geb. am 10. Febr. 1875 zu Oberferlach in Kärnten, mußte frühe des Lebens herbste Not erfahren, da sein Vater, ein Kupferschmied, aus Bayern stammend, die Mutter verließ und dieser nun allein die Sorge für die Familie zufiel. Jm zartesten Alter kam K. nach Spital a. D., dann nach Villach und später nach Klagenfurt, wo er die Volks- u. Bürgerschule und das Lehrerseminar besuchte. Jm Jahre 1897-98 weilte er in Zürich, wo er als ordentlicher Hörer an der Univer- sität juristischen Studien oblag. Heim- weh zog ihn in seine Alpenheimat zu- rück. Er wurde Volksschullehrer in Thörl, Tarvis, Pontafel und dann in Klagenfurt. Ein schweres Lungenlei- den führte ihn an den Strand d. Adria und nach Ägypten, wo er 16 Monate weilte und Linderung seines Leidens fand. Seit 1909 lebt er in Wolfs- berg (Kärnten). Er gehört zu den ge- achtetsten Kärntner Dichtern, u. viele seiner Lieder sind von hervorragenden Meistern vertont worden. Auch ist er ständiger Referent des Landesver- bandes für Fremdenverkehr in Kärn- ten und Mitarbeiter verschiedener Ta- ges- und Familienblätter.
S:
Tolles u. Trauriges (Geschn. a. d. Kärntner Waldlande), 1906. - Blüten einer Dornenkrone (Die Ge. eines Lebens- lenzes), 1906. - Jn der Sonnseiten (Vortragsstücke), 1908. - Das Kärnt- nervolk in seinen Gebräuchen, 1908. 2. A. 1909. - Der Bräutigam vom Himmel (Ländl. Bild m. Ges.), 1909. - Michels Brautwerbung und andere Kärniner Dorfgeschichten, 1909. - Lawinen (Geschn. a. Kärnten), 1910.
*Kroczak, Ferdinand Anton,
wur- de am 4. Juli 1851 zu Brünn geb., wo sein Vater Kreiskommissär war. Unter der Leitung desselben u. seiner geistreichen Mutter empfing er einen streng geregelten, vielseitigen Unter- richt, kam im 15. Jahre in das Pia- ristenkloster zu Nikolsburg in Mähren, kehrte aber nach einem Jahre nach [Spaltenumbruch]
Krö
Brünn zurück und bezog 1870 die Uni- versität Wien, um Medizin zu stu- dieren. 1872 ging er auf die Hoch- schule zu Prag, wo er 1875 seine medi- zinischen Studien zum Abschluß brach- te.
S:
Gedichte, 1871.
*Kröger, Timm,
geb. am 29. No- vember 1844 in Haale, einem Dorfe bei Rendsburg in Holstein, entstammt einer Bauernfamilie und wurde, wie alle Familienangehörige, gleichfalls für den Bauernstand bestimmt, ob- wohl dies mit seiner Neigung zu ge- lehrten Studien im schroffsten Wider- spruch stand. Er besuchte deshalb au- ßer der Ortsschule nur ein Jahr lang eine Privatschule in Hohenwestedt u. war dann nach seiner Konsirmation mehrere Jahre auf dem elterlichen Hofe in der Landwirtschaft praktisch tätig. Der Vater war bereits 1855 gestorben, die Mutter zog 1859 aufs Altenteil und übergab dem älteren Sohne Hans den Bauernhof. Um Pfingsten 1863 erklärte Timm seinen überraschten Angehörigen, daß er ent- schlossen sei, sich für das Universitäts- studium vorzubereiten. Diese Vorbe- reitung geschah hauptsächlich auf au- todidaktischem Wege. Dann studierte er in Kiel, Zürich, Leipzig und Berlin die Rechte, wurde im März 1869 Re- ferendar u. im Septbr. 