Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Obe erielt dann in den folgenden JahrenEngagements am Sommertheater in Oldenburg, in Liegnitz, Görlitz, Bres- lau, Königsberg, ging 1860 nach Prag, 1862 an das Hoftheater in Weimar, wo er gleichzeitig als Re- gisseur tätig war, 1863 als Schau- spieler u. Oberregisseur wieder nach Prag und wurde 1871 an das Hof- theater in Berlin berufen, an wel- chem er besonders in Charakterrollen und in den fein humoristischen Rol- len modernen Genres tätig war. Nebenbei war er seit 1870 als dra- matischer Lehrer wirksam und seine "Übungen zur Erlernung einer dia- lektfreien Aussprache" sind bereits in 4. Aufl. (1897), seine "Dramati- schen Szenen für den Unterricht" in 2. Aufl. (1897) erschienen. Jn Aner- kennung seiner Leistungen auf diesem Gebiet wurde ihm 1911 der Charak- ter als Professor verliehen. Wenige Tage darauf, am 29/30. Januar 1911 starb er an Darmkrebs. S: Ein *Oberlaender, Leopold Gustav,
S: Susette (Hist. N.), Oberlein, Albert, wurde am 11. Obe in Sachsen-Altenburg, wo seine El-tern vorübergehend ihren Wohnsitz genommen hatten, geboren, besuchte die Volksschule in Reichardtsdorf und wurde nach seiner Konfirmation Schriftsetzer. Als solcher war er spä- ter in verschiedenen Orten des Kö- nigreichs Sachsen, für einige Jahre auch in Amerika tätig. Heimgekehrt nach Deutschland, machte er sich in Altenburg selbständig und betreibt jetzt daselbst ein Antiquitätengeschäft. S: Myrtenzweige (Lr. u. Vorträge *Oberleitner, Karl, * zu Wien *
Obe erielt dann in den folgenden JahrenEngagements am Sommertheater in Oldenburg, in Liegnitz, Görlitz, Bres- lau, Königsberg, ging 1860 nach Prag, 1862 an das Hoftheater in Weimar, wo er gleichzeitig als Re- giſſeur tätig war, 1863 als Schau- ſpieler u. Oberregiſſeur wieder nach Prag und wurde 1871 an das Hof- theater in Berlin berufen, an wel- chem er beſonders in Charakterrollen und in den fein humoriſtiſchen Rol- len modernen Genres tätig war. Nebenbei war er ſeit 1870 als dra- matiſcher Lehrer wirkſam und ſeine „Übungen zur Erlernung einer dia- lektfreien Ausſprache“ ſind bereits in 4. Aufl. (1897), ſeine „Dramati- ſchen Szenen für den Unterricht“ in 2. Aufl. (1897) erſchienen. Jn Aner- kennung ſeiner Leiſtungen auf dieſem Gebiet wurde ihm 1911 der Charak- ter als Profeſſor verliehen. Wenige Tage darauf, am 29/30. Januar 1911 ſtarb er an Darmkrebs. S: Ein *Oberlaender, Leopold Guſtav,
S: Suſette (Hiſt. N.), Oberlein, Albert, wurde am 11. Obe in Sachſen-Altenburg, wo ſeine El-tern vorübergehend ihren Wohnſitz genommen hatten, geboren, beſuchte die Volksſchule in Reichardtsdorf und wurde nach ſeiner Konfirmation Schriftſetzer. Als ſolcher war er ſpä- ter in verſchiedenen Orten des Kö- nigreichs Sachſen, für einige Jahre auch in Amerika tätig. Heimgekehrt nach Deutſchland, machte er ſich in Altenburg ſelbſtändig und betreibt jetzt daſelbſt ein Antiquitätengeſchäft. S: Myrtenzweige (Lr. u. Vorträge *Oberleitner, Karl, * zu Wien *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0169" n="165"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Obe</hi></fw><lb/> erielt dann in den folgenden Jahren<lb/> Engagements am Sommertheater in<lb/> Oldenburg, in Liegnitz, Görlitz, Bres-<lb/> lau, Königsberg, ging 1860 nach<lb/> Prag, 1862 an das Hoftheater in<lb/> Weimar, wo er gleichzeitig als Re-<lb/> giſſeur tätig war, 1863 als Schau-<lb/> ſpieler u. Oberregiſſeur wieder nach<lb/> Prag und wurde 1871 an das Hof-<lb/> theater in Berlin berufen, an wel-<lb/> chem er beſonders in Charakterrollen<lb/> und in den fein humoriſtiſchen Rol-<lb/> len modernen Genres tätig war.<lb/> Nebenbei war er ſeit 1870 als dra-<lb/> matiſcher Lehrer wirkſam und ſeine<lb/> „Übungen zur Erlernung einer dia-<lb/> lektfreien Ausſprache“ ſind bereits<lb/> in 4. Aufl. (1897), ſeine „Dramati-<lb/> ſchen Szenen für den Unterricht“ in<lb/> 2. Aufl. (1897) erſchienen. Jn Aner-<lb/> kennung ſeiner Leiſtungen auf dieſem<lb/> Gebiet wurde ihm 1911 der Charak-<lb/> ter als Profeſſor verliehen. Wenige<lb/> Tage darauf, am 29/30. Januar 1911<lb/> ſtarb er an Darmkrebs. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Ein<lb/> Mann hilft dem andern (Lſp.), 1899.<lb/> ‒ Leni (Lſp.), 1899. ‒ Der Selbſt-<lb/> mörder (Schw.), 1899. ‒ Der Herr<lb/> Regierungsrat (Schſp.), 1899. ‒ Ge-<lb/> richtet (Dramolett), 1899.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Oberlaender,</hi> Leopold Guſtav,</persName></head> <p><lb/> pſeud. <hi rendition="#g">Leopold Guſtav,</hi> wurde<lb/> am 4. Juli 1874 in Frankfurt a. M.<lb/> als der Sohn eines Bankiers geboren<lb/> und erhielt dort auch den größten<lb/> Teil ſeiner Ausbildung, die er dann<lb/> ſpäter auf vielen und großen Reiſen<lb/> erweiterte und vertiefte. Schon als<lb/> Schüler war er literariſch tätig und<lb/> verſuchte er ſich in den verſchiedenſten<lb/> Gattungen der Dichtkunſt. Seine<lb/> Liebe für Bühne und Kunſt führte<lb/> ihn dann der Kritik zu, die in ſeinem<lb/> literariſchen Leben eine noch größere<lb/> Ausdehnung erlangte, nachdem er<lb/> 1897 ſeinen Wohnſitz nach München<lb/> verlegt hatte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Suſette (Hiſt. N.),<lb/> 1896.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Oberlein,</hi> Albert,</persName> </head> <p> wurde am 11.<lb/> März 1843 in Hainſpitz bei Eiſenberg<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Obe</hi></fw><lb/> in Sachſen-Altenburg, wo ſeine El-<lb/> tern vorübergehend ihren Wohnſitz<lb/> genommen hatten, geboren, beſuchte<lb/> die Volksſchule in Reichardtsdorf<lb/> und wurde nach ſeiner Konfirmation<lb/> Schriftſetzer. Als ſolcher war er ſpä-<lb/> ter in verſchiedenen Orten des Kö-<lb/> nigreichs Sachſen, für einige Jahre<lb/> auch in Amerika tätig. Heimgekehrt<lb/> nach Deutſchland, machte er ſich in<lb/> Altenburg ſelbſtändig und betreibt<lb/> jetzt daſelbſt ein Antiquitätengeſchäft.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Myrtenzweige (Lr. u. Vorträge<lb/> zu Hochzeitfeierlichk.), 1885. ‒ Maß-<lb/> liebchen (Dn. in Altenburger Mdt.),<lb/> 1886. ‒ Malcher in der Ausſtellung<lb/> (in Altbg. Mdt.), 1886. ‒ Malchers<lb/> Verzweiflung u. ſeine Prophezeiung,<lb/> 1886. ‒ Malchers Klagelied über die<lb/> jetzige Ehe, 1886. ‒ Der Altenburger<lb/> Frühjahrsroßmarkt (Altbg. Mdt.),<lb/> 1886. ‒ Töffels Liebesglück auf<lb/> der Landesausſtellung zu Altenburg<lb/> (Hum. in Altbg. Mdt.), 1886. ‒ Das<lb/> Altenburger Wochenblatt (Altbg.<lb/> Mdt.), 1887. ‒ Kleine Dichtungen<lb/> (Altbg. Mdt.), 1888. ‒ Malchers Er-<lb/> lebniſſe während der Kriegsperiode<lb/> 1870‒71; 1888. ‒ Der Schneider als<lb/> Seelenfabrikant des Teufels (Kom.<lb/> D.), 1888. ‒ Neue Dichtungen in<lb/> Altenburger Mundart, 1892. ‒ Haide-<lb/> blümchen, (Ge.), 1894. ‒ Hänſel und<lb/> Gretel, oder: Malcher im Theater<lb/> (Hum. in Altbg. Mdt.), 1899.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Oberleitner,</hi> Karl,</persName></head> <p> * zu Wien<lb/> am 2. Mai 1821 als der Sohn eines<lb/> k. k. Schuldirektors, beſuchte in Wien<lb/> die Schulen und trat nach beendigten<lb/> philoſophiſchen Studien 1839 in den<lb/> Staatsdienſt. Jm Jahre 1858 berief<lb/> ihn Franz Grillparzer in das Hof-<lb/> kammerarchiv. O. rückte ſtufenweiſe<lb/> zum Adjunkten vor u. übernahm nach<lb/> O. Prechlers Penſionierung (1866)<lb/> die Leitung des Archivs. Nach dem<lb/> bald darauf erfolgten Tode ſeines<lb/> Vaters Erbe eines bedeutenden Ver-<lb/> mögens, zog er ſich vom Dienſte ganz<lb/> zurück, trat in den Ruheſtand (1867)<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [165/0169]
Obe
Obe
erielt dann in den folgenden Jahren
Engagements am Sommertheater in
Oldenburg, in Liegnitz, Görlitz, Bres-
lau, Königsberg, ging 1860 nach
Prag, 1862 an das Hoftheater in
Weimar, wo er gleichzeitig als Re-
giſſeur tätig war, 1863 als Schau-
ſpieler u. Oberregiſſeur wieder nach
Prag und wurde 1871 an das Hof-
theater in Berlin berufen, an wel-
chem er beſonders in Charakterrollen
und in den fein humoriſtiſchen Rol-
len modernen Genres tätig war.
