Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ham von hier aus das Gymnasium, daser im Frühjahr 1898 mit dem Zeug- nis der Reife verließ, genügte dann in Königsberg i. Pr. seiner Militär- pflicht u. studierte seit 1899 in Berlin und Königsberg Deutsch, Geschichte, Geographie und Philosophie. Jm J. 1902 erwarb er sich den Grad eines Dr. phil., legte im März 1904 in Kö- nigsberg sein Staatsexamen ab und empfing dann seine praktische Vorbil- dung in Kiel, Ratzeburg u. Glückstadt. Seit 1906 ist er Oberlehrer an d. Ober- realschule in Flensburg. S: Savona- *Hammer, Hella, pseudon. Ada S: Auf der grauen Straße (Ein Hammer, Julius, wurde am 7. Ham einbüßte. Er kehrte daher 1834 zurFortsetzung seiner Studien nach Dres- den zurück. Durch ein Lustspiel, "Das seltsame Frühstück", das mit Beifall über die Dresdener Hofbühne ging, wurde er mit L. Tieck und Th. Hell bekannt, die ihn aufmunterten, sich ganz der literarischen Laufbahn zu widmen. H. lebte seit 1837 in Leip- zig, kehrte aber 1845 nach Dresden zurück, und hier wurde es sein Ver- dienst, daß infolge seiner Anregung durch einen Aufsatz in der Dresdener "Konstitutionellen Zeitung", deren Feuilleton er bis zum Jahre 1859 be- sorgte, schon 1855 der erste Grund zu der "Schiller-Stiftung" gelegt ward, für deren Ausführung er auch mit großer Hingabe tätig war. Jm Jahre 1859 siedelte H. nach Nürnberg über, kehrte aber 1862 auf seinen Landsitz in Pillnitz zurück, wo er am 23. Aug. d. J. starb. Am 7. Juni 1882 wurde dort sein Denkmal enthüllt. S: Adelig Hammer, O., Pseud. für Julius *Hammer, Wilhelm Arthur, geb. *
Ham von hier aus das Gymnaſium, daser im Frühjahr 1898 mit dem Zeug- nis der Reife verließ, genügte dann in Königsberg i. Pr. ſeiner Militär- pflicht u. ſtudierte ſeit 1899 in Berlin und Königsberg Deutſch, Geſchichte, Geographie und Philoſophie. Jm J. 1902 erwarb er ſich den Grad eines Dr. phil., legte im März 1904 in Kö- nigsberg ſein Staatsexamen ab und empfing dann ſeine praktiſche Vorbil- dung in Kiel, Ratzeburg u. Glückſtadt. Seit 1906 iſt er Oberlehrer an d. Ober- realſchule in Flensburg. S: Savona- *Hammer, Hella, pſeudon. Ada S: Auf der grauen Straße (Ein Hammer, Julius, wurde am 7. Ham einbüßte. Er kehrte daher 1834 zurFortſetzung ſeiner Studien nach Dres- den zurück. Durch ein Luſtſpiel, „Das ſeltſame Frühſtück“, das mit Beifall über die Dresdener Hofbühne ging, wurde er mit L. Tieck und Th. Hell bekannt, die ihn aufmunterten, ſich ganz der literariſchen Laufbahn zu widmen. H. lebte ſeit 1837 in Leip- zig, kehrte aber 1845 nach Dresden zurück, und hier wurde es ſein Ver- dienſt, daß infolge ſeiner Anregung durch einen Aufſatz in der Dresdener „Konſtitutionellen Zeitung“, deren Feuilleton er bis zum Jahre 1859 be- ſorgte, ſchon 1855 der erſte Grund zu der „Schiller-Stiftung“ gelegt ward, für deren Ausführung er auch mit großer Hingabe tätig war. Jm Jahre 1859 ſiedelte H. nach Nürnberg über, kehrte aber 1862 auf ſeinen Landſitz in Pillnitz zurück, wo er am 23. Aug. d. J. ſtarb. Am 7. Juni 1882 wurde dort ſein Denkmal enthüllt. S: Adelig Hammer, O., Pſeud. für Julius *Hammer, Wilhelm Arthur, geb. *
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Ham
Ham
von hier aus das Gymnaſium, das
er im Frühjahr 1898 mit dem Zeug-
nis der Reife verließ, genügte dann
in Königsberg i. Pr. ſeiner Militär-
pflicht u. ſtudierte ſeit 1899 in Berlin
und Königsberg Deutſch, Geſchichte,
Geographie und Philoſophie. Jm J.
1902 erwarb er ſich den Grad eines
Dr. phil., legte im März 1904 in Kö-
nigsberg ſein Staatsexamen ab und
empfing dann ſeine praktiſche Vorbil-
dung in Kiel, Ratzeburg u. Glückſtadt.