1873 Assessor. Als solcher wurde er kommissarisch in Calbe a. d. Saale, in Lyck (Masuren) und Pillkallen (Litauen) beschäftigt, worauf er 1874 zum Kreisrichter in Angerburg, 1875 zum Staatsanwalts- gehilfen in Marienburg und 1876 zum Rechtsanwalt u. Notar in Flensburg ernannt wurde. Aus Gründen, die mit seiner amtlichen Beschäftigung nichts zu tun hatten, nahm er 1879-80 einen halbjähr. Aufenthalt in Berlin u. zog dann, wiederum als Rechtsanwalt u. Notar, nach Elmshorn, wo er 1887 seine Gattin durch d. Tod verlor. 1892 verlegte er seinen Wohnsitz nach Kiel, wo er als Rechtsanwalterst beim Land- gericht, dann beim Oberlandesgericht
*
[Spaltenumbruch]
Kro
*Krobath, Karl,
geb. am 10. Febr. 1875 zu Oberferlach in Kärnten, mußte frühe des Lebens herbſte Not erfahren, da ſein Vater, ein Kupferſchmied, aus Bayern ſtammend, die Mutter verließ und dieſer nun allein die Sorge für die Familie zufiel. Jm zarteſten Alter kam K. nach Spital a. D., dann nach Villach und ſpäter nach Klagenfurt, wo er die Volks- u. Bürgerſchule und das Lehrerſeminar beſuchte. Jm Jahre 1897‒98 weilte er in Zürich, wo er als ordentlicher Hörer an der Univer- ſität juriſtiſchen Studien oblag. Heim- weh zog ihn in ſeine Alpenheimat zu- rück. Er wurde Volksſchullehrer in Thörl, Tarvis, Pontafel und dann in Klagenfurt. Ein ſchweres Lungenlei- den führte ihn an den Strand d. Adria und nach Ägypten, wo er 16 Monate weilte und Linderung ſeines Leidens fand. Seit 1909 lebt er in Wolfs- berg (Kärnten). Er gehört zu den ge- achtetſten Kärntner Dichtern, u. viele ſeiner Lieder ſind von hervorragenden Meiſtern vertont worden. Auch iſt er ſtändiger Referent des Landesver- bandes für Fremdenverkehr in Kärn- ten und Mitarbeiter verſchiedener Ta- ges- und Familienblätter.
S:
Tolles u. Trauriges (Geſchn. a. d. Kärntner Waldlande), 1906. ‒ Blüten einer Dornenkrone (Die Ge. eines Lebens- lenzes), 1906. ‒ Jn der Sonnſeiten (Vortragsſtücke), 1908. ‒ Das Kärnt- nervolk in ſeinen Gebräuchen, 1908. 2. A. 1909. ‒ Der Bräutigam vom Himmel (Ländl. Bild m. Geſ.), 1909. ‒ Michels Brautwerbung und andere Kärniner Dorfgeſchichten, 1909. ‒ Lawinen (Geſchn. a. Kärnten), 1910.
*Kroczak, Ferdinand Anton,
wur- de am 4. Juli 1851 zu Brünn geb., wo ſein Vater Kreiskommiſſär war. Unter der Leitung desſelben u. ſeiner geiſtreichen Mutter empfing er einen ſtreng geregelten, vielſeitigen Unter- richt, kam im 15. Jahre in das Pia- riſtenkloſter zu Nikolsburg in Mähren, kehrte aber nach einem Jahre nach [Spaltenumbruch]
Krö
Brünn zurück und bezog 1870 die Uni- verſität Wien, um Medizin zu ſtu- dieren. 1872 ging er auf die Hoch- ſchule zu Prag, wo er 1875 ſeine medi- ziniſchen Studien zum Abſchluß brach- te.
S:
Gedichte, 1871.
