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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hof
randenschule in Landsberg und 1877
bis 1879 das Schullehrerseminar in
Freising. Er wurde dann als Hilfs-
lehrer in Moosburg und Trostburg
verwendet und 1883 nach Ablegung
der Anstellungsprüfung Lehrer in
München, wo er noch jetzt tätig ist.

S:

Wia der Schnabi g'wachsen is
(Ge. in Mdt.), 1898.

*Hofmann, Max

(nicht zu ver-
wechseln mit dem Vorigen), wurde am
20. August 1867 in Wermsdorf bei
Leipzig als Sohn eines Gutsbesitzers
geboren, besuchte bis zum 12. Jahre
die Dorfschule u. die von einem Kan-
didaten der Theologie geleitete Pri-
vatschule und kam dann auf das kgl.
Gymnasium in Dresden, besuchte
später, im Wintersemester 1882-83,
das Gymnasium in Wurzen und dar-
auf das Vitzthumsche Gymnasium in
Dresden, wo ein Kreis hervorragen-
der Lehrer sein besonderes Jnteresse
für Deutsch, Literatur und Geschichte
zu fördern verstand. H. beabsichtigte
Theologie zu studieren, doch be-
stimmte ihn ein nervöses Leiden, aus
der Prima des Gymnasiums abzu-
gehen und sich dem kaufmännischen
Berufe zuzuwenden. Er trat als Vo-
lontär in die Fabrik seines Oheims
Oskar Großmann in Dresden ein,
war später in Bromberg und Leipzig
in seiner Branche tätig und hatte Ge-
legenheit, als Reisender ein schönes
Stück Welt kennen zu lernen. Der
Tod seines Oheims rief ihn nach
Dresden zurück, und übernahm er am
1. Januar 1893 dessen altrenommierte
Firma. Hatte er bis dahin immer
noch gehofft, sich einmal ganz seinen
wissenschaftlichen Neigungen widmen
zu können, so wuchs nun mit den
neuen Pflichten auch seine Arbeits-
freudigkeit. Er unternahm im Jnter-
esse seiner Fabrik große Studienreisen
in Frankreich, Belgien, Holland, Öster-
reich und Jtalien und verwertete
deren Ergebnisse zu weiterer Ausge-
staltung und Vervollkommnung sei-
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Hof
nes Geschäfts. Bei solcher Tätigkeit
ist aber die Liebe zur Poesie u. Schrift-
stellerei bei H. niemals erloschen ge-
wesen, und die Stunden seines lite-
rarischen Schaffens, die sich seit eini-
gen Jahren häufiger finden, bilden
für ihn das erhebendste Gefühl und
die reichste Vergeltung für den Ver-
lust manchen Jugendideals. Seit
1909 hat H. seinen Wohnsitz in Gom-
mern bei Dresden.

S:

Jch liebe
meine Einsamkeit (Ge.), 1906. - Dem
Faust einen Tempel (Ein Appell an
die Gebildeten Deutschlands), 1907.
- Lieben ist Leiden (Schsp.), 1907. -
Der Erde Weh -- der Erde Glück
(Neue Ge.), 1909.

Hofmannsthal, Hugo Hof-
mann Edler
von,

entstammt einer
alten 1835 geadelten Kaufmanns-
familie und wurde am 1. Februar
1874 in Wien als einziges Kind des
Vorstandes des Rechtsbureaus der
österreich. Zentral-Boden-Kreditbank
in Wien geboren. Er absolvierte das
Gymnasium daselbst und studierte an
der dortigen Universität Jura und
romanische Philologie. Nach Erlan-
gung des philosoph. Doktorgrades
ging er zur Schriftstellerei über. Jn
der ersten Zeit dieser Tätigkeit be-
diente er sich der Pseud. Theophil
Morren
und Loris.

S:

Gestern
(Dram. Studie in Reimen), 1892.
3. A. 1909. - Der Tor und der Tod.
1894. 8. A. 1908. - Theater in Ver-
sen, 1899 [Jnhalt: Die Frau im
Fenster (sep. 5. A. 1909). - Die Hoch-
zeit der Sobeide (sep. 6. A. 1909). -
Der Abenteurer und die Sängerin
(sep. 6. A. 1909)]. - Der Tod des
Tizian (Dramat. Fragment), 1901.
4. A. 1908. - Das kleine Welttheater,
oder: Die Glücklichen, 1903. - Elek-
tra (Tr., frei nach Sophokles), 1903,
7. A. 1909. - Unterhaltungen über
literarische Gegenstände, 1904. - Das
Märchen der 672. Nacht und andere
Erzählungen, 1905. - Das gerettete
Venedig (Tr. nach dem Stoffe eines

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Hof
randenſchule in Landsberg und 1877
bis 1879 das Schullehrerſeminar in
Freiſing. Er wurde dann als Hilfs-
lehrer in Moosburg und Troſtburg
verwendet und 1883 nach Ablegung
der Anſtellungsprüfung Lehrer in
München, wo er noch jetzt tätig iſt.

