Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kle
Die Eintönigkeit des Landlebens ver-
anlaßte ihn hier bald zu schriftstelle-
rischer Betätigung auf pädagogischem
Gebiete, und erschien eine Reihe von
Artikeln von ihm in Fachzeitschriften.
Nach abgelegter Befähigungsprüfung
kam K. 1892 als Unterlehrer an die
Volksschule in Zwittau, schied aber
am 1. Okt. 1894 für immer aus dem
Schuldienste. Er genügte zunächst in
Lemberg als Einjährig-Freiwilliger
seiner Militärpflicht, wurde im De-
zember 1896 Leutnant der Landwehr
und 1901 Oberleutnant. Er lebt
nach Vollendung seiner Militärdienst-
zeit in Olmütz als freier Schriftsteller.
Außer einigen militärischen Schriften
veröffentlichte er

S:

Das einsame
Haus (Dr.), 1901. - Die Einzige
(Schsp., Manuskr.), 1903. - Kaiserin
Elisabeth (Lebensbild für Volk und
Jugend), 1905. - Die Neujahrsnacht
von Gologuri (Dr.), 1910.

Kleinschrod, Ottilie,

pseudon.
O. Malybrok-Stieler, ist die
Tochter des königl. bayrischen Hof-
u. Porträtmalers Joseph Stieler
und die Schwester des bekannten Dia-
lektdichters Karl Stieler (s. d.) und
wurde am 2. Okt. 1836 zu München
geboren. Sie war verheiratet mit
dem Maler und höheren Beamten der
königl. bayrischen Verkehrsanstalten
Kleinschrod in München u. wurde
im Jahre 1890 Witwe. Seitdem lebt
sie meist auf ihrer Besitzung in Te-
gernsee im bayrischen Hochgebirge.
Sie hat sich besonders als Übersetzerin
slawischer Kunst- und Volkspoesie in
deutsche Sprache zu musikalischen
Zwecken bekannt gemacht. Jn ihren
"Volksstimmen" (einer Sammlung
von Volksweisen in deutschen Über-
tragungen für eine Singstimme mit
Pianofortebegleitung von Ludwig
Prochatzka) liefert sie Übersetzungen
aus sechs verschiedenen Sprachen.

S:

Lyrische Gedichte und Übertra-
gungen nach böhmischer Kunst- und
Volkspoesie, 1887. - Seerosen (Neue
[Spaltenumbruch]

Kle
Dn.), 1891. - Vysehrad. Ein Zyklus
epischer Dichtungen von Jul. Zeyer.
Aus dem Böhmischen übertr., 1898. -
Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. - Aus
den Annalen der Liebe (E.), 1898. -
Griseldis (E.), 1898. - Heimat (E.
nach J. Zeyer), 1907.

*Kleinsteuber, Wilhelm Her-
mann,

wurde zu Nägelstädt bei
Langensalza als der Sohn des dor-
tigen Organisten und Mädchenschul-
meisters am 10. Febr. 1826 geboren,
besuchte das Gymnasium zu Mühl-
hausen und die lateinische Schule in
Halle a. S., studierte darauf in Leipzig
und Halle neben der Philologie vor-
zugsweise Literatur und Geschichte,
promovierte in Leipzig und war dann
eine Reihe von Jahren als Lehrer an
höheren Schulen tätig. Körperliche
Leiden veranlaßten ihn indes, diese
aufreibende Tätigkeit aufzugeben und
sich fortan ausschließlich der Schrift-
stellerei zu widmen. Seit 1859 in
Leipzig wohnend, war er als Mit-
arbeiter für eine große Anzahl von
Journalen und Zeitungen tätig ge-
wesen und redigierte er seit 1875 die
in Leipzig erscheinende "Europa". Er
starb daselbst am 16. Dezember 1888.

S:

Dolores (Ep. D.), 1853. - Die
weiße Dame, und: Ein gutes Mittel-
chen (2 humor. En.), 1864. - Ein
deutsches Frauenherz (N.), 1867. - Ein
moderner Richelieu (R.); II, 1867. -
Schach dem König (R.); II, 1867. -
Das Geheimnis der Schatulle (R.);
II, 1868. - Das Schloß am Meer (R.);
II, 1869. - Der Waldhof (Dorfgesch.);
II, 1870. - Die Brautfahrt (Humorist.
E.), 1871. - Gräfin u. Tänzerin (E.),
1871. - Der Ring (Humor. E.), 1871.
- Die Stumme von Potsdam (Humor.
E.), 1871. - Der Badewirt von Gonten
(Hist. R.); III, 1871.