*Kröger, Timm,
geb. am 29. No- vember 1844 in Haale, einem Dorfe bei Rendsburg in Holſtein, entſtammt einer Bauernfamilie und wurde, wie alle Familienangehörige, gleichfalls für den Bauernſtand beſtimmt, ob- wohl dies mit ſeiner Neigung zu ge- lehrten Studien im ſchroffſten Wider- ſpruch ſtand. Er beſuchte deshalb au- ßer der Ortsſchule nur ein Jahr lang eine Privatſchule in Hohenweſtedt u. war dann nach ſeiner Konſirmation mehrere Jahre auf dem elterlichen Hofe in der Landwirtſchaft praktiſch tätig. Der Vater war bereits 1855 geſtorben, die Mutter zog 1859 aufs Altenteil und übergab dem älteren Sohne Hans den Bauernhof. Um Pfingſten 1863 erklärte Timm ſeinen überraſchten Angehörigen, daß er ent- ſchloſſen ſei, ſich für das Univerſitäts- ſtudium vorzubereiten. Dieſe Vorbe- reitung geſchah hauptſächlich auf au- todidaktiſchem Wege. Dann ſtudierte er in Kiel, Zürich, Leipzig und Berlin die Rechte, wurde im März 1869 Re- ferendar u. im Septbr. 1873 Aſſeſſor. Als ſolcher wurde er kommiſſariſch in Calbe a. d. Saale, in Lyck (Maſuren) und Pillkallen (Litauen) beſchäftigt, worauf er 1874 zum Kreisrichter in Angerburg, 1875 zum Staatsanwalts- gehilfen in Marienburg und 1876 zum Rechtsanwalt u. Notar in Flensburg ernannt wurde. Aus Gründen, die mit ſeiner amtlichen Beſchäftigung nichts zu tun hatten, nahm er 1879‒80 einen halbjähr. Aufenthalt in Berlin u. zog dann, wiederum als Rechtsanwalt u. Notar, nach Elmshorn, wo er 1887 ſeine Gattin durch d. Tod verlor. 1892 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Kiel, wo er als Rechtsanwalterſt beim Land- gericht, dann beim Oberlandesgericht
*
<TEI><text><body><divtype="bibliography"n="1"><pbfacs="#f0121"n="117"/><lb/><cb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Kro</hi></fw><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Krobath,</hi> Karl,</head><p> geb. am 10. Febr.<lb/>
1875 zu Oberferlach in Kärnten, mußte<lb/>
frühe des Lebens herbſte Not erfahren,<lb/>
da ſein Vater, ein Kupferſchmied, aus<lb/>
Bayern ſtammend, die Mutter verließ<lb/>
und dieſer nun allein die Sorge für<lb/>
die Familie zufiel. Jm zarteſten Alter<lb/>
kam K. nach Spital a. D., dann nach<lb/>
Villach und ſpäter nach Klagenfurt,<lb/>
wo er die Volks- u. Bürgerſchule und<lb/>
das Lehrerſeminar beſuchte. Jm Jahre<lb/>
1897‒98 weilte er in Zürich, wo er<lb/>
als ordentlicher Hörer an der Univer-<lb/>ſität juriſtiſchen Studien oblag. Heim-<lb/>
weh zog ihn in ſeine Alpenheimat zu-<lb/>
rück. Er wurde Volksſchullehrer in<lb/>
Thörl, Tarvis, Pontafel und dann in<lb/>
Klagenfurt. Ein ſchweres Lungenlei-<lb/>
den führte ihn an den Strand d. Adria<lb/>
und nach Ägypten, wo er 16 Monate<lb/>
weilte und Linderung ſeines Leidens<lb/>
fand. Seit 1909 lebt er in Wolfs-<lb/>
berg (Kärnten). Er gehört zu den ge-<lb/>
achtetſten Kärntner Dichtern, u. viele<lb/>ſeiner Lieder ſind von hervorragenden<lb/>
Meiſtern vertont worden. Auch iſt er<lb/>ſtändiger Referent des Landesver-<lb/>
bandes für Fremdenverkehr in Kärn-<lb/>
ten und Mitarbeiter verſchiedener Ta-<lb/>
ges- und Familienblätter. </p></div><lb/><divtype="bibliography"n="1"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Tolles<lb/>
u. Trauriges (Geſchn. a. d. Kärntner<lb/>
Waldlande), 1906. ‒ Blüten einer<lb/>
Dornenkrone (Die Ge. eines Lebens-<lb/>
lenzes), 1906. ‒ Jn der Sonnſeiten<lb/>
(Vortragsſtücke), 1908. ‒ Das Kärnt-<lb/>
nervolk in ſeinen Gebräuchen, 1908.<lb/>
2. A. 1909. ‒ Der Bräutigam vom<lb/>
Himmel (Ländl. Bild m. Geſ.), 1909.<lb/>‒ Michels Brautwerbung und andere<lb/>
Kärniner Dorfgeſchichten, 1909. ‒<lb/>
Lawinen (Geſchn. a. Kärnten), 1910.</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Kroczak,</hi> Ferdinand Anton,</head><p> wur-<lb/>
de am 4. Juli 1851 zu Brünn geb.,<lb/>
