Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Poll trat P. in Wien bei einem Advoka-ten in die Praxis und arbeitete da- selbst als Konzipient bis zum Jahre 1864, worauf er Notar zu Gföhl in Niederösterreich wurde. Seit dem Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei- genschaft in Krems. Besonderes Ver- dienst erwarb er sich hier durch seine Tätigkeit für den "Allgemeinen nie- derösterreichischen Volksbildungs- verein", zu dessen Obmann er denn auch 1891 gewählt ward. Er starb in Krems am 2. Oktober 1903. S:
*Pollmann, Ludwig, pseud. R. S: Ein Kampf um die Heimat *Pollmann, Theodor Ludwig,
Pöll nen Geschwistern Aufenthalt inLüneburg, siedelte 1882 nach Lud- wigsburg in Württemberg über und lebte seit Aug. 1885 in Karlsruhe als Teilhaber einer mit seinem Bruder Ludwig Pollmann gemeinschaftlich erworbenen Buchdruckerei und Ver- lagsbuchhandlung. Als diese im Juli 1888 nach Kleve verlegt wurde, sie- delte P. nach Materborn bei Kleve über, wo er eine Reihe von Jahren lebte. Später hatte er seinen Wohnsitz in Bonn. S: Und noch heute erlöset sie *Pöllmann, P. Ansgar (Theo- dor), wurde am 21. Septbr. 1871 als *
Poll trat P. in Wien bei einem Advoka-ten in die Praxis und arbeitete da- ſelbſt als Konzipient bis zum Jahre 1864, worauf er Notar zu Gföhl in Niederöſterreich wurde. Seit dem Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei- genſchaft in Krems. Beſonderes Ver- dienſt erwarb er ſich hier durch ſeine Tätigkeit für den „Allgemeinen nie- deröſterreichiſchen Volksbildungs- verein“, zu deſſen Obmann er denn auch 1891 gewählt ward. Er ſtarb in Krems am 2. Oktober 1903. S:
*Pollmann, Ludwig, pſeud. R. S: Ein Kampf um die Heimat *Pollmann, Theodor Ludwig,
Pöll nen Geſchwiſtern Aufenthalt inLüneburg, ſiedelte 1882 nach Lud- wigsburg in Württemberg über und lebte ſeit Aug. 1885 in Karlsruhe als Teilhaber einer mit ſeinem Bruder Ludwig Pollmann gemeinſchaftlich erworbenen Buchdruckerei und Ver- lagsbuchhandlung. Als dieſe im Juli 1888 nach Kleve verlegt wurde, ſie- delte P. nach Materborn bei Kleve über, wo er eine Reihe von Jahren lebte. Später hatte er ſeinen Wohnſitz in Bonn. S: Und noch heute erlöſet ſie *Pöllmann, P. Ansgar (Theo- dor), wurde am 21. Septbr. 1871 als *
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Poll
Pöll
trat P. in Wien bei einem Advoka-
ten in die Praxis und arbeitete da-
ſelbſt als Konzipient bis zum Jahre
1864, worauf er Notar zu Gföhl in
Niederöſterreich wurde. Seit dem
Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei-
genſchaft in Krems. Beſonderes Ver-
dienſt erwarb er ſich hier durch ſeine
Tätigkeit für den „Allgemeinen nie-
deröſterreichiſchen Volksbildungs-
verein“, zu deſſen Obmann er denn
auch 1891 gewählt ward. Er ſtarb
in Krems am 2. Oktober 1903.
S:
Gedichte, 1863. ‒ Kolumbus (Ep. G.),
1873. 3. A. 1892. ‒ Neue Gedichte,
1881. Neue Ausg. 1894. ‒ Die Pro-
teſtanten von Salzburg (E. aus den
Jahren 1730‒31), 1890. ‒ Gedichte.
Neue Folge, 1897. ‒ Donaulieder,
3. A. 1902.
*Pollmann, Ludwig, pſeud. R.
Hoffmann, jüngerer Bruder des
Folgenden, wurde am 4. Dez. 1852 zu
Kellen bei Kleve als der Sohn des
dortigen Bürgermeiſters geboren,
widmete ſich nach vollendeten Stu-
dien dem Buchhandel und gründete
im September 1885 in Karlsruhe
die Buchhandlung „Gebrüder Poll-
mann“, die er im Juli 1888 nach
Kleve verlegte. Dort lebt er noch
jetzt.
S: Ein Kampf um die Heimat
(R.), 1886.
*Pollmann, Theodor Ludwig,
pſeud. Oskar von Kellen und H.
Grube, wurde am 7. Septbr. 1846
zu Kellen bei Kleve als der Sohn
eines Bürgermeiſters geboren, be-
ſuchte von 1856‒66 das Gymnaſium
zu Kleve und ſtudierte darauf bis
1870 in Bonn, Heidelberg und wie-
der in Bonn anderthalb Jahre Me-
dizin und die folgende Zeit Jura u.
Kameralia. Nachdem er bis zum
Jahre 1876 ſämtliche juriſtiſche Prü-
fungen abſolviert, gab er plötzlich die
richterliche Laufbahn auf, um für die
Folge ſich ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit zu widmen. Nach dem Tode ſei-
nes Vaters (1879) nahm er mit ſei-
nen Geſchwiſtern Aufenthalt in
Lüneburg, ſiedelte 1882 nach Lud-
wigsburg in Württemberg über und
lebte ſeit Aug. 1885 in Karlsruhe als
Teilhaber einer mit ſeinem Bruder
Ludwig Pollmann gemeinſchaftlich
erworbenen Buchdruckerei und Ver-
lagsbuchhandlung. Als dieſe im Juli
1888 nach Kleve verlegt wurde, ſie-
delte P. nach Materborn bei Kleve
über, wo er eine Reihe von Jahren
lebte. Später hatte er ſeinen Wohnſitz
in Bonn.
S: Und noch heute erlöſet ſie
uns! (E.), 1882. ‒ Säemanns Feier-
abend (Ep. D.), 1882. ‒ Badiſche
Treue (Hiſt. N.), 1886. ‒ Der Hei-
delberger Studentenkrieg (N.), 1886.
‒ Der letzte Schultheiß v. Bardowick
(Hiſt. E.), 1887. ‒ Der Verbrecher
aus Ehrgeiz (R.), 1887. ‒ Hie Mann
‒ hie Weib! (Lſp.), 1887. ‒ Der Al-
penkönig (R.), 1887.
*Pöllmann, P. Ansgar (Theo-
dor), wurde am 21. Septbr. 1871 als
dritter Sohn des (1902 †) Landge-
richtsrats Auguſt P. in Hechingen
am Fuße des Hohenzollern geboren,
beſuchte in ſeiner Vaterſtadt die Ele-
mentarſchule und die Lateinklaſſen
der höheren Bürgerſchule, ſpäter die
Gymnaſien in Sigmaringen und
Brilon in Weſtfalen. Schon als Kind
öfters in Weſtfalen, der Heimat ſei-
ner Eltern, weilend, wurde er bald
auf den Unterſchied des hoch- und
niederdeutſchen Jdioms aufmerkſam
und frühzeitig für die germaniſtiſche
Philologie gewonnen. Ein Verſuch
des Gymnaſiaſten, Maler zu werden,
ſchlug fehl, hatte aber ein umfaſſen-
des Studium der Kunſt zur Folge.
Ein Gehörleiden erſchwerte ihm die
Teilnahme am Unterricht, und da er
durch beſonders von ihm begünſtigte
Studien der Weltliteratur und des
Mittelalters ſowie durch ſeine lite-
rariſchen Verſuche manche Unter-
richtsfächer vernachläſſigte, ſo nahm
ihn ſein ſtrenger Vater 1893 aus der
Prima weg und ſtellte ihn als Volon-
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