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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pul
rektor des ungarischen Nationalmu-
seums in Pest ernannt, hat er das-
selbe völlig neu organisiert. Außer-
dem war P. Präsident der sprach- und
schönwissenschaftlichen Klasse der un-
garischen Akademie u. seit 1872 Ge-
neraldirektor sämtlicher Provinzial-
museen u. Bibliotheken. Er gehörte
1867-75 und wieder seit 1884 dem
Reichstage als Abgeordneter an. Nach
20jährigem Witwerstande vermählte
er sich 1886 mit einer Ungarin, Rosa
Geszner, die ihn in seinem Alter auf
das zärtlichste hegte und pflegte. Er
starb in Budapest am 9. Sept. 1897.

S:

Aus dem Tagebuche eines in
Großbitannien reisenden Ungarn,
1837. - Die Jakobiner in Ungarn
(R.); II, 1851. - Read, white and
black
(Reisebeschreibg.); III, 1852;
deutsch, V, 1853. - Meine Zeit, mein
Leben; IV, 1880-83.

Pulszky, Therese,

die Gattin des
Vorigen, wnrde 1819 (n. a. 1815) zu
Wien als die Tochter eines angesehe-
nen Bankiers geboren, erhielt, be-
sonders unter dem Einflusse ihrer
Mutter, eine sorgfältige Erziehung,
u. vermählte sich kurz vor Ausbruch
der Märzrevolution 1848 mit dem
Vorigen, mit dem sie alle Geschicke,
welche ihm in den Bedrängnissen sei-
nes Vaterlandes zusielen, und zuletzt
das Exil teilte. Wahrend der acht-
jährigen Dauer desselben unter-
stützte sie ihren Gatten bei dessen
literarischen Arbeiten und trat auch
selbst als Schriftstellerin auf. Jm
Jahre 1866 war sie mit ihrer Toch-
ter von Jtalien aus nach Pest ge-
reist, um persönlich die Zurücknahme
der 1849 über ihr und ihres Gatten
Vermögen verhängten Konsiskation
zu betreiben, starb aber mit ihrer
Tochter am 4. September 1866 an
der Cholera.

S:

Aus dem Tagebuche
einer ungarischen Dame; II, 1850. -
Sagen und Legenden; II, 1851. -
Weiß, Rot, Schwarz (Sk. aus der
amerikanischen Gesellschaft in den
[Spaltenumbruch]

Pur
Verein. Staaten, mit ihrem Gatten;
deutsch) V, 1853.

*Pulvermacher, Auguste,

pseud.
August Leo, wurde am 14. April
1835 zu Lissa in der Provinz Posen
als die Tochter eines wohlhabenden
Kaufmanns geboren, kam im Alter
von zwei Jahren nach Breslau und
erhielt hier ihre Ausbildung. Jhr
Lieblingswunsch, sich der Bühne zu
widmen, scheiterte an dem energischen
Widerspruch des Vaters. 19 Jahre
alt, erkrankte sie an den Blattern u.
verließ das Krankenlager so entstellt,
daß man sie kaum wieder erkannte.
Dieses Unglück, verbunden mit dem
zu gleicher Zeit erfolgenden Zusam-
menbruch des väterlichen Wohlstan-
des war die Veranlassung, daß sie
unvermählt blieb. Sie wurde Kla-
vierlehrerin, siedelte 1868 nach Wien
über u. fing hier an, sich durch Bei-
träge für Tagesblätter schriftstelle-
risch zu betätigen. Sie erwarb in
Wien 1890 auch das österreichische
Heimatsrecht, siedelte aber 1896 nach
Berlin über und ist hier am 13. De-
zember 1898 gestorben.

S:

Wer be-
zahlt? (Schw.), o. J. - Eine Wohl-
tätigkeitsvorstellung (Lsp.), o. J. -
Des Kaisers Geburtstag (Festspiel),
1885. - Deutschlands tiefstes Leid
(G.), 1887.

Püringer, August,

geb. am 31.
August 1874 in Wien, lebt (1899) zu
Graz (Steiermark).

S:

Gedichte,
1894-98; 1900. - Lieder, 1899. - Die
Bändigung des Chaos (Dr.), 1901.

Purschka, Norbert,

* am 6. Juni
1813 zu Linz als der Sohn eines Be-
amten der bischöflichen Kanzlei, stu-
dierte am Gymnasium in Linz, trat
nach dessen Absolvierung in das Prie-
sterseminar daselbst und wurde am
11. Juni 1836 zum Priester geweiht.
Er wirkte dann als Kaplan in Die-
tach bei Steyr, wurde später Pfar-
rer in Grünberg bei Hall und 1873
in Waldneukirchen, nachdem er be-
reits 1863 zum Dechanatsspital er-

*


[Spaltenumbruch]

Pul
rektor des ungariſchen Nationalmu-
ſeums in Peſt ernannt, hat er das-
ſelbe völlig neu organiſiert. Außer-
dem war P. Präſident der ſprach- und
ſchönwiſſenſchaftlichen Klaſſe der un-
gariſchen Akademie u. ſeit 1872 Ge-
neraldirektor ſämtlicher Provinzial-
muſeen u. Bibliotheken. Er gehörte
1867‒75 und wieder ſeit 1884 dem
Reichstage als Abgeordneter an. Nach
20jährigem Witwerſtande vermählte
er ſich 1886 mit einer Ungarin, Roſa
Geszner, die ihn in ſeinem Alter auf
das zärtlichſte hegte und pflegte. Er
ſtarb in Budapeſt am 9. Sept. 1897.

