Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mos schen Literatur an der KrauseschenLehr- u. Erziehungsanstalt in Dres- den und 1868 Lehrer am Gymnasium in Bielefeld, kehrte aber schon 1869 in seine frühere Stellung nach Dres- den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte er sich mit Anna Schönberger (* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als die Tochter eines Ökonomiekommis- sarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und 1860 nach Sagan versetzt wurde, emp- fing 1865-67 in Breslau ihre Aus- bildung zur Lehrerin und wirkte als solche in verschiedenen Familien und Schulen), einer Dichterin, die unter dem Namen Elly Gregor für viele Zeitschriften poetische Beiträge lie- ferte. Als zu Ostern 1883 das neu begründete Wettiner Gymnasium in Dresden eröffnet wurde, trat M. als Oberlehrer an dasselbe über und ge- hörte ihm bis Ostern 1897 an, wo er in den Ruhestand trat. Jm Jahre 1895 hatte er den Charakter als Pro- fessor erhalten. Er lebte dann in Striesen bei Dresden und starb hier nach schweren Leiden am 27. Februar 1900. S: Gedichte, 1864. 3. A. 1890. Moshammer, Joseph Alois,
Mos Mangel an Subsistenzmitteln hin-derte ihn jedoch an der Vollendung der Studien, weshalb er eine Stelle als Hofmeister und Lehrer annahm. Der neue Beruf führte ihn teils zu Stu- dien in der älteren und neueren Sprachenkunde, Literatur und Ge- schichte, teils zu schriftstellerischen Ar- beiten auf diesen Gebieten, und der Ertrag der letzteren sicherte ihm ein anständiges Einkommen, so daß er mehrere ihm angetragene Lehrämter in entfernteren Gebieten des Kaiser- staates ablehnen durfte. Erst zu An- fang des Jahres 1840 trat er in den Staatsdienst, und zwar bei dem k. k. Bücher-Revisionsamte. Als dieses Amt im Jahre 1848 einging, wurde M. Kanzlist bei der k. k. Wiener Stadt- hauptmannschaft und rückte bei der- selben im Laufe der Jahre zum k. k. Polizeikommissar erster Klasse auf. Jn dieser Stellung blieb er, bis er 1866 in den Ruhestand trat. Er starb in Wien 15. Novbr. 1878. S: Der *Mosing, Guido Konrad, pseud. *
Mos ſchen Literatur an der KrauſeſchenLehr- u. Erziehungsanſtalt in Dres- den und 1868 Lehrer am Gymnaſium in Bielefeld, kehrte aber ſchon 1869 in ſeine frühere Stellung nach Dres- den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte er ſich mit Anna Schönberger (* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als die Tochter eines Ökonomiekommiſ- ſarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und 1860 nach Sagan verſetzt wurde, emp- fing 1865-67 in Breslau ihre Aus- bildung zur Lehrerin und wirkte als ſolche in verſchiedenen Familien und Schulen), einer Dichterin, die unter dem Namen Elly Gregor für viele Zeitſchriften poetiſche Beiträge lie- ferte. Als zu Oſtern 1883 das neu begründete Wettiner Gymnaſium in Dresden eröffnet wurde, trat M. als Oberlehrer an dasſelbe über und ge- hörte ihm bis Oſtern 1897 an, wo er in den Ruheſtand trat. Jm Jahre 1895 hatte er den Charakter als Pro- feſſor erhalten. Er lebte dann in Strieſen bei Dresden und ſtarb hier nach ſchweren Leiden am 27. Februar 1900. S: Gedichte, 1864. 3. A. 1890. Moshammer, Joſeph Alois,
Moſ Mangel an Subſiſtenzmitteln hin-derte ihn jedoch an der Vollendung der Studien, weshalb er eine Stelle als Hofmeiſter und Lehrer annahm. Der neue Beruf führte ihn teils zu Stu- dien in der älteren und neueren Sprachenkunde, Literatur und Ge- ſchichte, teils zu ſchriftſtelleriſchen Ar- beiten auf dieſen Gebieten, und der Ertrag der letzteren ſicherte ihm ein anſtändiges Einkommen, ſo daß er mehrere ihm angetragene Lehrämter in entfernteren Gebieten des Kaiſer- ſtaates ablehnen durfte. Erſt zu An- fang des Jahres 1840 trat er in den Staatsdienſt, und zwar bei dem k. k. Bücher-Reviſionsamte. Als dieſes Amt im Jahre 1848 einging, wurde M. Kanzliſt bei der k. k. Wiener Stadt- hauptmannſchaft und rückte bei der- ſelben im Laufe der Jahre zum k. k. Polizeikommiſſar erſter Klaſſe auf. Jn dieſer Stellung blieb er, bis er 1866 in den Ruheſtand trat. Er ſtarb in Wien 15. Novbr. 1878. S: Der *Moſing, Guido Konrad, pſeud. *
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Mos
Moſ
ſchen Literatur an der Krauſeſchen
Lehr- u. Erziehungsanſtalt in Dres-
den und 1868 Lehrer am Gymnaſium
in Bielefeld, kehrte aber ſchon 1869
in ſeine frühere Stellung nach Dres-
den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte
er ſich mit Anna Schönberger
(* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als
die Tochter eines Ökonomiekommiſ-
ſarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und
1860 nach Sagan verſetzt wurde, emp-
fing 1865-67 in Breslau ihre Aus-
bildung zur Lehrerin und wirkte als
ſolche in verſchiedenen Familien und
Schulen), einer Dichterin, die unter
dem Namen Elly Gregor für viele
Zeitſchriften poetiſche Beiträge lie-
ferte. Als zu Oſtern 1883 das neu
begründete Wettiner Gymnaſium in
Dresden eröffnet wurde, trat M. als
Oberlehrer an dasſelbe über und ge-
hörte ihm bis Oſtern 1897 an, wo er
in den Ruheſtand trat. Jm Jahre
1895 hatte er den Charakter als Pro-
feſſor erhalten. Er lebte dann in
Strieſen bei Dresden und ſtarb hier
nach ſchweren Leiden am 27. Februar
1900.
