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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kra
beck, (1898) Chefredakteur der "Ham-
burger Neuesten Nachrichten" in Ham-
burg, seit 1910 Direktor und Chef-
redakteur der "Frankfurter Nachrich-
ten" in Frankfurt am Main.

S:


Freundesopfer (Schsp.), 1895. - Jdyll
und andere Novellen, 1898.

Krause (-Kinkel), Marie,

geb. am
28. Februar 1862 in Gütersloh (West-
falen), lebt als Gattin des Regie-
rungsrats Krause (1903) in Betzdorf
a. d. Sieg.

S:

Gedichte, 1902.

Krause, Oskar,

Sohn eines hö-
heren Postbeamten, besuchte das Gym-
nasium in Prenzlau, studierte Juris-
prudenz und ließ sich 1887 in Düssel-
dorf als Rechtsanwalt nieder.

S:

Er-
lebtes, Erdachtes, in Reime Gebrach-
tes, 1885.

*Krause, Otto,

pseudon. Nemo,
ein Deutsch-Ungar, entstammt einer
in Altofen eingesessenen Weinbauer-
Familie. Er wurde am 26. März 1870
in Budapest geboren, absolvierte die
Handelsschule daselbst u. wandte sich
dann dem Buchhandel zu. Jnfolge
von Kränklichkeit mußte er aber die-
sen Beruf aufgeben, und so wurde er
1892 Staatsbeamter. Er war zuletzt
Rechnungsrevident im ungarischen
Finanzministerium und hatte seinen
Wohnsitz seit 1894 in Pomaz im Pester
Komitat. Das Leben ist ihm nicht
leicht geworden; alle Bitternisse und
Sorgen desselben hat er durchkosten
müssen und unter der Kehlkopftuber-
kulose schwer zu leiden gehabt. Jm
Frühjahr 1910 legte er darum sein
Amt nieder, hat aber den Ruhestand
nicht lange genießen können, da er
bereits im November 1910 starb.

S:


Rabbi Jesua (Hist. Tr.), 1893. 3. A.
1911. - Das Hohe Lied des Weibes
(Ge.), 1909. - Bruder Jesus (Gno-
stisch-sozial. Dr.), 1910. - Königin
Goldhaar (Dram. D.), 1910. - Das
Meergespenst (Dramat. D.), 1910. -
Chrysanthema (Dram. D.), 1910.

Krause, Robert,

geb. am 2. Dezbr.
1838 in der preußischen Lausitz, lebt
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Kra
als Kaufmann in Torgau.

S:

Katha-
rina von Löwen (Tr.), 1868. - Her-
zogin Johanna (Tr.), 1869.

Krauß, Friedrich Salomo,

geb.
am 7. Oktbr. 1859 zu Pozega in Sla-
wonien von jüdisch-deutschen Eltern,
besuchte daselbst die Volksschule und
das Gymnasium und suchte schon als
Schüler vielfach Gelegenheit, in den
Dörfern u. auf den Jahrmärkten das
Volksleben kennen zu lernen. Jn den
Jahren 1877-81 studierte er in Wien
klassische Philologie u. unter Friedrich
Müller vergleichende Sprachwissen-
schaft und erwarb sich 1881 die Würde
eines Dr. phil. Jm Auftrage des
Kronprinzen Rudolf von Österreich u.
mit Unterstützung der Wiener Anthro-
pologischen Gesellschaft bereiste er
1884-85 das Okkupationsgebiet, so-
wie Dalmatien, Slawonien und Kro-
atien und kehrte nach 14 Monaten mit
überaus reichem ethnographischen
Material nach Wien zurück. Hier lebt
er noch jetzt als Schriftsteller, ist auch
Gerichtsdolmetsch für die slowenische,
kroatische, serbische und bulgarische
Sprache und Sekretär der "Jsraeli-
tischen Allianz in Wien" und gibt seit
1890 die Monatsschrift für Volks-
kunde "Der Urquell" heraus. Von
seinen zahlreichen wissenschaftlichen
Werken ethnographischen, anthropo-
logischen und philologischen Jnhalts
sind hier zu erwähnen "Sagen und
Märchen der Südslawen" (II, 1883-
1884); "Südslawische Hexensagen"
(1884); "Südslawische Pestsagen"
(1884); "Volksglaube und religiöser
Brauch der Südslawen" (1889). Au-
ßerdem leitete er die Herausgabe des
folkloristischen Unternehmens "Der
Volksmund" (Bd. 1-6, 1908) und der
"Romanischen Meistererzähler" (Bd.
1-11; 1908) und lieferte zahlreiche
Übersetzungen aus den südslawischen
Sprachen.

