Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mos wandte er sich der Schriftstellerei zu,zunächst dem Drama, doch harren die von ihm verfaßten Stücke noch der Veröffentlichung. Neuerdings hat er das Gebiet des Romans betreten. Etliche Reisen nach Jtalien, Frank- reich und Schweden und ein zwei- maliger Winteraufenthalt in Berlin fallen in diese Zeit. 1909 ließ sich M. in Schweden nieder, wo er sich in Sunnanäug bei Leksand (Dalekarlien) ein Heim gründete u. mit der Stock- holmer Malerin Elsa Haunnas ver- heiratete. S: Die Königschmieds (R.), Mose, Josepha, pseudon. Jassy Mos verloren hat -- lebt. S: Was das *Mosen, Gustav jüngerer Bruder *
Moſ wandte er ſich der Schriftſtellerei zu,zunächſt dem Drama, doch harren die von ihm verfaßten Stücke noch der Veröffentlichung. Neuerdings hat er das Gebiet des Romans betreten. Etliche Reiſen nach Jtalien, Frank- reich und Schweden und ein zwei- maliger Winteraufenthalt in Berlin fallen in dieſe Zeit. 1909 ließ ſich M. in Schweden nieder, wo er ſich in Sunnanäug bei Lekſand (Dalekarlien) ein Heim gründete u. mit der Stock- holmer Malerin Elſa Haunnas ver- heiratete. S: Die Königſchmieds (R.), Moſe, Joſepha, pſeudon. Jaſſy Moſ verloren hat — lebt. S: Was das *Moſen, Guſtav jüngerer Bruder *
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Moſ
Moſ
wandte er ſich der Schriftſtellerei zu,
zunächſt dem Drama, doch harren die
von ihm verfaßten Stücke noch der
Veröffentlichung. Neuerdings hat er
das Gebiet des Romans betreten.
Etliche Reiſen nach Jtalien, Frank-
reich und Schweden und ein zwei-
maliger Winteraufenthalt in Berlin
fallen in dieſe Zeit. 1909 ließ ſich M.
in Schweden nieder, wo er ſich in
Sunnanäug bei Lekſand (Dalekarlien)
ein Heim gründete u. mit der Stock-
holmer Malerin Elſa Haunnas ver-
heiratete.
S: Die Königſchmieds (R.),
1909. ‒ Hermann Hitz (R.), 1910.
Moſe, Joſepha, pſeudon. Jaſſy
Torrund, wurde am 20. Septbr.
1860 zu Preetz in Holſtein als die
Tochter eines Baumeiſters geboren
und verlebte ihre Kindheit u. Jugend
teils in Kiel, teils in Schleſien, der
Heimat ihrer Eltern. Jn ihren Mäd-
chenjahren hatte ſie lange Zeit
ſchwere körperliche Leiden durchzu-
machen, die ſie für Wochen, oft für
Monate an das Bett feſſelten. Das
Krankenlager ward die Geburtsſtätte
ihrer ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit,
denn während eines ſolchen entſtand
ihr erſter Roman. Als ſie endlich
mehr und mehr geſundete, warf ſie
ſich mit Feuereifer auf die Malerei
und brachte es ziemlich weit in dieſer
Kunſt. Jndeſſen fühlte ſie bald, daß
ihre eigentliche Begabung doch auf
dem Gebiet der Schriftſtellerei liege,
und ſie wandte ſich derſelben aus-
ſchließlich um ſo mehr zu, als ihr die
Erfüllung der Hausfrauenpflichten
im väterlichen Hauſe nicht die Zeit
ließ, ſich mehreren Künſten zugleich
zu widmen. Jm Frühjahr 1893, als
durch den Tod der Mutter und die
Verheiratung der Geſchwiſter das El-
ternhaus ſtill und leer geworden war
u. der Vater eines ſchweren Leidens
wegen ſeinen Beruf aufgeben mußte,
ſiedelte ſie mit letzterem nach Breslau
über, wo ſie auch jetzt noch — nach-
dem ſie auch inzwiſchen den Vater
verloren hat — lebt.
S: Was das
Leben bringt, 1895. ‒ Erkämpftes
Glück (Nn.), 1898. ‒ Chriſtroſen und
andere Novellen, 1898. ‒ Sonjas
Rache (R.), 1898. ‒ Wenn’s dunkel
wird, 1902. ‒ Ein dunkler Punkt (N.),
1906. ‒ Spätſommer u. and. Novellen,
1906. ‒ Sein Herzenskind (N.), 1907.
‒ Die Gipskatze und andere luſtige
Geſchichten, 1910. ‒ Ein Kuß aus
Verſehen und andere Novellen, 1911.
‒ Die Krone der Königin u. andere
Erzählgn., 1911.
*Moſen, Guſtav jüngerer Bruder
des Folgenden, wurde am 9. Febr.
1821 zu Marieney im ſächſiſch. Vogt-
lande geboren, verlor ſeinen Vater
im dritten Lebensjahre und kam nun
mit der Mutter nach deren Vaterſtadt
Ölsnitz i. V., wo er bis zu ſeiner Kon-
firmation blieb. Dann fand er durch
Vermittlung ſeines Bruders Julius
Oſtern 1835 Aufnahme in die Familie
des Paſtors Pleißner in Flemmingen
im Altenburger Oſtkreiſe, wo er zwei
ſchöne Jahre verlebte. Sein Wunſch,
Theologie ſtudieren zu können, ſchei-
terte an der Mittelloſigkeit der Fa-
milie, und ſo wandte er ſich, nachdem
er ſich noch neun Monate in Kohren
bei Frohberg ſpeziell in Muſik vor-
bereitet hatte, ſeit Herbſt 1837 auf
dem Seminar in Plauen dem Berufe
eines Volksſchullehrers zu. Allein dem
Plan, zu ſtudieren, hatte er nie aus
den Augen verloren. Jn aller Stille
machte er ſeine Prüfung am Gym-
naſium in Plauen, ſchied Oſtern 1838
aus dem Seminar, trat in die Tertia
des Gymnaſiums ein und abſolvierte
dieſes unter mancherlei Entbehrun-
gen Oſtern 1842. Er ſtudierte nun
in Leipzig bis Oſtern 1846 Philolo-
gie, übernahm dann eine Hauslehrer-
ſtelle in Nordböhmen und ging 1847
im Herbſt als Privatlehrer nach Dres-
den, wo ſeines Bruders Freunde ihn
herzlich aufnahmen. Nachdem er hier
Oſtern 1853 ſein Probejahr auf der
Kreuzſchule abſolviert, wurde er Pro-
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