S: Gedichte, 1864. 3. A. 1890.
‒ Neue Sonette, 1866. ‒ An den Tod
(Kanzone), 1866. ‒ Das Dresdener
Hoftheater von 1862‒69; 1869. ‒
Totenopfer. Gneiſenaus Enkel, dem
Grafen L. v. Hohenthal, 1870. ‒ Nacht
u. Sterne (Neue Ge.), 1872. ‒ Jdyllen,
1875. ‒ Schauen und Schaffen (Neue
Ge.), 1881. ‒ Deutſche Kaiſerlieder,
1889. ‒ Singen u. Sagen (Neue Ge.),
1889. ‒ Meine Beziehungen zu Robert
Hamerling und deſſen Briefe an mich,
1890. ‒ Aus der Manſarde (Neue Ge.),
1893. ‒ Pol de Mont (Jd., Nachdich-
tungen a. d. Flämiſchen), 1893.
Moshammer, Joſeph Alois,
wurde am 7. Febr. 1800 zu Forchte-
nau bei Aurolzmünſter im Jnnkreiſe
geboren, wo ſein Vater als Landwirt
lebte, beſuchte das Gymnaſium in
Paſſau und das Lyzeum in Salzburg
und kam 1823 nach Wien, um hier
die juridiſche Laufbahn zu betreten.
Mangel an Subſiſtenzmitteln hin-
derte ihn jedoch an der Vollendung der
Studien, weshalb er eine Stelle als
Hofmeiſter und Lehrer annahm. Der
neue Beruf führte ihn teils zu Stu-
dien in der älteren und neueren
Sprachenkunde, Literatur und Ge-
ſchichte, teils zu ſchriftſtelleriſchen Ar-
beiten auf dieſen Gebieten, und der
Ertrag der letzteren ſicherte ihm ein
anſtändiges Einkommen, ſo daß er
mehrere ihm angetragene Lehrämter
in entfernteren Gebieten des Kaiſer-
ſtaates ablehnen durfte. Erſt zu An-
fang des Jahres 1840 trat er in den
Staatsdienſt, und zwar bei dem k. k.
Bücher-Reviſionsamte. Als dieſes
Amt im Jahre 1848 einging, wurde
M. Kanzliſt bei der k. k. Wiener Stadt-
hauptmannſchaft und rückte bei der-
ſelben im Laufe der Jahre zum k. k.
Polizeikommiſſar erſter Klaſſe auf.
Jn dieſer Stellung blieb er, bis er
1866 in den Ruheſtand trat. Er ſtarb
in Wien 15. Novbr. 1878.
S: Der
deutſche Ordensritter (N.), 1839. ‒
Erzählungen in neuer Form, 1840. ‒
Die Auswanderer (E.), 1841. ‒ Seg-
nungen des Glaubens (E.), 1841. ‒
Kunſt und Leben (E.); III, 1846. ‒
Die Mongolenbraut (E.), 1849. ‒
Bürgerſpiegel (Eine Stadtgeſchichte),
1856. ‒ Bunte Sträußchen (En.); III,
1861‒62. ‒ Kreuz und Halbmond (E.),
1862. ‒ Licht- und Schattenbilder
(En.), 1864. ‒ Aus dem Volksleben
(En.), 1865. ‒ Lebensbilder in Licht
und Schatten (Erzählungen u. Lg.),
1866.
*Moſing, Guido Konrad, pſeud.
Guido Conrad, wurde am 23. Fe-
bruar 1824 (n. a. 1823) in Wien als
der Sohn eines geachteten Advokaten
geboren, ſtudierte an der dortigen
Univerſität die Rechte und erlangte,
kaum 20 Jahre alt, die juriſtiſche
Doktorwürde. Schon während der
Studienzeit war er vielfach zu gereif-
ten Politikern, wie Berger u. Giskra,
in Beziehung getreten, u. ſo kam es,
*
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