Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Oert als solcher seit 1895 in Öderan tätigund ging 1896 nach Leipzig, um an der Universität Philosophie, Päda- gogik und Sprachwissenschaften zu studieren. Nachdem er sich 1899 die Würde eines Dr. phil. erworben, siedelte er nach Dresden über, wo er seitdem als Schriftsteller lebt. S:
*Oertel, Oskar Heinrich, wurde Ort S: Einige Blumen des Herzens Ortenburg, Julie Gräsin zu, ent- * 13
Oert als ſolcher ſeit 1895 in Öderan tätigund ging 1896 nach Leipzig, um an der Univerſität Philoſophie, Päda- gogik und Sprachwiſſenſchaften zu ſtudieren. Nachdem er ſich 1899 die Würde eines Dr. phil. erworben, ſiedelte er nach Dresden über, wo er ſeitdem als Schriftſteller lebt. S:
*Oertel, Oskar Heinrich, wurde Ort S: Einige Blumen des Herzens Ortenburg, Julie Gräſin zu, ent- * 13
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Oert
Ort
als ſolcher ſeit 1895 in Öderan tätig
und ging 1896 nach Leipzig, um an
der Univerſität Philoſophie, Päda-
gogik und Sprachwiſſenſchaften zu
ſtudieren. Nachdem er ſich 1899 die
Würde eines Dr. phil. erworben,
ſiedelte er nach Dresden über, wo er
ſeitdem als Schriftſteller lebt.
S:
Ernſte und heitere Geſchichten und
Gedanken, 1896. ‒ Der Wald und
ſeine Bewohner im deutſchen Liede
(Anthol.), 1897. ‒ Das große Drama
(Dr.), 1901. ‒ Der Volksgraf (Dr.),
1902. ‒ Henze Heintzen, ein Stück nie-
derdeutſchen Bauernlebens (Schſp.),
1905. ‒ Die Waldſchnepfe (Dr.),
1908. ‒ Jm Bann der Heimat (E.),
1911.
*Oertel, Oskar Heinrich, wurde
am 21. Dezbr. 1821 zu Roſenthal bei
Königſtein im Königreich Sachſen
geboren, wo ſein Vater Pfarrer war,
erhielt in Kolmnitz, wohin der letz-
tere 1824 verſetzt worden war, ſeine
erſte Schulbildung und bezog 1836
die Landesſchule St. Afra zu Mei-
ßen, wo vortreffliche Lehrer ſeine
Empfänglichkeit für die Wiſſenſchaf-
ten und beſonders für das klaſſiſche
Altertum dauernd und nachhaltig
anzuregen wußten. Seit Michaelis
1842 ſtudierte O. in Leipzig die
Rechte, machte von Anfang d. J. 1846
bis zum Herbſt 1848 beim Stadtge-
richt zu Leipzig den Acceß, wurde im
November 1848 Aktuar beim gräfl.
Schönburgiſchen Juſtizamte Vor-
der-Glauchau, von wo er im Juni
1849 in gleicher Eigenſchaft nach Pe-
nig verſetzt ward, und trat im Sep-
tember 1851 in den Staatsdienſt.
Zuerſt Aktuar beim Landgericht in
Kirchberg, wurde er 1859 Aſſeſſor
beim Gerichtsamte in Leisnig, 1863
Gerichtsrat beim Bezirksgericht in
Löbau und 1874 Landgerichtsrat in
Leipzig, in welcher Stellung er bis
zu ſeinem Übertritt in den Ruhe-
ſtand, 1. April 1889, verblieb. Er
ſtarb in Leipzig am 10. Juni 1893.
S: Einige Blumen des Herzens
(Dn.), 1851. 2. Auflage unter dem
Titel: Gedichte, 1886. ‒ Aus dem
Süden (Überſetzungen italieniſcher
Dichtungen), 1887. ‒ Neue Gedichte,
1889. ‒ Phyllis (N. in Liedern), 1892.
Ortenburg, Julie Gräſin zu, ent-
ſtammte einem alten reichsritter-
ſchaftlichen Geſchlechte Schwabens u.
wurde als einziges Kind des Ober-
regierungsrats Freiherrn v. Wöll-
warth-Lauterburg am 20. Dez.
1819 zu Stuttgart geboren. Der
Mutter bald nach der Geburt be-
raubt, wurde ſie vom Vater mit der
zärtlichſten Sorgfalt erzogen u. lebte
bis 1832 in Stuttgart. Jn dieſem
Jahre übernahm der Vater die Ver-
waltung der ererbten Familiengüter
u. ſiedelte nach Birkenfeld in Unter-
franken zu dauerndem Wohnſitz über.
Die ländliche Abgeſchiedenheit gab
dem lebhaften Geiſte der Tochter früh
eine dem innerlichen Leben zuge-
wandte Richtung u. legte den Grund
zu einem in ihren Verhältniſſen ſel-
tenen Streben, ſich auf allen Gebie-
ten des Wiſſens Einſicht u. Klarheit
zu verſchaffen. Schon damals trieb
ſie neben Geſchichte und neueren
Sprachen mit Vorliebe Aſtronomie
und wählte in der Muſik die Harfe zu
ihrem Lieblingsinſtrumente. Spä-
ter, als ſie 1841 dem bayeriſchen
Reichsgrafen Franz zu Orten-
burg, Beſitzer der Herrſchaft Tam-
bach, ihre Hand gereicht, erhielt ſie
willkommene Gelegenheit, unter Lei-
tung einer vorzüglichen Lehrkraft
ihre Studien noch weiter fortzu-
ſetzen, indem ſie allwöchentlich Vor-
träge über Phyſik, Aſtronomie u. die
lateiniſchen Klaſſiker genoß. Zahl-
reiche metriſche Überſetzungen aus
dem Horaz, Ovid, Tibull, Properz ꝛc.
hat ſie in ihren Mußeſtunden zu
eigener Fortbildung verfaßt. Neben
ſolcher Gelehrſamkeit zeichnete ſie ſich
durch die herrlichſten Eigenſchaften
des Gemüts, durch Selbſtloſigkeit,
* 13
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