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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
phlet vor hundert Jahren (Schsp.),
1870. - Die Denkwürdigkeiten des
Kanzlers Hory, 1875. - Schweizer-
novellen, 1877. - Fortunat (R.); III,
1879. - Neue Schweizernovellen, 1879.
- Der gerechte Branntweinbrenner
(Volksrom.), 1881. - Auf Schweizer-
erde (Neue Nn.); III, 1883-85. -
Tannenbaum u. Dattelpalme (Kilt-
abendgesch.; hrsg. v. Robert Weber),
1888. - Der Lindenhöfer (desgl.),
1887. - Reime (Ge., als Manuskr.
gedruckt), 1887.

Hartmann, Karl Robert Eduard


von, wurde als der Sohn des (1876 +)
Generals Robert von H. am 23. Febr.
1842 zu Berlin geboren, besuchte das
Friedrichswerdersche Gymnasium da-
selbst bis 1858, erlangte das Zeugnis
der Reife und trat nun in ein Garde-
artillerieregimentein. Jn den Jahren
1859-62 besuchte er die vereinigte
Artillerie- und Jngenieurschule und
wurde 1860 Offizier. Ein Stoß legte
1861 den Grund zu einem nervösen
Knieleiden, welches sich nach u. nach
so verschlimmerte, daß er 1865 seinen
Abschied nehmen mußte, der ihm mit
dem Charakter eines Premierleut-
nants bewilligt wurde. Seitdem lebte
er in Berlin, oder in den Vororten
dieser Stadt (Gr. Lichterfelde). Zu-
nächst studierte er hier an der Uni-
versität und erwarb sich 1867 die
Würde eines Dr. phil. Dann gab er
sich privatim naturwissenschaftlichen
und philosophischen Studien hin, die
er in einer Reihe von Schriften nie-
dergelegt. Schon sein erstes Werk
"Die Philosophie des Unbewußten"
(1869. 7. A. II, 1876), das den Welt-
prozeß aus dem Antagonismus von
Wille und Vorstellung erklären will
und als eine Verschmelzung der Phi-
losophie Schopenhauers mit derjeni-
gen Hegels und Schellings angesehen
werden kann, erregte berechtigtes
Aufsehen u. rief eine wahre Flut von
Gegenschriften hervor, die aber den
Standpunkt H.s nicht zu erschüttern
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Har
vermochten. Von seinen übrigen phi-
losophischen Schriften seien noch er-
wähnt "Die Selbstzersetzung des Chri-
stentums u. die Religion der Zukunft"
(1874), "Wahrheit und Jrrtum im
Darwinismus" (1875), "Das Pro-
blem des Lebens. Biologische Stu-
dien" (1906), "Die Weltanschauung
der modernen Physik" (2. A. 1909.)
Hartmann starb in Groß-Lichter-
felde bei Berlin am 5. Juni 1906.
Als dramatischer Dichter nennt H.
sich Karl Robert.

S:

Dramat.
Dichtungen, 1871 [Jnhalt: Tristan
und Jsolde (Tr.). - David u. Bath-
seba (Tr.)]. - Aphorismen über das
Drama, 1870. - Über Shakespeares
Romeo und Julie, 1874.

*Hartmann, Fritz,

entstammt
einer altansässigen Bürgerfamilie in
Frankfurt a. M. und wurde dort am
2. Febr. 1866 als Sohn eines Ver-
sicherungsbeamten geboren. Nach Be-
such von Realschulen wurde er für das
akademische Studium vorbereitet, das
er 1886 in Berlin begann, wo er Ge-
schichte, Philosophie und Literatur
studierte und besonders historische u.
ethische Anregungen von Treitschke u.
Paulsen empfing. Nachdem er dann
noch in Berlin seiner Militärpflicht
genügt, ging er Michaelis 1888 nach
Heidelberg, wo er seine Studien nun-
mehr auf praktische Berufszwecke zu-
spitzte und die historischen und volks-
wirtschaftlichen Seminare besuchte,
während er nebenher Philosophie u.
Literaturgeschichte bei Kuno Fischer
hörte. Jm März 1890 wurde er zum
Dr. phil. promoviert, u. bald darauf
trat er in den journalistischen Beruf
ein. Jm Januar 1891 wurde er po-
litischer Redakteur der "Braunschwei-
gischen Landeszeitung", und da er
bald darauf die Theaterkritik dieses
Blattes übernahm, gab er sich seit
1896 eingehenden Forschungen zur
Geschichte des Schauspielwesens im
Braunschweiger Lande hin, aus denen
dann sein Werk "Sechs Bücher Braun-

*


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Har
phlet vor hundert Jahren (Schſp.),
1870. – Die Denkwürdigkeiten des
Kanzlers Hory, 1875. – Schweizer-
novellen, 1877. – Fortunat (R.); III,
1879. – Neue Schweizernovellen, 1879.
– Der gerechte Branntweinbrenner
(Volksrom.), 1881. – Auf Schweizer-
erde (Neue Nn.); III, 1883–85. –
Tannenbaum u. Dattelpalme (Kilt-
abendgeſch.; hrsg. v. Robert Weber),
1888. – Der Lindenhöfer (desgl.),
1887. – Reime (Ge., als Manuſkr.
gedruckt), 1887.

