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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jae
zweites Buch der Weisheit u. Wahr-
heit (Dd. Ge.), 1869. - Dichterische
Erzählungen. 1. Bd.: Linos (Para-
mythien), 1869. 3. A. 1879. - Die
spanische Hofdame, 1869. - Drama-
tische Werke; III, 1871-72 [Jnhalt:
Fürst und Hirtin (Schsp.) - Die Bett-
lerin (Schsp.) - Der Hofrat in der
Klemme (Lsp.). - Moderne Wirtschaft
(Lsp.). - Reginald und Kunigunde
(Lsp.)]. - Gesammelte Werke, 1874 ff.
(nicht vollständig erschien.). - Stamm-
buchverse für jung und alt, 1886.

*Jaenicke, Karl,

wurde am 13. Nov.
1849 in Kopojno in Rußland von
deutschen, evangelischen Eltern ge-
boren, verlebte seine Jugend auf dem
Lande, wurde erst von Hauslehrern
unterrichtet und besuchte dann die
Gymnasien in Posen und Breslau,
wohin seine Eltern ihren Wohnsitz
verlegt hatten. Ostern 1870 bezog
er die Universität Breslau, um Ge-
schichte und deutsche Philologie zu
studieren, nahm aber bald als Frei-
williger an dem Feldzuge in Frank-
reich teil und nach Beendigung des-
selben seine Studien in Berlin wieder
auf, wo er sich nunmehr den Rechts-
wissenschaften widmete. Nach Er-
ledigung seiner sämtlichen Prüfungen
wurde er 1879 zum rechtskundigen
Stadtrat in Breslau und 1902 zum
zweiten Bürgermeister daselbst er-
wählt. Er starb am 11. Oktbr. 1903.

S:

Liebes-Rausch und Tausch und
andere Novellen, 1887. - Justine
Dankmar (Berliner Gesch.), 1887. -
Der Enthusiast von Fichtenstädtel u.
andere Novellen, 1889. - Die Witwe
von Ephesus (Lsp.), 1888. - Das
Waldhorn. Krokonosch und Ziegen-
rücken (2 Nn.), 1891. - Glück (Lsp.),
1893. - Frau Sophie Peltner (N.),
1897. - Die Falkenburg (Lsp.), 1899.
- Herzog Heinrich IV. von Breslau
(Hist. R.), 1900. - Gedichte aus dem
Nachlaß; hrsg. v. Karl Biberfeld, 1904.

Janinski, Antonio Richard Edu-
ard,

wurde am 21. August 1805 zu
[Spaltenumbruch]

Jan
Hamburg geboren. Sein Vater, P.
D. von Janinski, hatte infolge poli-
tischer Ereignisse, als er sich in Ham-
burg niederließ, seinen Namen in
Jahnens verändert. Der Sohn
erhielt seinen Unterricht durch Pri-
vatlehrer u. entschied sich, dem Wun-
sche des Vaters folgend, für das tech-
nische Fach, namentlich für Maschi-
nenbaukunde, machte auch zum Zweck
seiner Studien Reisen durch Deutsch-
land und England. Seit 1832 wirkte
er aber ausschließlich als Schrift-
steller und war ein fleißiger Mit-
arbeiter an G. Lotz' Originalien, der
Börsenhalle, an Laubes Mitternachts-
zeitung, Dullers Phönix, Th. Hells
Abendzeitung, Herloßsohns Komet
usw. Seit 1840 wandte er seine
ganze Tätigkeit den Freiheitsbestre-
bungen, besonders der Polen, zu, u.
in dieser Beziehung hat er selbst
wichtige Geschichtsmomente mit
durchlebt. Ende Juni 1850 ward er
in Hamburg verhaftet, was mit der
Entdeckung eines sozialistisch-reli-
giösen Bundes: "Gesellschaft der Eli-
ten", zusammenhing. Schon nach
wenigen Tagen erhielt er indes seine
Freiheit zurück und begab er sich nun
nach England, von wo aus er nach
Amerika ging. Jn Neuyork zuerst
an einer deutschen Zeitung als Re-
dakteur tätig, zog er sich bald wegen
Schwächlichkeit von aller öffentlichen
Tätigkeit zurück und war nur noch
gelegentlich als Schriftsteller tätig.
Er starb am 20. Juni 1876.

S:

Die
Rose und der Drache (Dram. M.),
1835. - Novellen (Napoleon Buga-
law. - Jeannette. - Der originelle
Unbekannte), 1837. - Die Gräfin von
Kindelsberg (Histor. R.); II, 1838.
- Mosaik (En. und Novellen.); II,
1838. - Tableaux aus dem Leben; II,
1840.

*Janitschek, Marie,

geb. Tölk,
pseud. Marius Stein, wurde am
23. Juli 1860 (nicht 1859) in Mödling
bei Wien geboren und wuchs, da ihre

*


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Jae
zweites Buch der Weisheit u. Wahr-
heit (Dd. Ge.), 1869. – Dichteriſche
Erzählungen. 1. Bd.: Linos (Para-
mythien), 1869. 3. A. 1879. – Die
ſpaniſche Hofdame, 1869. – Drama-
tiſche Werke; III, 1871–72 [Jnhalt:
Fürſt und Hirtin (Schſp.) – Die Bett-
lerin (Schſp.) – Der Hofrat in der
Klemme (Lſp.). – Moderne Wirtſchaft
(Lſp.). – Reginald und Kunigunde
(Lſp.)]. – Geſammelte Werke, 1874 ff.
(nicht vollſtändig erſchien.). – Stamm-
buchverſe für jung und alt, 1886.

*Jaenicke, Karl,

wurde am 13. Nov.
1849 in Kopojno in Rußland von
deutſchen, evangeliſchen Eltern ge-
boren, verlebte ſeine Jugend auf dem
Lande, wurde erſt von Hauslehrern
unterrichtet und beſuchte dann die
Gymnaſien in Poſen und Breslau,
wohin ſeine Eltern ihren Wohnſitz
verlegt hatten. Oſtern 1870 bezog
er die Univerſität Breslau, um Ge-
ſchichte und deutſche Philologie zu
ſtudieren, nahm aber bald als Frei-
williger an dem Feldzuge in Frank-
reich teil und nach Beendigung des-
ſelben ſeine Studien in Berlin wieder
auf, wo er ſich nunmehr den Rechts-
wiſſenſchaften widmete. Nach Er-
ledigung ſeiner ſämtlichen Prüfungen
wurde er 1879 zum rechtskundigen
Stadtrat in Breslau und 1902 zum
zweiten Bürgermeiſter daſelbſt er-
wählt. Er ſtarb am 11. Oktbr. 1903.

S:

Liebes-Rauſch und Tauſch und
andere Novellen, 1887. – Juſtine
Dankmar (Berliner Geſch.), 1887. –
Der Enthuſiaſt von Fichtenſtädtel u.
andere Novellen, 1889. – Die Witwe
von Epheſus (Lſp.), 1888. – Das
Waldhorn. Krokonoſch und Ziegen-
rücken (2 Nn.), 1891. – Glück (Lſp.),
1893. – Frau Sophie Peltner (N.),
1897. – Die Falkenburg (Lſp.), 1899.
– Herzog Heinrich IV. von Breslau
(Hiſt. R.), 1900. – Gedichte aus dem
Nachlaß; hrsg. v. Karl Biberfeld, 1904.

Janinski, Antonio Richard Edu-
ard,

wurde am 21. Auguſt 1805 zu
[Spaltenumbruch]

Jan
Hamburg geboren. Sein Vater, P.
D. von Janinski, hatte infolge poli-
tiſcher Ereigniſſe, als er ſich in Ham-
burg niederließ, ſeinen Namen in
Jahnens verändert. Der Sohn
erhielt ſeinen Unterricht durch Pri-
vatlehrer u. entſchied ſich, dem Wun-
ſche des Vaters folgend, für das tech-
niſche Fach, namentlich für Maſchi-
nenbaukunde, machte auch zum Zweck
ſeiner Studien Reiſen durch Deutſch-
land und England. Seit 1832 wirkte
er aber ausſchließlich als Schrift-
ſteller und war ein fleißiger Mit-
arbeiter an G. Lotz’ Originalien, der
Börſenhalle, an Laubes Mitternachts-
zeitung, Dullers Phönix, Th. Hells
Abendzeitung, Herloßſohns Komet
uſw. Seit 1840 wandte er ſeine
ganze Tätigkeit den Freiheitsbeſtre-
bungen, beſonders der Polen, zu, u.
in dieſer Beziehung hat er ſelbſt
wichtige Geſchichtsmomente mit
durchlebt. Ende Juni 1850 ward er
in Hamburg verhaftet, was mit der
Entdeckung eines ſozialiſtiſch-reli-
giöſen Bundes: „Geſellſchaft der Eli-
ten“, zuſammenhing. Schon nach
wenigen Tagen erhielt er indes ſeine
Freiheit zurück und begab er ſich nun
nach England, von wo aus er nach
Amerika ging. Jn Neuyork zuerſt
an einer deutſchen Zeitung als Re-
dakteur tätig, zog er ſich bald wegen
Schwächlichkeit von aller öffentlichen
Tätigkeit zurück und war nur noch
gelegentlich als Schriftſteller tätig.
Er ſtarb am 20. Juni 1876.

S:

Die
Roſe und der Drache (Dram. M.),
1835. – Novellen (Napoleon Buga-
law. – Jeannette. – Der originelle
Unbekannte), 1837. – Die Gräfin von
Kindelsberg (Hiſtor. R.); II, 1838.
– Moſaik (En. und Novellen.); II,
1838. – Tableaux aus dem Leben; II,
1840.

*Janitſchek, Marie,

geb. Tölk,
pſeud. Marius Stein, wurde am
23. Juli 1860 (nicht 1859) in Mödling
bei Wien geboren und wuchs, da ihre

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[341/0345] Jae Jan zweites Buch der Weisheit u. Wahr- heit (Dd. Ge.), 1869. – Dichteriſche Erzählungen. 1. Bd.: Linos (Para- mythien), 1869. 3. A. 1879. – Die ſpaniſche Hofdame, 1869. – Drama- tiſche Werke; III, 1871–72 [Jnhalt: Fürſt und Hirtin (Schſp.) – Die Bett- lerin (Schſp.) – Der Hofrat in der Klemme (Lſp.). – Moderne Wirtſchaft (Lſp.). – Reginald und Kunigunde (Lſp.)]. – Geſammelte Werke, 1874 ff. (nicht vollſtändig erſchien.). – Stamm- buchverſe für jung und alt, 1886. *Jaenicke, Karl, wurde am 13. Nov. 1849 in Kopojno in Rußland von deutſchen, evangeliſchen Eltern ge- boren, verlebte ſeine Jugend auf dem Lande, wurde erſt von Hauslehrern unterrichtet und beſuchte dann die Gymnaſien in Poſen und Breslau, wohin ſeine Eltern ihren Wohnſitz verlegt hatten. Oſtern 1870 bezog er die Univerſität Breslau, um Ge- ſchichte und deutſche Philologie zu ſtudieren, nahm aber bald als Frei- williger an dem Feldzuge in Frank- reich teil und nach Beendigung des- ſelben ſeine Studien in Berlin wieder auf, wo er ſich nunmehr den Rechts- wiſſenſchaften widmete. Nach Er- ledigung ſeiner ſämtlichen Prüfungen wurde er 1879 zum rechtskundigen Stadtrat in Breslau und 1902 zum zweiten Bürgermeiſter daſelbſt er- wählt. Er ſtarb am 11. Oktbr. 1903. S: Liebes-Rauſch und Tauſch und andere Novellen, 1887. – Juſtine Dankmar (Berliner Geſch.), 1887. – Der Enthuſiaſt von Fichtenſtädtel u. andere Novellen, 1889. – Die Witwe von Epheſus (Lſp.), 1888. – Das Waldhorn. Krokonoſch und Ziegen- rücken (2 Nn.), 1891. – Glück (Lſp.), 1893. – Frau Sophie Peltner (N.), 1897. – Die Falkenburg (Lſp.), 1899. – Herzog Heinrich IV. von Breslau (Hiſt. R.), 1900. – Gedichte aus dem Nachlaß; hrsg. v. Karl Biberfeld, 1904. Janinski, Antonio Richard Edu- ard, wurde am 21. Auguſt 1805 zu Hamburg geboren. Sein Vater, P. D. von Janinski, hatte infolge poli- tiſcher Ereigniſſe, als er ſich in Ham- burg niederließ, ſeinen Namen in Jahnens verändert. Der Sohn erhielt ſeinen Unterricht durch Pri- vatlehrer u. entſchied ſich, dem Wun- ſche des Vaters folgend, für das tech- niſche Fach, namentlich für Maſchi- nenbaukunde, machte auch zum Zweck ſeiner Studien Reiſen durch Deutſch- land und England. Seit 1832 wirkte er aber ausſchließlich als Schrift- ſteller und war ein fleißiger Mit- arbeiter an G. Lotz’ Originalien, der Börſenhalle, an Laubes Mitternachts- zeitung, Dullers Phönix, Th. Hells Abendzeitung, Herloßſohns Komet uſw. Seit 1840 wandte er ſeine ganze Tätigkeit den Freiheitsbeſtre- bungen, beſonders der Polen, zu, u. in dieſer Beziehung hat er ſelbſt wichtige Geſchichtsmomente mit durchlebt. Ende Juni 1850 ward er in Hamburg verhaftet, was mit der Entdeckung eines ſozialiſtiſch-reli- giöſen Bundes: „Geſellſchaft der Eli- ten“, zuſammenhing. Schon nach wenigen Tagen erhielt er indes ſeine Freiheit zurück und begab er ſich nun nach England, von wo aus er nach Amerika ging. Jn Neuyork zuerſt an einer deutſchen Zeitung als Re- dakteur tätig, zog er ſich bald wegen Schwächlichkeit von aller öffentlichen Tätigkeit zurück und war nur noch gelegentlich als Schriftſteller tätig. Er ſtarb am 20. Juni 1876. S: Die Roſe und der Drache (Dram. M.), 1835. – Novellen (Napoleon Buga- law. – Jeannette. – Der originelle Unbekannte), 1837. – Die Gräfin von Kindelsberg (Hiſtor. R.); II, 1838. – Moſaik (En. und Novellen.); II, 1838. – Tableaux aus dem Leben; II, 1840. *Janitſchek, Marie, geb. Tölk, pſeud. Marius Stein, wurde am 23. Juli 1860 (nicht 1859) in Mödling bei Wien geboren und wuchs, da ihre *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/345>, abgerufen am 28.11.2024.