Nebenbei war er ſeit 1870 als dra-
matiſcher Lehrer wirkſam und ſeine
„Übungen zur Erlernung einer dia-
lektfreien Ausſprache“ ſind bereits
in 4. Aufl. (1897), ſeine „Dramati-
ſchen Szenen für den Unterricht“ in
2. Aufl. (1897) erſchienen. Jn Aner-
kennung ſeiner Leiſtungen auf dieſem
Gebiet wurde ihm 1911 der Charak-
ter als Profeſſor verliehen. Wenige
Tage darauf, am 29/30. Januar 1911
ſtarb er an Darmkrebs.
S: Ein
Mann hilft dem andern (Lſp.), 1899.
‒ Leni (Lſp.), 1899. ‒ Der Selbſt-
mörder (Schw.), 1899. ‒ Der Herr
Regierungsrat (Schſp.), 1899. ‒ Ge-
richtet (Dramolett), 1899.
*Oberlaender, Leopold Guſtav,
pſeud. Leopold Guſtav, wurde
am 4. Juli 1874 in Frankfurt a. M.
als der Sohn eines Bankiers geboren
und erhielt dort auch den größten
Teil ſeiner Ausbildung, die er dann
ſpäter auf vielen und großen Reiſen
erweiterte und vertiefte. Schon als
Schüler war er literariſch tätig und
verſuchte er ſich in den verſchiedenſten
Gattungen der Dichtkunſt. Seine
Liebe für Bühne und Kunſt führte
ihn dann der Kritik zu, die in ſeinem
literariſchen Leben eine noch größere
Ausdehnung erlangte, nachdem er
1897 ſeinen Wohnſitz nach München
verlegt hatte.
S: Suſette (Hiſt. N.),
1896.
Oberlein, Albert, wurde am 11.
März 1843 in Hainſpitz bei Eiſenberg
in Sachſen-Altenburg, wo ſeine El-
tern vorübergehend ihren Wohnſitz
genommen hatten, geboren, beſuchte
die Volksſchule in Reichardtsdorf
und wurde nach ſeiner Konfirmation
Schriftſetzer. Als ſolcher war er ſpä-
ter in verſchiedenen Orten des Kö-
nigreichs Sachſen, für einige Jahre
auch in Amerika tätig. Heimgekehrt
nach Deutſchland, machte er ſich in
Altenburg ſelbſtändig und betreibt
jetzt daſelbſt ein Antiquitätengeſchäft.
S: Myrtenzweige (Lr. u. Vorträge
zu Hochzeitfeierlichk.), 1885. ‒ Maß-
liebchen (Dn. in Altenburger Mdt.),
1886. ‒ Malcher in der Ausſtellung
(in Altbg. Mdt.), 1886. ‒ Malchers
Verzweiflung u. ſeine Prophezeiung,
1886. ‒ Malchers Klagelied über die
jetzige Ehe, 1886. ‒ Der Altenburger
Frühjahrsroßmarkt (Altbg. Mdt.),
1886. ‒ Töffels Liebesglück auf
der Landesausſtellung zu Altenburg
(Hum. in Altbg. Mdt.), 1886. ‒ Das
Altenburger Wochenblatt (Altbg.
Mdt.), 1887. ‒ Kleine Dichtungen
(Altbg. Mdt.), 1888. ‒ Malchers Er-
lebniſſe während der Kriegsperiode
1870‒71; 1888. ‒ Der Schneider als
Seelenfabrikant des Teufels (Kom.
D.), 1888. ‒ Neue Dichtungen in
Altenburger Mundart, 1892. ‒ Haide-
blümchen, (Ge.), 1894. ‒ Hänſel und
Gretel, oder: Malcher im Theater
(Hum. in Altbg. Mdt.), 1899.
*Oberleitner, Karl, * zu Wien
am 2. Mai 1821 als der Sohn eines
k. k. Schuldirektors, beſuchte in Wien
die Schulen und trat nach beendigten
philoſophiſchen Studien 1839 in den
Staatsdienſt. Jm Jahre 1858 berief
ihn Franz Grillparzer in das Hof-
kammerarchiv. O. rückte ſtufenweiſe
zum Adjunkten vor u. übernahm nach
O. Prechlers Penſionierung (1866)
die Leitung des Archivs. Nach dem
bald darauf erfolgten Tode ſeines
Vaters Erbe eines bedeutenden Ver-
mögens, zog er ſich vom Dienſte ganz
zurück, trat in den Ruheſtand (1867)
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |