeinem Grundſtück erbaute er ſich eine Stern- warte, beteiligte ſich auch 1863 leb- haft an der Gründung des zoologi- ſchen Gartens. Auf des berühmten Mädler Veranlaſſung nahm er 1860 an der Beobachtung der Sonnen- finſternis in Viktoria teil. S: Ge- dichte, 1861. – Deutſchlands Kampf und Klage (Patriot. Lr.), 1863. *Schultz, (auch: Schoultz de Tor- ma), Georg Julius v., als Schrift- ſteller unter dem Pſd. Dr. Bertram bekannt, wurde am 22. Septbr. 1808 zu Reval geboren und entſtammt einer Predigerfamilie, deren Ahnherr vor bald 300 Jahren aus Mecklen- burg nach Eſtland berufen wurde. Seinen Vater, Oberpaſtor an der Domkirche in Reval, verlor er bereits in ſeinem erſten Lebensjahre, worauf er im Hauſe ſeines Großvaters, des Propſtes Asverus zu Torma in Liv- land, erzogen und von Privatlehrern unterrichtet wurde. Später beſuchte er die Domſchule in Reval und ging 1826 zur Univerſität Dorpat über, wo er — wenngleich nicht aus be- ſonderer Neigung — bis 1833 Me- dizin ſtudierte. Nachdem er mehrere Jahre im Jnnern Rußlands die ärztliche Praxis geübt, gab er die- ſelbe, da er keine innere Befriedi- gung fand, endlich auf u. führte nun ein wechſelvolles Leben, reifte viel, beſuchte die meiſten Hauptſtädte Eu- ropas u. betrat die ſchriftſtelleriſche Laufbahn, die ihm die erſten Lor- beeren brachte, als er ſeine „Balti- ſchen Skizzen“ veröffentlicht hatte. Mit beſonderer Vorliebe pflegte er den eſtniſchen Sagenſchatz. Jm Jahre 1846 wurde Sch. Proſektor an der medico-chirurgiſchen Akademie in Petersburg, auch Arzt am Militär- hoſpital und an der Mineralwaſſer- Anſtalt daſelbſt, trat 1867 in das Miniſterium des Jnnern ein, wurde Mitglied des Zenſur-Komitees u. er- hielt den Rang eines kaiſerl. Staats- rats. Auf einer Reiſe ſtarb er in Wien am 16. Mai 1875. S: Der Strabis- mus, oder: Die Reiſe im Eilwagen, 1851. – Baltiſche Skizzen, oder: Fünfzig Jahre zurück, 1852; III, 1857; IV, 1873. 4. A. 1904. – Ver- ſtand ſchafft Leiden (Schſp. aus dem Ruſſiſchen metriſch übertr.), 1853. – Die drei Halsbänder (Schſp.), 1853. – Jenſeit der Schären (Finniſche M. u. Sprichwörter), 1854. – Peters- Lieder (Charakteriſtik Peters des Großen in Lr.), 1857. – Martha Marzibill (E.), 1857. – Mediziniſche Dorfgeſchichten, 1860. – Dorpats Größen und Typen vor 40 Jahren, 1868. – Hallerlei nurrige Sichten (En.), 1869; II, 1872. – Wagien * 22*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/343>, abgerufen am 28.11.2024.