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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Löw
bergsthal damals eingerichtete berg-
und hüttenmännische Schule u. wid-
mete sich darauf dem Montanwesen,
in welchem er noch heute als Berg-
baubetriebsleiter in Würbenthal tätig
ist. Schwere Schicksalsschläge haben
ihn in den letzten Jahren getroffen,
indem eine epidemische Krankheit ihm
zwei erwachsene hoffnungsvolle Kin-
der raubte und ihn selbst auf ein
schweres Krankenlager warf. Seine
in Fachzeitschriften des Jn- u. Aus-
landes veröffentlichten Abhandlun-
gen und Aufsätze haben viel dazu
beigetragen, daß die Mineralien- u.
Erzlagerstätten des Sudetengebirges
und der böhmischen Gebirge in wei-
testen Kreisen bekannt wurden.

S:


Führer durch Würbenthal und Um-
gebung, 1888. - Der Klausner vom
Engelsberg (Hist. E.), 1889. - Ge-
sammelte Schriften, 1.-7. Band, 1890
bis 1910 [Jnhalt: I. Altvatersagen,
1890. 2. A. 1902. - II. Schles. Volks-
und Bergmannssagen, 1903. - III.
Jllustrierter Führer durch die mäh-
risch-schlesischen Sudeten, 1903. - IV.
Sagen und Geschichten aus dem Alt-
vatergebirge, 1904. - V. Aus der Hei-
mat (22 heitere En. in Mdt.), 1907.
- VI. Eichenlaub und Tannenreis
(Altdeutsche En. aus d. Quadenzeit),
1908. - VII. Geschichtla vom Förster
Benedix (Humor. in Mdt.), 1910.]

Löwe, Friedrich Anton,

Sohn
eines jüdischen Kaufmanns u. Wech-
selmaklers in Hamburg, wurde da-
selbst am 31. Januar 1812 geboren
und gleich nach der Geburt getauft.
Er besuchte das Hamburger Johan-
neum und studierte seit Ostern 1830
in Kiel und seit Ostern 1831 in Ber-
lin unter Schleiermacher, Neander
und Steffens Theologie. Seit dem
15. Juni 1836 Lizentiat der Theo-
logie und Privatdozent in Berlin,
blieb er dort bis 1837 und ging dann
in gleicher Eigenschaft nach Kiel, wo
er bis 1839 verweilte. Er wandte
sich darauf nach Lübeck, 1842 nach
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Löw
Hamburg, wo er Lehrer an der Mis-
sionsschule der Norddeutschen Gesell-
schaft wurde, und ging 1848 in glei-
cher Eigenschaft nach Bremen. Als
die Schule aufgehoben ward, kehrte
er nach Hamburg zurück u. lebte dort
zunächst als Privatgelehrter und von
1855-62 als Redakteur des "Nach-
bar". Jm Frühjahr 1862 zog er nach
dem Geburtsort seiner Frau, Zürich,
wo er, da ihm die Erlaubnis, Vor-
lesungen an der Universität halten
zu dürfen, verweigert ward, Bibel-
stunden und religiöse Vorträge vor
einem gebildeten Publikum hielt. Er
starb 1871.

S:

Ruth (Lyr. Dr. mit
einem Vorspiel: Der Tod Simsons),
1857. - Ein neues Rütlilied, und:
Zwinglis Ruf an Zürich (2 Ge.),
1864. - Maria von Magdala (Bibl.
Dr.), 1876.

Löwe, Franz Ludwig, Feodorv.,


stammt aus einer berühmten deut-
schen Schauspielerfamilie und ist der
Sohn des als Darsteller von Helden-
gestalten berühmten Ferdinand Löwe
und der Bruder der ausgezeichneten
Sängerin Johanna Sophie Löwe.
Geboren zu Kassel am 5. Juli 1816,
besuchte er das Lyzeum in Mann-
heim und debütierte nach des Vaters
Tode (1832), der seine Absicht, sich
den Wissenschaften zu widmen, ver-
eitelte, an der dortigen Bühne. Spä-
ter wirkte er als Schauspieler in Ham-
burg u. Frankfurt, setzte aber neben
der theatralischen Tätigkeit seine Stu-
dien eifrig fort und gab sich ihnen
sogar auf einige Jahre wieder aus-
schließlich hin. Familienverhältnisse
führten ihn dann in die frühere Lauf-
bahn zurück und 1841 wurde er an
der königl. Hofbühne in Stuttgart
als Hofschauspieler und 1846 auch
als Regisseur angestellt. Seine dich-
terischen Arbeiten erwarben ihm von
der Universität Gießen die philoso-
phische Doktorwürde, u. am 11. Fe-
bruar 1881, dem Tage seiner 40jäh-
rigen Tätigkeit, erhielt er mit dem

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Löw
bergsthal damals eingerichtete berg-
und hüttenmänniſche Schule u. wid-
mete ſich darauf dem Montanweſen,
in welchem er noch heute als Berg-
baubetriebsleiter in Würbenthal tätig
iſt. Schwere Schickſalsſchläge haben
ihn in den letzten Jahren getroffen,
indem eine epidemiſche Krankheit ihm
zwei erwachſene hoffnungsvolle Kin-
der raubte und ihn ſelbſt auf ein
ſchweres Krankenlager warf. Seine
in Fachzeitſchriften des Jn- u. Aus-
landes veröffentlichten Abhandlun-
gen und Aufſätze haben viel dazu
beigetragen, daß die Mineralien- u.
Erzlagerſtätten des Sudetengebirges
und der böhmiſchen Gebirge in wei-
teſten Kreiſen bekannt wurden.

S:


Führer durch Würbenthal und Um-
gebung, 1888. ‒ Der Klausner vom
Engelsberg (Hiſt. E.), 1889. ‒ Ge-
ſammelte Schriften, 1.‒7. Band, 1890
bis 1910 [Jnhalt: I. Altvaterſagen,
1890. 2. A. 1902. ‒ II. Schleſ. Volks-
und Bergmannsſagen, 1903. ‒ III.
Jlluſtrierter Führer durch die mäh-
riſch-ſchleſiſchen Sudeten, 1903. ‒ IV.
Sagen und Geſchichten aus dem Alt-
vatergebirge, 1904. ‒ V. Aus der Hei-
mat (22 heitere En. in Mdt.), 1907.
VI. Eichenlaub und Tannenreis
(Altdeutſche En. aus d. Quadenzeit),
1908. ‒ VII. Geſchichtla vom Förſter
Benedix (Humor. in Mdt.), 1910.]

Löwe, Friedrich Anton,

Sohn
eines jüdiſchen Kaufmanns u. Wech-
ſelmaklers in Hamburg, wurde da-
ſelbſt am 31. Januar 1812 geboren
und gleich nach der Geburt getauft.
Er beſuchte das Hamburger Johan-
neum und ſtudierte ſeit Oſtern 1830
in Kiel und ſeit Oſtern 1831 in Ber-
lin unter Schleiermacher, Neander
und Steffens Theologie. Seit dem
15. Juni 1836 Lizentiat der Theo-
logie und Privatdozent in Berlin,
blieb er dort bis 1837 und ging dann
in gleicher Eigenſchaft nach Kiel, wo
er bis 1839 verweilte. Er wandte
ſich darauf nach Lübeck, 1842 nach
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Löw
Hamburg, wo er Lehrer an der Miſ-
ſionsſchule der Norddeutſchen Geſell-
ſchaft wurde, und ging 1848 in glei-
cher Eigenſchaft nach Bremen. Als
die Schule aufgehoben ward, kehrte
er nach Hamburg zurück u. lebte dort
zunächſt als Privatgelehrter und von
1855‒62 als Redakteur des „Nach-
bar‟. Jm Frühjahr 1862 zog er nach
dem Geburtsort ſeiner Frau, Zürich,
wo er, da ihm die Erlaubnis, Vor-
leſungen an der Univerſität halten
zu dürfen, verweigert ward, Bibel-
ſtunden und religiöſe Vorträge vor
einem gebildeten Publikum hielt. Er
ſtarb 1871.

S:

Ruth (Lyr. Dr. mit
einem Vorſpiel: Der Tod Simſons),
1857. ‒ Ein neues Rütlilied, und:
Zwinglis Ruf an Zürich (2 Ge.),
1864. ‒ Maria von Magdala (Bibl.
Dr.), 1876.

Löwe, Franz Ludwig, Feodorv.,


ſtammt aus einer berühmten deut-
ſchen Schauſpielerfamilie und iſt der
Sohn des als Darſteller von Helden-
geſtalten berühmten Ferdinand Löwe
und der Bruder der ausgezeichneten
Sängerin Johanna Sophie Löwe.
Geboren zu Kaſſel am 5. Juli 1816,
beſuchte er das Lyzeum in Mann-
heim und debütierte nach des Vaters
Tode (1832), der ſeine Abſicht, ſich
den Wiſſenſchaften zu widmen, ver-
eitelte, an der dortigen Bühne. Spä-
ter wirkte er als Schauſpieler in Ham-
burg u. Frankfurt, ſetzte aber neben
der theatraliſchen Tätigkeit ſeine Stu-
dien eifrig fort und gab ſich ihnen
ſogar auf einige Jahre wieder aus-
ſchließlich hin. Familienverhältniſſe
führten ihn dann in die frühere Lauf-
bahn zurück und 1841 wurde er an
der königl. Hofbühne in Stuttgart
als Hofſchauſpieler und 1846 auch
als Regiſſeur angeſtellt. Seine dich-
teriſchen Arbeiten erwarben ihm von
der Univerſität Gießen die philoſo-
phiſche Doktorwürde, u. am 11. Fe-
bruar 1881, dem Tage ſeiner 40jäh-
rigen Tätigkeit, erhielt er mit dem

