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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kle
*Kleinschmidt, August Albert
Theodor,

wurde am 15. April 1847
in Volkenrode bei Mühlhausen in
Thüringen geboren, wo sein Vater
Kopist an dem Amts- und Verwal-
tungsgericht war, und empfing seinen
ersten Unterricht von dem Pfarrer
des Orts. Die Versetzung des Va-
ters als Kanzlist in das Ministerium
nach Gotha ermöglichte den Besuch
der dortigen vortrefflichen Bürger-
schule. Jm Jahre 1863 trat K. in
das von außerordentlich tüchtigen
Lehrkräften bediente Seminar zu
Gotha ein, aus dem er Ostern 1867
mit dem Zeugnis der Reife entlassen
wurde. Er erhielt zunächst eine An-
stellung an der Bürgerschule zu Ohr-
druff, errichtete später in dieser Stadt
einen Kindergarten u. ein Mädchen-
institut und war danach Lehrer an
der dortigen Mädchenmittelschule.
Jm Jahre 1877 kam er als Seminar-
lehrer nach Friedberg in Hessen, 1881
in gleicher Eigenschaft nach Bensheim
a. d. Bergstraße, wurde 1895 zum
Kreisschulinspektor in Erbach im
Odenwalde befördert, 1903 als solcher
nach Gießen versetzt und hier 1905
zum Schulrat ernannt. Außer meh-
reren pädagogischen Arbeiten ver-
öffentlichte er

S:

Bunte Blätter (Ge.),
1884. - Heil dem Kaiser! (Gesänge
und Deklamationen [eigene Dn.]),
1890. - Germanisches Heldenschicksal
in Sieg u. Untergang (4 En.), 1890. -
Unter dem Sachsenbanner (4 En.),
1892. - Kreuzfahrt und Römerzug
(4 En.), 1892. - Jn Sturm u. Drang
bewegter Zeit (4 En.), 1893. - Aus
der Zeit der Tränen und Wunder
(3 En.), 1894. - Jm sonnigen Süden
(E. a. Chile), 1895. - Der erste Hoch-
flug des Zollernaars (3 En.), 1895. -
Jm Land der Freiheit und des Dol-
lars (En. für jung und alt), 1896. -
Welscher Frevel, deutscher Zorn (4 En.
a. d. Z. 1688-1871), 1896. - Jm Forst-
hause Falkenhorst (En. u. Schilde-
rungen a. dem Leben im Bergforst-
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Kle
hause und im Bergwalde), 1900.
Neue Folge 1903. 3. Jahrg. 1904.
4. Jahrg. 1908. - Aus Hessens Vor-
zeit, vom 3. Bde. an: Aus deutscher
Vorzeit (En. für Jugd. und Volk);
IV, 1900-04 (Jnhalt: I. Brinno, der
Chattenfürst, 1900. 2. A. 1905. -
II. Wehe den Besiegten! 1900. 2. A.
1906. - III. Lindmuth. Aus d. Zeit
des Bonifazius, 1901. 2. A. 1910. -
IV. Gundakar. Aus der Zeit Karls
des Großen, 1904.) - Gedichte, 1902.
- Germaniens Befreiung vom Rö-
merjoche (3 En. f. Jugd. und Volk),
3. A. 1909.

*Kleinschmidt, Hermann,

wurde
am 24. Dez. 1865 in Hannover ge-
boren, wo sein früh verstorbener
Vater Kaufmann war. Die Lage des
Elternhauses in der Nähe von Feld
und Wald begründete wohl des Kna-
ben Freude an der Natur, die ihm
bis heute geblieben ist. Er besuchte
zuerst das Lyzeum I, dann das Kaiser
Wilhelmsgymnasium und studierte
seit Ostern 1885 in Tübingen, Berlin,
Erlangen und Göttingen bis Michae-
lis 1888 Theologie. Nach dem ersten
Examen war er Prädikant in Celle
und Kirchwehren, nach dem zweiten
wurde er 1891 Vikar in Linden bei
Hannover, 1892 zweiter Prediger in
Herzberg a. Harz und 1898 Prediger
in Moringen auf dem Solling (Prov.
Hannover).

S:

Jm Licht (Ge.),
1897.

*Kleinschmied, Othmar Vin-
cenz Julius,

heißt eigentlich Ko-
varik,
führt aber mit behördlicher
Einwilligung den ersten Namen im
bürgerlichen Leben. Er wurde am
16. Nov. 1871 in Müglitz a. d. March,
einem kleinen deutschen Städtchen in
Mähren als der Sohn des kaiserl.
Steuerbeamten Vincenz Kovarik ge-
boren, besuchte die dortige Volks- u.
Bürgerschule und 1886-90 das Päda-
gogium in Olmütz, um sich zum Lehrer
auszubilden. 1890 kam er als Pro-
visor (Hilfslehrer) nach Kunzendorf.

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Kle
*Kleinſchmidt, Auguſt Albert
Theodor,

wurde am 15. April 1847
in Volkenrode bei Mühlhauſen in
Thüringen geboren, wo ſein Vater
Kopiſt an dem Amts- und Verwal-
tungsgericht war, und empfing ſeinen
erſten Unterricht von dem Pfarrer
des Orts. Die Verſetzung des Va-
ters als Kanzliſt in das Miniſterium
nach Gotha ermöglichte den Beſuch
der dortigen vortrefflichen Bürger-
ſchule. Jm Jahre 1863 trat K. in
das von außerordentlich tüchtigen
Lehrkräften bediente Seminar zu
Gotha ein, aus dem er Oſtern 1867
mit dem Zeugnis der Reife entlaſſen
wurde. Er erhielt zunächſt eine An-
ſtellung an der Bürgerſchule zu Ohr-
druff, errichtete ſpäter in dieſer Stadt
einen Kindergarten u. ein Mädchen-
inſtitut und war danach Lehrer an
der dortigen Mädchenmittelſchule.
Jm Jahre 1877 kam er als Seminar-
lehrer nach Friedberg in Heſſen, 1881
in gleicher Eigenſchaft nach Bensheim
a. d. Bergſtraße, wurde 1895 zum
Kreisſchulinſpektor in Erbach im
Odenwalde befördert, 1903 als ſolcher
nach Gießen verſetzt und hier 1905
zum Schulrat ernannt. Außer meh-
reren pädagogiſchen Arbeiten ver-
öffentlichte er

S:

Bunte Blätter (Ge.),
1884. ‒ Heil dem Kaiſer! (Geſänge
und Deklamationen [eigene Dn.]),
1890. ‒ Germaniſches Heldenſchickſal
in Sieg u. Untergang (4 En.), 1890. ‒
Unter dem Sachſenbanner (4 En.),
1892. ‒ Kreuzfahrt und Römerzug
(4 En.), 1892. ‒ Jn Sturm u. Drang
bewegter Zeit (4 En.), 1893. ‒ Aus
der Zeit der Tränen und Wunder
(3 En.), 1894. ‒ Jm ſonnigen Süden
(E. a. Chile), 1895. ‒ Der erſte Hoch-
flug des Zollernaars (3 En.), 1895. ‒
Jm Land der Freiheit und des Dol-
lars (En. für jung und alt), 1896. ‒
Welſcher Frevel, deutſcher Zorn (4 En.
a. d. Z. 1688‒1871), 1896. ‒ Jm Forſt-
hauſe Falkenhorſt (En. u. Schilde-
rungen a. dem Leben im Bergforſt-
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Kle
hauſe und im Bergwalde), 1900.
Neue Folge 1903. 3. Jahrg. 1904.
4. Jahrg. 1908. ‒ Aus Heſſens Vor-
zeit, vom 3. Bde. an: Aus deutſcher
Vorzeit (En. für Jugd. und Volk);
IV, 1900‒04 (Jnhalt: I. Brinno, der
Chattenfürſt, 1900. 2. A. 1905. ‒
II. Wehe den Beſiegten! 1900. 2. A.
1906. ‒ III. Lindmuth. Aus d. Zeit
des Bonifazius, 1901. 2. A. 1910. ‒
IV. Gundakar. Aus der Zeit Karls
des Großen, 1904.) ‒ Gedichte, 1902.
‒ Germaniens Befreiung vom Rö-
merjoche (3 En. f. Jugd. und Volk),
3. A. 1909.

*Kleinſchmidt, Hermann,

wurde
am 24. Dez. 1865 in Hannover ge-
boren, wo ſein früh verſtorbener
Vater Kaufmann war. Die Lage des
Elternhauſes in der Nähe von Feld
und Wald begründete wohl des Kna-
ben Freude an der Natur, die ihm
bis heute geblieben iſt. Er beſuchte
zuerſt das Lyzeum I, dann das Kaiſer
Wilhelmsgymnaſium und ſtudierte
ſeit Oſtern 1885 in Tübingen, Berlin,
Erlangen und Göttingen bis Michae-
lis 1888 Theologie. Nach dem erſten
Examen war er Prädikant in Celle
und Kirchwehren, nach dem zweiten
wurde er 1891 Vikar in Linden bei
Hannover, 1892 zweiter Prediger in
Herzberg a. Harz und 1898 Prediger
in Moringen auf dem Solling (Prov.
Hannover).

S:

Jm Licht (Ge.),
1897.

*Kleinſchmied, Othmar Vin-
cenz Julius,

heißt eigentlich Ko-
varik,
führt aber mit behördlicher
Einwilligung den erſten Namen im
bürgerlichen Leben. Er wurde am
16. Nov. 1871 in Müglitz a. d. March,
einem kleinen deutſchen Städtchen in
Mähren als der Sohn des kaiſerl.
Steuerbeamten Vincenz Kovařik ge-
boren, beſuchte die dortige Volks- u.
Bürgerſchule und 1886‒90 das Päda-
gogium in Olmütz, um ſich zum Lehrer
auszubilden. 1890 kam er als Pro-
viſor (Hilfslehrer) nach Kunzendorf.

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[10/0014] Kle Kle *Kleinſchmidt, Auguſt Albert Theodor, wurde am 15. April 1847 in Volkenrode bei Mühlhauſen in Thüringen geboren, wo ſein Vater Kopiſt an dem Amts- und Verwal- tungsgericht war, und empfing ſeinen erſten Unterricht von dem Pfarrer des Orts. Die Verſetzung des Va- ters als Kanzliſt in das Miniſterium nach Gotha ermöglichte den Beſuch der dortigen vortrefflichen Bürger- ſchule. Jm Jahre 1863 trat K. in das von außerordentlich tüchtigen Lehrkräften bediente Seminar zu Gotha ein, aus dem er Oſtern 1867 mit dem Zeugnis der Reife entlaſſen wurde. Er erhielt zunächſt eine An- ſtellung an der Bürgerſchule zu Ohr- druff, errichtete ſpäter in dieſer Stadt einen Kindergarten u. ein Mädchen- inſtitut und war danach Lehrer an der dortigen Mädchenmittelſchule. Jm Jahre 1877 kam er als Seminar- lehrer nach Friedberg in Heſſen, 1881 in gleicher Eigenſchaft nach Bensheim a. d. Bergſtraße, wurde 1895 zum Kreisſchulinſpektor in Erbach im Odenwalde befördert, 1903 als ſolcher nach Gießen verſetzt und hier 1905 zum Schulrat ernannt. Außer meh- reren pädagogiſchen Arbeiten ver- öffentlichte er S: Bunte Blätter (Ge.), 1884. ‒ Heil dem Kaiſer! (Geſänge und Deklamationen [eigene Dn.]), 1890. ‒ Germaniſches Heldenſchickſal in Sieg u. Untergang (4 En.), 1890. ‒ Unter dem Sachſenbanner (4 En.), 1892. ‒ Kreuzfahrt und Römerzug (4 En.), 1892. ‒ Jn Sturm u. Drang bewegter Zeit (4 En.), 1893. ‒ Aus der Zeit der Tränen und Wunder (3 En.), 1894. ‒ Jm ſonnigen Süden (E. a. Chile), 1895. ‒ Der erſte Hoch- flug des Zollernaars (3 En.), 1895. ‒ Jm Land der Freiheit und des Dol- lars (En. für jung und alt), 1896. ‒ Welſcher Frevel, deutſcher Zorn (4 En. a. d. Z. 1688‒1871), 1896. ‒ Jm Forſt- hauſe Falkenhorſt (En. u. Schilde- rungen a. dem Leben im Bergforſt- hauſe und im Bergwalde), 1900. Neue Folge 1903. 3. Jahrg. 1904. 4. Jahrg. 1908. ‒ Aus Heſſens Vor- zeit, vom 3. Bde. an: Aus deutſcher Vorzeit (En. für Jugd. und Volk); IV, 1900‒04 (Jnhalt: I. Brinno, der Chattenfürſt, 1900. 2. A. 1905. ‒ II. Wehe den Beſiegten! 1900. 2. A. 1906. ‒ III. Lindmuth. Aus d. Zeit des Bonifazius, 1901. 2. A. 1910. ‒ IV. Gundakar. Aus der Zeit Karls des Großen, 1904.) ‒ Gedichte, 1902. ‒ Germaniens Befreiung vom Rö- merjoche (3 En. f. Jugd. und Volk), 3. A. 1909. *Kleinſchmidt, Hermann, wurde am 24. Dez. 1865 in Hannover ge- boren, wo ſein früh verſtorbener Vater Kaufmann war. Die Lage des Elternhauſes in der Nähe von Feld und Wald begründete wohl des Kna- ben Freude an der Natur, die ihm bis heute geblieben iſt. Er beſuchte zuerſt das Lyzeum I, dann das Kaiſer Wilhelmsgymnaſium und ſtudierte ſeit Oſtern 1885 in Tübingen, Berlin, Erlangen und Göttingen bis Michae- lis 1888 Theologie. Nach dem erſten Examen war er Prädikant in Celle und Kirchwehren, nach dem zweiten wurde er 1891 Vikar in Linden bei Hannover, 1892 zweiter Prediger in Herzberg a. Harz und 1898 Prediger in Moringen auf dem Solling (Prov. Hannover). S: Jm Licht (Ge.), 1897. *Kleinſchmied, Othmar Vin- cenz Julius, heißt eigentlich Ko- varik, führt aber mit behördlicher Einwilligung den erſten Namen im bürgerlichen Leben. Er wurde am 16. Nov. 1871 in Müglitz a. d. March, einem kleinen deutſchen Städtchen in Mähren als der Sohn des kaiſerl. Steuerbeamten Vincenz Kovařik ge- boren, beſuchte die dortige Volks- u. Bürgerſchule und 1886‒90 das Päda- gogium in Olmütz, um ſich zum Lehrer auszubilden. 1890 kam er als Pro- viſor (Hilfslehrer) nach Kunzendorf. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/14>, abgerufen am 24.11.2024.