- Südslawische Volksüberlieferungen, die sich auf den Geschlechtsverkehr be- ziehen (En.), 1904. - Um holder Frauen Gunst (R., mit Ed. Kulke), 1905. - Kaiser Philipp von Schwaben- Hohenstaufen (Dr.), 1908.
*Krauß, Gustav Johannes,
geb. am 23. März 1864 zu Preßburg in Ungarn als der Sohn eines Beamten, verlebte eine recht traurige Kindheit, da er in den ersten fünf Jahren seines Lebens von allen nur möglichen Krankheiten heimgesucht wurde, die ihn oft an den Rand des Grabes brachten. Jm Jahre 1870 kam er mit den Eltern nach Wien, wo der Vater Beamter einer Versicherungsanstalt wurde. Der große Wiener Krach im Jahre 1873 raubte der Familie den bescheidenen Wohlstand und dem Va- ter seine Stellung. Vier Jahre später starb er. Bis dahin war die Erziehung des Sohnes eine wunderliche gewesen; der Vater, ein begeisterter Anhänger Schopenhauers, hatte sie selbst gelei- tet, und zwar im Sinne dieses großen Philosophen, und erst, als der Knabe zwölf Jahre alt war, gab der Vater die Einwilligung, daß der Sohn eine öffentliche Schule besuchen durfte. Jm folgenden Jahre kam dieser auf das Gymnasium zu den Schotten, auf dem er sich durch Erteilung von Privat- unterricht fast selber unterhielt, und bezog später die Universität, um Phi- losophie, Mathematik und Physik zu studieren. Jndessen fand er in dem ganzen Betriebe der Vorlesungen so wenig Befriedigung, daß er die Uni- versität verließ und es zunächst im Postdienst versuchte. Dann ging er zum Versicherungswesen über, wurde 1891 als Versicherungsmathematiker nach Rumänien berufen und blieb hier drei Jahre, bis ein Duell seine Stel- lung dort unmöglich machte. Seitdem lebte er in Berlin als Schriftsteller, wo er am 15. Febr. 1904 starb. Von seinen zahlreichen Romanen und No- vellen sind die meisten bisher in Zei- [Spaltenumbruch]
Kra
tungen und Journalen erschienen.
S:
Lucretia (R.), 1899. - Die Ghici- toare und andere Novellen, 1899. - Corriger la fortune (E.), 1899. - Rothenburger Mären (3 Nn.), 1899. - Des Meisters Ende (R.), 1900. - Der Zwingherr (R.), 1900. - Ums Geld (R.), 1902. - Jrrwege. Das helle Fenster (2 Nn.), 1903. - Hexenkünste (R.), 1904. - Fata Morgana (R.), 1905.
Krauß, Hans Nicolaus (Klaus),
wurde am 26. Dezbr. 1861 im Forst- hause Neuhaus bei Eger geboren, be- zog nach beendetem Gymnasialkursus 1881 die Universität Wien, an der er bis 1883 studierte, lebte 1884 bis 1885 als Schriftsteller in Berlin, ging dann nach Eger, wo er 1886 bis 1890 die literarische Monatsschrift "Deutsche Blätter" herausgab, u. kehrte darauf wieder nach Berlin zurück, wo er am 20. September 1906 starb.
S:
Egha- landrisch's (Hum. in Egerländ. Mdt., mit G. N. Dümml, hrsg.), 1886. - An der Wende (Hum., Sat, Geschn. a. d. Leben), 1894. - Jm Waldwinkel (Sk. u. Geschn.), 1897. - Heimat (Eine Ro- mantrilogie), 1897-1901 [Jnhalt: I. Lena (R.), 1897. - II. Der Förster von Konradsreuth (R.), 1900. - III. Die Stadt (R.), 1901.]
Krauß, Maximilian,
geb. am 18. April 1868 in Marktfest (Bayern), lebt (1894) als Redakteur der "Münchener Neuesten Nachrichten" in München, (1900) als Direktor der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart.
S:
Hahnschrei! (Weckrufe eines Moder- nen), 1894. - Unter d. Frauentürmen (R. a. d. Münchener Leben), 1901.
Krauß, Peter,
geb. am 9. Apr. 1812 zu Dilsburg, wurde Seifensieder in Mannheim und lebte später als Ren- tier daselbst.
S:
Gedichte, 1866.
*Krauß, Rudolf,
geb. am 14. März 1861 in Cannstadt bei Stuttgart, stu- dierte nach Absolvierung des Ober- gymnasiums in Heilbronn a. N. klas- sische Philologie, Geschichte u. Litera-
*
[Spaltenumbruch]
Kra
‒ Südſlawiſche Volksüberlieferungen, die ſich auf den Geſchlechtsverkehr be- ziehen (En.), 1904. ‒ Um holder Frauen Gunſt (R., mit Ed. Kulke), 1905. ‒ Kaiſer Philipp von Schwaben- Hohenſtaufen (Dr.), 1908.
