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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Koch
Humoristen der Gegenwart und ver-
öffentlichte außer verschiedenen Bei-
trägen im "Humoristischen Deutsch-
land" und in den "Wespen"

S:

Jn
rosenfarbener Laune (Gereimter und
ungereimter Humor), 1891.

Koch, Theodora,

geb. am 20. Okt.
1888 in Wien als Tochter des Pro-
fessors an der k. k. Hochschule für Bo-
denkultur, Hofrats Gustav Adolf K.,
erhielt ihre Bildung größtenteils
durch Privatunterricht u. durch viele
Reisen, die sie nach Oberitalien, Kor-
sika, Korfu, nach Deutschland, Holland
und Ungarn führten, und die ihr den
Stoff zu zahlreichen Aufsätzen und
Skizzen für verschiedene Tagesblätter
lieferten. Sie lebt noch jetzt in Wien.

S:

Von Liebe (N.), 1909.

*Koch, Wilhelm,

wurde am 30.
Juli 1845 in Köln am Rhein als der
Sohn eines Metzgers geboren und
von seinen Eltern für den geistlichen
Stand bestimmt. Er besuchte erst die
Domschule und 1856-63 das Mar-
zellen-Gymnasium, erklärte aber als
Primaner seinen Eltern, daß er nie-
mals Theologe werden könne, und so
mußte er die humanistischen Studien
aufgeben und einen anderen Lebens-
weg wählen. Er trat bei der Post-
behörde als Eleve ein. Trotz des
geisttötenden, körperlich und geistig
abspannenden Dienstes fand K. den-
noch Zeit -- zumeist in der Nacht --
seiner Lieblingsbeschäftigung, der
schöngeistigen Literatur, zu leben und
eine Reihe von Novellen u. Romanen
zu schreiben, die zumeist in größeren
belletristischen Journalen erschienen.
Seine enge Freundschaft zu dem geist-
reichen Herausgeber der "Gaea",
Dr. H. J. Klein in Köln, war von
wesentlichem Einfluß auf seine Gei-
stesrichtung u. seine Schriftstellerei.
Jm Jahre 1872 erhielt K. einen Ruf
als Oberpostsekretär nach Berlin und
gleichzeitig eine Stelle als Redakteur
an der "Speirer Zeitung". Er nahm
die letztere an, ging aber schon nach
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Koch
elf Monaten als Redakteur an der
"Moselzeitung" nach Trier. Jm Jahre
1874 gab er die redaktionelle Tätig-
keit auf und zog 1876 nach seiner Va-
terstadt Köln, wo er bis an seinen
Tod als freier unabhängiger Schrift-
steller lebte. Die Erträge seiner Fe-
der ermöglichten es ihm, sich 1885
eine Villa in Köln-Riehl zu kaufen,
und hier ist er am 10. Dezbr. 1891
gestorben.

S:

Die Tochter des Jrr-
sinnigen (R.), 1874. - Novellenkranz,
1878. - Valeska, die Tochter des
Stadthauptmanns von Petersburg
(R.), 1879. - Zwei Bräute (R.), 1880.
- Kölsche Scheldereie (En. in platt-
kölnischer Mdt.); IV, 1882-88. - Me-
moiren des Bassisten Karl Formes,
hrsg. 1888. - Ömmerjööncher (Löstige
kölsche Verzällcher), 1892. - Aus
Beethovens Jugendzeit (N.), 1893.

Koch, Wilhelm,

geb. am 2. Juni
1825 in Herrnstadt in Schlesien, lebte
als Dr. phil. und Mag. lib. artium
(1884) in Berlin, wo er 1904 starb.

S:

Poetische Knospen (Ge.), 1847. -
Eine hübsche Geschichte (Lsp.), 1853.
- Des Sängers Weh (Dr.), 1854. -
Eine Dame vom Stande (R. a. der
Neuzeit); II, 1854. - Der Mutter Geist
(Dr.), 1856. - Schloß Hohenwald
(R. a. d. Gegenwart); II, 1858. - Der
weibliche Chevalier (Lsp.), 1879.

*Koch-Breuberg, Friedrich,


wurde am 3. März 1847 zu Jngol-
stadt in Oberbayern geboren; sein
Vater war der spätere Generalmajor
Rudolf Koch u. seine Mutter Emma
eine geborene Freiin von Treuberg;
seit 1896 führt er mit Erlaubnis des
Prinzregenten von Bayern den obi-
gen, ursprünglich Schriftstellernamen
auch im bürgerlichen Leben. Nachdem
K. in Jngolstadt einige Jahre die
Volksschule besucht hatte, wurde er
durch Privatlehrer für das Kadetten-
korps vorbereitet und trat 1861 als
Regimentskadett in das 8. Jnfante-
rieregiment in Passau ein. Er absol-
vierte darauf 1865 die Kriegsschule

*


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Koch
Humoriſten der Gegenwart und ver-
öffentlichte außer verſchiedenen Bei-
trägen im „Humoriſtiſchen Deutſch-
land‟ und in den „Weſpen‟

S:

Jn
roſenfarbener Laune (Gereimter und
ungereimter Humor), 1891.

Koch, Theodora,

geb. am 20. Okt.
1888 in Wien als Tochter des Pro-
feſſors an der k. k. Hochſchule für Bo-
denkultur, Hofrats Guſtav Adolf K.,
erhielt ihre Bildung größtenteils
durch Privatunterricht u. durch viele
Reiſen, die ſie nach Oberitalien, Kor-
ſika, Korfu, nach Deutſchland, Holland
und Ungarn führten, und die ihr den
Stoff zu zahlreichen Aufſätzen und
Skizzen für verſchiedene Tagesblätter
lieferten. Sie lebt noch jetzt in Wien.

S:

Von Liebe (N.), 1909.

*Koch, Wilhelm,

wurde am 30.
Juli 1845 in Köln am Rhein als der
Sohn eines Metzgers geboren und
von ſeinen Eltern für den geiſtlichen
Stand beſtimmt. Er beſuchte erſt die
Domſchule und 1856‒63 das Mar-
zellen-Gymnaſium, erklärte aber als
Primaner ſeinen Eltern, daß er nie-
mals Theologe werden könne, und ſo
mußte er die humaniſtiſchen Studien
aufgeben und einen anderen Lebens-
weg wählen. Er trat bei der Poſt-
behörde als Eleve ein. Trotz des
geiſttötenden, körperlich und geiſtig
abſpannenden Dienſtes fand K. den-
noch Zeit — zumeiſt in der Nacht —
ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, der
ſchöngeiſtigen Literatur, zu leben und
eine Reihe von Novellen u. Romanen
zu ſchreiben, die zumeiſt in größeren
belletriſtiſchen Journalen erſchienen.
Seine enge Freundſchaft zu dem geiſt-
reichen Herausgeber der „Gaea‟,
Dr. H. J. Klein in Köln, war von
weſentlichem Einfluß auf ſeine Gei-
ſtesrichtung u. ſeine Schriftſtellerei.
Jm Jahre 1872 erhielt K. einen Ruf
als Oberpoſtſekretär nach Berlin und
gleichzeitig eine Stelle als Redakteur
an der „Speirer Zeitung‟. Er nahm
die letztere an, ging aber ſchon nach
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Koch
elf Monaten als Redakteur an der
„Moſelzeitung‟ nach Trier. Jm Jahre
1874 gab er die redaktionelle Tätig-
keit auf und zog 1876 nach ſeiner Va-
terſtadt Köln, wo er bis an ſeinen
Tod als freier unabhängiger Schrift-
ſteller lebte. Die Erträge ſeiner Fe-
der ermöglichten es ihm, ſich 1885
eine Villa in Köln-Riehl zu kaufen,
und hier iſt er am 10. Dezbr. 1891
geſtorben.

S:

Die Tochter des Jrr-
ſinnigen (R.), 1874. ‒ Novellenkranz,
1878. ‒ Valeska, die Tochter des
Stadthauptmanns von Petersburg
(R.), 1879. ‒ Zwei Bräute (R.), 1880.
‒ Kölſche Scheldereie (En. in platt-
kölniſcher Mdt.); IV, 1882‒88. ‒ Me-
moiren des Baſſiſten Karl Formes,
hrsg. 1888. ‒ Ömmerjööncher (Löſtige
kölſche Verzällcher), 1892. ‒ Aus
Beethovens Jugendzeit (N.), 1893.

Koch, Wilhelm,

geb. am 2. Juni
1825 in Herrnſtadt in Schleſien, lebte
als Dr. phil. und Mag. lib. artium
(1884) in Berlin, wo er 1904 ſtarb.

S:

Poetiſche Knoſpen (Ge.), 1847. ‒
Eine hübſche Geſchichte (Lſp.), 1853.
‒ Des Sängers Weh (Dr.), 1854. ‒
Eine Dame vom Stande (R. a. der
Neuzeit); II, 1854. ‒ Der Mutter Geiſt
(Dr.), 1856. ‒ Schloß Hohenwald
(R. a. d. Gegenwart); II, 1858. ‒ Der
weibliche Chevalier (Lſp.), 1879.

*Koch-Breuberg, Friedrich,


wurde am 3. März 1847 zu Jngol-
ſtadt in Oberbayern geboren; ſein
Vater war der ſpätere Generalmajor
Rudolf Koch u. ſeine Mutter Emma
eine geborene Freiin von Treuberg;
ſeit 1896 führt er mit Erlaubnis des
Prinzregenten von Bayern den obi-
gen, urſprünglich Schriftſtellernamen
auch im bürgerlichen Leben. Nachdem
K. in Jngolſtadt einige Jahre die
Volksſchule beſucht hatte, wurde er
durch Privatlehrer für das Kadetten-
korps vorbereitet und trat 1861 als
Regimentskadett in das 8. Jnfante-
rieregiment in Paſſau ein. Er abſol-
vierte darauf 1865 die Kriegsſchule

