Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Rit Ritter, Eduard Eugen, geb. am S: Caron (R.), 1887. - Ritter, Ernst, Pseud. für Emilie *Ritter, Franz, geb. am 13. Nov. S: Heimat- und Ju- Ritter, Gottlieb, Pseudon. für *Ritter, Hermann, * am 16. Sept. Rit ter Th. Kullaks Leitung in Berlin,später die dortige "Hochschule für Musik" unter Joseph Joachim und trat nach Beendigung seiner Musik- studien als Violinist in die Hofthea- terkapelle zu Schwerin i. Meckl. ein, genügte hier auch seiner Militär- pflicht als Einjährig-Freiwilliger. Dann ging er als städtischer Musik- direktor nach Heidelberg, gab aber diese Stellung bald auf, um an der dortigen Universität Geschichte der Philosophie und Kunstgeschichte zu studieren. Darauf wandte er sich wieder ganz den Musikwissenschaften zu. Ein besonderes Verdienst er- warb er sich durch Verbesserung sei- nes Lieblingsinstruments, der Viola alta, und 1876 trat er mit seinem verbesserten Jnstrumente zum ersten- mal an die Öffentlichkeit. Richard Wagner berief ihn sofort als Mit- wirkenden zu den Nibelungen-Auf- führungen nach Baireuth. Dann begab sich R. auf Konzertreisen durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Holland, Rußland, England und Schottland u. wurde 1879 zum Pro- fessor für Musikgeschichte u. Ästhetik der Musik, sowie für Viola alta an die kgl. Musikschule in Würzburg be- rufen, in welcher Stellung er sich noch jetzt befindet. Er schrieb eine ganze Reihe musikwissenschaftlicher Werke; hier sind anzuführen S: Alpengrüße *Ritter, Hermann, geboren am *
[Spaltenumbruch] Rit Ritter, Eduard Eugen, geb. am S: Caron (R.), 1887. – Ritter, Ernſt, Pſeud. für Emilie *Ritter, Franz, geb. am 13. Nov. S: Heimat- und Ju- Ritter, Gottlieb, Pſeudon. für *Ritter, Hermann, * am 16. Sept. Rit ter Th. Kullaks Leitung in Berlin,ſpäter die dortige „Hochſchule für Muſik“ unter Joſeph Joachim und trat nach Beendigung ſeiner Muſik- ſtudien als Violiniſt in die Hofthea- terkapelle zu Schwerin i. Meckl. ein, genügte hier auch ſeiner Militär- pflicht als Einjährig-Freiwilliger. Dann ging er als ſtädtiſcher Muſik- direktor nach Heidelberg, gab aber dieſe Stellung bald auf, um an der dortigen Univerſität Geſchichte der Philoſophie und Kunſtgeſchichte zu ſtudieren. Darauf wandte er ſich wieder ganz den Muſikwiſſenſchaften zu. Ein beſonderes Verdienſt er- warb er ſich durch Verbeſſerung ſei- nes Lieblingsinſtruments, der Viola alta, und 1876 trat er mit ſeinem verbeſſerten Jnſtrumente zum erſten- mal an die Öffentlichkeit. Richard Wagner berief ihn ſofort als Mit- wirkenden zu den Nibelungen-Auf- führungen nach Baireuth. Dann begab ſich R. auf Konzertreiſen durch Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz, Holland, Rußland, England und Schottland u. wurde 1879 zum Pro- feſſor für Muſikgeſchichte u. Äſthetik der Muſik, ſowie für Viola alta an die kgl. Muſikſchule in Würzburg be- rufen, in welcher Stellung er ſich noch jetzt befindet. Er ſchrieb eine ganze Reihe muſikwiſſenſchaftlicher Werke; hier ſind anzuführen S: Alpengrüße *Ritter, Hermann, geboren am *
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Rit
Rit
Ritter, Eduard Eugen, geb. am
21. Januar 1869 in Bremen, 1901
Dr. jur., lebt (1899) in Kolberg, 1900
in Berlin, 1901 in Hannover, (1903)
in Bad Köſen, 1904 in Poſen, 1905
in Leipzig, 1907 in Berlin, wo er die
Zeitungs-Korreſpondenz „Der Oſten“
herausgab.
S: Caron (R.), 1887. –
Der Schriftſtellerball (Lſp.), 1888. –
Gedichte, 1897. – Frau Marie (Bür-
gerl. Tr.), 1899. – Blind (Schſp.),
1901. – Verlorener Kampf (Dr.),
1902. – Schwiegerſöhne (Schw.),
1903. – Das Portemonnaie (Schw.),
1904. – Der Ehefachmann (Lſp.),
1909. – Die Rivalin (Schſp.), 1910.
Ritter, Ernſt, Pſeud. für Emilie
von Binzer; ſ. d.!
*Ritter, Franz, geb. am 13. Nov.
1876 in Geispolzheim bei Straß-
burg i. E., kam nach genoſſenem
Volksſchul- und Privatunterricht
1890 in das Jnſtitut der Väter vom
heiligen Herzen in Antwerpen, wo er
die Gymnaſialklaſſen beſuchte. Er
ſtudierte dann mehrere Jahre in
Salzburg (Öſterreich) Philoſophie
und Theologie, wandte ſich darauf
aber dem Studium der neueren Phi-
lologie zu. Nachdem er ein Jahr
lang in Luxemburg Hauslehrer ge-
weſen und danach ſeiner Militär-
pflicht beim 8. Garde-Grenadier-Reg.
in Spandau genügt hatte, ſetzte er
ſeine Studien in Straßburg fort,
abſolvierte dort 1907 ſein Oberleh-
rerexamen, legte ſein Probejahr ab
und trat darauf bei der k. Univer-
ſitäts- und Landesbibliothek in
Straßburg als wiſſenſchaftl. Hilfs-
arbeiter ein.
S: Heimat- und Ju-
gendklänge. Erinnerungen an Geis-
polzheim u. an das Elſaß. (Ge.), 1908.
Ritter, Gottlieb, Pſeudon. für
Theophil Zolling; ſ. d.!
*Ritter, Hermann, * am 16. Sept.
1849 zu Wismar in Mecklenburg als
der Sohn eines Beamten, bezog nach
genoſſener Schulbildung 1865 die
„Neue Akademie der Tonkunſt“ un-
ter Th. Kullaks Leitung in Berlin,
ſpäter die dortige „Hochſchule für
Muſik“ unter Joſeph Joachim und
trat nach Beendigung ſeiner Muſik-
ſtudien als Violiniſt in die Hofthea-
terkapelle zu Schwerin i. Meckl. ein,
genügte hier auch ſeiner Militär-
pflicht als Einjährig-Freiwilliger.
Dann ging er als ſtädtiſcher Muſik-
direktor nach Heidelberg, gab aber
dieſe Stellung bald auf, um an der
dortigen Univerſität Geſchichte der
Philoſophie und Kunſtgeſchichte zu
ſtudieren. Darauf wandte er ſich
wieder ganz den Muſikwiſſenſchaften
zu. Ein beſonderes Verdienſt er-
warb er ſich durch Verbeſſerung ſei-
nes Lieblingsinſtruments, der Viola
alta, und 1876 trat er mit ſeinem
verbeſſerten Jnſtrumente zum erſten-
mal an die Öffentlichkeit. Richard
Wagner berief ihn ſofort als Mit-
wirkenden zu den Nibelungen-Auf-
führungen nach Baireuth. Dann
begab ſich R. auf Konzertreiſen durch
Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz,
Holland, Rußland, England und
Schottland u. wurde 1879 zum Pro-
feſſor für Muſikgeſchichte u. Äſthetik
der Muſik, ſowie für Viola alta an
die kgl. Muſikſchule in Würzburg be-
rufen, in welcher Stellung er ſich noch
jetzt befindet. Er ſchrieb eine ganze
Reihe muſikwiſſenſchaftlicher Werke;
hier ſind anzuführen
S: Alpengrüße
(Geſ. Dichterworte über die Alpen),
1886. – Ein kritiſcher Tag (Familien-
ſzene), 1894. – Ein Stein des An-
ſtoßes (Dramat. Abenteuer), 1895. –
Durch Nacht zum Licht (Schſp.), 1895.
– Jm Alpenglühen (Gebirgsſtück mit
Geſ. und Tanz), 1903.
*Ritter, Hermann, geboren am
18. März 1864 in Köln am Rhein
als der Sohn eines Feldwebels bei
der Artillerie, verlor ſchon im zweiten
Jahre ſeine Mutter und wurde nun
bei Verwandten in Laasphe erzogen,
bis ſich ſein Vater, der inzwiſchen
in Koblenz bei der Jntendantur Be-
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