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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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an seinen ältesten Sohn überging.
Hier verlebte Henriette seitdem mit
Mutter u. Schwester gewöhnlich die
Sommermonate, während sie sonst
mit ihnen ihren Wohnsitz auf Schloß
Plankenstein bei Meran hatte. Jm
Herbst 1912 vermählte sie sich mit
dem k. k. Hauptmann Franz Ritter
von Pelzel-Staffalo u. nahm
zunächst ihren Wohnsitz in Jnnichen
im Pustertale.

S:

Jakob Brunner
(Tiroler R.), 1910. 2. A. 1911. - Das
Glück des Hilarius Stubenrauch
(Nn.), 1910. - Die von Edelsbach
(E.), 1911.

*Schrott, Johannes,

wurde am
17. Dezember 1824 zu Asch bei Lands-
berg (Oberbayern) als der Sohn
wenig bemittelter Landleute geboren,
welche Feldbau und Weberei betrie-
ben. Dem durch geistige Veranla-
gung ausgezeichneten Knaben wurde
es ermöglicht, sich den Studien zu
widmen. Er besuchte die Lateinschule
und das Gymnasium in Augsburg
und ließ schon hier seine poetische
Begabung bei verschiedenen Gelegen-
heiten hervorleuchten. Eine aus die-
ser Zeit stammende Trilogie "Athen,
Augsburg, München" sowie sein sin-
niges "Sonettenbuch" wurden später
von Sch.'s Freunden in dem Taschen-
buch "Aurora" (1854) der Vergessen-
heit entrissen. Schr. studierte in
München Philosophie und katholische
Theologie, wurde 1850 Priester und
widmete sich dann der pastoralen
Tätigkeit in den Dörfern Haunstetten
und Lechhausen bei Augsburg und
an der St. Moritzkirche in Augsburg.
Jm Jahre 1855 wurde er Religions-
lehrer an der dortigen ehemaligen
Kreisgewerbeschule u. Professor der
Geschichte u. Religion. Jn dieser Zeit
entstanden seine gedankentiefen "Poe-
tischen Meditationen", womit Sch.
die Aufmerksamkeit des kurz vorher
nach München berufenen Emanuel
Geibel erregte, welcher den originell
veranlagten jungen Dichter dem Kö-
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nige Max II. empfahl, der ihn denn
auch, um ihm freiere Muße zu gewäh-
ren, im Mai 1861 zum Kanonikus
am königl. Hofkollegiatstifte von St.
Cajetan ernannte. Auch wurden ihm
die sonntäglichen Ansprachen bei
Gottesdiensten für die Edelknaben
in der königl. Pagerie übertragen.
Aus diesen Stellungen schied Schr.
1891 und bezog nun ein ihm über-
tragenes Benefizium an der "Kreuz-
kirche". Er starb in München am 13.
Juni 1900.

S:

Poetische Meditatio-
nen, 1859. 2. A. 1900. - Dichtungen,
1860. - Bienen (Lyr., Did., Epigr.),
1868. - Renaissance (Ausgew. Dn.
v. Jak. Balde, mit M. Schleich hrsg.),
1870. - Die Minnelieder Herrn
Hildebolds v. Schwangau (Text und
Übersetzungen), 1871. - Walther von
der Vogelweide in seiner Bedeutung
für die Gegenwart, 1875. - Gedichte
Oswalds von Wolkenstein (im Vers-
maße d. Orig. übersetzt), 1886.

*Schrott-Fiechtl, Hans,

geboren
am 15. Juli 1867 in Kundl in Tirol,
besuchte die Gymnasien in Jnnsbruck
und Feldkirch und darauf die land-
wirtschaftliche Lehranstalt Francisco-
Josephinum in Mödling bei Wien.
Er bereiste dann die Alpen von Nizza
bis Wien, da er sich ursprünglich der
Alpwirtschaft als Spezialfach wid-
men wollte. Seine Arbeiten über
Milchwirtschaft hatten zur Folge,
daß ihm die Stellung eines Molkerei-
konsulenten auf den Schmidtmann-
schen Gütern in Lofer (Salzburg)
angetragen wurde. Dort blieb er ein
Jahr, legte hier auch den Grund für
seine Dialektarbeiten. Von Lofer
ging er nach Norddeutschland, um sich
im praktischen Molkereiwesen zu ver-
vollkommnen, führte hier auch fast
sieben Jahre lang die Redaktion der
"Milchzeitung" und absolvierte an
der Universität Kiel sein akademisches
Triennium. Er lebte dann abwech-
selnd in Wien und in Nordtirol, bis
er sich 1900 dauernd in Berlin nieder-

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an ſeinen älteſten Sohn überging.
Hier verlebte Henriette ſeitdem mit
Mutter u. Schweſter gewöhnlich die
Sommermonate, während ſie ſonſt
mit ihnen ihren Wohnſitz auf Schloß
Plankenſtein bei Meran hatte. Jm
Herbſt 1912 vermählte ſie ſich mit
dem k. k. Hauptmann Franz Ritter
von Pelzel-Staffalo u. nahm
zunächſt ihren Wohnſitz in Jnnichen
im Puſtertale.

S:

Jakob Brunner
(Tiroler R.), 1910. 2. A. 1911. – Das
Glück des Hilarius Stubenrauch
(Nn.), 1910. – Die von Edelsbach
(E.), 1911.

*Schrott, Johannes,

wurde am
17. Dezember 1824 zu Aſch bei Lands-
berg (Oberbayern) als der Sohn
wenig bemittelter Landleute geboren,
welche Feldbau und Weberei betrie-
ben. Dem durch geiſtige Veranla-
gung ausgezeichneten Knaben wurde
es ermöglicht, ſich den Studien zu
widmen. Er beſuchte die Lateinſchule
und das Gymnaſium in Augsburg
und ließ ſchon hier ſeine poetiſche
Begabung bei verſchiedenen Gelegen-
heiten hervorleuchten. Eine aus die-
ſer Zeit ſtammende Trilogie „Athen,
Augsburg, München“ ſowie ſein ſin-
niges „Sonettenbuch“ wurden ſpäter
von Sch.’s Freunden in dem Taſchen-
buch „Aurora“ (1854) der Vergeſſen-
heit entriſſen. Schr. ſtudierte in
München Philoſophie und katholiſche
Theologie, wurde 1850 Prieſter und
widmete ſich dann der paſtoralen
Tätigkeit in den Dörfern Haunſtetten
und Lechhauſen bei Augsburg und
an der St. Moritzkirche in Augsburg.
Jm Jahre 1855 wurde er Religions-
lehrer an der dortigen ehemaligen
Kreisgewerbeſchule u. Profeſſor der
Geſchichte u. Religion. Jn dieſer Zeit
entſtanden ſeine gedankentiefen „Poe-
tiſchen Meditationen“, womit Sch.
die Aufmerkſamkeit des kurz vorher
nach München berufenen Emanuel
Geibel erregte, welcher den originell
veranlagten jungen Dichter dem Kö-
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Schr
nige Max II. empfahl, der ihn denn
auch, um ihm freiere Muße zu gewäh-
ren, im Mai 1861 zum Kanonikus
am königl. Hofkollegiatſtifte von St.
Cajetan ernannte. Auch wurden ihm
die ſonntäglichen Anſprachen bei
Gottesdienſten für die Edelknaben
in der königl. Pagerie übertragen.
Aus dieſen Stellungen ſchied Schr.
1891 und bezog nun ein ihm über-
tragenes Benefizium an der „Kreuz-
kirche“. Er ſtarb in München am 13.
Juni 1900.

S:

Poetiſche Meditatio-
nen, 1859. 2. A. 1900. – Dichtungen,
1860. – Bienen (Lyr., Did., Epigr.),
1868. – Renaiſſance (Ausgew. Dn.
v. Jak. Balde, mit M. Schleich hrsg.),
1870. – Die Minnelieder Herrn
Hildebolds v. Schwangau (Text und
Überſetzungen), 1871. – Walther von
der Vogelweide in ſeiner Bedeutung
für die Gegenwart, 1875. – Gedichte
Oswalds von Wolkenſtein (im Vers-
maße d. Orig. überſetzt), 1886.

*Schrott-Fiechtl, Hans,

geboren
am 15. Juli 1867 in Kundl in Tirol,
beſuchte die Gymnaſien in Jnnsbruck
und Feldkirch und darauf die land-
wirtſchaftliche Lehranſtalt Francisco-
Joſephinum in Mödling bei Wien.
Er bereiſte dann die Alpen von Nizza
bis Wien, da er ſich urſprünglich der
Alpwirtſchaft als Spezialfach wid-
men wollte. Seine Arbeiten über
Milchwirtſchaft hatten zur Folge,
daß ihm die Stellung eines Molkerei-
konſulenten auf den Schmidtmann-
ſchen Gütern in Lofer (Salzburg)
angetragen wurde. Dort blieb er ein
Jahr, legte hier auch den Grund für
ſeine Dialektarbeiten. Von Lofer
ging er nach Norddeutſchland, um ſich
im praktiſchen Molkereiweſen zu ver-
vollkommnen, führte hier auch faſt
ſieben Jahre lang die Redaktion der
„Milchzeitung“ und abſolvierte an
der Univerſität Kiel ſein akademiſches
Triennium. Er lebte dann abwech-
ſelnd in Wien und in Nordtirol, bis
er ſich 1900 dauernd in Berlin nieder-