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[43/0047] Koch Koch Humoriſten der Gegenwart und ver- öffentlichte außer verſchiedenen Bei- trägen im „Humoriſtiſchen Deutſch- land‟ und in den „Weſpen‟ S: Jn roſenfarbener Laune (Gereimter und ungereimter Humor), 1891. Koch, Theodora, geb. am 20. Okt. 1888 in Wien als Tochter des Pro- feſſors an der k. k. Hochſchule für Bo- denkultur, Hofrats Guſtav Adolf K., erhielt ihre Bildung größtenteils durch Privatunterricht u. durch viele Reiſen, die ſie nach Oberitalien, Kor- ſika, Korfu, nach Deutſchland, Holland und Ungarn führten, und die ihr den Stoff zu zahlreichen Aufſätzen und Skizzen für verſchiedene Tagesblätter lieferten. Sie lebt noch jetzt in Wien. S: Von Liebe (N.), 1909. *Koch, Wilhelm, wurde am 30. Juli 1845 in Köln am Rhein als der Sohn eines Metzgers geboren und von ſeinen Eltern für den geiſtlichen Stand beſtimmt. Er beſuchte erſt die Domſchule und 1856‒63 das Mar- zellen-Gymnaſium, erklärte aber als Primaner ſeinen Eltern, daß er nie- mals Theologe werden könne, und ſo mußte er die humaniſtiſchen Studien aufgeben und einen anderen Lebens- weg wählen. Er trat bei der Poſt- behörde als Eleve ein. Trotz des geiſttötenden, körperlich und geiſtig abſpannenden Dienſtes fand K. den- noch Zeit — zumeiſt in der Nacht — ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, der ſchöngeiſtigen Literatur, zu leben und eine Reihe von Novellen u. Romanen zu ſchreiben, die zumeiſt in größeren belletriſtiſchen Journalen erſchienen. Seine enge Freundſchaft zu dem geiſt- reichen Herausgeber der „Gaea‟, Dr. H. J. Klein in Köln, war von weſentlichem Einfluß auf ſeine Gei- ſtesrichtung u. ſeine Schriftſtellerei. Jm Jahre 1872 erhielt K. einen Ruf als Oberpoſtſekretär nach Berlin und gleichzeitig eine Stelle als Redakteur an der „Speirer Zeitung‟. Er nahm die letztere an, ging aber ſchon nach elf Monaten als Redakteur an der „Moſelzeitung‟ nach Trier. Jm Jahre 1874 gab er die redaktionelle Tätig- keit auf und zog 1876 nach ſeiner Va- terſtadt Köln, wo er bis an ſeinen Tod als freier unabhängiger Schrift- ſteller lebte. Die Erträge ſeiner Fe- der ermöglichten es ihm, ſich 1885 eine Villa in Köln-Riehl zu kaufen, und hier iſt er am 10. Dezbr. 1891 geſtorben. S: Die Tochter des Jrr- ſinnigen (R.), 1874. ‒ Novellenkranz, 1878. ‒ Valeska, die Tochter des Stadthauptmanns von Petersburg (R.), 1879. ‒ Zwei Bräute (R.), 1880. ‒ Kölſche Scheldereie (En. in platt- kölniſcher Mdt.); IV, 1882‒88. ‒ Me- moiren des Baſſiſten Karl Formes, hrsg. 1888. ‒ Ömmerjööncher (Löſtige kölſche Verzällcher), 1892. ‒ Aus Beethovens Jugendzeit (N.), 1893. Koch, Wilhelm, geb. am 2. Juni 1825 in Herrnſtadt in Schleſien, lebte als Dr. phil. und Mag. lib. artium (1884) in Berlin, wo er 1904 ſtarb. S: Poetiſche Knoſpen (Ge.), 1847. ‒ Eine hübſche Geſchichte (Lſp.), 1853. ‒ Des Sängers Weh (Dr.), 1854. ‒ Eine Dame vom Stande (R. a. der Neuzeit); II, 1854. ‒ Der Mutter Geiſt (Dr.), 1856. ‒ Schloß Hohenwald (R. a. d. Gegenwart); II, 1858. ‒ Der weibliche Chevalier (Lſp.), 1879. *Koch-Breuberg, Friedrich, wurde am 3. März 1847 zu Jngol- ſtadt in Oberbayern geboren; ſein Vater war der ſpätere Generalmajor Rudolf Koch u. ſeine Mutter Emma eine geborene Freiin von Treuberg; ſeit 1896 führt er mit Erlaubnis des Prinzregenten von Bayern den obi- gen, urſprünglich Schriftſtellernamen auch im bürgerlichen Leben. Nachdem K. in Jngolſtadt einige Jahre die Volksſchule beſucht hatte, wurde er durch Privatlehrer für das Kadetten- korps vorbereitet und trat 1861 als Regimentskadett in das 8. Jnfante- rieregiment in Paſſau ein. Er abſol- vierte darauf 1865 die Kriegsſchule *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/47>, abgerufen am 28.11.2024.