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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hae
kurzer Zeit wieder ausschied, um die
Wiener Hochschule zu beziehen u. da-
selbst Literaturgeschichte u. moderne
Sprachwissenschaft zu studieren. Als
Schriftleiter des literarischen Ver-
bandes "Ostarrichi" und Redakteur
des Musenjahrbuches "Blätter für
deutsche Dichtung" trat H. mit den
bekanntesten älteren Dichtern Wiens
in Verbindung und empfing durch sie
die erfolgreichste Förderung seiner
literarischen Neigungen. Jm Jahre
1895 fand er Anstellung als Lehrer
an einer Wiener Realschule, wurde
1903 zum Professor an der Realschule
in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien
zurückversetzt. Seit 1909 redigiert er
das "Scheffel-Jahrbuch".

S:

Früh-
lingsstimmen (Ge.), 1894. - Gedicht-
Reigen, 1900. - Vogelsang (M. a. d.
Wienerwalde), 1900.

*Haemmerli-Marti, Sophie,


geb. am 18. Febr. 1868 zu Othmar-
singen im Aargau (Schweiz) als die
Tochter des Obersten und Bezirks-
amtmannes Franz Marti, besuchte
die dortige Dorfschule, vom 11. Jahre
ab die Bezirksschule in Lenzburg und
erhielt im elterlichen Hause eine sorg-
fältige, von seiten des Vaters eine
militärisch strenge Erziehung, die aber
nicht verhinderte, daß sich die innerste
Natur der Tochter frei entfalten
konnte. Nach der Konfirmation wollte
diese das Gymnasium in Aarau be-
suchen; da aber der Zutritt zu dem-
selben erst nach Jahren gestattet
wurde, trat sie in die dortige höhere
Töchterschule und das damit verbun-
dene Lehrerinnenseminar, dessen aus-
gezeichnetem Direktor J. Keller sie be-
sonders viel zu verdanken hatte. Jm
Frühling 1887 erhielt sie nach bestan-
denem Examen das aargauische Lehr-
patent, ging dann für den nächsten
Sommer zur Ausbildung in der fran-
zösischen Sprache nach Paris u. war
dann ein Jahr lang in Oetlikon als
Lehrerin tätig. Da starb ihre Mut-
ter, und sie mußte zur Führung des
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Ham
Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-
ren. Jndessen hat dies einzige Leh-
rerjahr für ihre innere Ausbildung
und für das Studium des Kinderge-
müts reiche Früchte getragen. Jm
Jahre 1890 vermählte sie sich mit
dem Arzte Dr. Max Haemmerli in
Lenzburg und hatte sie bald Gelegen-
heit, an ihren eigenen vier Mädchen
die ihr so lieb gewordene Lehr- und
Erziehungstätigkeit auszuüben. An-
geregt durch die Schrift "Volkslied
und Mundart" von Prof. J. Win-
teler (s. d.!) sammelte sie ihre mund-
artlichen Kinderlieder und übergab
diese, bevorwortet von J. Winteler,
der Öffentlichkeit. Sie haben in den
Schweizer Blättern weite Verbrei-
tung gefunden.

S:

Mis Chindli (Ein
Liederkranz für junge Mütter), 1896.
2. A. 1899. 3. A. 1907.

*Hammerstein, Olga von,

pseud.
O. Martell, geb. am 11. Dezember
1866 in Retzow bei Mirow (Mecklen-
burg) auf dem Gute ihres Vaters,
lebt seit einer Reihe von Jahren wäh-
rend des Sommers im Ostseebade
Heringsdorf und während des Win-
ters auf Reisen, besonders in Jtalien
oder mit Mutter und Schwester ver-
eint in Berlin. Hier starb sie nach
kurzem schweren Leiden am 8. Febr.
1908. Von ihren vielen novellistischen
Arbeiten sind bisher im Buchhandel
nur erschienen

S:

Um des Gewissens
willen (R.), 1895. - Was Gott zu-
sammenfügt (R.), 1908.

*Hammon, Rudolf Leonhard,


geb. am 8. Dezbr. 1874 in Treucht-
lingen (Bayern) als Sohn eines
Bahnbeamten, besuchte das Gymna-
sium in Aschaffenburg, das er 1893
absolvierte, genügte dann in Erlan-
gen seiner Militärpflicht und stu-
dierte 1893-97 in Erlangen, Leip-
zig und Halle Theologie. Nachdem er
sein erstes Examen in Ansbach Ende
1897 abgelegt, war er 1898-1904 als
Geistlicher der bayerischen protestan-
tischen Landeskirche tätig, bestand in