wo ſein Vater Kreiskommiſſär war.<lb/>
Unter der Leitung desſelben u. ſeiner<lb/>
geiſtreichen Mutter empfing er einen<lb/>ſtreng geregelten, vielſeitigen Unter-<lb/>
richt, kam im 15. Jahre in das Pia-<lb/>
riſtenkloſter zu Nikolsburg in Mähren,<lb/>
kehrte aber nach einem Jahre nach<lb/><cb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Krö</hi></fw><lb/>
Brünn zurück und bezog 1870 die Uni-<lb/>
verſität Wien, um Medizin zu ſtu-<lb/>
dieren. 1872 ging er auf die Hoch-<lb/>ſchule zu Prag, wo er 1875 ſeine medi-<lb/>
ziniſchen Studien zum Abſchluß brach-<lb/>
te. </p></div><lb/><divtype="bibliography"n="1"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Gedichte, 1871.</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Kröger,</hi> Timm,</head><p> geb. am 29. No-<lb/>
vember 1844 in Haale, einem Dorfe<lb/>
bei Rendsburg in Holſtein, entſtammt<lb/>
einer Bauernfamilie und wurde, wie<lb/>
alle Familienangehörige, gleichfalls<lb/>
für den Bauernſtand beſtimmt, ob-<lb/>
wohl dies mit ſeiner Neigung zu ge-<lb/>
lehrten Studien im ſchroffſten Wider-<lb/>ſpruch ſtand. Er beſuchte deshalb au-<lb/>
ßer der Ortsſchule nur ein Jahr lang<lb/>
eine Privatſchule in Hohenweſtedt u.<lb/>
war dann nach ſeiner Konſirmation<lb/>
mehrere Jahre auf dem elterlichen<lb/>
Hofe in der Landwirtſchaft praktiſch<lb/>
tätig. Der Vater war bereits 1855<lb/>
geſtorben, die Mutter zog 1859 aufs<lb/>
Altenteil und übergab dem älteren<lb/>
Sohne Hans den Bauernhof. Um<lb/>
Pfingſten 1863 erklärte Timm ſeinen<lb/>
überraſchten Angehörigen, daß er ent-<lb/>ſchloſſen ſei, ſich für das Univerſitäts-<lb/>ſtudium vorzubereiten. Dieſe Vorbe-<lb/>
reitung geſchah hauptſächlich auf au-<lb/>
todidaktiſchem Wege. Dann ſtudierte<lb/>
er in Kiel, Zürich, Leipzig und Berlin<lb/>
die Rechte, wurde im März 1869 Re-<lb/>
ferendar u. im Septbr. 1873 Aſſeſſor.<lb/>
Als ſolcher wurde er kommiſſariſch in<lb/>
Calbe a. d. Saale, in Lyck (Maſuren)<lb/>
und Pillkallen (Litauen) beſchäftigt,<lb/>
worauf er 1874 zum Kreisrichter in<lb/>
Angerburg, 1875 zum Staatsanwalts-<lb/>
gehilfen in Marienburg und 1876 zum<lb/>
Rechtsanwalt u. Notar in Flensburg<lb/>
ernannt wurde. Aus Gründen, die mit<lb/>ſeiner amtlichen Beſchäftigung nichts<lb/>
zu tun hatten, nahm er 1879‒80 einen<lb/>
halbjähr. Aufenthalt in Berlin u. zog<lb/>
dann, wiederum als Rechtsanwalt u.<lb/>
Notar, nach Elmshorn, wo er 1887<lb/>ſeine Gattin durch d. Tod verlor. 1892<lb/>
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Kiel,<lb/>
wo er als Rechtsanwalterſt beim Land-<lb/>
gericht, dann beim Oberlandesgericht<lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[117/0121]
Kro
Krö
*Krobath, Karl, geb. am 10. Febr.
1875 zu Oberferlach in Kärnten, mußte
frühe des Lebens herbſte Not erfahren,
da ſein Vater, ein Kupferſchmied, aus
Bayern ſtammend, die Mutter verließ
und dieſer nun allein die Sorge für
die Familie zufiel. Jm zarteſten Alter
kam K. nach Spital a. D., dann nach
Villach und ſpäter nach Klagenfurt,
wo er die Volks- u. Bürgerſchule und
das Lehrerſeminar beſuchte. Jm Jahre
1897‒98 weilte er in Zürich, wo er
als ordentlicher Hörer an der Univer-
ſität juriſtiſchen Studien oblag. Heim-
weh zog ihn in ſeine Alpenheimat zu-
rück. Er wurde Volksſchullehrer in
Thörl, Tarvis, Pontafel und dann in
Klagenfurt. Ein ſchweres Lungenlei-
den führte ihn an den Strand d. Adria
und nach Ägypten, wo er 16 Monate
weilte und Linderung ſeines Leidens
fand. Seit 1909 lebt er in Wolfs-
berg (Kärnten). Er gehört zu den ge-
achtetſten Kärntner Dichtern, u. viele
ſeiner Lieder ſind von hervorragenden
Meiſtern vertont worden. Auch iſt er
ſtändiger Referent des Landesver-
bandes für Fremdenverkehr in Kärn-
ten und Mitarbeiter verſchiedener Ta-
ges- und Familienblätter.
