1887 trat er in den Ruhestand und siedelte nach Kiel über, wo er am 6. Febr. 1895 starb.
S:
Die Kaiserwahl in Frankfurt (Kom.), 1849. - Anna (Jd. a. d. Zeit der schleswig-holstein. Erhebung), 1850. 4. A. 1880. - Hel- denlieder von Adolf IV., dem Schauen- burger, 1851. - Die Psingstweihe (Jd.), 1854. 3. A. 1882. - Sedan (Helden- gedicht), 1873. - Das Leben des Gene- ralfeldmarschalls Edwin von Man- teuffel, 1890. - Gedenkbuch eines Schleswig-Holsteiners aus fünf Jahr- zehnten (Ge.); II, 1891-94. - Jduna. Deutsche Heldensagen, dem deutschen Volk u. seiner Jugend wiedererzählt; IV, 1875-81 (Jnhalt: I. Gudrun. - II. Die Nibelungensage. - III. Sage von Wieland dem Schmied. - IV. Diet- rich von Bern und seine Gesellen).
Keen, Nathanael,
Pseudonym für Walter Heichen; s. d.!
*Keetz, Wilhelm,
geb. am 12. Febr. 1870 in Strachau (Prov. Hannover) auf einem Marschenhofe, der nach- weislich 600 Jahre im Besitze der Familie gewesen ist, besuchte das Gym- nasium in Altona und trat dann nach verschiedenen Reisen in den Reichs- postdienst ein, in welchem er in zahl- reichen Orten Norddeutschlands tätig war. Ein ihm im Dienste zugestoßener Unfall veranlaßte seine frühzeitige Versetzung in den Ruhestand. Schon als Beamter hatte sich K. viel mit ge- schichtlichen und volkskundlichen Stu- dien beschäftigt und in Zeitschriften die Chroniken verschiedener hannöver- schen Ortschaften veröffentlicht. Nach seiner Pensionierung widmete er sich ausschließlich der Erforschung der Ver- gangenheit seiner engeren Heimat, des alten Fürstentums Lüneburg. Von 1904-07 war er als Konservator des "Vaterländischen Museums" in Celle tätig und lebte seitdem in Hitzacker, wo er als Obmann des sogenannten "Schüttingbundes" den "Schütting. Ein heimatliches Kalenderbuch" redi- gierte. Am 30. Juli 1909 kenterte bei [Spaltenumbruch]
Keg
einer Fahrt auf der Elbe sein Boot, u. er ertrank.
S:
Lünborger Land un Lüd (En plattd. Geschichtenbok), 1904. 2. A. 1906. - De Schult von Strachau (Gesch. ut de Franzosentiet), 1907. - Franz Biel (En Minschenschicksal), 1908.
*Kegel, Franz,
geb. am 18. April a. St. 1873 in Riga als Sohn des Komponisten und Musikers Karl K., wurde von dem Vater frühzeitig mit den besten Opern und Schauspielen bekannt gemacht und damit sein Be- ruf als Musiker vorbereitet. Wegen Kränklichkeit mußte er den Schulbe- such oft und meist auf längere Zeit unterbrechen, so daß sich in seiner Ab- geschlossenheit von der Welt ein Hang zur Träumerei in ihm entwickelte. Häufiger Aufenthalt während der Sommermonate in einem der schönen Rigaschen Strandorte kräftigte seine Gesundheit u. weckte in ihm die Liebe zur Natur u. Poesie. Aber da starb, als er 14 Jahre alt war, sein Vater, und damit zerfiel die Möglichkeit, sich dem Beruf eines Musikers zu wid- men. Schwierige Verhältnisse zwan- gen ihn, nach zwei Jahren die Stadt- Realschule zu verlassen und als Lehr- ling in ein Fabrikkontor einzutreten. Jn der Folge lebte er als Privatbe- amter in der Kreisstadt Walk u. jetzt (1911) wieder in Riga.
S:
Avent- juren im Reiche Fabula u. Gedichte, 1906. - Romanzen und Lieder, 1910.
*Kegel, Hugo,
pseud. Hartwig Köhler, wurde am 27. Dezbr. 1852 auf Schloß Zalenze bei Kattowitz in Oberschlesien geboren, wo sein Vater Wirtschaftsinspektor war. Ursprüng- lich zum Theologen bestimmt, besuchte er die Gymnasien zu Öls und Beuthen, mußte aber seiner Gesundheit wegen einen mit Bewegung verbundenen, kräftigenden Beruf ergreifen und ent- schied sich für das Maschinenbaufach. Er trat bei einem Schlosser zu Myslo- witz in die Lehre, ging darauf in eine größere Maschinenfabrik nach Katto-
*
[Spaltenumbruch]
Kee
1887 trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Kiel über, wo er am 6. Febr. 1895 ſtarb.
S:
Die Kaiſerwahl in Frankfurt (Kom.), 1849. – Anna (Jd. a. d. Zeit der ſchleswig-holſtein. Erhebung), 1850. 4. A. 1880. – Hel- denlieder von Adolf IV., dem Schauen- burger, 1851. – Die Pſingſtweihe (Jd.), 1854. 3. A. 1882. – Sedan (Helden- gedicht), 1873. – Das Leben des Gene- ralfeldmarſchalls Edwin von Man- teuffel, 1890. – Gedenkbuch eines Schleswig-Holſteiners aus fünf Jahr- zehnten (Ge.); II, 1891–94. – Jduna. Deutſche Heldenſagen, dem deutſchen Volk u. ſeiner Jugend wiedererzählt; IV, 1875–81 (Jnhalt: I. Gudrun. – II. Die Nibelungenſage. – III. Sage von Wieland dem Schmied. – IV. Diet- rich von Bern und ſeine Geſellen).
Keen, Nathanael,
Pſeudonym für Walter Heichen; ſ. d.!
*Keetz, Wilhelm,
geb. am 12. Febr. 1870 in Strachau (Prov. Hannover) auf einem Marſchenhofe, der nach- weislich 600 Jahre im Beſitze der Familie geweſen iſt, beſuchte das Gym- naſium in Altona und trat dann nach verſchiedenen Reiſen in den Reichs- poſtdienſt ein, in welchem er in zahl- reichen Orten Norddeutſchlands tätig war. Ein ihm im Dienſte zugeſtoßener Unfall veranlaßte ſeine frühzeitige Verſetzung in den Ruheſtand. Schon als Beamter hatte ſich K. viel mit ge- ſchichtlichen und volkskundlichen Stu- dien beſchäftigt und in Zeitſchriften die Chroniken verſchiedener hannöver- ſchen Ortſchaften veröffentlicht. Nach ſeiner Penſionierung widmete er ſich ausſchließlich der Erforſchung der Ver- gangenheit ſeiner engeren Heimat, des alten Fürſtentums Lüneburg. Von 1904–07 war er als Konſervator des „Vaterländiſchen Muſeums“ in Celle tätig und lebte ſeitdem in Hitzacker, wo er als Obmann des ſogenannten „Schüttingbundes“ den „Schütting. Ein heimatliches Kalenderbuch“ redi- gierte. Am 30. Juli 1909 kenterte bei [Spaltenumbruch]
Keg
einer Fahrt auf der Elbe ſein Boot, u. er ertrank.
S:
Lünborger Land un Lüd (En plattd. Geſchichtenbok), 1904. 2. A. 1906. – De Schult von Strachau (Geſch. ut de Franzoſentiet), 1907. – Franz Biel (En Minſchenſchickſal), 1908.
*Kegel, Franz,
geb. am 18. April a. St. 1873 in Riga als Sohn des Komponiſten und Muſikers Karl K., wurde von dem Vater frühzeitig mit den beſten Opern und Schauſpielen bekannt gemacht und damit ſein Be- ruf als Muſiker vorbereitet. Wegen Kränklichkeit mußte er den Schulbe- ſuch oft und meiſt auf längere Zeit unterbrechen, ſo daß ſich in ſeiner Ab- geſchloſſenheit von der Welt ein Hang zur Träumerei in ihm entwickelte. Häufiger Aufenthalt während der Sommermonate in einem der ſchönen Rigaſchen Strandorte kräftigte ſeine Geſundheit u. weckte in ihm die Liebe zur Natur u. Poeſie. Aber da ſtarb, als er 14 Jahre alt war, ſein Vater, und damit zerfiel die Möglichkeit, ſich dem Beruf eines Muſikers zu wid- men. Schwierige Verhältniſſe zwan- gen ihn, nach zwei Jahren die Stadt- Realſchule zu verlaſſen und als Lehr- ling in ein Fabrikkontor einzutreten. Jn der Folge lebte er als Privatbe- amter in der Kreisſtadt Walk u. jetzt (1911) wieder in Riga.
S:
Avent- juren im Reiche Fabula u. Gedichte, 1906. – Romanzen und Lieder, 1910.
*Kegel, Hugo,
pſeud. Hartwig Köhler, wurde am 27. Dezbr. 1852 auf Schloß Zalenze bei Kattowitz in Oberſchleſien geboren, wo ſein Vater Wirtſchaftsinſpektor war. Urſprüng- lich zum Theologen beſtimmt, beſuchte er die Gymnaſien zu Öls und Beuthen, mußte aber ſeiner Geſundheit wegen einen mit Bewegung verbundenen, kräftigenden Beruf ergreifen und ent- ſchied ſich für das Maſchinenbaufach. Er trat bei einem Schloſſer zu Myslo- witz in die Lehre, ging darauf in eine größere Maſchinenfabrik nach Katto-
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Kee
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1887 trat er in den Ruheſtand und
ſiedelte nach Kiel über, wo er am 6.
Febr. 1895 ſtarb.
S: Die Kaiſerwahl
in Frankfurt (Kom.), 1849. – Anna
(Jd. a. d. Zeit der ſchleswig-holſtein.
