Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schi übersiedelte, fing Carola an, fürJugendzeitschriften zu schreiben und später auch selbständige Kinderschrif- ten zu veröffentlichen (Ernst u. Scherz, 1888. - Mein Feierabend, 1889). Seit einigen Jahren hat sie ihren Wohnsitz in München. S: Norddeutscher Sagen- *Schirokauer, Fred, geb. am 13. S: Jlse Jsensee (R.), 1903. - *Schkopp, Eberhard Maximi- lian Reinhold von, entstammte einer Schl sich infolge eines Sturzes innerl. Ver-letzungen zugezogen hatte. Er ging nun aufs Gymnasium, machte mit 17 Jahren die Reifeprüfung u. studierte darauf erst sechs Semester Medizin, danach zwei Semester Kunstgeschichte, um endlich Kaufmann zu werden. Er lernte diesen Beruf von der Pike auf kennen, weilte später zu seiner wei- teren Ausbildung in Belgien und England und ging dann nach Afrika, wo er mehrere Jahre, besonders in Kamerun, als Leiter eines bedeuten- den Pflanzungs- und Handelsunter- nehmens tätig war. Auch wurde er von hier aus der Erforscher des Bakokolandes. Nach Deutschland zurückgekehrt, veröffentlichte er meh- rere kolonialpolitische und kolonial- wirtschaftliche Arbeiten und Aufsätze, die von Kennern als grundlegend be- zeichnet werden. Zurzeit (1908) ist Sch. Direktor der "Afrikanischen Kom- panie A. G.", der ehemaligen kur- brandenburgisch-afrikanischen Kom- panie des Großen Kurfürsten und lebt in Berlin-Friedenau. S: Kame- *Schlachter, Franz Eugen, geb. S:
*
Schi überſiedelte, fing Carola an, fürJugendzeitſchriften zu ſchreiben und ſpäter auch ſelbſtändige Kinderſchrif- ten zu veröffentlichen (Ernſt u. Scherz, 1888. – Mein Feierabend, 1889). Seit einigen Jahren hat ſie ihren Wohnſitz in München. S: Norddeutſcher Sagen- *Schirokauer, Fred, geb. am 13. S: Jlſe Jſenſee (R.), 1903. – *Schkopp, Eberhard Maximi- lian Reinhold von, entſtammte einer Schl ſich infolge eines Sturzes innerl. Ver-letzungen zugezogen hatte. Er ging nun aufs Gymnaſium, machte mit 17 Jahren die Reifeprüfung u. ſtudierte darauf erſt ſechs Semeſter Medizin, danach zwei Semeſter Kunſtgeſchichte, um endlich Kaufmann zu werden. Er lernte dieſen Beruf von der Pike auf kennen, weilte ſpäter zu ſeiner wei- teren Ausbildung in Belgien und England und ging dann nach Afrika, wo er mehrere Jahre, beſonders in Kamerun, als Leiter eines bedeuten- den Pflanzungs- und Handelsunter- nehmens tätig war. Auch wurde er von hier aus der Erforſcher des Bakokolandes. Nach Deutſchland zurückgekehrt, veröffentlichte er meh- rere kolonialpolitiſche und kolonial- wirtſchaftliche Arbeiten und Aufſätze, die von Kennern als grundlegend be- zeichnet werden. Zurzeit (1908) iſt Sch. Direktor der „Afrikaniſchen Kom- panie A. G.“, der ehemaligen kur- brandenburgiſch-afrikaniſchen Kom- panie des Großen Kurfürſten und lebt in Berlin-Friedenau. S: Kame- *Schlachter, Franz Eugen, geb. S:
*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0191" n="187"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schi</hi></fw><lb/> überſiedelte, fing Carola an, für<lb/> Jugendzeitſchriften zu ſchreiben und<lb/> ſpäter auch ſelbſtändige Kinderſchrif-<lb/> ten zu veröffentlichen (Ernſt u. Scherz,<lb/> 1888. – Mein Feierabend, 1889). Seit<lb/> einigen Jahren hat ſie ihren Wohnſitz<lb/> in München. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Norddeutſcher Sagen-<lb/> kreis, 1887. – Neue Märchen und Er-<lb/> zählungen, 1893.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schirokauer,</hi> Fred,</persName> </head> <p> geb. am 13.<lb/> Juli 1880 in Breslau als der Sohn<lb/> eines jüdiſchen Kaufmanns, kam bald<lb/> nach ſeiner Geburt mit den Eltern<lb/> nach Berlin und von dort nach Lon-<lb/> don, wo er ſeine Kinder- und Knaben-<lb/> jahre zubrachte und die große <hi rendition="#aq">City<lb/> of London School</hi> beſuchte. 