S: Tolles
u. Trauriges (Geſchn. a. d. Kärntner
Waldlande), 1906. ‒ Blüten einer
Dornenkrone (Die Ge. eines Lebens-
lenzes), 1906. ‒ Jn der Sonnſeiten
(Vortragsſtücke), 1908. ‒ Das Kärnt-
nervolk in ſeinen Gebräuchen, 1908.
2. A. 1909. ‒ Der Bräutigam vom
Himmel (Ländl. Bild m. Geſ.), 1909.
‒ Michels Brautwerbung und andere
Kärniner Dorfgeſchichten, 1909. ‒
Lawinen (Geſchn. a. Kärnten), 1910.
*Kroczak, Ferdinand Anton, wur-
de am 4. Juli 1851 zu Brünn geb.,
wo ſein Vater Kreiskommiſſär war.
Unter der Leitung desſelben u. ſeiner
geiſtreichen Mutter empfing er einen
ſtreng geregelten, vielſeitigen Unter-
richt, kam im 15. Jahre in das Pia-
riſtenkloſter zu Nikolsburg in Mähren,
kehrte aber nach einem Jahre nach
Brünn zurück und bezog 1870 die Uni-
verſität Wien, um Medizin zu ſtu-
dieren. 1872 ging er auf die Hoch-
ſchule zu Prag, wo er 1875 ſeine medi-
ziniſchen Studien zum Abſchluß brach-
te.
S: Gedichte, 1871.
*Kröger, Timm, geb. am 29. No-
vember 1844 in Haale, einem Dorfe
bei Rendsburg in Holſtein, entſtammt
einer Bauernfamilie und wurde, wie
alle Familienangehörige, gleichfalls
für den Bauernſtand beſtimmt, ob-
wohl dies mit ſeiner Neigung zu ge-
lehrten Studien im ſchroffſten Wider-
ſpruch ſtand. Er beſuchte deshalb au-
ßer der Ortsſchule nur ein Jahr lang
eine Privatſchule in Hohenweſtedt u.
war dann nach ſeiner Konſirmation
mehrere Jahre auf dem elterlichen
Hofe in der Landwirtſchaft praktiſch
tätig. Der Vater war bereits 1855
geſtorben, die Mutter zog 1859 aufs
Altenteil und übergab dem älteren
Sohne Hans den Bauernhof. Um
Pfingſten 1863 erklärte Timm ſeinen
überraſchten Angehörigen, daß er ent-
ſchloſſen ſei, ſich für das Univerſitäts-
ſtudium vorzubereiten. Dieſe Vorbe-
reitung geſchah hauptſächlich auf au-
todidaktiſchem Wege. Dann ſtudierte
er in Kiel, Zürich, Leipzig und Berlin
die Rechte, wurde im März 1869 Re-
ferendar u. im Septbr. 1873 Aſſeſſor.
Als ſolcher wurde er kommiſſariſch in
Calbe a. d. Saale, in Lyck (Maſuren)
und Pillkallen (Litauen) beſchäftigt,
worauf er 1874 zum Kreisrichter in
Angerburg, 1875 zum Staatsanwalts-
gehilfen in Marienburg und 1876 zum
Rechtsanwalt u. Notar in Flensburg
ernannt wurde. Aus Gründen, die mit
ſeiner amtlichen Beſchäftigung nichts
zu tun hatten, nahm er 1879‒80 einen
halbjähr. Aufenthalt in Berlin u. zog
dann, wiederum als Rechtsanwalt u.
Notar, nach Elmshorn, wo er 1887
ſeine Gattin durch d. Tod verlor. 1892
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Kiel,
wo er als Rechtsanwalterſt beim Land-
gericht, dann beim Oberlandesgericht
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/121>, abgerufen am 19.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.