Erhebung), 1850. 4. A. 1880. – Hel-
denlieder von Adolf IV., dem Schauen-
burger, 1851. – Die Pſingſtweihe (Jd.),
1854. 3. A. 1882. – Sedan (Helden-
gedicht), 1873. – Das Leben des Gene-
ralfeldmarſchalls Edwin von Man-
teuffel, 1890. – Gedenkbuch eines
Schleswig-Holſteiners aus fünf Jahr-
zehnten (Ge.); II, 1891–94. – Jduna.
Deutſche Heldenſagen, dem deutſchen
Volk u. ſeiner Jugend wiedererzählt;
IV, 1875–81 (Jnhalt: I. Gudrun. –
II. Die Nibelungenſage. – III. Sage
von Wieland dem Schmied. – IV. Diet-
rich von Bern und ſeine Geſellen).
Keen, Nathanael, Pſeudonym für
Walter Heichen; ſ. d.!
*Keetz, Wilhelm, geb. am 12. Febr.
1870 in Strachau (Prov. Hannover)
auf einem Marſchenhofe, der nach-
weislich 600 Jahre im Beſitze der
Familie geweſen iſt, beſuchte das Gym-
naſium in Altona und trat dann nach
verſchiedenen Reiſen in den Reichs-
poſtdienſt ein, in welchem er in zahl-
reichen Orten Norddeutſchlands tätig
war. Ein ihm im Dienſte zugeſtoßener
Unfall veranlaßte ſeine frühzeitige
Verſetzung in den Ruheſtand. Schon
als Beamter hatte ſich K. viel mit ge-
ſchichtlichen und volkskundlichen Stu-
dien beſchäftigt und in Zeitſchriften
die Chroniken verſchiedener hannöver-
ſchen Ortſchaften veröffentlicht. Nach
ſeiner Penſionierung widmete er ſich
ausſchließlich der Erforſchung der Ver-
gangenheit ſeiner engeren Heimat, des
alten Fürſtentums Lüneburg. Von
1904–07 war er als Konſervator des
„Vaterländiſchen Muſeums“ in Celle
tätig und lebte ſeitdem in Hitzacker,
wo er als Obmann des ſogenannten
„Schüttingbundes“ den „Schütting.
Ein heimatliches Kalenderbuch“ redi-
gierte. Am 30. Juli 1909 kenterte bei
einer Fahrt auf der Elbe ſein Boot,
u. er ertrank.
S: Lünborger Land un
Lüd (En plattd. Geſchichtenbok), 1904.
2. A. 1906. – De Schult von Strachau
(Geſch. ut de Franzoſentiet), 1907. –
Franz Biel (En Minſchenſchickſal),
1908.
*Kegel, Franz, geb. am 18. April
a. St. 1873 in Riga als Sohn des
Komponiſten und Muſikers Karl K.,
wurde von dem Vater frühzeitig mit
den beſten Opern und Schauſpielen
bekannt gemacht und damit ſein Be-
ruf als Muſiker vorbereitet. Wegen
Kränklichkeit mußte er den Schulbe-
ſuch oft und meiſt auf längere Zeit
unterbrechen, ſo daß ſich in ſeiner Ab-
geſchloſſenheit von der Welt ein Hang
zur Träumerei in ihm entwickelte.
Häufiger Aufenthalt während der
Sommermonate in einem der ſchönen
Rigaſchen Strandorte kräftigte ſeine
Geſundheit u. weckte in ihm die Liebe
zur Natur u. Poeſie. Aber da ſtarb,
als er 14 Jahre alt war, ſein Vater,
und damit zerfiel die Möglichkeit, ſich
dem Beruf eines Muſikers zu wid-
men. Schwierige Verhältniſſe zwan-
gen ihn, nach zwei Jahren die Stadt-
Realſchule zu verlaſſen und als Lehr-
ling in ein Fabrikkontor einzutreten.
Jn der Folge lebte er als Privatbe-
amter in der Kreisſtadt Walk u. jetzt
(1911) wieder in Riga.
S: Avent-
juren im Reiche Fabula u. Gedichte,
1906. – Romanzen und Lieder, 1910.
*Kegel, Hugo, pſeud. Hartwig
Köhler, wurde am 27. Dezbr. 1852
auf Schloß Zalenze bei Kattowitz in
Oberſchleſien geboren, wo ſein Vater
Wirtſchaftsinſpektor war. Urſprüng-
lich zum Theologen beſtimmt, beſuchte
er die Gymnaſien zu Öls und Beuthen,
mußte aber ſeiner Geſundheit wegen
einen mit Bewegung verbundenen,
kräftigenden Beruf ergreifen und ent-
ſchied ſich für das Maſchinenbaufach.
Er trat bei einem Schloſſer zu Myslo-
witz in die Lehre, ging darauf in eine
größere Maſchinenfabrik nach Katto-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/432>, abgerufen am 16.02.2025.
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