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Hae
kurzer Zeit wieder ausſchied, um die
Wiener Hochſchule zu beziehen u. da-
ſelbſt Literaturgeſchichte u. moderne
Sprachwiſſenſchaft zu ſtudieren. Als
Schriftleiter des literariſchen Ver-
bandes „Oſtarrichi“ und Redakteur
des Muſenjahrbuches „Blätter für
deutſche Dichtung“ trat H. mit den
bekannteſten älteren Dichtern Wiens
in Verbindung und empfing durch ſie
die erfolgreichſte Förderung ſeiner
literariſchen Neigungen. Jm Jahre
1895 fand er Anſtellung als Lehrer
an einer Wiener Realſchule, wurde
1903 zum Profeſſor an der Realſchule
in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien
zurückverſetzt. Seit 1909 redigiert er
das „Scheffel-Jahrbuch“.

S:

Früh-
lingsſtimmen (Ge.), 1894. – Gedicht-
Reigen, 1900. – Vogelſang (M. a. d.
Wienerwalde), 1900.

*Haemmerli-Marti, Sophie,


geb. am 18. Febr. 1868 zu Othmar-
ſingen im Aargau (Schweiz) als die
Tochter des Oberſten und Bezirks-
amtmannes Franz Marti, beſuchte
die dortige Dorfſchule, vom 11. Jahre
ab die Bezirksſchule in Lenzburg und
erhielt im elterlichen Hauſe eine ſorg-
fältige, von ſeiten des Vaters eine
militäriſch ſtrenge Erziehung, die aber
nicht verhinderte, daß ſich die innerſte
Natur der Tochter frei entfalten
konnte. Nach der Konfirmation wollte
dieſe das Gymnaſium in Aarau be-
ſuchen; da aber der Zutritt zu dem-
ſelben erſt nach Jahren geſtattet
wurde, trat ſie in die dortige höhere
Töchterſchule und das damit verbun-
dene Lehrerinnenſeminar, deſſen aus-
gezeichnetem Direktor J. Keller ſie be-
ſonders viel zu verdanken hatte. Jm
Frühling 1887 erhielt ſie nach beſtan-
denem Examen das aargauiſche Lehr-
patent, ging dann für den nächſten
Sommer zur Ausbildung in der fran-
zöſiſchen Sprache nach Paris u. war
dann ein Jahr lang in Oetlikon als
Lehrerin tätig. Da ſtarb ihre Mut-
ter, und ſie mußte zur Führung des
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Ham
Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-
ren. Jndeſſen hat dies einzige Leh-
rerjahr für ihre innere Ausbildung
und für das Studium des Kinderge-
müts reiche Früchte getragen. Jm
Jahre 1890 vermählte ſie ſich mit
dem Arzte Dr. Max Haemmerli in
Lenzburg und hatte ſie bald Gelegen-
heit, an ihren eigenen vier Mädchen
die ihr ſo lieb gewordene Lehr- und
Erziehungstätigkeit auszuüben. An-
geregt durch die Schrift „Volkslied
und Mundart“ von Prof. J. Win-
teler (ſ. d.!) ſammelte ſie ihre mund-
artlichen Kinderlieder und übergab
dieſe, bevorwortet von J. Winteler,
der Öffentlichkeit. Sie haben in den
Schweizer Blättern weite Verbrei-
tung gefunden.

S:

Mis Chindli (Ein
Liederkranz für junge Mütter), 1896.
2. A. 1899. 3. A. 1907.

*Hammerſtein, Olga von,

pſeud.
O. Martell, geb. am 11. Dezember
1866 in Retzow bei Mirow (Mecklen-
burg) auf dem Gute ihres Vaters,
lebt ſeit einer Reihe von Jahren wäh-
rend des Sommers im Oſtſeebade
Heringsdorf und während des Win-
ters auf Reiſen, beſonders in Jtalien
oder mit Mutter und Schweſter ver-
eint in Berlin. Hier ſtarb ſie nach
kurzem ſchweren Leiden am 8. Febr.
1908. Von ihren vielen novelliſtiſchen
Arbeiten ſind bisher im Buchhandel
nur erſchienen

S:

Um des Gewiſſens
willen (R.), 1895. – Was Gott zu-
ſammenfügt (R.), 1908.

