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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mol
(Tr.), 1874. - Herr v. Syballus (N.),
1873. - Der Jesuit (N.), 1873. - Me-
moiren eines Totenkopfes (R.); II,
1875. - Die Weisen des Morgenlandes
(Festspiel), 1877. - Der Kaplan von
Friedlingen (N.), 1877. - Dramati-
sche Spiele (Sankt Ursulas Rhein-
fahrt. - Die Villa bei Amalfi. - Schön
Gundel), 1878. - Der Gast im Kyff-
häuser (E.), 1880. - Die Blume von
Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897.
- Gedichte, 1884.

*Mollenhauer, Karl,

geboren am
3. Oktober 1860 in Bockenem (Han-
nover) als der Sohn des dortigen
Superintendenten, verlor seinen Va-
ter sehr früh u. folgte nun der Mut-
ter nach Braunschweig, wo er bis
Ostern 1879 das Gymnasium Mar-
tino-Catarineum besuchte. Nach kur-
zem Studium in Tübingen ward der
Aufenthalt in Dorpat, wo er im
Hause seines Onkels, des Philosophen
Teichmüller, lebte, von besonderer
Bedeutung für ihn. Sein Studium
gestaltete sich erst allmählich zu einem
eigentlichen Fachstudium der klassi-
schen Philologie und Geschichte. Nach
einem Sommeraufenthalt auf dem
Landgute eines russischen Edelmannes
ging er nach Göttingen zum äußeren
Abschlusse seiner Studien. Er absol-
vierte 1884 sein Staatsexamen u. fand
1885 Anstellung an dem Gymnasium
in Braunschweig, dem er selbst seine
Bildung verdankte. Hier wurde er
bald mit d. Kreise der "ehrlichen Klei-
derseller" bekannt und trat in nähere
Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud-
wig Hänselmann, Wilhelm Brandes
(s. d. a.) u. a. Ostern 1901 kam M.
als Oberlehrer an das Gymnasium in
Blankenburg a. H., an dem er jetzt
noch, u. zwar seit 1907 als Professor,
wirkt. Außer einigen historisch-bio-
graphischen Schriften über Justus
Möser und August Wilhelm Rehberg
veröffentlichte er

S:

Das Stadtthea-
ter (Komödie), 1906. - Der Wille
zum Leben (E.), 1901.

[Spaltenumbruch]
Möl
Möller, A. von,

Pseud. für An-
gelika Lagerström;
s. d.!

Möller, Agnes,

pseudon. Agnes
v. der Decken,
wurde am 5. Juni
1864 in Breslau geboren, verbrachte
ihre Kindheit teils in ihrer Vater-
stadt, teils im polnischen Oberschlesien
und an der Grenze Böhmens und hat
auch im späteren Leben oft ihren
Aufenthaltsort gewechselt u. häufige,
lang ausgedehnte Reisen in Deutsch-
land u. Österreich gemacht. So bildete
sich bei ihr ganz von selber die Neigung
aus, Volkslieder, Volksspiele usw. zu
sammeln und Charaktere und Land-
schaften zu studieren. Zwischendurch
besuchte sie eine Münchener und Ber-
liner Kunstschule, bildete sich in der
Musik aus u. eignete sich die Kenntnis
mehrerer europäischen Sprachen an,
besonders der nordischen, aus denen
sie uns in der Folge verschiedene
Übersetzungen bot. Seit 1897 gibt sie
die Zeitschrift "Elternhaus" (Landes-
hut in Schlesien) heraus. Jhren
Wohnsitz hatte sie einige Jahre in
Kopenhagen, lebt aber seit 1897 wie-
der in Breslau.

S:

Heidekind (E.),
1888. - Aus der Salzbüchse (Spruch-
verse u. Verssprüche), 1889. - Briefe
einer alten Bäuerin, 1890. - Briefe
eines deutschen Knaben, 1890. - Jn
Dämmerungen (Ge.), 1892. - Nach
der Natur. Wiegenlieder der Mutter
Gottes, 1894. - Bücherblätter. Bade-
erinnerungen (Ge.), 1897.

*Möller, Alfred,

geb. am 22. Jan.
1877 zu Cilli (Steiermark) als der
Sohn eines Beamten der Südbahn,
besuchte daselbst Volksschule u. Gym-
nasium und maturierte mit bestem
Erfolge in Graz, wohin er mit 14
Jahren gekommen war. Er wandte
sich dann dem Studium der Medizin
zu, das er aber bald mit dem Stu-
dium der Kunstgeschichte vertauschte,
dem er abwechselnd an den Universi-
täten Graz und Wien oblag. 1900
genügte M. seiner Militärpflicht als
Einjährig-Freiwilliger in Wien und

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[Spaltenumbruch]

Mol
(Tr.), 1874. ‒ Herr v. Syballus (N.),
1873. ‒ Der Jeſuit (N.), 1873. ‒ Me-
moiren eines Totenkopfes (R.); II,
1875. ‒ Die Weiſen des Morgenlandes
(Feſtſpiel), 1877. ‒ Der Kaplan von
Friedlingen (N.), 1877. ‒ Dramati-
ſche Spiele (Sankt Urſulas Rhein-
fahrt. ‒ Die Villa bei Amalfi. ‒ Schön
Gundel), 1878. ‒ Der Gaſt im Kyff-
häuſer (E.), 1880. ‒ Die Blume von
Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897.
‒ Gedichte, 1884.

