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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kem
*Kempe, Karl,

geb. am 28. Oktbr.
1855 in Krossen a. d. Oder (Branden-
burg) als achtes unter zehn Kindern
eines kleinen Beamten, wuchs in den
einfachsten Verhältnissen auf u. lernte
schon früh des Lebens Not und Ent-
behrungen kennen. Dazu starb der
Vater bereits im Novbr. 1865, und
es war noch ein Glück für den Kna-
ben, daß er Ostern 1866 Unterkunft
im reformierten Waisenhause in
Frankfurt a. Oder fand. Nach seiner
Konsirmation trat er 1870 als Lehr-
ling in die dortige Hofbuchdruckerei
ein, beendete seine Lehrzeit in Witten-
berg, durchwanderte seit 1873 einen
großen Teil Deutschlands und war
seit 1876 als Faktor, später auch als
Redakteur in verschiedenen größeren
Städten tätig, bis er 1884 nach Nürn-
berg kam, wo er sich im Herbst 1887
selbständig machte und später die
sogenannten "Kempewerke", große
Fabrikanlagen, gründete, in denen er
nun für die Verwertung seiner ver-
schiedenen Erfindungen zur Verbesse-
rung des Buchdruckereiwesens u. auf
maschinentechnischem Gebiete wirken
konnte. Zu diesen Erfindungen ge-
hören besonders die fertigen Matri-
zentafeln (1879), die Widder-Stereo-
typie (1888) u. die Kosmos-Pressen
(1896). Er begründete ferner eine
Fachschule für Stereotypie und Gal-
vanoplastik, deren Schüler in allen
Kulturstaaten das Kempesche Stereo-
typsystem zur Einführung brachten.
Da indessen die bayerische Regierung
sich weigerte, dieser Fachschule die
staatliche Genehmigung zu erteilen,
zog sich K. von allen Geschäften und
von jeder ehrenamtlichen Tätigkeit
zurück und nahm seine privaten Stu-
dien wieder auf, zu welchem Zwecke
er auch die Vorlesungen des Prof.
Varnhagen in Erlangen besuchte. Er
starb bereits am 1. September 1909.
Außer verschiedenen Werken auf tech-
nischem Gebiet veröffentlichte er

S:


Manneswort und Frauenlob (Bilder
[Spaltenumbruch]

Kem
a. d. Leben), 1899. Sv. [Jnhalt: Ge-
dichte. - Sie bleibt nicht sitzen (Lsp.).
- Selbstbiographie].

*Kempgens, Peter,

geb. am 24.
August 1848 in Gerresheim (Rhein-
provinz), absolvierte das Gymnasium
und studierte dann einige Semester in
Löwen, worauf er große Reisen durch
Amerika, Afrika, den Orient und die
meisten europöischen Länder unter-
nahm. Er machte einen Teil des Feld-
zuges von 1870 mit und widmete sich
danach der Journalistik. Er war
Redakteur in Straßburg, bei der Kre-
felder Zeitung, bei der Pfälzischen
Presse und zuletzt beim Täglichen An-
zeiger und der Düsseldorfer Jllustr.
Zeitung in Düsseldorf. Seit 1895 lebt
er auf seinem Landhause in Gerres-
heim mit literarischen Arbeiten be-
schäftigt.

S:

Traum der Liebe (Ge.),
1894.

Kempis, Theobald a,

Pseud. für
Arthur Sieg; s. d.!

*Kempner, David,

* am 29. Dezbr.
1823 zu Opatow in der Prov. Posen,
wo sein Vater ein gräfl. Maltzansches
Gut gepachtet hatte, verlebte hier seine
Kindheit und erhielt seinen Unterricht
durch tüchtige Hauslehrer. Als später
sein Vater das Gut Droschkau käuf-
lich erworben hatte, widmete sich der
Sohn der Landwirtschaft und über-
nahm später auch das väterliche Be-
sitztum. Nach Veräußerung desselben
zog er nach Breslau, wo er seine Muße
der schriftstellerischen Tätigkeit und
den städtischen Jnteressen (als Stadt-
verordneter) widmete. Er starb da-
selbst am 4. März 1895.

S:

Alexan-
der Willingen (R., anonym), Wien o.
J. - Historische Novellen a. d. neuesten
Zeit (Melanie. - Politik und Liebe),
1868. - Ems und Paris (Hist. R.),
1892.

*Kempner, Friederike,

die jüngere
Schwester des Vorigen, wurde am 25.
Juni 1836 zu Opatow in der Provinz
Posen als die Tochter eines gräflich
Maltzanschen Gutspächters geboren

*

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Kem
*Kempe, Karl,

geb. am 28. Oktbr.
1855 in Kroſſen a. d. Oder (Branden-
burg) als achtes unter zehn Kindern
eines kleinen Beamten, wuchs in den
einfachſten Verhältniſſen auf u. lernte
ſchon früh des Lebens Not und Ent-
behrungen kennen. Dazu ſtarb der
Vater bereits im Novbr. 1865, und
es war noch ein Glück für den Kna-
ben, daß er Oſtern 1866 Unterkunft
im reformierten Waiſenhauſe in
Frankfurt a. Oder fand. Nach ſeiner
Konſirmation trat er 1870 als Lehr-
ling in die dortige Hofbuchdruckerei
ein, beendete ſeine Lehrzeit in Witten-
berg, durchwanderte ſeit 1873 einen
großen Teil Deutſchlands und war
ſeit 1876 als Faktor, ſpäter auch als
Redakteur in verſchiedenen größeren
Städten tätig, bis er 1884 nach Nürn-
berg kam, wo er ſich im Herbſt 1887
ſelbſtändig machte und ſpäter die
ſogenannten „Kempewerke“, große
Fabrikanlagen, gründete, in denen er
nun für die Verwertung ſeiner ver-
ſchiedenen Erfindungen zur Verbeſſe-
rung des Buchdruckereiweſens u. auf
maſchinentechniſchem Gebiete wirken
konnte. Zu dieſen Erfindungen ge-
hören beſonders die fertigen Matri-
zentafeln (1879), die Widder-Stereo-
typie (1888) u. die Kosmos-Preſſen
(1896). Er begründete ferner eine
Fachſchule für Stereotypie und Gal-
vanoplaſtik, deren Schüler in allen
Kulturſtaaten das Kempeſche Stereo-
typſyſtem zur Einführung brachten.
Da indeſſen die bayeriſche Regierung
ſich weigerte, dieſer Fachſchule die
ſtaatliche Genehmigung zu erteilen,
zog ſich K. von allen Geſchäften und
von jeder ehrenamtlichen Tätigkeit
zurück und nahm ſeine privaten Stu-
dien wieder auf, zu welchem Zwecke
er auch die Vorleſungen des Prof.
Varnhagen in Erlangen beſuchte. Er
ſtarb bereits am 1. September 1909.
Außer verſchiedenen Werken auf tech-
niſchem Gebiet veröffentlichte er

S:


Manneswort und Frauenlob (Bilder
[Spaltenumbruch]

Kem
a. d. Leben), 1899. Sv. [Jnhalt: Ge-
dichte. – Sie bleibt nicht ſitzen (Lſp.).
– Selbſtbiographie].

*Kempgens, Peter,

geb. am 24.
Auguſt 1848 in Gerresheim (Rhein-
provinz), abſolvierte das Gymnaſium
und ſtudierte dann einige Semeſter in
Löwen, worauf er große Reiſen durch
Amerika, Afrika, den Orient und die
meiſten europöiſchen Länder unter-
nahm. Er machte einen Teil des Feld-
zuges von 1870 mit und widmete ſich
danach der Journaliſtik. Er war
Redakteur in Straßburg, bei der Kre-
felder Zeitung, bei der Pfälziſchen
Preſſe und zuletzt beim Täglichen An-
zeiger und der Düſſeldorfer Jlluſtr.
Zeitung in Düſſeldorf. Seit 1895 lebt
er auf ſeinem Landhauſe in Gerres-
heim mit literariſchen Arbeiten be-
ſchäftigt.

S:

Traum der Liebe (Ge.),
1894.

Kempis, Theobald a,

Pſeud. für
Arthur Sieg; ſ. d.!

*Kempner, David,

* am 29. Dezbr.
1823 zu Opatow in der Prov. Poſen,
wo ſein Vater ein gräfl. Maltzanſches
Gut gepachtet hatte, verlebte hier ſeine
Kindheit und erhielt ſeinen Unterricht
durch tüchtige Hauslehrer. Als ſpäter
ſein Vater das Gut Droſchkau käuf-
lich erworben hatte, widmete ſich der
Sohn der Landwirtſchaft und über-
nahm ſpäter auch das väterliche Be-
ſitztum. Nach Veräußerung desſelben
zog er nach Breslau, wo er ſeine Muße
der ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit und
den ſtädtiſchen Jntereſſen (als Stadt-
verordneter) widmete. Er ſtarb da-
ſelbſt am 4. März 1895.

S:

Alexan-
der Willingen (R., anonym), Wien o.
J. – Hiſtoriſche Novellen a. d. neueſten
Zeit (Melanie. – Politik und Liebe),
1868. – Ems und Paris (Hiſt. R.),
1892.

*Kempner, Friederike,

die jüngere
Schweſter des Vorigen, wurde am 25.
Juni 1836 zu Opatow in der Provinz
Poſen als die Tochter eines gräflich
Maltzanſchen Gutspächters geboren

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/445>, abgerufen am 23.11.2024.