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[319/0323] Schr Schr an ſeinen älteſten Sohn überging. Hier verlebte Henriette ſeitdem mit Mutter u. Schweſter gewöhnlich die Sommermonate, während ſie ſonſt mit ihnen ihren Wohnſitz auf Schloß Plankenſtein bei Meran hatte. Jm Herbſt 1912 vermählte ſie ſich mit dem k. k. Hauptmann Franz Ritter von Pelzel-Staffalo u. nahm zunächſt ihren Wohnſitz in Jnnichen im Puſtertale. S: Jakob Brunner (Tiroler R.), 1910. 2. A. 1911. – Das Glück des Hilarius Stubenrauch (Nn.), 1910. – Die von Edelsbach (E.), 1911. *Schrott, Johannes, wurde am 17. Dezember 1824 zu Aſch bei Lands- berg (Oberbayern) als der Sohn wenig bemittelter Landleute geboren, welche Feldbau und Weberei betrie- ben. Dem durch geiſtige Veranla- gung ausgezeichneten Knaben wurde es ermöglicht, ſich den Studien zu widmen. Er beſuchte die Lateinſchule und das Gymnaſium in Augsburg und ließ ſchon hier ſeine poetiſche Begabung bei verſchiedenen Gelegen- heiten hervorleuchten. Eine aus die- ſer Zeit ſtammende Trilogie „Athen, Augsburg, München“ ſowie ſein ſin- niges „Sonettenbuch“ wurden ſpäter von Sch.’s Freunden in dem Taſchen- buch „Aurora“ (1854) der Vergeſſen- heit entriſſen. Schr. ſtudierte in München Philoſophie und katholiſche Theologie, wurde 1850 Prieſter und widmete ſich dann der paſtoralen Tätigkeit in den Dörfern Haunſtetten und Lechhauſen bei Augsburg und an der St. Moritzkirche in Augsburg. Jm Jahre 1855 wurde er Religions- lehrer an der dortigen ehemaligen Kreisgewerbeſchule u. Profeſſor der Geſchichte u. Religion. Jn dieſer Zeit entſtanden ſeine gedankentiefen „Poe- tiſchen Meditationen“, womit Sch. die Aufmerkſamkeit des kurz vorher nach München berufenen Emanuel Geibel erregte, welcher den originell veranlagten jungen Dichter dem Kö- nige Max II. empfahl, der ihn denn auch, um ihm freiere Muße zu gewäh- ren, im Mai 1861 zum Kanonikus am königl. Hofkollegiatſtifte von St. Cajetan ernannte. Auch wurden ihm die ſonntäglichen Anſprachen bei Gottesdienſten für die Edelknaben in der königl. Pagerie übertragen. Aus dieſen Stellungen ſchied Schr. 1891 und bezog nun ein ihm über- tragenes Benefizium an der „Kreuz- kirche“. Er ſtarb in München am 13. Juni 1900. S: Poetiſche Meditatio- nen, 1859. 2. A. 1900. – Dichtungen, 1860. – Bienen (Lyr., Did., Epigr.), 1868. – Renaiſſance (Ausgew. Dn. v. Jak. Balde, mit M. Schleich hrsg.), 1870. – Die Minnelieder Herrn Hildebolds v. Schwangau (Text und Überſetzungen), 1871. – Walther von der Vogelweide in ſeiner Bedeutung für die Gegenwart, 1875. – Gedichte Oswalds von Wolkenſtein (im Vers- maße d. Orig. überſetzt), 1886. *Schrott-Fiechtl, Hans, geboren am 15. Juli 1867 in Kundl in Tirol, beſuchte die Gymnaſien in Jnnsbruck und Feldkirch und darauf die land- wirtſchaftliche Lehranſtalt Francisco- Joſephinum in Mödling bei Wien. Er bereiſte dann die Alpen von Nizza bis Wien, da er ſich urſprünglich der Alpwirtſchaft als Spezialfach wid- men wollte. Seine Arbeiten über Milchwirtſchaft hatten zur Folge, daß ihm die Stellung eines Molkerei- konſulenten auf den Schmidtmann- ſchen Gütern in Lofer (Salzburg) angetragen wurde. Dort blieb er ein Jahr, legte hier auch den Grund für ſeine Dialektarbeiten. Von Lofer ging er nach Norddeutſchland, um ſich im praktiſchen Molkereiweſen zu ver- vollkommnen, führte hier auch faſt ſieben Jahre lang die Redaktion der „Milchzeitung“ und abſolvierte an der Univerſität Kiel ſein akademiſches Triennium. Er lebte dann abwech- ſelnd in Wien und in Nordtirol, bis er ſich 1900 dauernd in Berlin nieder- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/323>, abgerufen am 30.11.2024.