*Hammon, Rudolf Leonhard,


geb. am 8. Dezbr. 1874 in Treucht-
lingen (Bayern) als Sohn eines
Bahnbeamten, beſuchte das Gymna-
ſium in Aſchaffenburg, das er 1893
abſolvierte, genügte dann in Erlan-
gen ſeiner Militärpflicht und ſtu-
dierte 1893–97 in Erlangen, Leip-
zig und Halle Theologie. Nachdem er
ſein erſtes Examen in Ansbach Ende
1897 abgelegt, war er 1898–1904 als
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tiſchen Landeskirche tätig, beſtand in

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[60/0064] Hae Ham kurzer Zeit wieder ausſchied, um die Wiener Hochſchule zu beziehen u. da- ſelbſt Literaturgeſchichte u. moderne Sprachwiſſenſchaft zu ſtudieren. Als Schriftleiter des literariſchen Ver- bandes „Oſtarrichi“ und Redakteur des Muſenjahrbuches „Blätter für deutſche Dichtung“ trat H. mit den bekannteſten älteren Dichtern Wiens in Verbindung und empfing durch ſie die erfolgreichſte Förderung ſeiner literariſchen Neigungen. Jm Jahre 1895 fand er Anſtellung als Lehrer an einer Wiener Realſchule, wurde 1903 zum Profeſſor an der Realſchule in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien zurückverſetzt. Seit 1909 redigiert er das „Scheffel-Jahrbuch“. S: Früh- lingsſtimmen (Ge.), 1894. – Gedicht- Reigen, 1900. – Vogelſang (M. a. d. Wienerwalde), 1900. *Haemmerli-Marti, Sophie, geb. am 18. Febr. 1868 zu Othmar- ſingen im Aargau (Schweiz) als die Tochter des Oberſten und Bezirks- amtmannes Franz Marti, beſuchte die dortige Dorfſchule, vom 11. Jahre ab die Bezirksſchule in Lenzburg und erhielt im elterlichen Hauſe eine ſorg- fältige, von ſeiten des Vaters eine militäriſch ſtrenge Erziehung, die aber nicht verhinderte, daß ſich die innerſte Natur der Tochter frei entfalten konnte. Nach der Konfirmation wollte dieſe das Gymnaſium in Aarau be- ſuchen; da aber der Zutritt zu dem- ſelben erſt nach Jahren geſtattet wurde, trat ſie in die dortige höhere Töchterſchule und das damit verbun- dene Lehrerinnenſeminar, deſſen aus- gezeichnetem Direktor J. Keller ſie be- ſonders viel zu verdanken hatte. Jm Frühling 1887 erhielt ſie nach beſtan- denem Examen das aargauiſche Lehr- patent, ging dann für den nächſten Sommer zur Ausbildung in der fran- zöſiſchen Sprache nach Paris u. war dann ein Jahr lang in Oetlikon als Lehrerin tätig. Da ſtarb ihre Mut- ter, und ſie mußte zur Führung des Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh- ren. Jndeſſen hat dies einzige Leh- rerjahr für ihre innere Ausbildung und für das Studium des Kinderge- müts reiche Früchte getragen. Jm Jahre 1890 vermählte ſie ſich mit dem Arzte Dr. Max Haemmerli in Lenzburg und hatte ſie bald Gelegen- heit, an ihren eigenen vier Mädchen die ihr ſo lieb gewordene Lehr- und Erziehungstätigkeit auszuüben. An- geregt durch die Schrift „Volkslied und Mundart“ von Prof. J. Win- teler (ſ. d.!) ſammelte ſie ihre mund- artlichen Kinderlieder und übergab dieſe, bevorwortet von J. Winteler, der Öffentlichkeit. Sie haben in den Schweizer Blättern weite Verbrei- tung gefunden. S: Mis Chindli (Ein Liederkranz für junge Mütter), 1896. 2. A. 1899. 3. A. 1907. *Hammerſtein, Olga von, pſeud. O. Martell, geb. am 11. Dezember 1866 in Retzow bei Mirow (Mecklen- burg) auf dem Gute ihres Vaters, lebt ſeit einer Reihe von Jahren wäh- rend des Sommers im Oſtſeebade Heringsdorf und während des Win- ters auf Reiſen, beſonders in Jtalien oder mit Mutter und Schweſter ver- eint in Berlin. Hier ſtarb ſie nach kurzem ſchweren Leiden am 8. Febr. 1908. Von ihren vielen novelliſtiſchen Arbeiten ſind bisher im Buchhandel nur erſchienen S: Um des Gewiſſens willen (R.), 1895. – Was Gott zu- ſammenfügt (R.), 1908. *Hammon, Rudolf Leonhard, geb. am 8. Dezbr. 1874 in Treucht- lingen (Bayern) als Sohn eines Bahnbeamten, beſuchte das Gymna- ſium in Aſchaffenburg, das er 1893 abſolvierte, genügte dann in Erlan- gen ſeiner Militärpflicht und ſtu- dierte 1893–97 in Erlangen, Leip- zig und Halle Theologie. Nachdem er ſein erſtes Examen in Ansbach Ende 1897 abgelegt, war er 1898–1904 als Geiſtlicher der bayeriſchen proteſtan- tiſchen Landeskirche tätig, beſtand in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/64>, abgerufen am 25.11.2024.