*Kleist, Rudolf Ottomar Emil,


wurde am 25. April 1821 zu Falken-
burg in Pommern als der Sohn des
dortigen Stadtrichters geboren. Da
der letztere schon 1823 starb, so kam

*


[Spaltenumbruch]

Kle
Die Eintönigkeit des Landlebens ver-
anlaßte ihn hier bald zu ſchriftſtelle-
riſcher Betätigung auf pädagogiſchem
Gebiete, und erſchien eine Reihe von
Artikeln von ihm in Fachzeitſchriften.
Nach abgelegter Befähigungsprüfung
kam K. 1892 als Unterlehrer an die
Volksſchule in Zwittau, ſchied aber
am 1. Okt. 1894 für immer aus dem
Schuldienſte. Er genügte zunächſt in
Lemberg als Einjährig-Freiwilliger
ſeiner Militärpflicht, wurde im De-
zember 1896 Leutnant der Landwehr
und 1901 Oberleutnant. Er lebt
nach Vollendung ſeiner Militärdienſt-
zeit in Olmütz als freier Schriftſteller.
Außer einigen militäriſchen Schriften
veröffentlichte er

S:

Das einſame
Haus (Dr.), 1901. ‒ Die Einzige
(Schſp., Manuſkr.), 1903. ‒ Kaiſerin
Eliſabeth (Lebensbild für Volk und
Jugend), 1905. ‒ Die Neujahrsnacht
von Gologuri (Dr.), 1910.

Kleinſchrod, Ottilie,

pſeudon.
O. Malybrok-Stieler, iſt die
Tochter des königl. bayriſchen Hof-
u. Porträtmalers Joſeph Stieler
und die Schweſter des bekannten Dia-
lektdichters Karl Stieler (ſ. d.) und
wurde am 2. Okt. 1836 zu München
geboren. Sie war verheiratet mit
dem Maler und höheren Beamten der
königl. bayriſchen Verkehrsanſtalten
Kleinſchrod in München u. wurde
im Jahre 1890 Witwe. Seitdem lebt
ſie meiſt auf ihrer Beſitzung in Te-
gernſee im bayriſchen Hochgebirge.
Sie hat ſich beſonders als Überſetzerin
ſlawiſcher Kunſt- und Volkspoeſie in
deutſche Sprache zu muſikaliſchen
Zwecken bekannt gemacht. Jn ihren
„Volksſtimmen‟ (einer Sammlung
von Volksweiſen in deutſchen Über-
tragungen für eine Singſtimme mit
Pianofortebegleitung von Ludwig
Prochátzka) liefert ſie Überſetzungen
aus ſechs verſchiedenen Sprachen.

S:

Lyriſche Gedichte und Übertra-
gungen nach böhmiſcher Kunſt- und
Volkspoeſie, 1887. ‒ Seeroſen (Neue
[Spaltenumbruch]

Kle
Dn.), 1891. ‒ Vyšehrad. Ein Zyklus
epiſcher Dichtungen von Jul. Zeyer.
Aus dem Böhmiſchen übertr., 1898. ‒
Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. ‒ Aus
den Annalen der Liebe (E.), 1898. ‒
Griſeldis (E.), 1898. ‒ Heimat (E.
nach J. Zeyer), 1907.

*Kleinſteuber, Wilhelm Her-
mann,

wurde zu Nägelſtädt bei
Langenſalza als der Sohn des dor-
tigen Organiſten und Mädchenſchul-
meiſters am 10. Febr. 1826 geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Mühl-
hauſen und die lateiniſche Schule in
Halle a. S., ſtudierte darauf in Leipzig
und Halle neben der Philologie vor-
zugsweiſe Literatur und Geſchichte,
promovierte in Leipzig und war dann
eine Reihe von Jahren als Lehrer an
höheren Schulen tätig. Körperliche
Leiden veranlaßten ihn indes, dieſe
aufreibende Tätigkeit aufzugeben und
ſich fortan ausſchließlich der Schrift-
ſtellerei zu widmen. Seit 1859 in
Leipzig wohnend, war er als Mit-
arbeiter für eine große Anzahl von
Journalen und Zeitungen tätig ge-
weſen und redigierte er ſeit 1875 die
in Leipzig erſcheinende „Europa‟. Er
ſtarb daſelbſt am 16. Dezember 1888.

