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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
mern als der Sohn eines Offiziers,
wurde nach dem Tode des letzteren
im Kadettenkorps erzogen, und trat
im Frühjahr 1868 als Fähnrich in
das Jnfanterieregiment Nr. 14 in
Stettin ein. Jm Herbste d. J. zum
Offizier befördert, machte er den Feld-
zug gegen Frankreich mit; doch sah er
infolge der Strapazen seine Gesund-
heit derartig erschüttert, daß er 1872
seinen Abschied nehmen mußte. Nach
jahrelanger Lähmung war er 1878
wieder soweit hergestellt, daß er nun
seine Kräfte schriftstellerischer Tätig-
keit zuwenden konnte. Er lebt in
Berlin u. fand hier 1889 Aufnahme
im Jnvalidenhause.

S:

Weltmärchen,
1886. - Dichtungen, 1888. - Ein Jdol
(Soz. Dr.), 1892.

Harzmann, Ernst,

Pseudon. für
Ernst Kumme; s. d.!

*Häschke, Traugott Lebrecht,

* am
14. Juli 1831 zu Dölitz bei Leipzig
als der Sohn eines Lehrers, besuchte
nach vorbereitendem Elementar- und
Privatunterricht seit 1843 das Niko-
laigymnasium in Leipzig u. studierte
dann an der dortigen Universität
Theologie. Nach abgelegten Prüfun-
gen wandte er sich dem Lehrfache zu
und ist als solcher seit 1857 an der
1. Bezirksschule in Leipzig tätig.

S:


Patriotische Gedichte (mit einem An-
hang pädagog. Ge.), 1882.

Hase, Karl August von,

wurde am
25. Aug. 1800 zu Steinbach b. Penig
in Sachsen geboren -- daher sein
Pseudon. Karl von Steinbach --
verlebte seine Jugend nach des Va-
ters frühem Tode (1803) in Penig
u. Altenburg, besuchte hier seit 1813
das Gymnasium und studierte dann
seit 1818 in Leipzig, Erlangen und
Tübingen Theologie. Wegen Teil-
nahme an den Bestrebungen der Bur-
schenschaft mußte H. eine 10 monatige
Festungshaft auf dem Hohenasperg
verbüßen; darauf ging er nach Sach-
sen zurück, lebte einige Jahre als
Schriftsteller in Dresden, habilitierte
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Has
sich 1827 in Leipzig, wurde hier auch
1829 außerordentlicher Professor der
Philosophie und ging im folgenden
Jahre als außerordentlicher Professor
der Theologie nach Jena, wo er 1836
zum ordentlichen Professor ernannt
wurde u. hochgeehrt viele Jahrzehnte
verbrachte. Jm Herbst 1885 wurde
er in den Adelstand erhoben. Er starb
am 3. Januar 1890. -- Von seinen

S

sind hier zu verzeichnen: Ein Fast-
nachtsspiel, 1821. - Die Proselyten
(theol. R. in Br.), 1827. - Der grie-
chische Robinson; II, 1828. - Der
Schutzgeist edler Jünglinge von Karl
Lossius
(pseudon.), 1830. - Jdeale
u. Jrrtümer. Jugenderinnerungen,
1872. 6. A. 1908. - Das geistliche
Schauspiel (Geschichtliche Übersicht),
1858.

*Hasenclever, Sophie,

wurde am
6. Jan. 1824 in Berlin als die Toch-
ter des berühmten Malers Friedrich
Wilhelm von Schadow geboren,
kam mit demselben 1826 nach Düssel-
dorf, wohin er als Direktor der
Kunstakademie berufen worden war,
und empfing hier ihre Ausbildung.
Sie verheiratete sich 1845 mit dem
Dr. med., späteren Sanitätsrat Ri-
chard Hasenclever, von Ehringhausen,
der außerdem als Komponist bekannt
war u. 1876 starb. Die Witwe starb
in Düsseldorf am 9. Mai 1892.

S:


Rheinische Lieder, 1881. - Erzählun-
gen und Märchen; II, 1884. - A. Bri-
zeux' Gedichte, übers., 1874. - Michel-
angelos Gedichte; übersetzt, 1875.

*Hasenclever, Wilhelm,

wurde
am 19. April 1837 als der Sohn eines
Lohgerbereibesitzers zu Arnsberg in
Westfalen geboren, besuchte das dor-
tige Gymnasium bis zur Obersekunda
und trat dann als Lohgerber bei sei-
nem Vater in die Lehre. Nachdem er
1858 sein Jahr beim 15. Jnfanterie-
regiment abgedient, bereiste er bis
1862 als Handwerksbursche den größ-
ten Teil Deutschlands, Österreichs,
der Schweiz, Jtaliens u. Südfrank-

*


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Har
mern als der Sohn eines Offiziers,
wurde nach dem Tode des letzteren
im Kadettenkorps erzogen, und trat
im Frühjahr 1868 als Fähnrich in
das Jnfanterieregiment Nr. 14 in
Stettin ein. Jm Herbſte d. J. zum
Offizier befördert, machte er den Feld-
zug gegen Frankreich mit; doch ſah er
infolge der Strapazen ſeine Geſund-
heit derartig erſchüttert, daß er 1872
ſeinen Abſchied nehmen mußte. Nach
jahrelanger Lähmung war er 1878
wieder ſoweit hergeſtellt, daß er nun
ſeine Kräfte ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit zuwenden konnte. Er lebt in
Berlin u. fand hier 1889 Aufnahme
im Jnvalidenhauſe.