S:

Aus dem Tagebuche eines in
Großbitannien reiſenden Ungarn,
1837. ‒ Die Jakobiner in Ungarn
(R.); II, 1851. ‒ Read, white and
black
(Reiſebeſchreibg.); III, 1852;
deutſch, V, 1853. ‒ Meine Zeit, mein
Leben; IV, 1880‒83.

Pulszky, Thereſe,

die Gattin des
Vorigen, wnrde 1819 (n. a. 1815) zu
Wien als die Tochter eines angeſehe-
nen Bankiers geboren, erhielt, be-
ſonders unter dem Einfluſſe ihrer
Mutter, eine ſorgfältige Erziehung,
u. vermählte ſich kurz vor Ausbruch
der Märzrevolution 1848 mit dem
Vorigen, mit dem ſie alle Geſchicke,
welche ihm in den Bedrängniſſen ſei-
nes Vaterlandes zuſielen, und zuletzt
das Exil teilte. Wahrend der acht-
jährigen Dauer desſelben unter-
ſtützte ſie ihren Gatten bei deſſen
literariſchen Arbeiten und trat auch
ſelbſt als Schriftſtellerin auf. Jm
Jahre 1866 war ſie mit ihrer Toch-
ter von Jtalien aus nach Peſt ge-
reiſt, um perſönlich die Zurücknahme
der 1849 über ihr und ihres Gatten
Vermögen verhängten Konſiskation
zu betreiben, ſtarb aber mit ihrer
Tochter am 4. September 1866 an
der Cholera.

S:

Aus dem Tagebuche
einer ungariſchen Dame; II, 1850. ‒
Sagen und Legenden; II, 1851. ‒
Weiß, Rot, Schwarz (Sk. aus der
amerikaniſchen Geſellſchaft in den
[Spaltenumbruch]

Pur
Verein. Staaten, mit ihrem Gatten;
deutſch) V, 1853.

*Pulvermacher, Auguſte,

pſeud.
Auguſt Leo, wurde am 14. April
1835 zu Liſſa in der Provinz Poſen
als die Tochter eines wohlhabenden
Kaufmanns geboren, kam im Alter
von zwei Jahren nach Breslau und
erhielt hier ihre Ausbildung. Jhr
Lieblingswunſch, ſich der Bühne zu
widmen, ſcheiterte an dem energiſchen
Widerſpruch des Vaters. 19 Jahre
alt, erkrankte ſie an den Blattern u.
verließ das Krankenlager ſo entſtellt,
daß man ſie kaum wieder erkannte.
Dieſes Unglück, verbunden mit dem
zu gleicher Zeit erfolgenden Zuſam-
menbruch des väterlichen Wohlſtan-
des war die Veranlaſſung, daß ſie
unvermählt blieb. Sie wurde Kla-
vierlehrerin, ſiedelte 1868 nach Wien
über u. fing hier an, ſich durch Bei-
träge für Tagesblätter ſchriftſtelle-
riſch zu betätigen. Sie erwarb in
Wien 1890 auch das öſterreichiſche
Heimatsrecht, ſiedelte aber 1896 nach
Berlin über und iſt hier am 13. De-
zember 1898 geſtorben.

S:

Wer be-
zahlt? (Schw.), o. J. ‒ Eine Wohl-
tätigkeitsvorſtellung (Lſp.), o. J. ‒
Des Kaiſers Geburtstag (Feſtſpiel),
1885. ‒ Deutſchlands tiefſtes Leid
(G.), 1887.

Püringer, Auguſt,

geb. am 31.
Auguſt 1874 in Wien, lebt (1899) zu
Graz (Steiermark).

S:

Gedichte,
1894‒98; 1900. ‒ Lieder, 1899. ‒ Die
Bändigung des Chaos (Dr.), 1901.

Purſchka, Norbert,

* am 6. Juni
1813 zu Linz als der Sohn eines Be-
amten der biſchöflichen Kanzlei, ſtu-
dierte am Gymnaſium in Linz, trat
nach deſſen Abſolvierung in das Prie-
ſterſeminar daſelbſt und wurde am
11. Juni 1836 zum Prieſter geweiht.
Er wirkte dann als Kaplan in Die-
tach bei Steyr, wurde ſpäter Pfar-
rer in Grünberg bei Hall und 1873
in Waldneukirchen, nachdem er be-
reits 1863 zum Dechanatsſpital er-

*
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[365/0369] Pul Pur rektor des ungariſchen Nationalmu- ſeums in Peſt ernannt, hat er das- ſelbe völlig neu organiſiert. Außer- dem war P. Präſident der ſprach- und ſchönwiſſenſchaftlichen Klaſſe der un- gariſchen Akademie u. ſeit 1872 Ge- neraldirektor ſämtlicher Provinzial- muſeen u. Bibliotheken. Er gehörte 1867‒75 und wieder ſeit 1884 dem Reichstage als Abgeordneter an. Nach 20jährigem Witwerſtande vermählte er ſich 1886 mit einer Ungarin, Roſa Geszner, die ihn in ſeinem Alter auf das zärtlichſte hegte und pflegte. Er ſtarb in Budapeſt am 9. Sept. 1897. S: Aus dem Tagebuche eines in Großbitannien reiſenden Ungarn, 1837. ‒ Die Jakobiner in Ungarn (R.); II, 1851. ‒ Read, white and black (Reiſebeſchreibg.); III, 1852; deutſch, V, 1853. ‒ Meine Zeit, mein Leben; IV, 1880‒83. Pulszky, Thereſe, die Gattin des Vorigen, wnrde 1819 (n. a. 1815) zu Wien als die Tochter eines angeſehe- nen Bankiers geboren, erhielt, be- ſonders unter dem Einfluſſe ihrer Mutter, eine ſorgfältige Erziehung, u. vermählte ſich kurz vor Ausbruch der Märzrevolution 1848 mit dem Vorigen, mit dem ſie alle Geſchicke, welche ihm in den Bedrängniſſen ſei- nes Vaterlandes zuſielen, und zuletzt das Exil teilte. Wahrend der acht- jährigen Dauer desſelben unter- ſtützte ſie ihren Gatten bei deſſen literariſchen Arbeiten und trat auch ſelbſt als Schriftſtellerin auf. Jm Jahre 1866 war ſie mit ihrer Toch- ter von Jtalien aus nach Peſt ge- reiſt, um perſönlich die Zurücknahme der 1849 über ihr und ihres Gatten Vermögen verhängten Konſiskation zu betreiben, ſtarb aber mit ihrer Tochter am 4. September 1866 an der Cholera. S: Aus dem Tagebuche einer ungariſchen Dame; II, 1850. ‒ Sagen und Legenden; II, 1851. ‒ Weiß, Rot, Schwarz (Sk. aus der amerikaniſchen Geſellſchaft in den Verein. Staaten, mit ihrem Gatten; deutſch) V, 1853. *Pulvermacher, Auguſte, pſeud. Auguſt Leo, wurde am 14. April 1835 zu Liſſa in der Provinz Poſen als die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns geboren, kam im Alter von zwei Jahren nach Breslau und erhielt hier ihre Ausbildung. Jhr Lieblingswunſch, ſich der Bühne zu widmen, ſcheiterte an dem energiſchen Widerſpruch des Vaters. 19 Jahre alt, erkrankte ſie an den Blattern u. verließ das Krankenlager ſo entſtellt, daß man ſie kaum wieder erkannte. Dieſes Unglück, verbunden mit dem zu gleicher Zeit erfolgenden Zuſam- menbruch des väterlichen Wohlſtan- des war die Veranlaſſung, daß ſie unvermählt blieb. Sie wurde Kla- vierlehrerin, ſiedelte 1868 nach Wien über u. fing hier an, ſich durch Bei- träge für Tagesblätter ſchriftſtelle- riſch zu betätigen. Sie erwarb in Wien 1890 auch das öſterreichiſche Heimatsrecht, ſiedelte aber 1896 nach Berlin über und iſt hier am 13. De- zember 1898 geſtorben. S: Wer be- zahlt? (Schw.), o. J. ‒ Eine Wohl- tätigkeitsvorſtellung (Lſp.), o. J. ‒ Des Kaiſers Geburtstag (Feſtſpiel), 1885. ‒ Deutſchlands tiefſtes Leid (G.), 1887. Püringer, Auguſt, geb. am 31. Auguſt 1874 in Wien, lebt (1899) zu Graz (Steiermark). S: Gedichte, 1894‒98; 1900. ‒ Lieder, 1899. ‒ Die Bändigung des Chaos (Dr.), 1901. Purſchka, Norbert, * am 6. Juni 1813 zu Linz als der Sohn eines Be- amten der biſchöflichen Kanzlei, ſtu- dierte am Gymnaſium in Linz, trat nach deſſen Abſolvierung in das Prie- ſterſeminar daſelbſt und wurde am 11. Juni 1836 zum Prieſter geweiht. Er wirkte dann als Kaplan in Die- tach bei Steyr, wurde ſpäter Pfar- rer in Grünberg bei Hall und 1873 in Waldneukirchen, nachdem er be- reits 1863 zum Dechanatsſpital er- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/369>, abgerufen am 27.11.2024.