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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Moh
künstlerischen Naturen, machte sich
sehr bald bei der Tochter geltend, die
sich frühe mit ganzer Leidenschaft dem
Studium unserer klassischen Dichter
zuwandte, leider aber durch über-
mäßige Anregung ihrer Phantasie in
den Jahren der Entwicklung den
Grund zu einem Nervenleiden legte,
welches sie seitdem nie ganz verlassen
hat. Jn ihrem 16. Jahre kam Marie
nach Genf in ein vornehmes Jnstitut,
woselbst sie ein Jahr blieb, unter-
nahm dann mit ihren Eltern von
dort aus eine Reise nach Jtalien, der
später eine zweite folgte, und kehrte
darauf nach Amsterdam zurück. Hier
begann sie sich zunächst als drama-
tische Schriftstellerin zu betätigen.
Später trat sie, um sich in der plasti-
schen Kunst auszubilden, in die Aka-
demie der bildenden Künste zu Amster-
dam, die sie zwei Jahre besuchte, und
ging dann zu weiterer Ausbildung
nach München. Als ihre Eltern nach
Wiesbaden und dann nach Kreuznach
übersiedelten, folgte ihnen Marie
dorthin, wandte sich aber im Sep-
tember 1882, einem Rufe Sacher-Ma-
sochs folgend, nach Leipzig, wo sie
drei Monate lang in der Redaktion
der Zeitschrift "Auf der Höhe" tätig
war. Nach einigen Jahren (1886)
kehrte sie wieder nach Kreuznach zu-
rück, siedelte aber bald nach ihres Va-
ters Tode nach Stuttgart und 1897
nach München über.

S:

Die Unver-
antwortlichen (Tr.), 1875. - Natur
und Gesellschaft (Schsp.), 1878. - Leo-
nora Malaspina (Tr.), 1881. - Nir-
wana (Zeitroman), 1890. - Die Kom-
mandantentochter von Mannheim
(Hist. Tr.), 1892. - Öffentliche Mei-
nung. Ein Tagebuch (R.), 1894. -
Nachklang. Ein Menschenschicksal (Ge-
samm. Ge.), 1900.

Mohren, Bruno,

Pseudon. für
Moritz Kerkopius; s. d.!

Möhring(-Heydemann), Elisa-
beth,

auch E. Heydemann, geb.
am 11. Dezember 1869 in Prenzlau,
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Moj
lebt (1900) in Berlin.

S:

Novellen
und Skizzen, 1897. 2. A. u. d. T.:
Finale (Nn. u. Sk.), 1901. - Krisen
(Neue Nn.), 1899. 2. A. 1901. - Die
Letzten, 1901. - Hinter der Nadel (2
Nn.), 1911.

Möhrlin, Fritz,

geb. am 21. Juli
1837 zu Leutkirch in Württemberg
als der Sohn eines Posthalters, be-
suchte die Schulen seiner Vaterstadt,
die Realschule in Eßlingen, von 1851
bis 1853 ein Pensionat in der fran-
zösischen Schweiz, danach die Acker-
bauschule Ochsenhausen u. zuletzt die
landwirtschaftliche Akademie Hohen-
heim. Wegen seiner Tüchtigkeit wurde
ihm sogleich nach Beendigung seiner
Studien eine Lehrerstelle an der groß-
herzoglich. Gartenbauschule in Karls-
ruhe übertragen. Später bewirt-
schaftete er ein herrschaftliches Gut bei
Frankfurt a. M., bis er sich 1866 ver-
heiratete u. sein elterliches Gut über-
nahm. Gesundheitsrücksichten nötig-
ten ihn, dasselbe 1876 zu verkaufen
u. sich ins Privatleben zurückzuziehen.
Er widmete sich hinfort ganz der
Schriftstellerei, teils auf dramati-
schem, teils auf landwirtschaftlichem
Gebiete. Er gab durch viele Jahre
den Kalender "Schwäbtscher Bauern-
freund" heraus und starb zu Leutkirch
am 16. Juli 1892.

S:

Das Glück
eines Kindes (Schsp.), 1880. - Vor-
sicht und Liebe (Ländl. Szene), 1882. -
Locken (Charakterbild), 1883. - Herrn
Starkes Weihnachtsabend (Charakter-
bild), 1883. - Einkehr und Umschau
(Belehrendes u. Anregendes für die
Bauernstube), 1884.

Mojsisovies, Edlerv. Mojs-
var,

Hermann Georg Edgar,
wurde am 26. Mai 1881 in Graz
(Steiermark) geboren, wo sein Vater,
Dr. med. August M., ord. Prof. der
Zoologie an der Technischen Hoch-
schule war, besuchte das II. Staats-
gymnasium daselbst u. studierte 1899
bis 1904 an der dortigen Universi-
tät besonders romanische Philologie.

*


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Moh
künſtleriſchen Naturen, machte ſich
ſehr bald bei der Tochter geltend, die
ſich frühe mit ganzer Leidenſchaft dem
Studium unſerer klaſſiſchen Dichter
zuwandte, leider aber durch über-
mäßige Anregung ihrer Phantaſie in
den Jahren der Entwicklung den
Grund zu einem Nervenleiden legte,
welches ſie ſeitdem nie ganz verlaſſen
hat. Jn ihrem 16. Jahre kam Marie
nach Genf in ein vornehmes Jnſtitut,
woſelbſt ſie ein Jahr blieb, unter-
nahm dann mit ihren Eltern von
dort aus eine Reiſe nach Jtalien, der
ſpäter eine zweite folgte, und kehrte
darauf nach Amſterdam zurück. Hier
begann ſie ſich zunächſt als drama-
tiſche Schriftſtellerin zu betätigen.
Später trat ſie, um ſich in der plaſti-
ſchen Kunſt auszubilden, in die Aka-
demie der bildenden Künſte zu Amſter-
dam, die ſie zwei Jahre beſuchte, und
ging dann zu weiterer Ausbildung
nach München. Als ihre Eltern nach
Wiesbaden und dann nach Kreuznach
überſiedelten, folgte ihnen Marie
dorthin, wandte ſich aber im Sep-
tember 1882, einem Rufe Sacher-Ma-
ſochs folgend, nach Leipzig, wo ſie
drei Monate lang in der Redaktion
der Zeitſchrift „Auf der Höhe“ tätig
war. Nach einigen Jahren (1886)
kehrte ſie wieder nach Kreuznach zu-
rück, ſiedelte aber bald nach ihres Va-
ters Tode nach Stuttgart und 1897
nach München über.

S:

Die Unver-
antwortlichen (Tr.), 1875. ‒ Natur
und Geſellſchaft (Schſp.), 1878. ‒ Leo-
nora Malaſpina (Tr.), 1881. ‒ Nir-
wana (Zeitroman), 1890. ‒ Die Kom-
mandantentochter von Mannheim
(Hiſt. Tr.), 1892. ‒ Öffentliche Mei-
nung. Ein Tagebuch (R.), 1894. ‒
Nachklang. Ein Menſchenſchickſal (Ge-
ſamm. Ge.), 1900.

Mohren, Bruno,

Pſeudon. für
Moritz Kerkopius; ſ. d.!

Möhring(-Heydemann), Eliſa-
beth,

auch E. Heydemann, geb.
am 11. Dezember 1869 in Prenzlau,
[Spaltenumbruch]

Moj
lebt (1900) in Berlin.

S:

Novellen
und Skizzen, 1897. 2. A. u. d. T.:
Finale (Nn. u. Sk.), 1901. ‒ Kriſen
(Neue Nn.), 1899. 2. A. 1901. ‒ Die
Letzten, 1901. ‒ Hinter der Nadel (2
Nn.), 1911.

Möhrlin, Fritz,

geb. am 21. Juli
1837 zu Leutkirch in Württemberg
als der Sohn eines Poſthalters, be-
ſuchte die Schulen ſeiner Vaterſtadt,
die Realſchule in Eßlingen, von 1851
bis 1853 ein Penſionat in der fran-
zöſiſchen Schweiz, danach die Acker-
bauſchule Ochſenhauſen u. zuletzt die
landwirtſchaftliche Akademie Hohen-
heim. Wegen ſeiner Tüchtigkeit wurde
ihm ſogleich nach Beendigung ſeiner
Studien eine Lehrerſtelle an der groß-
herzoglich. Gartenbauſchule in Karls-
ruhe übertragen. Später bewirt-
ſchaftete er ein herrſchaftliches Gut bei
Frankfurt a. M., bis er ſich 1866 ver-
heiratete u. ſein elterliches Gut über-
nahm. Geſundheitsrückſichten nötig-
ten ihn, dasſelbe 1876 zu verkaufen
u. ſich ins Privatleben zurückzuziehen.
Er widmete ſich hinfort ganz der
Schriftſtellerei, teils auf dramati-
ſchem, teils auf landwirtſchaftlichem
Gebiete. Er gab durch viele Jahre
den Kalender „Schwäbtſcher Bauern-
freund“ heraus und ſtarb zu Leutkirch
am 16. Juli 1892.

S:

Das Glück
eines Kindes (Schſp.), 1880. ‒ Vor-
ſicht und Liebe (Ländl. Szene), 1882. ‒
Locken (Charakterbild), 1883. ‒ Herrn
Starkes Weihnachtsabend (Charakter-
bild), 1883. ‒ Einkehr und Umſchau
(Belehrendes u. Anregendes für die
Bauernſtube), 1884.

Mojſiſovies, Edlerv. Mojſ-
vár,

Hermann Georg Edgar,
wurde am 26. Mai 1881 in Graz
(Steiermark) geboren, wo ſein Vater,
Dr. med. Auguſt M., ord. Prof. der
Zoologie an der Techniſchen Hoch-
ſchule war, beſuchte das II. Staats-
gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte 1899
bis 1904 an der dortigen Univerſi-
tät beſonders romaniſche Philologie.

