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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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einen Ziklus von 18 astronomischen
Vorlesungen hielt und sich als Mit-
arbeiter am astronomischem Jahrbuch
"Uranus" betätigte. Jm Jahre 1851
eröffnete er in Leipzig ein Geschäft für
Photographie, das er indes 1852 wie-
der aufgeben mußte, worauf er nach
Dresden übersiedelte und hier das
Bürgerrecht erlangte. Jm Jahre 1853
gab er die erste Anregung zur Be-
gründung eines wissenschaftlichen
Lehrstuhls für Photographie in
Deutschland, und im Jahre 1869 ha-
bilitierte er sich als Dozent der Photo-
graphie am Polytechnikum in Dres-
den, begründete dort in demselben
Jahre die "Photographische Gesell-
schaft" und gibt seitdem als deren
Organ die Monatsschrift "Helios"
heraus. Jm Jahre 1874 nahm er an
der deutschen Reichsexpedition zur
Beobachtung des Venusdurchgangs
nach den Aucklandsinseln teil. Später
zum Professor an der Technischen
Hochschule in Dresden befördert,
wirkte er an derselben bis zu seinem
80. Lebensjahre (1907) und zog sich
dann in den Ruhestand nach Laube-
gast bei Dresden zurück. Bei dieser
Gelegenheit vermachte er seine als
Photograph für Lehrzwecke zurück-
gelegten eigenen Arbeiten, die er in
64 Jahren gesammelt hatte, und die
als "Historisches Lehrmuseum für
Photographie" viel benutzt worden
waren und einen Wert von mehr als
100 000 Mark repräsentierten, der
Technischen Hochschule in Dresden;
ebenso überließ er seine photographi-
schen Aufnahmen in der königl. Skulp-
turensammlung zu Dresden der letz-
teren.

S:

Jsis und Osiris (Lr. und
Sk.), 1874. - Dichtungen. 1. Bd. 1900.
2. u. 3. Bd. u. d. T.: Vater u. Sohn
auf der Weltreise 1874-75 (Jnhalt:
II. Die Robinsonade auf den Auck-
land-Jnseln. Australien. - III. Rück-
reise.), 1900. 4. Bd. 1903. (Jnhalt:
Beethoven in seinen Symphonien. -
Hier und dort. Betrachtungen a. d.
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Diesseits aufs Jenseits [sep. 1903.] -
Lieder der Einsamkeit [sep. 1903]).

*Krone, Pauline,

bekannt unter
dem Namen Pauline Woerner,
wurde am 7. Dezbr. 1861 als älteste
von drei Geschwistern geboren und er-
hielt ihre Erziehung in der Schweiz,
wo ihr Vater akademischer Lehrer an
der Züricher Universität war. Die
dortigen Töchterschulen standen da-
mals auf einer Höhe, die für vorbild-
lich galt und erst später von ähnlichen
deutschen Jnstituten erreicht worden
sind, und manche der Mitschülerinnen
Paulinens zählte zu den ersten weib-
lichen Doktoren in Medizin und Jus.
Die Eltern unserer Dichterin verhiel-
ten sich ablehnend gegen ein akademi-
sches Studium der letzteren, legten
aber Wert darauf, ihr eine allseitig
tüchtige wirtschaftliche Durchbildung
mit auf den Lebensweg zu geben. Da-
bei verlebte P. W. glückliche Jugend-
jahre voll lebhafter geistiger Anre-
gung in dem geselligen Kreise kluger
und bedeutender Menschen, der sich im
Elternhause zusammenfand, und zu
dem auch Johanna Spyri (s. d.!) ge-
hörte, welche eine ausgesprochene
Vorliebe für Pauline hatte und diese,
als der Vater später nach Tübingen
berufen ward, gern dauernd bei sich
behalten hätte. Der Vater starb be-
reits 1879, die Mutter folgte ihm 1888
im Tode nach. Ein Jahr vorher hatte
sich Pauline mit dem Pfarrer Dr. Ru-
dolf Krone in Meßkirch (Baden) ver-
mählt und folgte ihm 1892 auf die
Pfarrei Bötzingen am Fuße des ba-
dischen Kaiserstuhls, wo sie an seiner
Seite noch jetzt lebt. Erst, als ihr die
Freude versagt blieb, ein Kind ihr
eigen zu nennen, griff sie zur Feder, u.
aus dem liebevollen und intimen Ein-
leben in die Eigenart der Landschaft
am Kaiserstuhl und ihrer Bewohner
erstand dann der vertraute Charakter
ihrer Heimatkunst.

S:

Orchideen im
Lößgrund (Geschn. vom Kaiserstuhl);
III, 1899-1900 (Jnhalt: I. Jm Brun-

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einen Ziklus von 18 aſtronomiſchen
Vorleſungen hielt und ſich als Mit-
arbeiter am aſtronomiſchem Jahrbuch
„Uranus‟ betätigte. Jm Jahre 1851
eröffnete er in Leipzig ein Geſchäft für
Photographie, das er indes 1852 wie-
der aufgeben mußte, worauf er nach
Dresden überſiedelte und hier das
Bürgerrecht erlangte. Jm Jahre 1853
gab er die erſte Anregung zur Be-
gründung eines wiſſenſchaftlichen
Lehrſtuhls für Photographie in
Deutſchland, und im Jahre 1869 ha-
bilitierte er ſich als Dozent der Photo-
graphie am Polytechnikum in Dres-
den, begründete dort in demſelben
Jahre die „Photographiſche Geſell-
ſchaft‟ und gibt ſeitdem als deren
Organ die Monatsſchrift „Helios‟
heraus. Jm Jahre 1874 nahm er an
der deutſchen Reichsexpedition zur
Beobachtung des Venusdurchgangs
nach den Aucklandsinſeln teil. Später
zum Profeſſor an der Techniſchen
Hochſchule in Dresden befördert,
wirkte er an derſelben bis zu ſeinem
80. Lebensjahre (1907) und zog ſich
dann in den Ruheſtand nach Laube-
gaſt bei Dresden zurück. Bei dieſer
Gelegenheit vermachte er ſeine als
Photograph für Lehrzwecke zurück-
gelegten eigenen Arbeiten, die er in
64 Jahren geſammelt hatte, und die
als „Hiſtoriſches Lehrmuſeum für
Photographie‟ viel benutzt worden
waren und einen Wert von mehr als
100 000 Mark repräſentierten, der
Techniſchen Hochſchule in Dresden;
ebenſo überließ er ſeine photographi-
ſchen Aufnahmen in der königl. Skulp-
turenſammlung zu Dresden der letz-
teren.

S:

Jſis und Oſiris (Lr. und
Sk.), 1874. ‒ Dichtungen. 1. Bd. 1900.
2. u. 3. Bd. u. d. T.: Vater u. Sohn
auf der Weltreiſe 1874‒75 (Jnhalt:
II. Die Robinſonade auf den Auck-
land-Jnſeln. Auſtralien. ‒ III. Rück-
reiſe.), 1900. 4. Bd. 1903. (Jnhalt:
Beethoven in ſeinen Symphonien. ‒
Hier und dort. Betrachtungen a. d.
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Diesſeits aufs Jenſeits [ſep. 1903.] ‒
Lieder der Einſamkeit [ſep. 1903]).

*Krone, Pauline,

bekannt unter
dem Namen Pauline Woerner,
wurde am 7. Dezbr. 1861 als älteſte
von drei Geſchwiſtern geboren und er-
hielt ihre Erziehung in der Schweiz,
wo ihr Vater akademiſcher Lehrer an
der Züricher Univerſität war. Die
dortigen Töchterſchulen ſtanden da-
mals auf einer Höhe, die für vorbild-
lich galt und erſt ſpäter von ähnlichen
deutſchen Jnſtituten erreicht worden
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lichen Doktoren in Medizin und Jus.
Die Eltern unſerer Dichterin verhiel-
ten ſich ablehnend gegen ein akademi-
ſches Studium der letzteren, legten
aber Wert darauf, ihr eine allſeitig
tüchtige wirtſchaftliche Durchbildung
mit auf den Lebensweg zu geben. Da-
bei verlebte P. W. glückliche Jugend-
jahre voll lebhafter geiſtiger Anre-
gung in dem geſelligen Kreiſe kluger
und bedeutender Menſchen, der ſich im
Elternhauſe zuſammenfand, und zu
dem auch Johanna Spyri (ſ. d.!) ge-
hörte, welche eine ausgeſprochene
Vorliebe für Pauline hatte und dieſe,
als der Vater ſpäter nach Tübingen
berufen ward, gern dauernd bei ſich
behalten hätte. Der Vater ſtarb be-
reits 1879, die Mutter folgte ihm 1888
im Tode nach. Ein Jahr vorher hatte
ſich Pauline mit dem Pfarrer Dr. Ru-
dolf Krone in Meßkirch (Baden) ver-
mählt und folgte ihm 1892 auf die
Pfarrei Bötzingen am Fuße des ba-
diſchen Kaiſerſtuhls, wo ſie an ſeiner
Seite noch jetzt lebt. Erſt, als ihr die
Freude verſagt blieb, ein Kind ihr
eigen zu nennen, griff ſie zur Feder, u.
aus dem liebevollen und intimen Ein-
leben in die Eigenart der Landſchaft
am Kaiſerſtuhl und ihrer Bewohner
erſtand dann der vertraute Charakter
ihrer Heimatkunſt.

S:

Orchideen im
Lößgrund (Geſchn. vom Kaiſerſtuhl);
III, 1899‒1900 (Jnhalt: I. Jm Brun-

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[119/0123] Kro Kro einen Ziklus von 18 aſtronomiſchen Vorleſungen hielt und ſich als Mit- arbeiter am aſtronomiſchem Jahrbuch „Uranus‟ betätigte. Jm Jahre 1851 eröffnete er in Leipzig ein Geſchäft für Photographie, das er indes 1852 wie- der aufgeben mußte, worauf er nach Dresden überſiedelte und hier das Bürgerrecht erlangte. Jm Jahre 1853 gab er die erſte Anregung zur Be- gründung eines wiſſenſchaftlichen Lehrſtuhls für Photographie in Deutſchland, und im Jahre 1869 ha- bilitierte er ſich als Dozent der Photo- graphie am Polytechnikum in Dres- den, begründete dort in demſelben Jahre die „Photographiſche Geſell- ſchaft‟ und gibt ſeitdem als deren Organ die Monatsſchrift „Helios‟ heraus. Jm Jahre 1874 nahm er an der deutſchen Reichsexpedition zur Beobachtung des Venusdurchgangs nach den Aucklandsinſeln teil. Später zum Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Dresden befördert, wirkte er an derſelben bis zu ſeinem 80. Lebensjahre (1907) und zog ſich dann in den Ruheſtand nach Laube- gaſt bei Dresden zurück. Bei dieſer Gelegenheit vermachte er ſeine als Photograph für Lehrzwecke zurück- gelegten eigenen Arbeiten, die er in 64 Jahren geſammelt hatte, und die als „Hiſtoriſches Lehrmuſeum für Photographie‟ viel benutzt worden waren und einen Wert von mehr als 100 000 Mark repräſentierten, der Techniſchen Hochſchule in Dresden; ebenſo überließ er ſeine photographi- ſchen Aufnahmen in der königl. Skulp- turenſammlung zu Dresden der letz- teren. S: Jſis und Oſiris (Lr. und Sk.), 1874. ‒ Dichtungen. 1. Bd. 1900. 2. u. 3. Bd. u. d. T.: Vater u. Sohn auf der Weltreiſe 1874‒75 (Jnhalt: II. Die Robinſonade auf den Auck- land-Jnſeln. Auſtralien. ‒ III. Rück- reiſe.), 1900. 4. Bd. 1903. (Jnhalt: Beethoven in ſeinen Symphonien. ‒ Hier und dort. Betrachtungen a. d. Diesſeits aufs Jenſeits [ſep. 1903.] ‒ Lieder der Einſamkeit [ſep. 1903]). *Krone, Pauline, bekannt unter dem Namen Pauline Woerner, wurde am 7. Dezbr. 1861 als älteſte von drei Geſchwiſtern geboren und er- hielt ihre Erziehung in der Schweiz, wo ihr Vater akademiſcher Lehrer an der Züricher Univerſität war. Die dortigen Töchterſchulen ſtanden da- mals auf einer Höhe, die für vorbild- lich galt und erſt ſpäter von ähnlichen deutſchen Jnſtituten erreicht worden ſind, und manche der Mitſchülerinnen Paulinens zählte zu den erſten weib- lichen Doktoren in Medizin und Jus. Die Eltern unſerer Dichterin verhiel- ten ſich ablehnend gegen ein akademi- ſches Studium der letzteren, legten aber Wert darauf, ihr eine allſeitig tüchtige wirtſchaftliche Durchbildung mit auf den Lebensweg zu geben. Da- bei verlebte P. W. glückliche Jugend- jahre voll lebhafter geiſtiger Anre- gung in dem geſelligen Kreiſe kluger und bedeutender Menſchen, der ſich im Elternhauſe zuſammenfand, und zu dem auch Johanna Spyri (ſ. d.!) ge- hörte, welche eine ausgeſprochene Vorliebe für Pauline hatte und dieſe, als der Vater ſpäter nach Tübingen berufen ward, gern dauernd bei ſich behalten hätte. Der Vater ſtarb be- reits 1879, die Mutter folgte ihm 1888 im Tode nach. Ein Jahr vorher hatte ſich Pauline mit dem Pfarrer Dr. Ru- dolf Krone in Meßkirch (Baden) ver- mählt und folgte ihm 1892 auf die Pfarrei Bötzingen am Fuße des ba- diſchen Kaiſerſtuhls, wo ſie an ſeiner Seite noch jetzt lebt. Erſt, als ihr die Freude verſagt blieb, ein Kind ihr eigen zu nennen, griff ſie zur Feder, u. aus dem liebevollen und intimen Ein- leben in die Eigenart der Landſchaft am Kaiſerſtuhl und ihrer Bewohner erſtand dann der vertraute Charakter ihrer Heimatkunſt. S: Orchideen im Lößgrund (Geſchn. vom Kaiſerſtuhl); III, 1899‒1900 (Jnhalt: I. Jm Brun- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/123>, abgerufen am 27.11.2024.