S:

Billige Bräute (Lsp.),
1895. - Die Braut muß billig sein!
(Ein bosnisches Ssp.), 1903. - Künst-
lerblut (Schsp., mit L. Norberg), 1903.

*


[Spaltenumbruch]

Kra
beck, (1898) Chefredakteur der „Ham-
burger Neueſten Nachrichten‟ in Ham-
burg, ſeit 1910 Direktor und Chef-
redakteur der „Frankfurter Nachrich-
ten‟ in Frankfurt am Main.

S:


Freundesopfer (Schſp.), 1895. ‒ Jdyll
und andere Novellen, 1898.

Krauſe (-Kinkel), Marie,

geb. am
28. Februar 1862 in Gütersloh (Weſt-
falen), lebt als Gattin des Regie-
rungsrats Krauſe (1903) in Betzdorf
a. d. Sieg.

S:

Gedichte, 1902.

Krauſe, Oskar,

Sohn eines hö-
heren Poſtbeamten, beſuchte das Gym-
naſium in Prenzlau, ſtudierte Juris-
prudenz und ließ ſich 1887 in Düſſel-
dorf als Rechtsanwalt nieder.

S:

Er-
lebtes, Erdachtes, in Reime Gebrach-
tes, 1885.

*Krauſe, Otto,

pſeudon. Nemo,
ein Deutſch-Ungar, entſtammt einer
in Altofen eingeſeſſenen Weinbauer-
Familie. Er wurde am 26. März 1870
in Budapeſt geboren, abſolvierte die
Handelsſchule daſelbſt u. wandte ſich
dann dem Buchhandel zu. Jnfolge
von Kränklichkeit mußte er aber die-
ſen Beruf aufgeben, und ſo wurde er
1892 Staatsbeamter. Er war zuletzt
Rechnungsrevident im ungariſchen
Finanzminiſterium und hatte ſeinen
Wohnſitz ſeit 1894 in Pomáz im Peſter
Komitat. Das Leben iſt ihm nicht
leicht geworden; alle Bitterniſſe und
Sorgen desſelben hat er durchkoſten
müſſen und unter der Kehlkopftuber-
kuloſe ſchwer zu leiden gehabt. Jm
Frühjahr 1910 legte er darum ſein
Amt nieder, hat aber den Ruheſtand
nicht lange genießen können, da er
bereits im November 1910 ſtarb.

S:


Rabbi Jeſua (Hiſt. Tr.), 1893. 3. A.
1911. ‒ Das Hohe Lied des Weibes
(Ge.), 1909. ‒ Bruder Jeſus (Gno-
ſtiſch-ſozial. Dr.), 1910. ‒ Königin
Goldhaar (Dram. D.), 1910. ‒ Das
Meergeſpenſt (Dramat. D.), 1910. ‒
Chryſanthema (Dram. D.), 1910.

Krauſe, Robert,

geb. am 2. Dezbr.
1838 in der preußiſchen Lauſitz, lebt
[Spaltenumbruch]

Kra
als Kaufmann in Torgau.

S:

Katha-
rina von Löwen (Tr.), 1868. ‒ Her-
zogin Johanna (Tr.), 1869.

