Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mül - Klara (N.), 1901. - Das Lebeneines Priesters in unsern Tagen (Autobiogr.), 1903. *Müller, Jsidor, wurde am 4. Apr. Mül gründete zwei Alpenvereins-Sektio-nen und leitete sie als Vorstand und Sekretär, schrieb auch mehrere topo- graph. Monographien z. B. "Jnns- bruck-Bludenz" (1889), "Landeck- Meran" (1890), "Das Patznaun" (1895), "Das Lechthal" (1896), die vom österreichischen Touristenklub herausgegeben wurden. Seit seiner festen Ansiedelung in Jnnsbruck war er mit dem Neudruck seiner poetischen Werke beschäftigt. M. starb hier Ende Septbr. 1900. Außer einigen juristi- schen Werken veröffentlichte er S:
*Müller, Julius, pseud. Julius *
Mül ‒ Klara (N.), 1901. ‒ Das Lebeneines Prieſters in unſern Tagen (Autobiogr.), 1903. *Müller, Jſidor, wurde am 4. Apr. Mül gründete zwei Alpenvereins-Sektio-nen und leitete ſie als Vorſtand und Sekretär, ſchrieb auch mehrere topo- graph. Monographien z. B. „Jnns- bruck-Bludenz“ (1889), „Landeck- Meran“ (1890), „Das Patznaun“ (1895), „Das Lechthal“ (1896), die vom öſterreichiſchen Touriſtenklub herausgegeben wurden. Seit ſeiner feſten Anſiedelung in Jnnsbruck war er mit dem Neudruck ſeiner poetiſchen Werke beſchäftigt. M. ſtarb hier Ende Septbr. 1900. Außer einigen juriſti- ſchen Werken veröffentlichte er S:
*Müller, Julius, pſeud. Julius *
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Mül
Mül
‒ Klara (N.), 1901. ‒ Das Leben
eines Prieſters in unſern Tagen
(Autobiogr.), 1903.
*Müller, Jſidor, wurde am 4. Apr.
1827 zu Landeck in Tirol geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Jnns-
bruck, ſtudierte an der Wiener Uni-
verſität Jurisprudenz u. wurde zum
Doktor beider Rechte promoviert.
Nach einer zweijährigen Praxis beim
Landgericht in Wien u. bei der Statt-
halterei in Jnnsbruck, trat er frei-
willig aus dem Staatsdienſt und
gründete unter dem Titel „Die öſter-
reichiſche Akademie in der Dichtung,
Forſchung und Kritik“ 1859 eine lite-
rariſche Zeitſchrift, die aber nur bis
zum 4. Bande gediehen iſt. Dann
warf er ſich auf die Photographie
und reiſte viele Jahre als Porträt-
und Landſchaftsphotograph. Häufig
weilte er während dieſer Zeit in Jmſt,
wo er im Hauſe ſeiner Schweſter, die
einen Gaſthof beſaß, ein Haustheater
leitete. Als im Jahre 1871 das No-
tariat in Tirol eingeführt wurde,
trat M. wieder in den Staatsdienſt:
er wurde 1872 Notar in Hopfgarten,
1873 in Reutte und 1875 in Silz,
wurde aber 1877 im Disziplinar-
weg aus dem Amte entfernt, „wegen
unheilbarer Trunkſucht“, wie es im
Urteil hieß, in Wirklichkeit aber, weil
er in öffentlichen Blättern die Miß-
ſtände im tiroliſchen Notariat etwas
ſcharf gerügt und dabei auch die Her-
ren vom Obergericht geſtreift hatte.
Mit dem Notariat verlor M. dann
auch ſeine Frau, mit der er zwei
Jahre verheiratet war, und welche
die Eheſcheidung mit der Motivie-
rung ins Werk ſetzte, daß ihr der
Amt- und Brotloſe zur Laſt fallen
würde. Dagegen verlieh ihm die
Stadt Jnnsbruck aus freier Ent-
ſchließung einen Stiftplatz in einem
Männerverſorgungshaus, von dem
er jedoch erſt im Jahre 1893 Gebrauch
machte. Jn der Zwiſchenzeit lebte er
entweder in Landeck oder auf Reiſen,
gründete zwei Alpenvereins-Sektio-
nen und leitete ſie als Vorſtand und
Sekretär, ſchrieb auch mehrere topo-
graph. Monographien z. B. „Jnns-
bruck-Bludenz“ (1889), „Landeck-
Meran“ (1890), „Das Patznaun“
(1895), „Das Lechthal“ (1896), die
vom öſterreichiſchen Touriſtenklub
herausgegeben wurden. Seit ſeiner
feſten Anſiedelung in Jnnsbruck war
er mit dem Neudruck ſeiner poetiſchen
Werke beſchäftigt. M. ſtarb hier Ende
Septbr. 1900. Außer einigen juriſti-
ſchen Werken veröffentlichte er
S:
Friedrich mit der leeren Taſche (Ti-
roliſches Nationalſchauſpiel), 1855.
‒ Die Braut des Kaiſerjägers (Ep.
D.), 1856. ‒ Alkeſte, eine Chriſtin
aus der Heidenzeit (Ep. D.), 1859. ‒
Lorbeer und Leder (Dramat. Zeit-
dichtgn.: Das Doktordiplom. ‒ Das
Dichtermonument), 1875. ‒ Tiroler
Alpenbilder, 1884. ‒ Arlbahngedenk
(100 Gedichte auf alle intereſſanten
Punkte der Arlbahn), 1887. ‒ Poe-
tiſche Werke, 3 Serien à 3 Bändchen,
1895 ff. (Jnhalt: I. Friedrich mit
der leeren Taſche. ‒ Die Braut des
Kaiſerjägers. ‒ ’s Chriſtili [Eine
Geſch. aus Valgenair, 1852]. ‒ II.
Das Dichtermonument. ‒ Tiroler
Alpenbilder. ‒ Die Tanzlektion auf
der Alm, [1859]. ‒ III. Der Schatz-
graber [Schw., 1859]. ‒ Der Vogel-
händler [Schw., 1859]. ‒ Das Doktor-
diplom).
*Müller, Julius, pſeud. Julius
Nauheim, wurde am 2. Nov. 1823
zu Burtenbach im bayeriſchen Schwa-
ben als der Sohn des dortigen Pfar-
rers geboren, der ſpäter nach Ried-
heim an der Nau verſetzt ward, wid-
mete ſich gleichfalls dem geiſtlichen
Stande und ſtudierte in Erlangen
wo er auch Mitglied der Burſchen-
ſchaft war. Er wirkte dann als Pfar-
rer in Jrmelshauſen (Unterfranken)
in Hagenbüchach (Mittelfranken) und
wurde 1866 der Amtsnachfolger ſei-
nes Vaters in Riedheim. Jm Jahre
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