S:

Wia der Schnabi g’wachſen is
(Ge. in Mdt.), 1898.

*Hofmann, Max

(nicht zu ver-
wechſeln mit dem Vorigen), wurde am
20. Auguſt 1867 in Wermsdorf bei
Leipzig als Sohn eines Gutsbeſitzers
geboren, beſuchte bis zum 12. Jahre
die Dorfſchule u. die von einem Kan-
didaten der Theologie geleitete Pri-
vatſchule und kam dann auf das kgl.
Gymnaſium in Dresden, beſuchte
ſpäter, im Winterſemeſter 1882–83,
das Gymnaſium in Wurzen und dar-
auf das Vitzthumſche Gymnaſium in
Dresden, wo ein Kreis hervorragen-
der Lehrer ſein beſonderes Jntereſſe
für Deutſch, Literatur und Geſchichte
zu fördern verſtand. H. beabſichtigte
Theologie zu ſtudieren, doch be-
ſtimmte ihn ein nervöſes Leiden, aus
der Prima des Gymnaſiums abzu-
gehen und ſich dem kaufmänniſchen
Berufe zuzuwenden. Er trat als Vo-
lontär in die Fabrik ſeines Oheims
Oskar Großmann in Dresden ein,
war ſpäter in Bromberg und Leipzig
in ſeiner Branche tätig und hatte Ge-
legenheit, als Reiſender ein ſchönes
Stück Welt kennen zu lernen. Der
Tod ſeines Oheims rief ihn nach
Dresden zurück, und übernahm er am
1. Januar 1893 deſſen altrenommierte
Firma. Hatte er bis dahin immer
noch gehofft, ſich einmal ganz ſeinen
wiſſenſchaftlichen Neigungen widmen
zu können, ſo wuchs nun mit den
neuen Pflichten auch ſeine Arbeits-
freudigkeit. Er unternahm im Jnter-
eſſe ſeiner Fabrik große Studienreiſen
in Frankreich, Belgien, Holland, Öſter-
reich und Jtalien und verwertete
deren Ergebniſſe zu weiterer Ausge-
ſtaltung und Vervollkommnung ſei-
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Hof
nes Geſchäfts. Bei ſolcher Tätigkeit
iſt aber die Liebe zur Poeſie u. Schrift-
ſtellerei bei H. niemals erloſchen ge-
weſen, und die Stunden ſeines lite-
rariſchen Schaffens, die ſich ſeit eini-
gen Jahren häufiger finden, bilden
für ihn das erhebendſte Gefühl und
die reichſte Vergeltung für den Ver-
luſt manchen Jugendideals. Seit
1909 hat H. ſeinen Wohnſitz in Gom-
mern bei Dresden.

S:

Jch liebe
meine Einſamkeit (Ge.), 1906. – Dem
Fauſt einen Tempel (Ein Appell an
die Gebildeten Deutſchlands), 1907.
– Lieben iſt Leiden (Schſp.), 1907. –
Der Erde Weh — der Erde Glück
(Neue Ge.), 1909.

Hofmannsthal, Hugo Hof-
mann Edler
von,

entſtammt einer
alten 1835 geadelten Kaufmanns-
familie und wurde am 1. Februar
1874 in Wien als einziges Kind des
Vorſtandes des Rechtsbureaus der
öſterreich. Zentral-Boden-Kreditbank
in Wien geboren. Er abſolvierte das
Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte an
der dortigen Univerſität Jura und
romaniſche Philologie. Nach Erlan-
gung des philoſoph. Doktorgrades
ging er zur Schriftſtellerei über. Jn
der erſten Zeit dieſer Tätigkeit be-
diente er ſich der Pſeud. Theophil
Morren
und Loris.

S:

Geſtern
(Dram. Studie in Reimen), 1892.
3. A. 1909. – Der Tor und der Tod.
1894. 8. A. 1908. – Theater in Ver-
ſen, 1899 [Jnhalt: Die Frau im
Fenſter (ſep. 5. A. 1909). – Die Hoch-
zeit der Sobeide (ſep. 6. A. 1909). –
Der Abenteurer und die Sängerin
(ſep. 6. A. 1909)]. – Der Tod des
Tizian (Dramat. Fragment), 1901.
4. A. 1908. – Das kleine Welttheater,
oder: Die Glücklichen, 1903. – Elek-
tra (Tr., frei nach Sophokles), 1903,
7. A. 1909. – Unterhaltungen über
literariſche Gegenſtände, 1904. – Das
Märchen der 672. Nacht und andere
Erzählungen, 1905. – Das gerettete
Venedig (Tr. nach dem Stoffe eines