Krauß, Friedrich Salomo,

geb.
am 7. Oktbr. 1859 zu Pozega in Sla-
wonien von jüdiſch-deutſchen Eltern,
beſuchte daſelbſt die Volksſchule und
das Gymnaſium und ſuchte ſchon als
Schüler vielfach Gelegenheit, in den
Dörfern u. auf den Jahrmärkten das
Volksleben kennen zu lernen. Jn den
Jahren 1877‒81 ſtudierte er in Wien
klaſſiſche Philologie u. unter Friedrich
Müller vergleichende Sprachwiſſen-
ſchaft und erwarb ſich 1881 die Würde
eines Dr. phil. Jm Auftrage des
Kronprinzen Rudolf von Öſterreich u.
mit Unterſtützung der Wiener Anthro-
pologiſchen Geſellſchaft bereiſte er
1884‒85 das Okkupationsgebiet, ſo-
wie Dalmatien, Slawonien und Kro-
atien und kehrte nach 14 Monaten mit
überaus reichem ethnographiſchen
Material nach Wien zurück. Hier lebt
er noch jetzt als Schriftſteller, iſt auch
Gerichtsdolmetſch für die ſloweniſche,
kroatiſche, ſerbiſche und bulgariſche
Sprache und Sekretär der „Jsraeli-
tiſchen Allianz in Wien‟ und gibt ſeit
1890 die Monatsſchrift für Volks-
kunde „Der Urquell‟ heraus. Von
ſeinen zahlreichen wiſſenſchaftlichen
Werken ethnographiſchen, anthropo-
logiſchen und philologiſchen Jnhalts
ſind hier zu erwähnen „Sagen und
Märchen der Südſlawen‟ (II, 1883‒
1884); „Südſlawiſche Hexenſagen‟
(1884); „Südſlawiſche Peſtſagen‟
(1884); „Volksglaube und religiöſer
Brauch der Südſlawen‟ (1889). Au-
ßerdem leitete er die Herausgabe des
folkloriſtiſchen Unternehmens „Der
Volksmund‟ (Bd. 1‒6, 1908) und der
„Romaniſchen Meiſtererzähler‟ (Bd.
1‒11; 1908) und lieferte zahlreiche
Überſetzungen aus den ſüdſlawiſchen
Sprachen.

S:

Billige Bräute (Lſp.),
1895. ‒ Die Braut muß billig ſein!
(Ein bosniſches Sſp.), 1903. ‒ Künſt-
lerblut (Schſp., mit L. Norberg), 1903.