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[308/0312] Löw Löw bergsthal damals eingerichtete berg- und hüttenmänniſche Schule u. wid- mete ſich darauf dem Montanweſen, in welchem er noch heute als Berg- baubetriebsleiter in Würbenthal tätig iſt. Schwere Schickſalsſchläge haben ihn in den letzten Jahren getroffen, indem eine epidemiſche Krankheit ihm zwei erwachſene hoffnungsvolle Kin- der raubte und ihn ſelbſt auf ein ſchweres Krankenlager warf. Seine in Fachzeitſchriften des Jn- u. Aus- landes veröffentlichten Abhandlun- gen und Aufſätze haben viel dazu beigetragen, daß die Mineralien- u. Erzlagerſtätten des Sudetengebirges und der böhmiſchen Gebirge in wei- teſten Kreiſen bekannt wurden. S: Führer durch Würbenthal und Um- gebung, 1888. ‒ Der Klausner vom Engelsberg (Hiſt. E.), 1889. ‒ Ge- ſammelte Schriften, 1.‒7. Band, 1890 bis 1910 [Jnhalt: I. Altvaterſagen, 1890. 2. A. 1902. ‒ II. Schleſ. Volks- und Bergmannsſagen, 1903. ‒ III. Jlluſtrierter Führer durch die mäh- riſch-ſchleſiſchen Sudeten, 1903. ‒ IV. Sagen und Geſchichten aus dem Alt- vatergebirge, 1904. ‒ V. Aus der Hei- mat (22 heitere En. in Mdt.), 1907. ‒ VI. Eichenlaub und Tannenreis (Altdeutſche En. aus d. Quadenzeit), 1908. ‒ VII. Geſchichtla vom Förſter Benedix (Humor. in Mdt.), 1910.] Löwe, Friedrich Anton, Sohn eines jüdiſchen Kaufmanns u. Wech- ſelmaklers in Hamburg, wurde da- ſelbſt am 31. Januar 1812 geboren und gleich nach der Geburt getauft. Er beſuchte das Hamburger Johan- neum und ſtudierte ſeit Oſtern 1830 in Kiel und ſeit Oſtern 1831 in Ber- lin unter Schleiermacher, Neander und Steffens Theologie. Seit dem 15. Juni 1836 Lizentiat der Theo- logie und Privatdozent in Berlin, blieb er dort bis 1837 und ging dann in gleicher Eigenſchaft nach Kiel, wo er bis 1839 verweilte. Er wandte ſich darauf nach Lübeck, 1842 nach Hamburg, wo er Lehrer an der Miſ- ſionsſchule der Norddeutſchen Geſell- ſchaft wurde, und ging 1848 in glei- cher Eigenſchaft nach Bremen. Als die Schule aufgehoben ward, kehrte er nach Hamburg zurück u. lebte dort zunächſt als Privatgelehrter und von 1855‒62 als Redakteur des „Nach- bar‟. Jm Frühjahr 1862 zog er nach dem Geburtsort ſeiner Frau, Zürich, wo er, da ihm die Erlaubnis, Vor- leſungen an der Univerſität halten zu dürfen, verweigert ward, Bibel- ſtunden und religiöſe Vorträge vor einem gebildeten Publikum hielt. Er ſtarb 1871. S: Ruth (Lyr. Dr. mit einem Vorſpiel: Der Tod Simſons), 1857. ‒ Ein neues Rütlilied, und: Zwinglis Ruf an Zürich (2 Ge.), 1864. ‒ Maria von Magdala (Bibl. Dr.), 1876. Löwe, Franz Ludwig, Feodorv., ſtammt aus einer berühmten deut- ſchen Schauſpielerfamilie und iſt der Sohn des als Darſteller von Helden- geſtalten berühmten Ferdinand Löwe und der Bruder der ausgezeichneten Sängerin Johanna Sophie Löwe. Geboren zu Kaſſel am 5. Juli 1816, beſuchte er das Lyzeum in Mann- heim und debütierte nach des Vaters Tode (1832), der ſeine Abſicht, ſich den Wiſſenſchaften zu widmen, ver- eitelte, an der dortigen Bühne. Spä- ter wirkte er als Schauſpieler in Ham- burg u. Frankfurt, ſetzte aber neben der theatraliſchen Tätigkeit ſeine Stu- dien eifrig fort und gab ſich ihnen ſogar auf einige Jahre wieder aus- ſchließlich hin. Familienverhältniſſe führten ihn dann in die frühere Lauf- bahn zurück und 1841 wurde er an der königl. Hofbühne in Stuttgart als Hofſchauſpieler und 1846 auch als Regiſſeur angeſtellt. Seine dich- teriſchen Arbeiten erwarben ihm von der Univerſität Gießen die philoſo- phiſche Doktorwürde, u. am 11. Fe- bruar 1881, dem Tage ſeiner 40jäh- rigen Tätigkeit, erhielt er mit dem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/312>, abgerufen am 22.11.2024.