S:

Weltmärchen,
1886. – Dichtungen, 1888. – Ein Jdol
(Soz. Dr.), 1892.

Harzmann, Ernſt,

Pſeudon. für
Ernſt Kumme; ſ. d.!

*Häſchke, Traugott Lebrecht,

* am
14. Juli 1831 zu Dölitz bei Leipzig
als der Sohn eines Lehrers, beſuchte
nach vorbereitendem Elementar- und
Privatunterricht ſeit 1843 das Niko-
laigymnaſium in Leipzig u. ſtudierte
dann an der dortigen Univerſität
Theologie. Nach abgelegten Prüfun-
gen wandte er ſich dem Lehrfache zu
und iſt als ſolcher ſeit 1857 an der
1. Bezirksſchule in Leipzig tätig.

S:


Patriotiſche Gedichte (mit einem An-
hang pädagog. Ge.), 1882.

Haſe, Karl Auguſt von,

wurde am
25. Aug. 1800 zu Steinbach b. Penig
in Sachſen geboren — daher ſein
Pſeudon. Karl von Steinbach
verlebte ſeine Jugend nach des Va-
ters frühem Tode (1803) in Penig
u. Altenburg, beſuchte hier ſeit 1813
das Gymnaſium und ſtudierte dann
ſeit 1818 in Leipzig, Erlangen und
Tübingen Theologie. Wegen Teil-
nahme an den Beſtrebungen der Bur-
ſchenſchaft mußte H. eine 10 monatige
Feſtungshaft auf dem Hohenaſperg
verbüßen; darauf ging er nach Sach-
ſen zurück, lebte einige Jahre als
Schriftſteller in Dresden, habilitierte
[Spaltenumbruch]

Haſ
ſich 1827 in Leipzig, wurde hier auch
1829 außerordentlicher Profeſſor der
Philoſophie und ging im folgenden
Jahre als außerordentlicher Profeſſor
der Theologie nach Jena, wo er 1836
zum ordentlichen Profeſſor ernannt
wurde u. hochgeehrt viele Jahrzehnte
verbrachte. Jm Herbſt 1885 wurde
er in den Adelſtand erhoben. Er ſtarb
am 3. Januar 1890. — Von ſeinen

S

ſind hier zu verzeichnen: Ein Faſt-
nachtsſpiel, 1821. – Die Proſelyten
(theol. R. in Br.), 1827. – Der grie-
chiſche Robinſon; II, 1828. – Der
Schutzgeiſt edler Jünglinge von Karl
Loſſius
(pſeudon.), 1830. – Jdeale
u. Jrrtümer. Jugenderinnerungen,
1872. 6. A. 1908. – Das geiſtliche
Schauſpiel (Geſchichtliche Überſicht),
1858.

*Haſenclever, Sophie,

wurde am
6. Jan. 1824 in Berlin als die Toch-
ter des berühmten Malers Friedrich
Wilhelm von Schadow geboren,
kam mit demſelben 1826 nach Düſſel-
dorf, wohin er als Direktor der
Kunſtakademie berufen worden war,
und empfing hier ihre Ausbildung.
Sie verheiratete ſich 1845 mit dem
Dr. med., ſpäteren Sanitätsrat Ri-
chard Haſenclever, von Ehringhauſen,
der außerdem als Komponiſt bekannt
war u. 1876 ſtarb. Die Witwe ſtarb
in Düſſeldorf am 9. Mai 1892.

S:


Rheiniſche Lieder, 1881. – Erzählun-
gen und Märchen; II, 1884. – A. Bri-
zeux’ Gedichte, überſ., 1874. – Michel-
angelos Gedichte; überſetzt, 1875.