Hartmann, Karl Robert Eduard


von, wurde als der Sohn des (1876 †)
Generals Robert von H. am 23. Febr.
1842 zu Berlin geboren, beſuchte das
Friedrichswerderſche Gymnaſium da-
ſelbſt bis 1858, erlangte das Zeugnis
der Reife und trat nun in ein Garde-
artillerieregimentein. Jn den Jahren
1859–62 beſuchte er die vereinigte
Artillerie- und Jngenieurſchule und
wurde 1860 Offizier. Ein Stoß legte
1861 den Grund zu einem nervöſen
Knieleiden, welches ſich nach u. nach
ſo verſchlimmerte, daß er 1865 ſeinen
Abſchied nehmen mußte, der ihm mit
dem Charakter eines Premierleut-
nants bewilligt wurde. Seitdem lebte
er in Berlin, oder in den Vororten
dieſer Stadt (Gr. Lichterfelde). Zu-
nächſt ſtudierte er hier an der Uni-
verſität und erwarb ſich 1867 die
Würde eines Dr. phil. Dann gab er
ſich privatim naturwiſſenſchaftlichen
und philoſophiſchen Studien hin, die
er in einer Reihe von Schriften nie-
dergelegt. Schon ſein erſtes Werk
„Die Philoſophie des Unbewußten“
(1869. 7. A. II, 1876), das den Welt-
prozeß aus dem Antagonismus von
Wille und Vorſtellung erklären will
und als eine Verſchmelzung der Phi-
loſophie Schopenhauers mit derjeni-
gen Hegels und Schellings angeſehen
werden kann, erregte berechtigtes
Aufſehen u. rief eine wahre Flut von
Gegenſchriften hervor, die aber den
Standpunkt H.s nicht zu erſchüttern
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Har
vermochten. Von ſeinen übrigen phi-
loſophiſchen Schriften ſeien noch er-
wähnt „Die Selbſtzerſetzung des Chri-
ſtentums u. die Religion der Zukunft“
(1874), „Wahrheit und Jrrtum im
Darwinismus“ (1875), „Das Pro-
blem des Lebens. Biologiſche Stu-
dien“ (1906), „Die Weltanſchauung
der modernen Phyſik“ (2. A. 1909.)
Hartmann ſtarb in Groß-Lichter-
felde bei Berlin am 5. Juni 1906.
Als dramatiſcher Dichter nennt H.
ſich Karl Robert.

S:

Dramat.
Dichtungen, 1871 [Jnhalt: Triſtan
und Jſolde (Tr.). – David u. Bath-
ſeba (Tr.)]. – Aphorismen über das
Drama, 1870. – Über Shakeſpeares
Romeo und Julie, 1874.

*Hartmann, Fritz,

entſtammt
einer altanſäſſigen Bürgerfamilie in
Frankfurt a. M. und wurde dort am
2. Febr. 1866 als Sohn eines Ver-
ſicherungsbeamten geboren. Nach Be-
ſuch von Realſchulen wurde er für das
akademiſche Studium vorbereitet, das
er 1886 in Berlin begann, wo er Ge-
ſchichte, Philoſophie und Literatur
ſtudierte und beſonders hiſtoriſche u.
ethiſche Anregungen von Treitſchke u.
Paulſen empfing. Nachdem er dann
noch in Berlin ſeiner Militärpflicht
genügt, ging er Michaelis 1888 nach
Heidelberg, wo er ſeine Studien nun-
mehr auf praktiſche Berufszwecke zu-
ſpitzte und die hiſtoriſchen und volks-
wirtſchaftlichen Seminare beſuchte,
während er nebenher Philoſophie u.
Literaturgeſchichte bei Kuno Fiſcher
hörte. Jm März 1890 wurde er zum
Dr. phil. promoviert, u. bald darauf
trat er in den journaliſtiſchen Beruf
ein. Jm Januar 1891 wurde er po-
litiſcher Redakteur der „Braunſchwei-
giſchen Landeszeitung“, und da er
bald darauf die Theaterkritik dieſes
Blattes übernahm, gab er ſich ſeit
1896 eingehenden Forſchungen zur
Geſchichte des Schauſpielweſens im
Braunſchweiger Lande hin, aus denen
dann ſein Werk „Sechs Bücher Braun-