*Krauß, Guſtav Johannes,
geb. am 23. März 1864 zu Preßburg in Ungarn als der Sohn eines Beamten, verlebte eine recht traurige Kindheit, da er in den erſten fünf Jahren ſeines Lebens von allen nur möglichen Krankheiten heimgeſucht wurde, die ihn oft an den Rand des Grabes brachten. Jm Jahre 1870 kam er mit den Eltern nach Wien, wo der Vater Beamter einer Verſicherungsanſtalt wurde. Der große Wiener Krach im Jahre 1873 raubte der Familie den beſcheidenen Wohlſtand und dem Va- ter ſeine Stellung. Vier Jahre ſpäter ſtarb er. Bis dahin war die Erziehung des Sohnes eine wunderliche geweſen; der Vater, ein begeiſterter Anhänger Schopenhauers, hatte ſie ſelbſt gelei- tet, und zwar im Sinne dieſes großen Philoſophen, und erſt, als der Knabe zwölf Jahre alt war, gab der Vater die Einwilligung, daß der Sohn eine öffentliche Schule beſuchen durfte. Jm folgenden Jahre kam dieſer auf das Gymnaſium zu den Schotten, auf dem er ſich durch Erteilung von Privat- unterricht faſt ſelber unterhielt, und bezog ſpäter die Univerſität, um Phi- loſophie, Mathematik und Phyſik zu ſtudieren. Jndeſſen fand er in dem ganzen Betriebe der Vorleſungen ſo wenig Befriedigung, daß er die Uni- verſität verließ und es zunächſt im Poſtdienſt verſuchte. Dann ging er zum Verſicherungsweſen über, wurde 1891 als Verſicherungsmathematiker nach Rumänien berufen und blieb hier drei Jahre, bis ein Duell ſeine Stel- lung dort unmöglich machte. Seitdem lebte er in Berlin als Schriftſteller, wo er am 15. Febr. 1904 ſtarb. Von ſeinen zahlreichen Romanen und No- vellen ſind die meiſten bisher in Zei- [Spaltenumbruch]
Kra
tungen und Journalen erſchienen.
S:
Lucretia (R.), 1899. ‒ Die Ghici- toare und andere Novellen, 1899. ‒ Corriger la fortune (E.), 1899. ‒ Rothenburger Mären (3 Nn.), 1899. ‒ Des Meiſters Ende (R.), 1900. ‒ Der Zwingherr (R.), 1900. ‒ Ums Geld (R.), 1902. ‒ Jrrwege. Das helle Fenſter (2 Nn.), 1903. ‒ Hexenkünſte (R.), 1904. ‒ Fata Morgana (R.), 1905.
Krauß, Hans Nicolaus (Klaus),
wurde am 26. Dezbr. 1861 im Forſt- hauſe Neuhaus bei Eger geboren, be- zog nach beendetem Gymnaſialkurſus 1881 die Univerſität Wien, an der er bis 1883 ſtudierte, lebte 1884 bis 1885 als Schriftſteller in Berlin, ging dann nach Eger, wo er 1886 bis 1890 die literariſche Monatsſchrift „Deutſche Blätter‟ herausgab, u. kehrte darauf wieder nach Berlin zurück, wo er am 20. September 1906 ſtarb.
S:
Egha- landriſch’s (Hum. in Egerländ. Mdt., mit G. N. Dümml, hrsg.), 1886. ‒ An der Wende (Hum., Sat, Geſchn. a. d. Leben), 1894. ‒ Jm Waldwinkel (Sk. u. Geſchn.), 1897. ‒ Heimat (Eine Ro- mantrilogie), 1897‒1901 [Jnhalt: I. Lena (R.), 1897. ‒ II. Der Förſter von Konradsreuth (R.), 1900. ‒ III. Die Stadt (R.), 1901.]
Krauß, Maximilian,
geb. am 18. April 1868 in Marktfeſt (Bayern), lebt (1894) als Redakteur der „Münchener Neueſten Nachrichten‟ in München, (1900) als Direktor der Deutſchen Verlagsanſtalt in Stuttgart.
S:
Hahnſchrei! (Weckrufe eines Moder- nen), 1894. ‒ Unter d. Frauentürmen (R. a. d. Münchener Leben), 1901.
Krauß, Peter,
geb. am 9. Apr. 1812 zu Dilsburg, wurde Seifenſieder in Mannheim und lebte ſpäter als Ren- tier daſelbſt.
S:
Gedichte, 1866.
*Krauß, Rudolf,
geb. am 14. März 1861 in Cannſtadt bei Stuttgart, ſtu- dierte nach Abſolvierung des Ober- gymnaſiums in Heilbronn a. N. klaſ- ſiſche Philologie, Geſchichte u. Litera-
*
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[102/0106]
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Kra
‒ Südſlawiſche Volksüberlieferungen,
die ſich auf den Geſchlechtsverkehr be-
ziehen (En.), 1904. ‒ Um holder
Frauen Gunſt (R., mit Ed. Kulke),
1905. ‒ Kaiſer Philipp von Schwaben-
Hohenſtaufen (Dr.), 1908.
*Krauß, Guſtav Johannes, geb.
am 23. März 1864 zu Preßburg in
Ungarn als der Sohn eines Beamten,
verlebte eine recht traurige Kindheit,
da er in den erſten fünf Jahren ſeines
Lebens von allen nur möglichen
Krankheiten heimgeſucht wurde, die
ihn oft an den Rand des Grabes
brachten. Jm Jahre 1870 kam er mit
den Eltern nach Wien, wo der Vater
Beamter einer Verſicherungsanſtalt
wurde. Der große Wiener Krach im
Jahre 1873 raubte der Familie den
beſcheidenen Wohlſtand und dem Va-
ter ſeine Stellung. Vier Jahre ſpäter
ſtarb er. Bis dahin war die Erziehung
des Sohnes eine wunderliche geweſen;
der Vater, ein begeiſterter Anhänger
Schopenhauers, hatte ſie ſelbſt gelei-
tet, und zwar im Sinne dieſes großen
Philoſophen, und erſt, als der Knabe
zwölf Jahre alt war, gab der Vater
die Einwilligung, daß der Sohn eine
öffentliche Schule beſuchen durfte. Jm
folgenden Jahre kam dieſer auf das
Gymnaſium zu den Schotten, auf dem
er ſich durch Erteilung von Privat-
unterricht faſt ſelber unterhielt, und
bezog ſpäter die Univerſität, um Phi-
loſophie, Mathematik und Phyſik zu
ſtudieren. Jndeſſen fand er in dem
ganzen Betriebe der Vorleſungen ſo
wenig Befriedigung, daß er die Uni-
verſität verließ und es zunächſt im
Poſtdienſt verſuchte. Dann ging er
zum Verſicherungsweſen über, wurde
1891 als Verſicherungsmathematiker
nach Rumänien berufen und blieb hier
drei Jahre, bis ein Duell ſeine Stel-
lung dort unmöglich machte. Seitdem
lebte er in Berlin als Schriftſteller,
wo er am 15. Febr. 1904 ſtarb. Von
ſeinen zahlreichen Romanen und No-
vellen ſind die meiſten bisher in Zei-
tungen und Journalen erſchienen.
S: Lucretia (R.), 1899. ‒ Die Ghici-
toare und andere Novellen, 1899. ‒
Corriger la fortune (E.), 1899. ‒
Rothenburger Mären (3 Nn.), 1899.
‒ Des Meiſters Ende (R.), 1900. ‒
Der Zwingherr (R.), 1900. ‒ Ums
Geld (R.), 1902. ‒ Jrrwege. Das helle
Fenſter (2 Nn.), 1903. ‒ Hexenkünſte
(R.), 1904. ‒ Fata Morgana (R.),
1905.
Krauß, Hans Nicolaus (Klaus),
wurde am 26. Dezbr. 1861 im Forſt-
hauſe Neuhaus bei Eger geboren, be-
zog nach beendetem Gymnaſialkurſus
1881 die Univerſität Wien, an der er
bis 1883 ſtudierte, lebte 1884 bis 1885
als Schriftſteller in Berlin, ging dann
nach Eger, wo er 1886 bis 1890 die
literariſche Monatsſchrift „Deutſche
Blätter‟ herausgab, u. kehrte darauf
wieder nach Berlin zurück, wo er am
20. September 1906 ſtarb.
S: Egha-
landriſch’s (Hum. in Egerländ. Mdt.,
mit G. N. Dümml, hrsg.), 1886. ‒ An
der Wende (Hum., Sat, Geſchn. a. d.
Leben), 1894. ‒ Jm Waldwinkel (Sk.
u. Geſchn.), 1897. ‒ Heimat (Eine Ro-
mantrilogie), 1897‒1901 [Jnhalt: I.
Lena (R.), 1897. ‒ II. Der Förſter
von Konradsreuth (R.), 1900. ‒ III.
Die Stadt (R.), 1901.]
Krauß, Maximilian, geb. am 18.
April 1868 in Marktfeſt (Bayern), lebt
(1894) als Redakteur der „Münchener
Neueſten Nachrichten‟ in München,
(1900) als Direktor der Deutſchen
Verlagsanſtalt in Stuttgart.
S:
Hahnſchrei! (Weckrufe eines Moder-
nen), 1894. ‒ Unter d. Frauentürmen
(R. a. d. Münchener Leben), 1901.
Krauß, Peter, geb. am 9. Apr. 1812
zu Dilsburg, wurde Seifenſieder in
Mannheim und lebte ſpäter als Ren-
tier daſelbſt.
S: Gedichte, 1866.
*Krauß, Rudolf, geb. am 14. März
1861 in Cannſtadt bei Stuttgart, ſtu-
dierte nach Abſolvierung des Ober-
gymnaſiums in Heilbronn a. N. klaſ-
ſiſche Philologie, Geſchichte u. Litera-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/106>, abgerufen am 16.02.2025.
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