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[15/0019] Moh Moj künſtleriſchen Naturen, machte ſich ſehr bald bei der Tochter geltend, die ſich frühe mit ganzer Leidenſchaft dem Studium unſerer klaſſiſchen Dichter zuwandte, leider aber durch über- mäßige Anregung ihrer Phantaſie in den Jahren der Entwicklung den Grund zu einem Nervenleiden legte, welches ſie ſeitdem nie ganz verlaſſen hat. Jn ihrem 16. Jahre kam Marie nach Genf in ein vornehmes Jnſtitut, woſelbſt ſie ein Jahr blieb, unter- nahm dann mit ihren Eltern von dort aus eine Reiſe nach Jtalien, der ſpäter eine zweite folgte, und kehrte darauf nach Amſterdam zurück. Hier begann ſie ſich zunächſt als drama- tiſche Schriftſtellerin zu betätigen. Später trat ſie, um ſich in der plaſti- ſchen Kunſt auszubilden, in die Aka- demie der bildenden Künſte zu Amſter- dam, die ſie zwei Jahre beſuchte, und ging dann zu weiterer Ausbildung nach München. Als ihre Eltern nach Wiesbaden und dann nach Kreuznach überſiedelten, folgte ihnen Marie dorthin, wandte ſich aber im Sep- tember 1882, einem Rufe Sacher-Ma- ſochs folgend, nach Leipzig, wo ſie drei Monate lang in der Redaktion der Zeitſchrift „Auf der Höhe“ tätig war. Nach einigen Jahren (1886) kehrte ſie wieder nach Kreuznach zu- rück, ſiedelte aber bald nach ihres Va- ters Tode nach Stuttgart und 1897 nach München über. S: Die Unver- antwortlichen (Tr.), 1875. ‒ Natur und Geſellſchaft (Schſp.), 1878. ‒ Leo- nora Malaſpina (Tr.), 1881. ‒ Nir- wana (Zeitroman), 1890. ‒ Die Kom- mandantentochter von Mannheim (Hiſt. Tr.), 1892. ‒ Öffentliche Mei- nung. Ein Tagebuch (R.), 1894. ‒ Nachklang. Ein Menſchenſchickſal (Ge- ſamm. Ge.), 1900. Mohren, Bruno, Pſeudon. für Moritz Kerkopius; ſ. d.! Möhring(-Heydemann), Eliſa- beth, auch E. Heydemann, geb. am 11. Dezember 1869 in Prenzlau, lebt (1900) in Berlin. S: Novellen und Skizzen, 1897. 2. A. u. d. T.: Finale (Nn. u. Sk.), 1901. ‒ Kriſen (Neue Nn.), 1899. 2. A. 1901. ‒ Die Letzten, 1901. ‒ Hinter der Nadel (2 Nn.), 1911. Möhrlin, Fritz, geb. am 21. Juli 1837 zu Leutkirch in Württemberg als der Sohn eines Poſthalters, be- ſuchte die Schulen ſeiner Vaterſtadt, die Realſchule in Eßlingen, von 1851 bis 1853 ein Penſionat in der fran- zöſiſchen Schweiz, danach die Acker- bauſchule Ochſenhauſen u. zuletzt die landwirtſchaftliche Akademie Hohen- heim. Wegen ſeiner Tüchtigkeit wurde ihm ſogleich nach Beendigung ſeiner Studien eine Lehrerſtelle an der groß- herzoglich. Gartenbauſchule in Karls- ruhe übertragen. Später bewirt- ſchaftete er ein herrſchaftliches Gut bei Frankfurt a. M., bis er ſich 1866 ver- heiratete u. ſein elterliches Gut über- nahm. Geſundheitsrückſichten nötig- ten ihn, dasſelbe 1876 zu verkaufen u. ſich ins Privatleben zurückzuziehen. Er widmete ſich hinfort ganz der Schriftſtellerei, teils auf dramati- ſchem, teils auf landwirtſchaftlichem Gebiete. Er gab durch viele Jahre den Kalender „Schwäbtſcher Bauern- freund“ heraus und ſtarb zu Leutkirch am 16. Juli 1892. S: Das Glück eines Kindes (Schſp.), 1880. ‒ Vor- ſicht und Liebe (Ländl. Szene), 1882. ‒ Locken (Charakterbild), 1883. ‒ Herrn Starkes Weihnachtsabend (Charakter- bild), 1883. ‒ Einkehr und Umſchau (Belehrendes u. Anregendes für die Bauernſtube), 1884. Mojſiſovies, Edlerv. Mojſ- vár, Hermann Georg Edgar, wurde am 26. Mai 1881 in Graz (Steiermark) geboren, wo ſein Vater, Dr. med. Auguſt M., ord. Prof. der Zoologie an der Techniſchen Hoch- ſchule war, beſuchte das II. Staats- gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte 1899 bis 1904 an der dortigen Univerſi- tät beſonders romaniſche Philologie. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/19>, abgerufen am 23.11.2024.