1896<lb/> nach Deutſchland zurückgekehrt, trat<lb/> er in die Oberſekunda des Wilhelms-<lb/> Gymnaſiums in Hamburg ein, legte<lb/> dort Oſtern 1899 das Abiturienten-<lb/> examen ab und ſtudierte darauf in<lb/> Wien, Berlin und Breslau Jura,<lb/> Philoſophie und die Rechte. Seit dem<lb/> Mai 1902 Gerichtsreferendar, arbei-<lb/> tete er als ſolcher in Naumburg am<lb/> Queis, Ratibor und Breslau, wo er<lb/> 1907 zum Aſſeſſor ernannt wurde. Jm<lb/> Juni d. J. ließ er ſich dann als Rechts-<lb/> anwalt beim Landgericht <hi rendition="#aq">I</hi> in Berlin<lb/> nieder. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Jlſe Jſenſee (R.), 1903. –<lb/> „Satan“ (R.), 1904. – Eick & Co.<lb/> (R.), 1905. – Die lieben jungen Frauen<lb/> (Nn.), 1906. – Junges Volk (R.),<lb/> 1906. – Marta Riel (Eine Geſch. vom<lb/> Glück), 1908. – Die graue Macht (R.),<lb/> 1.–3. A. 1910. – Jm Schatten (R.),<lb/> 1.–8. T. 1910. – Einſame Frauen<lb/> (R.), 1911. – Laſſalle (Hiſt. R.), 1912.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schkopp,</hi> <hi rendition="#g">Eberhard</hi> Maximi-<lb/> lian Reinhold von,</persName> </head> <p> entſtammte einer<lb/> dem ſchleſiſchen Uradel angehörigen<lb/> Familie — ſieben Glieder derſelben<lb/> blieben 1241 in der Mongolen-<lb/> ſchlacht — und wurde am 19. Auguſt<lb/> 1874 in Neu-Ruppin als Sohn eines<lb/> Offiziers geboren. Gleichfalls zum<lb/> Offizier beſtimmt, erhielt er ſeine erſte<lb/> Erziehung im Kadettenkorps, mußte<lb/> aber dieſe Laufbahn aufgeben, da er<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schl</hi></fw><lb/> ſich infolge eines Sturzes innerl. Ver-<lb/> letzungen zugezogen hatte. Er ging<lb/> nun aufs Gymnaſium, machte mit 17<lb/> Jahren die Reifeprüfung u. ſtudierte<lb/> darauf erſt ſechs Semeſter Medizin,<lb/> danach zwei Semeſter Kunſtgeſchichte,<lb/> um endlich Kaufmann zu werden. Er<lb/> lernte dieſen Beruf von der Pike auf<lb/> kennen, weilte ſpäter zu ſeiner wei-<lb/> teren Ausbildung in Belgien und<lb/> England und ging dann nach Afrika,<lb/> wo er mehrere Jahre, beſonders in<lb/> Kamerun, als Leiter eines bedeuten-<lb/> den Pflanzungs- und Handelsunter-<lb/> nehmens tätig war. Auch wurde er<lb/> von hier aus der Erforſcher des<lb/> Bakokolandes. Nach Deutſchland<lb/> zurückgekehrt, veröffentlichte er meh-<lb/> rere kolonialpolitiſche und kolonial-<lb/> wirtſchaftliche Arbeiten und Aufſätze,<lb/> die von Kennern als grundlegend be-<lb/> zeichnet werden. Zurzeit (1908) iſt<lb/> Sch. Direktor der „Afrikaniſchen Kom-<lb/> panie A. G.“, der ehemaligen kur-<lb/> brandenburgiſch-afrikaniſchen Kom-<lb/> panie des Großen Kurfürſten und<lb/> lebt in Berlin-Friedenau. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Kame-<lb/> runer Skizzen (Reiſeerinnerungen),<lb/> 1905. – Kameruner Bananen (desgl.),<lb/> 1906.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schlachter,</hi> <hi rendition="#g">Franz</hi> Eugen,</persName> </head> <p> geb.<lb/> am 28. Juli 1859 zu Mülhauſen im<lb/> Elſaß, kam in früheſter Jugend mit<lb/> ſeinen Eltern nach Baſel, beſuchte hier<lb/> das Gymnaſium und machte dann<lb/> ſeine theologiſchen Studien in der<lb/> dortigen evangeliſchen Predigerſchule.<lb/> Nach ſeiner Ordination 1882 trat er<lb/> in den Dienſt der Evangeliſchen Ge-<lb/> ſellſchaft des Kantons Bern und wirkt<lb/> ſeit 1890 als Prediger in Biel. Hier<lb/> gründete er das Organ der Evang.<lb/> Geſellſchaft, die „Broſamen“, die er<lb/> noch heute redigiert. Außer mehreren<lb/> Überſetzungen und einer genau nach<lb/> dem Urtext revidierten Taſchenbibel<lb/> (Miniaturbibel) veröffentlichte er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Resli, der Güterbub (Geſch. eines<lb/> Bauernjungen, nacherzählt), 1891. 2.<lb/> A. 1893. – Was Vater Heiniger uns<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0191]
Schi
Schl
überſiedelte, fing Carola an, für
Jugendzeitſchriften zu ſchreiben und
ſpäter auch ſelbſtändige Kinderſchrif-
ten zu veröffentlichen (Ernſt u. Scherz,
1888. – Mein Feierabend, 1889). Seit
einigen Jahren hat ſie ihren Wohnſitz
in München.
S: Norddeutſcher Sagen-
kreis, 1887. – Neue Märchen und Er-
zählungen, 1893.
*Schirokauer, Fred, geb. am 13.
Juli 1880 in Breslau als der Sohn
eines jüdiſchen Kaufmanns, kam bald
nach ſeiner Geburt mit den Eltern
nach Berlin und von dort nach Lon-
don, wo er ſeine Kinder- und Knaben-
jahre zubrachte und die große City
of London School beſuchte. 1896
nach Deutſchland zurückgekehrt, trat
er in die Oberſekunda des Wilhelms-
Gymnaſiums in Hamburg ein, legte
dort Oſtern 1899 das Abiturienten-
examen ab und ſtudierte darauf in
Wien, Berlin und Breslau Jura,
Philoſophie und die Rechte. Seit dem
Mai 1902 Gerichtsreferendar, arbei-
tete er als ſolcher in Naumburg am
Queis, Ratibor und Breslau, wo er
1907 zum Aſſeſſor ernannt wurde. Jm
Juni d. J. ließ er ſich dann als Rechts-
anwalt beim Landgericht I in Berlin
nieder.
S: Jlſe Jſenſee (R.), 1903. –
„Satan“ (R.), 1904. – Eick & Co.
(R.), 1905. – Die lieben jungen Frauen
(Nn.), 1906. – Junges Volk (R.),
1906. – Marta Riel (Eine Geſch. vom
Glück), 1908. – Die graue Macht (R.),
1.–3. A. 1910. – Jm Schatten (R.),
1.–8. T. 1910. – Einſame Frauen
(R.), 1911. – Laſſalle (Hiſt. R.), 1912.
*Schkopp, Eberhard Maximi-
lian Reinhold von, entſtammte einer
dem ſchleſiſchen Uradel angehörigen
Familie — ſieben Glieder derſelben
blieben 1241 in der Mongolen-
ſchlacht — und wurde am 19. Auguſt
1874 in Neu-Ruppin als Sohn eines
Offiziers geboren. Gleichfalls zum
Offizier beſtimmt, erhielt er ſeine erſte
Erziehung im Kadettenkorps, mußte
aber dieſe Laufbahn aufgeben, da er
ſich infolge eines Sturzes innerl. Ver-
letzungen zugezogen hatte. Er ging
nun aufs Gymnaſium, machte mit 17
Jahren die Reifeprüfung u. ſtudierte
darauf erſt ſechs Semeſter Medizin,
danach zwei Semeſter Kunſtgeſchichte,
um endlich Kaufmann zu werden. Er
lernte dieſen Beruf von der Pike auf
kennen, weilte ſpäter zu ſeiner wei-
teren Ausbildung in Belgien und
England und ging dann nach Afrika,
wo er mehrere Jahre, beſonders in
Kamerun, als Leiter eines bedeuten-
den Pflanzungs- und Handelsunter-
nehmens tätig war. Auch wurde er
von hier aus der Erforſcher des
Bakokolandes. Nach Deutſchland
zurückgekehrt, veröffentlichte er meh-
rere kolonialpolitiſche und kolonial-
wirtſchaftliche Arbeiten und Aufſätze,
die von Kennern als grundlegend be-
zeichnet werden. Zurzeit (1908) iſt
Sch. Direktor der „Afrikaniſchen Kom-
panie A. G.“, der ehemaligen kur-
brandenburgiſch-afrikaniſchen Kom-
panie des Großen Kurfürſten und
lebt in Berlin-Friedenau.
S: Kame-
runer Skizzen (Reiſeerinnerungen),
1905. – Kameruner Bananen (desgl.),
1906.
*Schlachter, Franz Eugen, geb.
am 28. Juli 1859 zu Mülhauſen im
Elſaß, kam in früheſter Jugend mit
ſeinen Eltern nach Baſel, beſuchte hier
das Gymnaſium und machte dann
ſeine theologiſchen Studien in der
dortigen evangeliſchen Predigerſchule.
Nach ſeiner Ordination 1882 trat er
in den Dienſt der Evangeliſchen Ge-
ſellſchaft des Kantons Bern und wirkt
ſeit 1890 als Prediger in Biel. Hier
gründete er das Organ der Evang.
Geſellſchaft, die „Broſamen“, die er
noch heute redigiert. Außer mehreren
Überſetzungen und einer genau nach
dem Urtext revidierten Taſchenbibel
(Miniaturbibel) veröffentlichte er
S:
Resli, der Güterbub (Geſch. eines
Bauernjungen, nacherzählt), 1891. 2.
A. 1893. – Was Vater Heiniger uns
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |