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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Poll
Pollak, Gustav Alexander,

siehe
G. A. Pahlen!

Pollak, Heinrich,

psd. P. Hein-
rich
u. H. Klein, wurde am 2. April
1835 (n. a. 1837) zu Mattersdorf im
Ödenburger Komitate (Ungarn) als
einziger Sohn wenig bemittelter El-
tern geboren, kam schon in frühester
Jugend nach Wien und besuchte hier
das Schotten-Gymnasium. Noch vor
Absolvierung desselben ließ er sich
durch Dr. Basch, den damaligen Chef-
redakteur des "Österreichischen Lloyd"
bestimmen, zur Journalistik überzu-
gehen. Er war längere Zeit in der
Redaktion des genannten Blattes be-
schäftigt, u. wurde 1859 als Kriegs-
berichterstatter für dasselbe in das
österreichische Hauptquartier entsen-
det. Einige Jahre später trat er in
den Redaktionsverband der "Mor-
genpost", wo er erst seine eigentliche
journalistische Ausbildung erhielt u.
sich als Berichterstatter hervortat.
Als solcher fungierte er auch im
Kriege von 1866 im Hauptquartier
der österreichischen Nordarmee für
die "Wiener Abendpost" und versah
nach dem Frieden in Böhmen die
Funktionen eines Sekretärs des pa-
triotischen Hilfsvereins. Jm folgen-
den Jahre beteiligte sich P. an der
Gründung des "Neuen Wiener Tag-
blatt", dessen Miteigentümer, Redak-
teur und Herausgeber er bis 1896
blieb. Seine Erfahrungen und Er-
lebnisse als solcher legte er in dem
Buche "Dreißig Jahre aus dem Leben
eines Journalisten" (III, 1897) nie-
der. P. starb in Wien im Oktober
1908. Außer mehreren Romanen in
Zeitungen veröffentlichte er

S:

Kleine
Residenzgeschichten, 1884.

*Pollak, Karl,

pseudon. Karl
Walde,
wurde am 24. Febr. 1876
in Hernals, einem damaligen Vorort
von Wien, als Sohn eines Uhr-
machers geboren, verlor seinen Vater
schon 1881, und da die Mutter den
Haushalt auflöste und in Stellung
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Poll
ging, so wurden die Kinder bei Ver-
wandten untergebracht. Erst als sich
die Mutter wieder verheiratete (1888),
fanden letztere ein neues Heim. Rach
Besuch der Volksschule und Bürger-
schule kam Karl P. mit 14 Jahren bei
einem Kaufmann in die Lehre, und
wenn er in diesem Berufe anfänglich
auch gar keine Befriedigung fand -
er wäre am liebsten Schauspieler ge-
worden - so hat er sich doch damit
ausgesöhnt, als er Gelegenheit fand,
auch seinen geistigen Jnteressen und
Neigungen mehr leben zu können.
Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die
er in Klosterneuburg verbrachte, hat
er als Privatbeamter seinen Wohnsitz
immer in Wien gehabt.

S:

Das We-
sen des Dramas, 1902. - Selbstbil-
dung, 1905. - Gabriel (Dram. G.),
1907.

Pollatschek, Moritz,

geboren am
6. Oktober 1850 in Neu-Cerekwe
(Böhmen), lebt als Schriftsteller in
Wien, war hier 1882-84 Chefredak-
teur des illustrierten Familienjour-
nals "Neue Welt", dann viele Jahre
Mitarbeiter am "Jllustrierten Extra-
blatt" und seit 1891 Herausgeber
einer "Gerichtssaal-Korrespondenz".

S:

Calderons letzte Liebe (Hist. R.),
1882. - Georg Werfen (Hist. R. a. d.
Zeit der deutschen Bauernkriege),
1884.

*Pollhammer, Joseph,

geb. am
20. Febr. 1832 zu Aussee in Steier-
mark, wo sein Vater Postmeister war,
erhielt den Elementarunterricht da-
selbst u. kam 1840 nach Graz, wo er
bis 1850 das Gymnasium besuchte.
Jn Wien, wo er von 1850-54 dem
Studium der Rechte oblag und nach
Beendigung desselben die Doktor-
würde erhielt, lernte er Dessauer,
Mosenthal, Zedlitz und Grillparzer
kennen, u. besonders der letzte war
es, der in seinem bekannten liebens-
würdigen Entgegenkommen den jun-
gen begabten Poeten aufmunterte.
Für die Advokatur sich entscheidend,

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Poll
Pollak, Guſtav Alexander,

ſiehe
G. A. Pahlen!

Pollak, Heinrich,

pſd. P. Hein-
rich
u. H. Klein, wurde am 2. April
1835 (n. a. 1837) zu Mattersdorf im
Ödenburger Komitate (Ungarn) als
einziger Sohn wenig bemittelter El-
tern geboren, kam ſchon in früheſter
Jugend nach Wien und beſuchte hier
das Schotten-Gymnaſium. Noch vor
Abſolvierung desſelben ließ er ſich
durch Dr. Baſch, den damaligen Chef-
redakteur des „Öſterreichiſchen Lloyd“
beſtimmen, zur Journaliſtik überzu-
gehen. Er war längere Zeit in der
Redaktion des genannten Blattes be-
ſchäftigt, u. wurde 1859 als Kriegs-
berichterſtatter für dasſelbe in das
öſterreichiſche Hauptquartier entſen-
det. Einige Jahre ſpäter trat er in
den Redaktionsverband der „Mor-
genpoſt“, wo er erſt ſeine eigentliche
journaliſtiſche Ausbildung erhielt u.
ſich als Berichterſtatter hervortat.
Als ſolcher fungierte er auch im
Kriege von 1866 im Hauptquartier
der öſterreichiſchen Nordarmee für
die „Wiener Abendpoſt“ und verſah
nach dem Frieden in Böhmen die
Funktionen eines Sekretärs des pa-
triotiſchen Hilfsvereins. Jm folgen-
den Jahre beteiligte ſich P. an der
Gründung des „Neuen Wiener Tag-
blatt“, deſſen Miteigentümer, Redak-
teur und Herausgeber er bis 1896
blieb. Seine Erfahrungen und Er-
lebniſſe als ſolcher legte er in dem
Buche „Dreißig Jahre aus dem Leben
eines Journaliſten“ (III, 1897) nie-
der. P. ſtarb in Wien im Oktober
1908. Außer mehreren Romanen in
Zeitungen veröffentlichte er

S:

Kleine
Reſidenzgeſchichten, 1884.

*Pollak, Karl,

pſeudon. Karl
Walde,
wurde am 24. Febr. 1876
in Hernals, einem damaligen Vorort
von Wien, als Sohn eines Uhr-
machers geboren, verlor ſeinen Vater
ſchon 1881, und da die Mutter den
Haushalt auflöſte und in Stellung
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ging, ſo wurden die Kinder bei Ver-
wandten untergebracht. Erſt als ſich
die Mutter wieder verheiratete (1888),
fanden letztere ein neues Heim. Rach
Beſuch der Volksſchule und Bürger-
ſchule kam Karl P. mit 14 Jahren bei
einem Kaufmann in die Lehre, und
wenn er in dieſem Berufe anfänglich
auch gar keine Befriedigung fand ‒
er wäre am liebſten Schauſpieler ge-
worden ‒ ſo hat er ſich doch damit
ausgeſöhnt, als er Gelegenheit fand,
auch ſeinen geiſtigen Jntereſſen und
Neigungen mehr leben zu können.
Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die
er in Kloſterneuburg verbrachte, hat
er als Privatbeamter ſeinen Wohnſitz
immer in Wien gehabt.

S:

Das We-
ſen des Dramas, 1902. ‒ Selbſtbil-
dung, 1905. ‒ Gabriel (Dram. G.),
1907.

Pollatſchek, Moritz,

geboren am
6. Oktober 1850 in Neu-Cerekwe
(Böhmen), lebt als Schriftſteller in
Wien, war hier 1882‒84 Chefredak-
teur des illuſtrierten Familienjour-
nals „Neue Welt“, dann viele Jahre
Mitarbeiter am „Jlluſtrierten Extra-
blatt“ und ſeit 1891 Herausgeber
einer „Gerichtsſaal-Korreſpondenz“.

S:

Calderons letzte Liebe (Hiſt. R.),
1882. ‒ Georg Werfen (Hiſt. R. a. d.
Zeit der deutſchen Bauernkriege),
1884.

*Pollhammer, Joſeph,

geb. am
20. Febr. 1832 zu Auſſee in Steier-
mark, wo ſein Vater Poſtmeiſter war,
erhielt den Elementarunterricht da-
ſelbſt u. kam 1840 nach Graz, wo er
bis 1850 das Gymnaſium beſuchte.
Jn Wien, wo er von 1850‒54 dem
Studium der Rechte oblag und nach
Beendigung desſelben die Doktor-
würde erhielt, lernte er Deſſauer,
Moſenthal, Zedlitz und Grillparzer
kennen, u. beſonders der letzte war
es, der in ſeinem bekannten liebens-
würdigen Entgegenkommen den jun-
gen begabten Poeten aufmunterte.
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[321/0325] Poll Poll Pollak, Guſtav Alexander, ſiehe G. A. Pahlen! Pollak, Heinrich, pſd. P. Hein- rich u. H. Klein, wurde am 2. April 1835 (n. a. 1837) zu Mattersdorf im Ödenburger Komitate (Ungarn) als einziger Sohn wenig bemittelter El- tern geboren, kam ſchon in früheſter Jugend nach Wien und beſuchte hier das Schotten-Gymnaſium. Noch vor Abſolvierung desſelben ließ er ſich durch Dr. Baſch, den damaligen Chef- redakteur des „Öſterreichiſchen Lloyd“ beſtimmen, zur Journaliſtik überzu- gehen. Er war längere Zeit in der Redaktion des genannten Blattes be- ſchäftigt, u. wurde 1859 als Kriegs- berichterſtatter für dasſelbe in das öſterreichiſche Hauptquartier entſen- det. Einige Jahre ſpäter trat er in den Redaktionsverband der „Mor- genpoſt“, wo er erſt ſeine eigentliche journaliſtiſche Ausbildung erhielt u. ſich als Berichterſtatter hervortat. Als ſolcher fungierte er auch im Kriege von 1866 im Hauptquartier der öſterreichiſchen Nordarmee für die „Wiener Abendpoſt“ und verſah nach dem Frieden in Böhmen die Funktionen eines Sekretärs des pa- triotiſchen Hilfsvereins. Jm folgen- den Jahre beteiligte ſich P. an der Gründung des „Neuen Wiener Tag- blatt“, deſſen Miteigentümer, Redak- teur und Herausgeber er bis 1896 blieb. Seine Erfahrungen und Er- lebniſſe als ſolcher legte er in dem Buche „Dreißig Jahre aus dem Leben eines Journaliſten“ (III, 1897) nie- der. P. ſtarb in Wien im Oktober 1908. Außer mehreren Romanen in Zeitungen veröffentlichte er S: Kleine Reſidenzgeſchichten, 1884. *Pollak, Karl, pſeudon. Karl Walde, wurde am 24. Febr. 1876 in Hernals, einem damaligen Vorort von Wien, als Sohn eines Uhr- machers geboren, verlor ſeinen Vater ſchon 1881, und da die Mutter den Haushalt auflöſte und in Stellung ging, ſo wurden die Kinder bei Ver- wandten untergebracht. Erſt als ſich die Mutter wieder verheiratete (1888), fanden letztere ein neues Heim. Rach Beſuch der Volksſchule und Bürger- ſchule kam Karl P. mit 14 Jahren bei einem Kaufmann in die Lehre, und wenn er in dieſem Berufe anfänglich auch gar keine Befriedigung fand ‒ er wäre am liebſten Schauſpieler ge- worden ‒ ſo hat er ſich doch damit ausgeſöhnt, als er Gelegenheit fand, auch ſeinen geiſtigen Jntereſſen und Neigungen mehr leben zu können. Mit Ausnahme einer kurzen Zeit, die er in Kloſterneuburg verbrachte, hat er als Privatbeamter ſeinen Wohnſitz immer in Wien gehabt. S: Das We- ſen des Dramas, 1902. ‒ Selbſtbil- dung, 1905. ‒ Gabriel (Dram. G.), 1907. Pollatſchek, Moritz, geboren am 6. Oktober 1850 in Neu-Cerekwe (Böhmen), lebt als Schriftſteller in Wien, war hier 1882‒84 Chefredak- teur des illuſtrierten Familienjour- nals „Neue Welt“, dann viele Jahre Mitarbeiter am „Jlluſtrierten Extra- blatt“ und ſeit 1891 Herausgeber einer „Gerichtsſaal-Korreſpondenz“. S: Calderons letzte Liebe (Hiſt. R.), 1882. ‒ Georg Werfen (Hiſt. R. a. d. Zeit der deutſchen Bauernkriege), 1884. *Pollhammer, Joſeph, geb. am 20. Febr. 1832 zu Auſſee in Steier- mark, wo ſein Vater Poſtmeiſter war, erhielt den Elementarunterricht da- ſelbſt u. kam 1840 nach Graz, wo er bis 1850 das Gymnaſium beſuchte. Jn Wien, wo er von 1850‒54 dem Studium der Rechte oblag und nach Beendigung desſelben die Doktor- würde erhielt, lernte er Deſſauer, Moſenthal, Zedlitz und Grillparzer kennen, u. beſonders der letzte war es, der in ſeinem bekannten liebens- würdigen Entgegenkommen den jun- gen begabten Poeten aufmunterte. Für die Advokatur ſich entſcheidend, * 21

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/325>, abgerufen am 23.11.2024.