*Haſenclever, Wilhelm,

wurde
am 19. April 1837 als der Sohn eines
Lohgerbereibeſitzers zu Arnsberg in
Weſtfalen geboren, beſuchte das dor-
tige Gymnaſium bis zur Oberſekunda
und trat dann als Lohgerber bei ſei-
nem Vater in die Lehre. Nachdem er
1858 ſein Jahr beim 15. Jnfanterie-
regiment abgedient, bereiſte er bis
1862 als Handwerksburſche den größ-
ten Teil Deutſchlands, Öſterreichs,
der Schweiz, Jtaliens u. Südfrank-

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[92/0096] Har Haſ mern als der Sohn eines Offiziers, wurde nach dem Tode des letzteren im Kadettenkorps erzogen, und trat im Frühjahr 1868 als Fähnrich in das Jnfanterieregiment Nr. 14 in Stettin ein. Jm Herbſte d. J. zum Offizier befördert, machte er den Feld- zug gegen Frankreich mit; doch ſah er infolge der Strapazen ſeine Geſund- heit derartig erſchüttert, daß er 1872 ſeinen Abſchied nehmen mußte. Nach jahrelanger Lähmung war er 1878 wieder ſoweit hergeſtellt, daß er nun ſeine Kräfte ſchriftſtelleriſcher Tätig- keit zuwenden konnte. Er lebt in Berlin u. fand hier 1889 Aufnahme im Jnvalidenhauſe. S: Weltmärchen, 1886. – Dichtungen, 1888. – Ein Jdol (Soz. Dr.), 1892. Harzmann, Ernſt, Pſeudon. für Ernſt Kumme; ſ. d.! *Häſchke, Traugott Lebrecht, * am 14. Juli 1831 zu Dölitz bei Leipzig als der Sohn eines Lehrers, beſuchte nach vorbereitendem Elementar- und Privatunterricht ſeit 1843 das Niko- laigymnaſium in Leipzig u. ſtudierte dann an der dortigen Univerſität Theologie. Nach abgelegten Prüfun- gen wandte er ſich dem Lehrfache zu und iſt als ſolcher ſeit 1857 an der 1. Bezirksſchule in Leipzig tätig. S: Patriotiſche Gedichte (mit einem An- hang pädagog. Ge.), 1882. Haſe, Karl Auguſt von, wurde am 25. Aug. 1800 zu Steinbach b. Penig in Sachſen geboren — daher ſein Pſeudon. Karl von Steinbach — verlebte ſeine Jugend nach des Va- ters frühem Tode (1803) in Penig u. Altenburg, beſuchte hier ſeit 1813 das Gymnaſium und ſtudierte dann ſeit 1818 in Leipzig, Erlangen und Tübingen Theologie. Wegen Teil- nahme an den Beſtrebungen der Bur- ſchenſchaft mußte H. eine 10 monatige Feſtungshaft auf dem Hohenaſperg verbüßen; darauf ging er nach Sach- ſen zurück, lebte einige Jahre als Schriftſteller in Dresden, habilitierte ſich 1827 in Leipzig, wurde hier auch 1829 außerordentlicher Profeſſor der Philoſophie und ging im folgenden Jahre als außerordentlicher Profeſſor der Theologie nach Jena, wo er 1836 zum ordentlichen Profeſſor ernannt wurde u. hochgeehrt viele Jahrzehnte verbrachte. Jm Herbſt 1885 wurde er in den Adelſtand erhoben. Er ſtarb am 3. Januar 1890. — Von ſeinen S ſind hier zu verzeichnen: Ein Faſt- nachtsſpiel, 1821. – Die Proſelyten (theol. R. in Br.), 1827. – Der grie- chiſche Robinſon; II, 1828. – Der Schutzgeiſt edler Jünglinge von Karl Loſſius (pſeudon.), 1830. – Jdeale u. Jrrtümer. Jugenderinnerungen, 1872. 6. A. 1908. – Das geiſtliche Schauſpiel (Geſchichtliche Überſicht), 1858. *Haſenclever, Sophie, wurde am 6. Jan. 1824 in Berlin als die Toch- ter des berühmten Malers Friedrich Wilhelm von Schadow geboren, kam mit demſelben 1826 nach Düſſel- dorf, wohin er als Direktor der Kunſtakademie berufen worden war, und empfing hier ihre Ausbildung. Sie verheiratete ſich 1845 mit dem Dr. med., ſpäteren Sanitätsrat Ri- chard Haſenclever, von Ehringhauſen, der außerdem als Komponiſt bekannt war u. 1876 ſtarb. Die Witwe ſtarb in Düſſeldorf am 9. Mai 1892. S: Rheiniſche Lieder, 1881. – Erzählun- gen und Märchen; II, 1884. – A. Bri- zeux’ Gedichte, überſ., 1874. – Michel- angelos Gedichte; überſetzt, 1875. *Haſenclever, Wilhelm, wurde am 19. April 1837 als der Sohn eines Lohgerbereibeſitzers zu Arnsberg in Weſtfalen geboren, beſuchte das dor- tige Gymnaſium bis zur Oberſekunda und trat dann als Lohgerber bei ſei- nem Vater in die Lehre. Nachdem er 1858 ſein Jahr beim 15. Jnfanterie- regiment abgedient, bereiſte er bis 1862 als Handwerksburſche den größ- ten Teil Deutſchlands, Öſterreichs, der Schweiz, Jtaliens u. Südfrank- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/96>, abgerufen am 22.11.2024.