*Mollenhauer, Karl,

geboren am
3. Oktober 1860 in Bockenem (Han-
nover) als der Sohn des dortigen
Superintendenten, verlor ſeinen Va-
ter ſehr früh u. folgte nun der Mut-
ter nach Braunſchweig, wo er bis
Oſtern 1879 das Gymnaſium Mar-
tino-Catarineum beſuchte. Nach kur-
zem Studium in Tübingen ward der
Aufenthalt in Dorpat, wo er im
Hauſe ſeines Onkels, des Philoſophen
Teichmüller, lebte, von beſonderer
Bedeutung für ihn. Sein Studium
geſtaltete ſich erſt allmählich zu einem
eigentlichen Fachſtudium der klaſſi-
ſchen Philologie und Geſchichte. Nach
einem Sommeraufenthalt auf dem
Landgute eines ruſſiſchen Edelmannes
ging er nach Göttingen zum äußeren
Abſchluſſe ſeiner Studien. Er abſol-
vierte 1884 ſein Staatsexamen u. fand
1885 Anſtellung an dem Gymnaſium
in Braunſchweig, dem er ſelbſt ſeine
Bildung verdankte. Hier wurde er
bald mit d. Kreiſe der „ehrlichen Klei-
derſeller“ bekannt und trat in nähere
Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud-
wig Hänſelmann, Wilhelm Brandes
(ſ. d. a.) u. a. Oſtern 1901 kam M.
als Oberlehrer an das Gymnaſium in
Blankenburg a. H., an dem er jetzt
noch, u. zwar ſeit 1907 als Profeſſor,
wirkt. Außer einigen hiſtoriſch-bio-
graphiſchen Schriften über Juſtus
Möſer und Auguſt Wilhelm Rehberg
veröffentlichte er

S:

Das Stadtthea-
ter (Komödie), 1906. ‒ Der Wille
zum Leben (E.), 1901.

[Spaltenumbruch]
Möl
Möller, A. von,

Pſeud. für An-
gelika Lagerſtröm;
ſ. d.!

Möller, Agnes,

pſeudon. Agnes
v. der Decken,
wurde am 5. Juni
1864 in Breslau geboren, verbrachte
ihre Kindheit teils in ihrer Vater-
ſtadt, teils im polniſchen Oberſchleſien
und an der Grenze Böhmens und hat
auch im ſpäteren Leben oft ihren
Aufenthaltsort gewechſelt u. häufige,
lang ausgedehnte Reiſen in Deutſch-
land u. Öſterreich gemacht. So bildete
ſich bei ihr ganz von ſelber die Neigung
aus, Volkslieder, Volksſpiele uſw. zu
ſammeln und Charaktere und Land-
ſchaften zu ſtudieren. Zwiſchendurch
beſuchte ſie eine Münchener und Ber-
liner Kunſtſchule, bildete ſich in der
Muſik aus u. eignete ſich die Kenntnis
mehrerer europäiſchen Sprachen an,
beſonders der nordiſchen, aus denen
ſie uns in der Folge verſchiedene
Überſetzungen bot. Seit 1897 gibt ſie
die Zeitſchrift „Elternhaus“ (Landes-
hut in Schleſien) heraus. Jhren
Wohnſitz hatte ſie einige Jahre in
Kopenhagen, lebt aber ſeit 1897 wie-
der in Breslau.

S:

Heidekind (E.),
1888. ‒ Aus der Salzbüchſe (Spruch-
verſe u. Versſprüche), 1889. ‒ Briefe
einer alten Bäuerin, 1890. ‒ Briefe
eines deutſchen Knaben, 1890. ‒ Jn
Dämmerungen (Ge.), 1892. ‒ Nach
der Natur. Wiegenlieder der Mutter
Gottes, 1894. ‒ Bücherblätter. Bade-
erinnerungen (Ge.), 1897.

*Möller, Alfred,

geb. am 22. Jan.
1877 zu Cilli (Steiermark) als der
Sohn eines Beamten der Südbahn,
beſuchte daſelbſt Volksſchule u. Gym-
naſium und maturierte mit beſtem
Erfolge in Graz, wohin er mit 14
Jahren gekommen war. Er wandte
ſich dann dem Studium der Medizin
zu, das er aber bald mit dem Stu-
dium der Kunſtgeſchichte vertauſchte,
dem er abwechſelnd an den Univerſi-
täten Graz und Wien oblag. 1900
genügte M. ſeiner Militärpflicht als
Einjährig-Freiwilliger in Wien und

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/21>, abgerufen am 23.11.2024.