Seit 1906 iſt er Oberlehrer an d. Ober-
realſchule in Flensburg.
S: Savona-
rola (Tr.), 1899. – Der arme Heinrich
(Dr.), 1905. – Der tote Gott (M. u. Ge.),
1908. – Der Gekreuzigte (Dr.), 1912.
*Hammer, Hella, pſeudon. Ada
Ramberg, wurde am 4. Mai 1886
zu Teplitz in Böhmen als die Tochter
eines fürſtlichen Beamten geboren u.
verlebte dort ihre Kindheit in ſtiller
idylliſcher Zurückgezogenheit inmitten
einer wunderbaren Natur. Mit 14
Jahren entdeckte ſie ihr poetiſches
Talent und mit 18 Jahren trat ſie,
angeregt durch die bekannte Schrift-
ſtellerin Ellen Key, in die Frauen-
bewegung ein, in deren Jntereſſe ſie
in ihrem Wohnort Teplitz-Schönau
und deſſen Umgebung Vorträge hält.
S: Auf der grauen Straße (Ein
Schickſal in Verſen), 1905.
Hammer, Julius, wurde am 7.
Juni 1810 zu Dresden geboren, wo
ſein Vater ein Amt im Staatsdienſte
bekleidete, u. beſuchte ſeit ſeinem 14.
Lebensjahre die dortige Kreuzſchule,
wo er ſich beſonders mit den alten
Klaſſikern beſchäftigte. Jm Jahre
1831 bezog er die Univerſität Leip-
zig, um, dem Wunſche ſeines Vaters
folgend, die Rechte zu ſtudieren, doch
entſchied er ſich bald aus Neigung für
Philoſophie, Literatur u. Geſchichte,
für welche Fächer er als Dozent in
der philoſophiſchen Fakultät aufzu-
treten gedachte. Die Ausführung die-
ſes Planes ſcheiterte daran, daß ſein
Vater einen Teil ſeines Vermögens
einbüßte. Er kehrte daher 1834 zur
Fortſetzung ſeiner Studien nach Dres-
den zurück. Durch ein Luſtſpiel, „Das
ſeltſame Frühſtück“, das mit Beifall
über die Dresdener Hofbühne ging,
wurde er mit L. Tieck und Th. Hell
bekannt, die ihn aufmunterten, ſich
ganz der literariſchen Laufbahn zu
widmen. H. lebte ſeit 1837 in Leip-
zig, kehrte aber 1845 nach Dresden
zurück, und hier wurde es ſein Ver-
dienſt, daß infolge ſeiner Anregung
durch einen Aufſatz in der Dresdener
„Konſtitutionellen Zeitung“, deren
Feuilleton er bis zum Jahre 1859 be-
ſorgte, ſchon 1855 der erſte Grund zu
der „Schiller-Stiftung“ gelegt ward,
für deren Ausführung er auch mit
großer Hingabe tätig war. Jm Jahre
1859 ſiedelte H. nach Nürnberg über,
kehrte aber 1862 auf ſeinen Landſitz
in Pillnitz zurück, wo er am 23. Aug.
d. J. ſtarb. Am 7. Juni 1882 wurde
dort ſein Denkmal enthüllt.
S: Adelig
und bürgerlich (N.), 1838. – Leben
und Traum (Nn.); II, 1839. – Stadt-
u. Landgeſchichten; II, 1845. – Schau
um dich und ſchau in dich (Dn.), 1851.
29. A. 1884. – Zu allen guten Stun-
den (Dn.), 1854. 4. A. 1870. – Ein-
kehr und Umkehr (R.); II, 1856. –
Die Brüder (Schſp.), 1856. – Feſter
Grund (Dn.), 1859. 4. A. 1881. –
Auf ſtillen Wegen (Dn.), 1859. 3. A.
1878. – Die Pſalmen der Heiligen
Schrift (Dn.), 1861. – Leben u. Hei-
mat in Gott (Anthol.), 1861. – Unter
dem Halbmond (Osmaniſches Lieder-
buch), 1860. – Lerne, liebe, lebe (Dn.),
1862. 4. A. 1882. – Die Familie und
ihr Einfluß auf die Geſellſchaft, 1851.
– Die Geſchichte der Schiller-Stif-
tung, 1857.
Hammer, O., Pſeud. für Julius
Ritter von Schloſſer; ſ. d.!
*Hammer, Wilhelm Arthur, geb.
am 4. Juli 1871 zu Wien, widmete
ſich unmittelbar nach abſolvierten
Gymnaſialſtudien dem Eiſenbahn-
dienſte, aus dem er aber ſchon nach
*
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