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[263/0267] Hof Hof randenſchule in Landsberg und 1877 bis 1879 das Schullehrerſeminar in Freiſing. Er wurde dann als Hilfs- lehrer in Moosburg und Troſtburg verwendet und 1883 nach Ablegung der Anſtellungsprüfung Lehrer in München, wo er noch jetzt tätig iſt. S: Wia der Schnabi g’wachſen is (Ge. in Mdt.), 1898. *Hofmann, Max (nicht zu ver- wechſeln mit dem Vorigen), wurde am 20. Auguſt 1867 in Wermsdorf bei Leipzig als Sohn eines Gutsbeſitzers geboren, beſuchte bis zum 12. Jahre die Dorfſchule u. die von einem Kan- didaten der Theologie geleitete Pri- vatſchule und kam dann auf das kgl. Gymnaſium in Dresden, beſuchte ſpäter, im Winterſemeſter 1882–83, das Gymnaſium in Wurzen und dar- auf das Vitzthumſche Gymnaſium in Dresden, wo ein Kreis hervorragen- der Lehrer ſein beſonderes Jntereſſe für Deutſch, Literatur und Geſchichte zu fördern verſtand. H. beabſichtigte Theologie zu ſtudieren, doch be- ſtimmte ihn ein nervöſes Leiden, aus der Prima des Gymnaſiums abzu- gehen und ſich dem kaufmänniſchen Berufe zuzuwenden. Er trat als Vo- lontär in die Fabrik ſeines Oheims Oskar Großmann in Dresden ein, war ſpäter in Bromberg und Leipzig in ſeiner Branche tätig und hatte Ge- legenheit, als Reiſender ein ſchönes Stück Welt kennen zu lernen. Der Tod ſeines Oheims rief ihn nach Dresden zurück, und übernahm er am 1. Januar 1893 deſſen altrenommierte Firma. Hatte er bis dahin immer noch gehofft, ſich einmal ganz ſeinen wiſſenſchaftlichen Neigungen widmen zu können, ſo wuchs nun mit den neuen Pflichten auch ſeine Arbeits- freudigkeit. Er unternahm im Jnter- eſſe ſeiner Fabrik große Studienreiſen in Frankreich, Belgien, Holland, Öſter- reich und Jtalien und verwertete deren Ergebniſſe zu weiterer Ausge- ſtaltung und Vervollkommnung ſei- nes Geſchäfts. Bei ſolcher Tätigkeit iſt aber die Liebe zur Poeſie u. Schrift- ſtellerei bei H. niemals erloſchen ge- weſen, und die Stunden ſeines lite- rariſchen Schaffens, die ſich ſeit eini- gen Jahren häufiger finden, bilden für ihn das erhebendſte Gefühl und die reichſte Vergeltung für den Ver- luſt manchen Jugendideals. Seit 1909 hat H. ſeinen Wohnſitz in Gom- mern bei Dresden. S: Jch liebe meine Einſamkeit (Ge.), 1906. – Dem Fauſt einen Tempel (Ein Appell an die Gebildeten Deutſchlands), 1907. – Lieben iſt Leiden (Schſp.), 1907. – Der Erde Weh — der Erde Glück (Neue Ge.), 1909. Hofmannsthal, Hugo Hof- mann Edler von, entſtammt einer alten 1835 geadelten Kaufmanns- familie und wurde am 1. Februar 1874 in Wien als einziges Kind des Vorſtandes des Rechtsbureaus der öſterreich. Zentral-Boden-Kreditbank in Wien geboren. Er abſolvierte das Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte an der dortigen Univerſität Jura und romaniſche Philologie. Nach Erlan- gung des philoſoph. Doktorgrades ging er zur Schriftſtellerei über. Jn der erſten Zeit dieſer Tätigkeit be- diente er ſich der Pſeud. Theophil Morren und Loris. S: Geſtern (Dram. Studie in Reimen), 1892. 3. A. 1909. – Der Tor und der Tod. 1894. 8. A. 1908. – Theater in Ver- ſen, 1899 [Jnhalt: Die Frau im Fenſter (ſep. 5. A. 1909). – Die Hoch- zeit der Sobeide (ſep. 6. A. 1909). – Der Abenteurer und die Sängerin (ſep. 6. A. 1909)]. – Der Tod des Tizian (Dramat. Fragment), 1901. 4. A. 1908. – Das kleine Welttheater, oder: Die Glücklichen, 1903. – Elek- tra (Tr., frei nach Sophokles), 1903, 7. A. 1909. – Unterhaltungen über literariſche Gegenſtände, 1904. – Das Märchen der 672. Nacht und andere Erzählungen, 1905. – Das gerettete Venedig (Tr. nach dem Stoffe eines *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/267>, abgerufen am 24.11.2024.