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[101/0105] Kra Kra beck, (1898) Chefredakteur der „Ham- burger Neueſten Nachrichten‟ in Ham- burg, ſeit 1910 Direktor und Chef- redakteur der „Frankfurter Nachrich- ten‟ in Frankfurt am Main. S: Freundesopfer (Schſp.), 1895. ‒ Jdyll und andere Novellen, 1898. Krauſe (-Kinkel), Marie, geb. am 28. Februar 1862 in Gütersloh (Weſt- falen), lebt als Gattin des Regie- rungsrats Krauſe (1903) in Betzdorf a. d. Sieg. S: Gedichte, 1902. Krauſe, Oskar, Sohn eines hö- heren Poſtbeamten, beſuchte das Gym- naſium in Prenzlau, ſtudierte Juris- prudenz und ließ ſich 1887 in Düſſel- dorf als Rechtsanwalt nieder. S: Er- lebtes, Erdachtes, in Reime Gebrach- tes, 1885. *Krauſe, Otto, pſeudon. Nemo, ein Deutſch-Ungar, entſtammt einer in Altofen eingeſeſſenen Weinbauer- Familie. Er wurde am 26. März 1870 in Budapeſt geboren, abſolvierte die Handelsſchule daſelbſt u. wandte ſich dann dem Buchhandel zu. Jnfolge von Kränklichkeit mußte er aber die- ſen Beruf aufgeben, und ſo wurde er 1892 Staatsbeamter. Er war zuletzt Rechnungsrevident im ungariſchen Finanzminiſterium und hatte ſeinen Wohnſitz ſeit 1894 in Pomáz im Peſter Komitat. Das Leben iſt ihm nicht leicht geworden; alle Bitterniſſe und Sorgen desſelben hat er durchkoſten müſſen und unter der Kehlkopftuber- kuloſe ſchwer zu leiden gehabt. Jm Frühjahr 1910 legte er darum ſein Amt nieder, hat aber den Ruheſtand nicht lange genießen können, da er bereits im November 1910 ſtarb. S: Rabbi Jeſua (Hiſt. Tr.), 1893. 3. A. 1911. ‒ Das Hohe Lied des Weibes (Ge.), 1909. ‒ Bruder Jeſus (Gno- ſtiſch-ſozial. Dr.), 1910. ‒ Königin Goldhaar (Dram. D.), 1910. ‒ Das Meergeſpenſt (Dramat. D.), 1910. ‒ Chryſanthema (Dram. D.), 1910. Krauſe, Robert, geb. am 2. Dezbr. 1838 in der preußiſchen Lauſitz, lebt als Kaufmann in Torgau. S: Katha- rina von Löwen (Tr.), 1868. ‒ Her- zogin Johanna (Tr.), 1869. Krauß, Friedrich Salomo, geb. am 7. Oktbr. 1859 zu Pozega in Sla- wonien von jüdiſch-deutſchen Eltern, beſuchte daſelbſt die Volksſchule und das Gymnaſium und ſuchte ſchon als Schüler vielfach Gelegenheit, in den Dörfern u. auf den Jahrmärkten das Volksleben kennen zu lernen. Jn den Jahren 1877‒81 ſtudierte er in Wien klaſſiſche Philologie u. unter Friedrich Müller vergleichende Sprachwiſſen- ſchaft und erwarb ſich 1881 die Würde eines Dr. phil. Jm Auftrage des Kronprinzen Rudolf von Öſterreich u. mit Unterſtützung der Wiener Anthro- pologiſchen Geſellſchaft bereiſte er 1884‒85 das Okkupationsgebiet, ſo- wie Dalmatien, Slawonien und Kro- atien und kehrte nach 14 Monaten mit überaus reichem ethnographiſchen Material nach Wien zurück. Hier lebt er noch jetzt als Schriftſteller, iſt auch Gerichtsdolmetſch für die ſloweniſche, kroatiſche, ſerbiſche und bulgariſche Sprache und Sekretär der „Jsraeli- tiſchen Allianz in Wien‟ und gibt ſeit 1890 die Monatsſchrift für Volks- kunde „Der Urquell‟ heraus. Von ſeinen zahlreichen wiſſenſchaftlichen Werken ethnographiſchen, anthropo- logiſchen und philologiſchen Jnhalts ſind hier zu erwähnen „Sagen und Märchen der Südſlawen‟ (II, 1883‒ 1884); „Südſlawiſche Hexenſagen‟ (1884); „Südſlawiſche Peſtſagen‟ (1884); „Volksglaube und religiöſer Brauch der Südſlawen‟ (1889). Au- ßerdem leitete er die Herausgabe des folkloriſtiſchen Unternehmens „Der Volksmund‟ (Bd. 1‒6, 1908) und der „Romaniſchen Meiſtererzähler‟ (Bd. 1‒11; 1908) und lieferte zahlreiche Überſetzungen aus den ſüdſlawiſchen Sprachen. S: Billige Bräute (Lſp.), 1895. ‒ Die Braut muß billig ſein! (Ein bosniſches Sſp.), 1903. ‒ Künſt- lerblut (Schſp., mit L. Norberg), 1903. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/105>, abgerufen am 22.11.2024.