S:

Dolores (Ep. D.), 1853. ‒ Die
weiße Dame, und: Ein gutes Mittel-
chen (2 humor. En.), 1864. ‒ Ein
deutſches Frauenherz (N.), 1867. ‒ Ein
moderner Richelieu (R.); II, 1867. ‒
Schach dem König (R.); II, 1867. ‒
Das Geheimnis der Schatulle (R.);
II, 1868. ‒ Das Schloß am Meer (R.);
II, 1869. ‒ Der Waldhof (Dorfgeſch.);
II, 1870. ‒ Die Brautfahrt (Humoriſt.
E.), 1871. ‒ Gräfin u. Tänzerin (E.),
1871. ‒ Der Ring (Humor. E.), 1871.
‒ Die Stumme von Potsdam (Humor.
E.), 1871. ‒ Der Badewirt von Gonten
(Hiſt. R.); III, 1871.

*Kleiſt, Rudolf Ottomar Emil,


wurde am 25. April 1821 zu Falken-
burg in Pommern als der Sohn des
dortigen Stadtrichters geboren. Da
der letztere ſchon 1823 ſtarb, ſo kam

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0015" n="11"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kle</hi></fw><lb/>
Die Eintönigkeit des Landlebens ver-<lb/>
anlaßte ihn hier bald zu &#x017F;chrift&#x017F;telle-<lb/>
ri&#x017F;cher Betätigung auf pädagogi&#x017F;chem<lb/>
Gebiete, und er&#x017F;chien eine Reihe von<lb/>
Artikeln von ihm in Fachzeit&#x017F;chriften.<lb/>
Nach abgelegter Befähigungsprüfung<lb/>
kam K. 1892 als Unterlehrer an die<lb/>
Volks&#x017F;chule in Zwittau, &#x017F;chied aber<lb/>
am 1. Okt. 1894 für immer aus dem<lb/>
Schuldien&#x017F;te. Er genügte zunäch&#x017F;t in<lb/>
Lemberg als Einjährig-Freiwilliger<lb/>
&#x017F;einer Militärpflicht, wurde im De-<lb/>
zember 1896 Leutnant der Landwehr<lb/>
und 1901 Oberleutnant. Er lebt<lb/>
nach Vollendung &#x017F;einer Militärdien&#x017F;t-<lb/>
zeit in Olmütz als freier Schrift&#x017F;teller.<lb/>
Außer einigen militäri&#x017F;chen Schriften<lb/>
veröffentlichte er </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Das ein&#x017F;ame<lb/>
Haus (Dr.), 1901. &#x2012; Die Einzige<lb/>
(Sch&#x017F;p., Manu&#x017F;kr.), 1903. &#x2012; Kai&#x017F;erin<lb/>
Eli&#x017F;abeth (Lebensbild für Volk und<lb/>
Jugend), 1905. &#x2012; Die Neujahrsnacht<lb/>
von Gologuri (Dr.), 1910.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Klein&#x017F;chrod,</hi> Ottilie,</head>
        <p> p&#x017F;eudon.<lb/>
O. <hi rendition="#g">Malybrok-Stieler,</hi> i&#x017F;t die<lb/>
Tochter des königl. bayri&#x017F;chen Hof-<lb/>
u. Porträtmalers Jo&#x017F;eph <hi rendition="#g">Stieler</hi><lb/>
und die Schwe&#x017F;ter des bekannten Dia-<lb/>
lektdichters Karl Stieler (&#x017F;. d.) und<lb/>
wurde am 2. Okt. 1836 zu München<lb/>
geboren. Sie war verheiratet mit<lb/>
dem Maler und höheren Beamten der<lb/>
königl. bayri&#x017F;chen Verkehrsan&#x017F;talten<lb/><hi rendition="#g">Klein&#x017F;chrod</hi> in München u. wurde<lb/>
im Jahre 1890 Witwe. Seitdem lebt<lb/>
&#x017F;ie mei&#x017F;t auf ihrer Be&#x017F;itzung in Te-<lb/>
gern&#x017F;ee im bayri&#x017F;chen Hochgebirge.<lb/>
Sie hat &#x017F;ich be&#x017F;onders als Über&#x017F;etzerin<lb/>
&#x017F;lawi&#x017F;cher Kun&#x017F;t- und Volkspoe&#x017F;ie in<lb/>
deut&#x017F;che Sprache zu mu&#x017F;ikali&#x017F;chen<lb/>
Zwecken bekannt gemacht. Jn ihren<lb/>
&#x201E;Volks&#x017F;timmen&#x201F; (einer Sammlung<lb/>
von Volkswei&#x017F;en in deut&#x017F;chen Über-<lb/>
tragungen für eine Sing&#x017F;timme mit<lb/>
Pianofortebegleitung von Ludwig<lb/>
Prochátzka) liefert &#x017F;ie Über&#x017F;etzungen<lb/>
aus &#x017F;echs ver&#x017F;chiedenen Sprachen.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Lyri&#x017F;che Gedichte und Übertra-<lb/>