*
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[86/0090] Har Har phlet vor hundert Jahren (Schſp.), 1870. – Die Denkwürdigkeiten des Kanzlers Hory, 1875. – Schweizer- novellen, 1877. – Fortunat (R.); III, 1879. – Neue Schweizernovellen, 1879. – Der gerechte Branntweinbrenner (Volksrom.), 1881. – Auf Schweizer- erde (Neue Nn.); III, 1883–85. – Tannenbaum u. Dattelpalme (Kilt- abendgeſch.; hrsg. v. Robert Weber), 1888. – Der Lindenhöfer (desgl.), 1887. – Reime (Ge., als Manuſkr. gedruckt), 1887. Hartmann, Karl Robert Eduard von, wurde als der Sohn des (1876 †) Generals Robert von H. am 23. Febr. 1842 zu Berlin geboren, beſuchte das Friedrichswerderſche Gymnaſium da- ſelbſt bis 1858, erlangte das Zeugnis der Reife und trat nun in ein Garde- artillerieregimentein. Jn den Jahren 1859–62 beſuchte er die vereinigte Artillerie- und Jngenieurſchule und wurde 1860 Offizier. Ein Stoß legte 1861 den Grund zu einem nervöſen Knieleiden, welches ſich nach u. nach ſo verſchlimmerte, daß er 1865 ſeinen Abſchied nehmen mußte, der ihm mit dem Charakter eines Premierleut- nants bewilligt wurde. Seitdem lebte er in Berlin, oder in den Vororten dieſer Stadt (Gr. Lichterfelde). Zu- nächſt ſtudierte er hier an der Uni- verſität und erwarb ſich 1867 die Würde eines Dr. phil. Dann gab er ſich privatim naturwiſſenſchaftlichen und philoſophiſchen Studien hin, die er in einer Reihe von Schriften nie- dergelegt. Schon ſein erſtes Werk „Die Philoſophie des Unbewußten“ (1869. 7. A. II, 1876), das den Welt- prozeß aus dem Antagonismus von Wille und Vorſtellung erklären will und als eine Verſchmelzung der Phi- loſophie Schopenhauers mit derjeni- gen Hegels und Schellings angeſehen werden kann, erregte berechtigtes Aufſehen u. rief eine wahre Flut von Gegenſchriften hervor, die aber den Standpunkt H.s nicht zu erſchüttern vermochten. Von ſeinen übrigen phi- loſophiſchen Schriften ſeien noch er- wähnt „Die Selbſtzerſetzung des Chri- ſtentums u. die Religion der Zukunft“ (1874), „Wahrheit und Jrrtum im Darwinismus“ (1875), „Das Pro- blem des Lebens. Biologiſche Stu- dien“ (1906), „Die Weltanſchauung der modernen Phyſik“ (2. A. 1909.) Hartmann ſtarb in Groß-Lichter- felde bei Berlin am 5. Juni 1906. Als dramatiſcher Dichter nennt H. ſich Karl Robert. S: Dramat. Dichtungen, 1871 [Jnhalt: Triſtan und Jſolde (Tr.). – David u. Bath- ſeba (Tr.)]. – Aphorismen über das Drama, 1870. – Über Shakeſpeares Romeo und Julie, 1874. *Hartmann, Fritz, entſtammt einer altanſäſſigen Bürgerfamilie in Frankfurt a. M. und wurde dort am 2. Febr. 1866 als Sohn eines Ver- ſicherungsbeamten geboren. Nach Be- ſuch von Realſchulen wurde er für das akademiſche Studium vorbereitet, das er 1886 in Berlin begann, wo er Ge- ſchichte, Philoſophie und Literatur ſtudierte und beſonders hiſtoriſche u. ethiſche Anregungen von Treitſchke u. Paulſen empfing. Nachdem er dann noch in Berlin ſeiner Militärpflicht genügt, ging er Michaelis 1888 nach Heidelberg, wo er ſeine Studien nun- mehr auf praktiſche Berufszwecke zu- ſpitzte und die hiſtoriſchen und volks- wirtſchaftlichen Seminare beſuchte, während er nebenher Philoſophie u. Literaturgeſchichte bei Kuno Fiſcher hörte. Jm März 1890 wurde er zum Dr. phil. promoviert, u. bald darauf trat er in den journaliſtiſchen Beruf ein. Jm Januar 1891 wurde er po- litiſcher Redakteur der „Braunſchwei- giſchen Landeszeitung“, und da er bald darauf die Theaterkritik dieſes Blattes übernahm, gab er ſich ſeit 1896 eingehenden Forſchungen zur Geſchichte des Schauſpielweſens im Braunſchweiger Lande hin, aus denen dann ſein Werk „Sechs Bücher Braun- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/90>, abgerufen am 23.11.2024.