gungen nach böhmi&#x017F;cher Kun&#x017F;t- und<lb/>
Volkspoe&#x017F;ie, 1887. &#x2012; Seero&#x017F;en (Neue<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kle</hi></fw><lb/>
Dn.), 1891. &#x2012; Vy&#x0161;ehrad. Ein Zyklus<lb/>
epi&#x017F;cher Dichtungen von Jul. Zeyer.<lb/>
Aus dem Böhmi&#x017F;chen übertr., 1898. &#x2012;<lb/>
Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. &#x2012; Aus<lb/>
den Annalen der Liebe (E.), 1898. &#x2012;<lb/>
Gri&#x017F;eldis (E.), 1898. &#x2012; Heimat (E.<lb/>
nach J. Zeyer), 1907.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Klein&#x017F;teuber,</hi> Wilhelm <hi rendition="#g">Her-<lb/>
mann,</hi></head>
        <p> wurde zu Nägel&#x017F;tädt bei<lb/>
Langen&#x017F;alza als der Sohn des dor-<lb/>
tigen Organi&#x017F;ten und Mädchen&#x017F;chul-<lb/>
mei&#x017F;ters am 10. Febr. 1826 geboren,<lb/>
be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium zu Mühl-<lb/>
hau&#x017F;en und die lateini&#x017F;che Schule in<lb/>
Halle a. S., &#x017F;tudierte darauf in Leipzig<lb/>
und Halle neben der Philologie vor-<lb/>
zugswei&#x017F;e Literatur und Ge&#x017F;chichte,<lb/>
promovierte in Leipzig und war dann<lb/>
eine Reihe von Jahren als Lehrer an<lb/>
höheren Schulen tätig. Körperliche<lb/>
Leiden veranlaßten ihn indes, die&#x017F;e<lb/>
aufreibende Tätigkeit aufzugeben und<lb/>
&#x017F;ich fortan aus&#x017F;chließlich der Schrift-<lb/>
&#x017F;tellerei zu widmen. Seit 1859 in<lb/>
Leipzig wohnend, war er als Mit-<lb/>
arbeiter für eine große Anzahl von<lb/>
Journalen und Zeitungen tätig ge-<lb/>
we&#x017F;en und redigierte er &#x017F;eit 1875 die<lb/>
in Leipzig er&#x017F;cheinende &#x201E;Europa&#x201F;. Er<lb/>
&#x017F;tarb da&#x017F;elb&#x017F;t am 16. Dezember 1888.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Dolores (Ep. D.), 1853. &#x2012; Die<lb/>
weiße Dame, und: Ein gutes Mittel-<lb/>
chen (2 humor. En.), 1864. &#x2012; Ein<lb/>
deut&#x017F;ches Frauenherz (N.), 1867. &#x2012; Ein<lb/>
moderner Richelieu (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1867. &#x2012;<lb/>
Schach dem König (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1867. &#x2012;<lb/>
Das Geheimnis der Schatulle (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>, 1868. &#x2012; Das Schloß am Meer (R.);<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>, 1869. &#x2012; Der Waldhof (Dorfge&#x017F;ch.);<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>, 1870. &#x2012; Die Brautfahrt (Humori&#x017F;t.<lb/>
E.), 1871. &#x2012; Gräfin u. Tänzerin (E.),<lb/>
1871. &#x2012; Der Ring (Humor. E.), 1871.<lb/>
&#x2012; Die Stumme von Potsdam (Humor.<lb/>
E.), 1871. &#x2012; Der Badewirt von Gonten<lb/>
(Hi&#x017F;t. R.); <hi rendition="#aq">III</hi>, 1871.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Klei&#x017F;t,</hi> Rudolf Ottomar <hi rendition="#g">Emil,</hi></head>
        <p><lb/>
wurde am 25. April 1821 zu Falken-<lb/>
burg in Pommern als der Sohn des<lb/>
dortigen Stadtrichters geboren. Da<lb/>
der letztere &#x017F;chon 1823 &#x017F;tarb, &#x017F;o kam<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0015] Kle Kle Die Eintönigkeit des Landlebens ver- anlaßte ihn hier bald zu ſchriftſtelle- riſcher Betätigung auf pädagogiſchem Gebiete, und erſchien eine Reihe von Artikeln von ihm in Fachzeitſchriften. Nach abgelegter Befähigungsprüfung kam K. 1892 als Unterlehrer an die Volksſchule in Zwittau, ſchied aber am 1. Okt. 1894 für immer aus dem Schuldienſte. Er genügte zunächſt in Lemberg als Einjährig-Freiwilliger ſeiner Militärpflicht, wurde im De- zember 1896 Leutnant der Landwehr und 1901 Oberleutnant. Er lebt nach Vollendung ſeiner Militärdienſt- zeit in Olmütz als freier Schriftſteller. Außer einigen militäriſchen Schriften veröffentlichte er S: Das einſame Haus (Dr.), 1901. ‒ Die Einzige (Schſp., Manuſkr.), 1903. ‒ Kaiſerin Eliſabeth (Lebensbild für Volk und Jugend), 1905. ‒ Die Neujahrsnacht von Gologuri (Dr.), 1910. Kleinſchrod, Ottilie, pſeudon. O. Malybrok-Stieler, iſt die Tochter des königl. bayriſchen Hof- u. Porträtmalers Joſeph Stieler und die Schweſter des bekannten Dia- lektdichters Karl Stieler (ſ. d.) und wurde am 2. Okt. 1836 zu München geboren. Sie war verheiratet mit dem Maler und höheren Beamten der königl. bayriſchen Verkehrsanſtalten Kleinſchrod in München u. wurde im Jahre 1890 Witwe. Seitdem lebt ſie meiſt auf ihrer Beſitzung in Te- gernſee im bayriſchen Hochgebirge. Sie hat ſich beſonders als Überſetzerin ſlawiſcher Kunſt- und Volkspoeſie in deutſche Sprache zu muſikaliſchen Zwecken bekannt gemacht. Jn ihren „Volksſtimmen‟ (einer Sammlung von Volksweiſen in deutſchen Über- tragungen für eine Singſtimme mit Pianofortebegleitung von Ludwig Prochátzka) liefert ſie Überſetzungen aus ſechs verſchiedenen Sprachen. S: Lyriſche Gedichte und Übertra- gungen nach böhmiſcher Kunſt- und Volkspoeſie, 1887. ‒ Seeroſen (Neue Dn.), 1891. ‒ Vyšehrad. Ein Zyklus epiſcher Dichtungen von Jul. Zeyer. Aus dem Böhmiſchen übertr., 1898. ‒ Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. ‒ Aus den Annalen der Liebe (E.), 1898. ‒ Griſeldis (E.), 1898. ‒ Heimat (E. nach J. Zeyer), 1907. *Kleinſteuber, Wilhelm Her- mann, wurde zu Nägelſtädt bei Langenſalza als der Sohn des dor- tigen Organiſten und Mädchenſchul- meiſters am 10. Febr. 1826 geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Mühl- hauſen und die lateiniſche Schule in Halle a. S., ſtudierte darauf in Leipzig und Halle neben der Philologie vor- zugsweiſe Literatur und Geſchichte, promovierte in Leipzig und war dann eine Reihe von Jahren als Lehrer an höheren Schulen tätig. Körperliche Leiden veranlaßten ihn indes, dieſe aufreibende Tätigkeit aufzugeben und ſich fortan ausſchließlich der Schrift- ſtellerei zu widmen. Seit 1859 in Leipzig wohnend, war er als Mit- arbeiter für eine große Anzahl von Journalen und Zeitungen tätig ge- weſen und redigierte er ſeit 1875 die in Leipzig erſcheinende „Europa‟. Er ſtarb daſelbſt am 16. Dezember 1888. S: Dolores (Ep. D.), 1853. ‒ Die weiße Dame, und: Ein gutes Mittel- chen (2 humor. En.), 1864. ‒ Ein deutſches Frauenherz (N.), 1867. ‒ Ein moderner Richelieu (R.); II, 1867. ‒ Schach dem König (R.); II, 1867. ‒ Das Geheimnis der Schatulle (R.); II, 1868. ‒ Das Schloß am Meer (R.); II, 1869. ‒ Der Waldhof (Dorfgeſch.); II, 1870. ‒ Die Brautfahrt (Humoriſt. E.), 1871. ‒ Gräfin u. Tänzerin (E.), 1871. ‒ Der Ring (Humor. E.), 1871. ‒ Die Stumme von Potsdam (Humor. E.), 1871. ‒ Der Badewirt von Gonten (Hiſt. R.); III, 1871. *Kleiſt, Rudolf Ottomar Emil, wurde am 25. April 1821 zu Falken- burg in Pommern als der Sohn des dortigen Stadtrichters geboren. Da der letztere ſchon 1823 ſtarb, ſo kam *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/15
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/15>, abgerufen am 24.11.2024.